Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Safsafi]
#89819
03/01/09 11:59 PM
03/01/09 11:59 PM
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Lauchcremesuppe
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Mein Mann hatte auch Abi, ein in Marokko abgeschlossenes Studium, die Anerkennung der Gleichwertigkeit des Studienabschlusses vom zuständigen Ministerium, sprach deutsch und hatte selbstverständlich auch eine Arbeitserlaubnis. Trotzdem hat er lange Zeit nur irgendwelche knochenharten Hilfsarbeiter-Jobs zu Hungerlöhnen und incl. miesester Behandlung bekommen können: er hat in diversen Küchen gejobbt, Möbel geschleppt, als Gartenbauhelfer geknüppelt etc. Nur durch ganz ganz grosses Glück hat er dann einen halben Job als "Mädchen für Alles" in einem biochemischen Betrieb (er ist Botaniker und hat somit auch Grundkenntnisse von Biochemie) bekommen, wo er sich durch learning by doing soweit qualifizieren konnte, dass sie ihn demnächst voll anstellen wollen. Aber das scheint mir eher die absolute Ausnahme zu sein ... alle anderen uns bekannten Marokkaner sind entweder arbeitslos oder nie über die Gastronomie hinaus gekommen. Leicht wird es also vermutlich nicht. Mein Tip: nehmt erstmal alles an, was Ihr kriegen könnt. Das sieht im Lebenslauf allemal besser aus, als nichts getan zu haben.Und je mehr deutsche Arbeitsnachweise es gibt, desto höher scheint auch die Bereitschaft potentieller Arbeitgeber zu werden, ihm ebenso eine Chance zu geben. Viel Glück!
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Safsafi]
#89831
04/01/09 01:56 PM
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Siri
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Hallo Safsafi, kann er denn Deutsch? Wie gut? (Für die Familienzusammenführung muss er das Niveau A1 nachweisen, dies entspricht aber nur etwa 150 - 200 Unterrichtsstunden.) Um eine qualifizierte Arbeit zu erhalten, sollte sein Sprachniveau bei mindestens B2, besser C1 liegen. Da er keinerlei Berufsausbildung hat, wird das aber auch nicht unbedingt helfen. Was hat er in Marokko denn beruflich gemacht? Über die Stufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen kannst du dich hier und hier informieren. LG Siri
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Safsafi]
#89839
04/01/09 06:53 PM
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Siri
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Hallo Safsafi, also bis April kann er das A1-Niveau (und auch mehr) schaffen. Ein halbwegs intelligenter Mensch dürfte damit kein Problem haben. Für das Visum zur Familienzusammenführung muss er die bestandene A1-Prüfung nachweisen. Lauchcremesuppe hat dir dazu ja schon die Links rausgesucht. Hier kannst du dich über die Prüfung informieren, die er dann ablegen muss. Wenn er nach Deutschland kommt, ist er berechtigt (und auch verpflichtet) einen Integrationskurs zu besuche. Infos dazu findest du hier. Suche ihm eine vernünftige Sprachschule, wo er möglichst mit Teilnehmern zusammen sitzt, die ein höheres Bildungsniveau haben. Sonst braucht er ewig, bis er die Sprache gelernt hat. Und versuche von Anfang an, mit ihm Deutsch zu sprechen. In welcher Sprache kommuniziert ihr denn bisher? Deine Idee, dass er eine Ausbildung machen soll, finde ich gut. Aber auch für eine Ausbildung braucht er mindestens ein B2-Sprachniveau. Und unterschätze nicht, was es für ihn bedeutet, finanziell von dir abhängig zu sein, zumal er in Marokko sein eigenes Geld verdient und finanziell unabhängig ist. LG Siri
Last edited by Siri; 04/01/09 06:59 PM. Reason: Tippfehler
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Safsafi]
#89863
05/01/09 01:30 AM
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Siri
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Hallo Safsafi, den Sprachkurs kann er überall machen, den muss er nicht bei Goethe machen. Als A1-Prüfung ist in Marokko derzeit vermutlich nur die Prüfung des Goethe-Instituts akzeptiert. Informier dich beim Auswärtigen Amt bzw. bei der Deutschen Botschaft in Rabat. Er würde dann beim Goethe-Institut die Prüfung als Externer ablegen. Examen anderer, vor allem privater Sprachschulen sind mit ziemlicher Sicherheit nicht akzeptiert - da könnte ja jeder kommen und behaupten, dass er eine A1-Prüfung anbietet. LG Siri
Last edited by Siri; 05/01/09 01:31 AM. Reason: Tippfehler, was zu der späten Stunde ja auch kein Wunder ist!
