Es hat wunderbar geschmeckt!
Ein Mensch, der nach Marokko fährt,
Sieht von Beginn an sich geehrt,
Denn kaum ist er am Tisch gesessen,
Serviert man ihm das erste Essen!
Man hört den Menschen selig schniefen;
Er nascht genüsslich die Oliven,
Die schwarz und gelb --- und ohne Grenzen
Auf ihrem Teller lieblich glänzen.
Und während die Oliven sacken,
Bricht er den Fladen, frisch gebacken,
Und in Marokko ist es Brauch,
Dass man das Brot in Honig tauch.
Dazu gibt's süßen Minzetee,
Gegossen aus ein Meter Höh',
Der Mensch füllt sich den leeren Bauch,
Und denkt: Das mit dem Tee, das lern' ich auch!
Und wie der Mensch dann sichtlich satt
Ins Polster sinkt, süß, schwer und matt,
Wird er gefragt -- und wird ganz still
Ja, was er denn nun essen will??
Schnell satt zu sein war wenig weise:
Erst jetzt erscheint die wahre Speise,
Ihm wird ganz heiß - es gibt Couscous,
Was er nun reichlich essen muss!
Obwohl er mit verschlag'ner List
So tut, als ob ganz viel er isst,
Der Mensch, durch diese Fülle voll,
Weiß kaum, wie er noch atmen soll...
Danach gibt's, wirklich schwer zu glauben,
Den größten Berg an gold'nen Trauben
Den Trauben liegen Äpfel bei
Und schwupps, beim Menschen landen zwei!
Er nimmt in Zeitlupe das Messer
Und denkt sich: hiermit geht das besser:
Ich schneide quasi als ein Gag,
Ein bisschen mehr als Abfall weg.
Er blickt am Ende in die Runde,
Den süßen Apfel noch im Munde,
Da merkt er, und er denkt sich "Mist!"
Dass er der letzte ist, der isst...
Mit Demut, umsichtig-behände,
Kaut nun der Mensch sein Werk zuende,
Bemerkt, indem er leis' erbebt,
Wie satt er ist und trotzdem lebt
Auf der ihm zugewies'nen Bank
Macht sich der Mensch ganz achtsam lang,
Er schließt zur wohlverdienten Ruh
Des Dankes voll die Augen zu!
... hat sich noch einige Male so zugetragen und ich liebe es!