Hallo Oli,
meine erste Gegenfrage lautet immer:
"Meinst Du Cumin oder Kurkuma ?"
Beides wird oft vom Namen her verwechselt.
Cumin ist Kreuzkümmel (unten mehr dazu), sieht auch unserem Schwarzkümmel sehr ähnlich. Kurkuma ist ein gelbes Pulver, wird auch Gelbwurz genannt. (Näheres siehe ebenfalls unten.)
Beides sind auch unverzichtbare Gewürze in der Asienküche, zum Beispiel in der Indischen, falls Du damit schon einmal in Berührung kamst.
Viele Grüße, und weiterhin viel Spaß beim Genießen !!
Ulla
Kreuzkümmel oder Cumin Ein Verwandter des echten Kümmels ist der Kreuzkümmel oder Cumin mit dem botanischen Namen Cuminum cyminum, der ebenfalls aus der Familie der Doldenblütler oder Apiaceen stammt. Die Blüten des Kreuzkümmels, die feinen Blättchen und die Samenkörner sehen denen des heimischen Kümmels sehr ähnlich. Allerdings ist Kreuzkümmel eine einjährige Pflanze und wird nur 30 bis 50 cm hoch.
Zum Vergleich der Samen siehe Bild links: oben Cumin, unten Kümmel.
Verbreitung und Verwendung
Kreuzkümmel ist in warmen Regionen beheimatet; wahrscheinlich stammt er aus dem Niltal und dem Nahen Osten. Heute findet sein großflächiger Anbau in Indien, Sri Lanka, dem Iran, der Türkei, in Südrussland, China, Pakistan und in Lateinamerika statt. In diesen Regionen ist er ein sehr wichtiges Gewürz und in vielen Gerichten und Gewürzmischungen unersetzlich. Cumin ist geschmacksbestimmend in Couscous und in Merguez-Würstchen aus Marokko. Currys, Massalas, Tandoori und andere Würzmischungen aus Indien, Indonesien und Thailand enthalten Kreuzkümmel in variablen aber stets hohen Anteilen. In der amerikanischen Cajunküche und im mexikanischen Chili con Carne sowie in Salsas und Mojos ist Kreuzkümmel ebenfalls ein Bestandteil. In Europa hat Kreuzkümmel in Kombination mit Käse an Bedeutung gewonnen, wenn auch nur in sehr geringem Maße. Er kann als Alternative zu Kümmel in allen Gerichten verwendet werden.
Kreuzkümmel enthält 2,5 bis 6 % ätherisches Öl mit der Hauptkomponente Cuminaldehyd, außerdem 10 bis 15 % Fett. Die genaue Zusammensetzung schwankt je nach Herkunft. Die Wirkungen des ätherischen Öls sind ganz ähnlich denen des Kümmels. Kreuzkümmelöl wirkt appetitanregend, blähungstreibend und verdauungsfördernd durch die Anregung von Speichelfluss, Magensaft- und Gallensaftsekretion, sowie der Darmbewegung. Wie bei allen ätherischen Ölen wird außerdem das Pilz- und Bakterienwachstum gehemmt. Andere medizinisch bedeutsame Wirkungen werden untersucht.
Kurkuma oder Gelbwurz Die Gattung Curcuma umfasst ca. 50 Arten deren Heimat in Indien und Südostasien liegt. Kurkuma oder Gelbwurz (C. domestica, C. longa) ist wie der Ingwer eine schilfähnliche und mehrjährige Pflanze mit einem knolligen Rhizom mit fingerartigen Verzweigungen. Temperatur- und Feuchtigkeitsbedarf der tropische Gebirgspflanze sind hoch, ebenso die Bodenansprüche. Die großen Blätter werden ungefähr 1 m lang und bilden direkt über den Boden einen Scheinstamm, aus dem ein ungefähr 20 cm hoher Blütenstand mit cremefarbenen bis gelben Blüten herauswächst.
Produktion
Der Anbau erfolgt weltweit in denTropen und Subtropen, vor allem in Asien und der Karibik. 8 bis 10 Monate nach dem Auspflanzen der Setzlinge ist Gelbwurz erntereif. Das Rhizom einer Pflanze wiegt bei der Ernte frisch 1,5 bis 3 kg. Es wird zunächst zerteilt, von Schmutz und Wurzeln befreit und dann überbrüht oder gekocht. Nach der Sonnentrocknung wird es geschält und danach gemahlen. Man erhält ein feines gelbes Pulver, dessen Aroma leicht verfliegt, dessen Färbekraft aber lange anhält. 80 % der Welternte werden in Indien verbraucht, wo auch am meisten angebaut wird, nämlich 120 000 bis 180 000 Tonnen pro Jahr. In Thailand wird Kurkuma bevorzugt frisch verwendet und ist frisch gerieben ein Bestandteil der typischen Currypasten. Gehandelt wird Kurkuma vor allem zu Pulver gemahlen aber auch in Form der getrockeneten Finger. Im Anbau befinden sich auch noch einige andere Curcuma-Arten wie beispielsweise C. xanthorrhiza aus Indonesien, das vor allem für medizinische Zwecke genutzt wird, ebenso wie der Zitwer (C. zedoaria), der außerdem noch als Gemüse gegessen wird.
Verwendung
Kurkuma ist in allen Currymischungen und in Indien in fast allen Gerichten mit Linsen, Gemüse, Fisch oder Huhn enthalten. Dort wird es seit 3000 Jahren verwendet. Seit dem frühen Mittelalter ist Kurkuma auch in Nordafrika und Europa gebräuchlich. Es wird weltweit zum Färben von Reis, Cuscus, Paella, Dressings, Soßen und Puddings verwendet. Traditionell wird es auch zum Färben von Textilien, Leder oder Holz verwendet. Das Gelbfärben und Würzen von Reisgerichten hat Ähnlichkeit mit der Verwendung des Safrans, der auf arabisch den gleichen Namen trägt: kurkum. Gelbwurz hat aber keinen vergleichbar zarten, sondern einen erdig - bitteren Geschmack. Allerdings ist Kurkuma im Gegensatz zu Safran ein sehr preisgünstiges Gewürz. Kurkumapulver sollte licht- und luftdicht gelagert werden, da die Aromastoffe flüchtig sind und der Farbstoff nicht lichtecht ist.
Als Lebensmittelfarbstoff E100 ist es zum Färben von Käse, Butter, Margarine Gebäcken und Likör gebräuchlich. Unterschiedliche Extrakte des Kurkuma dienen in der Lebensmitelindustrie als Aromastoff oder in der Parfümerie als Duftstoff.
Die Inhaltsstoffe von Kurkuma sind im Wesentlichen 30 bis 40 % Stärke, die entbittert als Nahrungsmittel dient, ca. 5 % Ätherisches Öl aus Sesquiterpenen (besonders Turmeron und Zingiberen), die den Geschmack bestimmen und 3 bis 6 % des sehr intensiven, gelb bis orangen Farbstoffs Curcumin, der zwar hitzestabil aber nicht lichtecht ist. Bei Erkrankungen von Galle und Leber und zur Anregung der Magensaftsekretion ist Kurkuma ein erprobtes Mittel. In der Ayurvedischen und Chinesischen Medizin sind noch weitergehende Indikationen bekannt.
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