Waschen der Hände in Blut

Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften, Achtzehnter Band, Kolumne 452:

Antwort auf:
"..warum greifen wir nicht vielmehr mit allen möglichen Waffen diese Lehrer des Verderbens an (...) und waschen unsere Hände in ihrem Blut?"


Im Morgengrauen des 6. Mai 1527, eines Montags, begann der Angriff auf Rom. Man musste kein Prophet sein, um vorhersehen zu können, dass eine Katastrophe bevorstand: angeführt wurden sie von Georg von Frundsberg, dem Ritter von Mindelheim, der um den Hals einen seidenen Strick trug, mit dem er, wie er geschworen hatte, den Papst erdrosseln wollte.

Bourbon wurde vor den Stadtmauern durch die Kugel einer Muskete getötet, der Papst flüchtete sich mit mehreren tausend weiteren Römern in das Castel Sant' Angelo; wer draußen blieb, wurde ausgeraubt, verschleppt oder vergewaltigt, als die Eindringlinge sich auf ihrer Suche nach Beute und Frauen gewaltsam Zutritt in die Paläste und Klöster verschafften...

Aus: Machiavelli, Philosoph der Macht

Und gestern war der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: was mit Zahnbürsten und Frauen in Ehen vielleicht gerade noch erlaubt und was schon verboten ist, ist keine Frage von Auslegung oder Gewaltmonopol des Islam gegen Frauen, sondern eine Frage unserer eigenen (verheerenden) Geschichte: dort haben wir zu kehren, noch viele Jahrhunderte lang.


Josi