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Safsafi]
#89864
05/01/09 01:31 PM
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AnnaMigeli
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hallo safisafi! ich bin auch studentin und war in einer ähnlichen situation wie du. mein mann kommt aus marrakech, lebt aber jetzt seit september 08 zusammen mit mir hier in deutschland wir lebten vorher 1 1/2 jahre in einer fernbeziehung, jeden tag haben wir nachts stundenlang über skype telefoniert und ich war fast alle 2-3 monate bei ihm. aber jedes mal wenn ich wieder nach hause fliegen musste, viel mir der abschied immer schwerer. ich habe auch versucht das er mich mit einem besuchsvisum und sprachkurs hier in deutschland besuchen kann, wurde aber abgelehnt weil er nicht genügend "verwurzelt" ist in marokko, keinen rückreisegrund hat blablabla... im juni 08 haben wir dann entschieden in deutschland mit einem visum zur eheschließung zu heiraten. taoufik war ab ungefähr anfang 08 im zentrum der deutschen sprache in marrakech und hat dort innerhalb von ein paar monaten b1 und b2 (prüfungen durch mitarbeiter des goethe instituts) gamacht. somit hatte er mehr als die sprachliche voraussetzung für das visum. die papiere die man für das visum zur eheschließung braucht, stehen alle auf der webseite der botschaft in rabat. die verpflichtungserklärung haben meine eltern für mich gemacht, dabei wurde aber gar nicht gefragt wie viel wohnraum sie haben. mein mann konnte seine papiere in marrakech in ca 3 wochen besorgen. als er alles zusammen hatte, war er bei dem honorar konsul in agadir, der ihm alles legalisierte und eine vollmacht ausstellte, damit ich, während die botschaft alles geprüft hat, die eheschließung im standesamt in deutschland schon mal anmelden konnte. taoufik brachte dann seine unterlagen nach rabat. ich war im august/september für 5 wochen dann bei ihm und seiner familie. nach drei wochen bekamen wir den anruf von der botschaft das er sich das visum in rabat abholen kann und ich dort unterschreiben soll, dass wir in deutschland zusammen (in einer wohnung) in einer ehelichengemeinschaft leben werden. naja wir waren dann zu dem uns genannten termin in rabat und taoufik bekam das visum, er konnte sich sogar aussuchen ab wann es gültig sein soll. einmal mussten wir danach noch zum konsul in agadir, weil die behörden in deutschland ein papier, unterschrieben von taoufiks vater, in dem steht das sein (erwachsener!) sohn ledig ist, haben wollten. am 7. september ist er dann mit mir mit tuifly nach deutschland geflogen am 29. november haben wir geheiratet und am montag darauf, bekam er dann gleich die aufenthalts- und arbeitserlaubnis. das tolle ist das er durch sein b2 den integrationskurs nicht machen muss und sofort arbeiten kann. im september will er mit einer ausbildung beginnen. das ging alles sehr schnell, aber wir sind total glücklich das wir endlich "richtig" zusammen sind. nun brauche ich mir auch keine gedanken mehr machen, wann ich das geld habe und das nächste mal uni schwänzen kann um nach marokko zu fliegen. ohne die tatkräftige hilfe und unterstützung meiner eltern hätten taoufik und ich das alles nicht geschafft. soo jetzt hab ich aber viel geschrieben, hoffe ich konnte dir weiter helfen... schöne grüße anna
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: lallakati]
#89889
06/01/09 01:50 PM
06/01/09 01:50 PM
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Joined: Jan 2009
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Meriam_Z
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hallo ihr lieben!! auch ich habe die beiträge sehr interessiert gelesen und hätte eine frage oder auch zwei in wie weit ist es möglich ein studium und/ oder eine ausbildung in deutschland anerkennen zu lassen? ist es möglich durch eine art weiterbildung das studium/die ausbildung auf "deutsches nivau" zu bekommen? liebe grüße
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Meriam_Z]
#89893
06/01/09 02:24 PM
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Joined: Feb 2005
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MeryamIman
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Hallo, prinzipiell gelten die europäischen Rechtsvorschriften für die Anerkennung von Berufsqualifikationen nur für EU-Bürger und somit nicht für Drittstaatsangehörige. Aber es gibt Ausnahmen. Auskünfte erteilt: Zentralstelle für Ausländisches Bildungswesen der Kultusministerkonferenz http://www.kmk.org oder mal in der Datenbank ANABIN (Informationssystem zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse) http://www.anabin.de recherchieren. Ein Bekannter von uns ist promovierter Jurist und sein Studium wurde in Frankreich anerkannt. Für Deutschland habe ich leider nur Negativ-Beispiele, aber vielleicht gibt es hier auch Positives zu berichten!
