Und noch ein gelehrtes Buch zum Thema (oder zwei, drei):

Manfred Schneider erzählt die Geschichte des ewigen und vergeblichen Kampfes neu - von der immer frischen Liebe bis zum immer überraschenden Betrug.

Manfred Schneider, Liebe und Betrug

Auch dieses Werk gefällt sich vor allem selbst, aber es ist auch eine Fundgrube für Beobachtungen: daß Frauen im Betrogenwordensein lächerliche Figuren wären (strunzdumm etc.) ist eine Errungenschaft der Moderne - die Weltliteratur kennt nur tragische verlassene Frauen: Medea, Anna Karenina, Madame Bovary. Lächerlich ist der Hahnrei und verächtlich der Heiratsschwindler, auf der untersten Stufe mit denjenigen, die man nicht einmal mehr mit einer Beißzange anfassen möchte.

Dann noch ein 3000 Jahre altes Gedicht aus einem anderen Buch über die Liebe, das sich gut dafür eignet sich selbst Mut zuzureden, wenn man sich gerade in einer amour fou befindet Octavio Paz, Die doppelte Flamme

Auch wenn ich dereinst Staub sein werde,
so ist es doch Staub, der liebt

Und der nachstehende Dreisatz, den man als Diagnoseinstrument dafür verwenden kann, ob man sich nun in einer Liebes-, einer Zweck- oder einer Scheinehe befindet:

1.) Es gibt Sexualität ohne Erotik und ohne Liebe
2.) Es gibt Erotik und Sexualität ohne Liebe
3.) Aber es gibt keine Liebe ohne Sexualität und ohne Erotik

Josi [u][/u]