Dienstag, 22.9.2009 im Literaturhaus in München, Salvatorplatz
20:00 Uhr
Bibliothek (1. OG)

Mein Abschied vom Himmel – Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland
Podiumsgespräch mit Hamed Abdel-Samad, dem Autor des Buches, und Dr. Günther Beckstein, ehem. Ministerpräsident Bayerns, sowie Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Universität der Bundeswehr München


Buchsprechung in GAZELLE

Von Ägypten nach Deutschland: Ein erschütterndes Schicksal in zwei Welten

* Die Geschichte eines missbrauchten Muslims
* Gewalt in der islamischen Gesellschaft – aus männlicher Perspektive
* Abdel-Samads Geschichte steht stellvertretend für eine Generation gewaltbereiter junger Muslime
* Das Buch hat in der arabischen Welt eine heftige, aggressive Debatte ausgelöst

Mein Abschied vom Himmel ist die bittere Geschichte eines hochbegabten, während seiner Kindheit missbrauchten muslimischen Mannes. In Ägypten, Japan und Deutschland erhofft sich Hamed Abdel-Samad eine Erklärung für die Gewalt, der er ausgeliefert war – und die lange ein Teil seiner Existenz war. Er sucht Orientierung bei ägyptischen Marxisten, fundamentalistischen Muslimbrüdern, Buddhisten und unter dem Druck seiner seelischen Wunden Zuflucht in psychiatrischer Behandlung.

In seinem aufsehenerregenden Buch hält Hamed Abdel-Samad Orient und Okzident gleichermaßen den Spiegel vor und zeigt am Beispiel seines eigenen Lebens Spannungen, Konflikte und Möglichkeiten, die in jeder dieser Kulturen existieren. Heute lebt Hamed Abdel-Samad in München und unterrichtet am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur.

Hamed Abdel-Samad, geboren 1972 in einem ägyptischen Dorf, studierte Englisch und Französisch in Kairo, Politikwissenschaft in Augsburg und Japanisch an der Universität Kwansei Gakuin in Japan. 2003 war er für die UNESCO in Genf tätig, von 2004 bis 2007 am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt. Seit Oktober 2008 forscht und lehrt er zur Geschichte der Juden in der islamischen Welt am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München.