Last edited by MeryamIman; 06/01/09 02:25 PM.
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: MeryamIman]
#89894
06/01/09 02:51 PM
06/01/09 02:51 PM
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Joined: Jan 2009
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Meriam_Z
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Danke für die schnelle Antwort Das habe ich mir schon gedacht, dass es schlecht aussieht mit der Anerkennung. Werde mir die Seiten mal genau anschauen und gucken, ob ich ein positives Ergebnis vorweisen kann Aber ehrlich gesagt gehe ich davon nicht aus, sonder eher mein Partner. Er glaubt felsenfest, dass alles hier in Deutschland anerkannt wird und er direkt durchstarten kann. Danke nochmals und liebe Grüße
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Meriam_Z]
#89896
06/01/09 03:49 PM
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Lauchcremesuppe
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hallo ihr lieben!! auch ich habe die beiträge sehr interessiert gelesen und hätte eine frage oder auch zwei in wie weit ist es möglich ein studium und/ oder eine ausbildung in deutschland anerkennen zu lassen? ist es möglich durch eine art weiterbildung das studium/die ausbildung auf "deutsches nivau" zu bekommen? liebe grüße http://www.daad.de/deutschland/index.de.htmldie sind evtl. auch noch ganz hilfreich ?! Hinsichtlich der Anerkennung des ausländischen Bildungsabschlusses mussten wir ans zuständinge Ministerum für Wissenschaft (Wirtschaft und Verkehr) jeweils amtlich beglaubigte Kopien des Hochschuldiploms in der Originalsprache, der Studienbelege in der Originalsprache und der deutschen Übersetzung (des Diploms) eines gerichtlich vereidigten Übersetzers senden. Das Ganze hat dann etwas über ein halbes Jahr gedauert und rund 100,- € gekostet, bis wir die "Gleichwertigkeitsbescheinigung" erhielten. Die Regel ist das jedoch wirklich nicht (oftmals wird noch nicht mal das Abitur als gleichwertig anerkannt). Letztlich verlässliche Aussagen wirst Du diesbezüglich aber wirklich nur über's zuständige Ministerium oder die bereits genannten Links erhalten. Was Nachqualifikationen betrifft, so glaube ich mich daran erinnern zu können, dass es da mal so eine Art Pilotprojekt der Uni Lüneburg gegeben hat, das Migranten zu anerkannten Uni-Abschlüssen verhelfen sollte. Das war aber bundesweit einzigartig, glaube ich. Falls das für Dich relevant sein könnte, versuch ich nochmal Genaueres heraus zu finden. Und nur als Tip am Rande: Vielleicht hast Du die Möglichkeit, Deinen Partner im Vorfeld mal mit einem bereits migrierten Marokkaner chatten, mailen oder telefonieren zu lassen (aber wohlgemerkt einem, den er nicht bereits kennt und der ihm aus Imagegründen bzw. um erfolgreich zu wirken das Blaue vom Himmel runter flunkert ;-) ). Das wirkt evtl. klärend und erspart ggf. hinterher die ein oder andere Bauchlandung?
Probleme sind Lösungen in Arbeitskleidung
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: Meriam_Z]
#89903
06/01/09 06:59 PM
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MeryamIman
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Danke für die schnelle Antwort Das habe ich mir schon gedacht, dass es schlecht aussieht mit der Anerkennung. Werde mir die Seiten mal genau anschauen und gucken, ob ich ein positives Ergebnis vorweisen kann Aber ehrlich gesagt gehe ich davon nicht aus, sonder eher mein Partner. Er glaubt felsenfest, dass alles hier in Deutschland anerkannt wird und er direkt durchstarten kann. Danke nochmals und liebe Grüße Den Zahn solltest Du ihm so schonend wie möglich ziehen, sonst ist der Ärger schon vorprogrammiert. Die oben genannten Links enthalten auch Telefonnummern. Die Mitarbeiter dort sprechen englisch und zum Teil französisch. Vielleicht "glaubt" Dein Freund Dir eher, wenn er mit den zuständigen Behörden selbst Kontakt aufnimmt.
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Re: Arbeit in Deutschland
[Re: MeryamIman]
#89905
06/01/09 07:18 PM
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Meriam_Z
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Werde versuchen es ihm sehr schonend beizubringen Ist eine gute Idee ihn selber anrufen zu lassen. So kann auch er direkt seine Fragen stellen und es wird ihm besser erklärt. Für ihn ist es schwer zu verstehen, dass hier in D zunächst das wichtigste die Qualifikation auf dem Papier ist und nicht was man tatsächlich alles kann. Aber das werden wir schon alles hinbekommen
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