ARD-Film über Massaker in Afghanistan verärgert US-Regierung

Hamburg/Washington (dpa) - Eine ARD-Dokumentation über ein Massaker in Afghanistan, die an diesem Mittwoch (21.55 Uhr) ausgestrahlt wird, hat zu massiver Kritik der US-Regierung geführt. Nach den Recherchen des irischen Filmemachers Jamie Doran wurden Tausende von gefangenen Taliban nach Kämpfen um die nordafghanische Stadt Masar-i-Sharif im November 2001 unter den Augen amerikanischer Soldaten ermordet. Dies sei bereits widerlegt worden, sagte dagegen ein Sprecher des US-Außenministeriums am Montag in Washington.

Der Dokumentation zufolge sind unter dem Oberkommando der US- Streitkräfte 3000 von insgesamt 8000 gefangenen Taliban verschwunden. Die entwaffneten Gotteskrieger sollten von der Festung Kalai Dschangi in das Gefängnis der Stadt Scheberghan gebracht werden, doch viele kamen den Nachforschungen Dorans zufolge niemals dort an. Der Dokumentarfilmer sammelte in Afghanistan nach eigenen Angaben Beweise dafür, dass die Männer unterwegs ermordet und anschließend in einem bei Scheberghan gelegenen Massengrab in der Wüste verscharrt wurden. Nach Aussage von Augenzeugen geschah dies unter den Augen von US- Soldaten. Der vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) eingekaufte Film hat im «Ersten» den Titel «Das Massaker in Afghanistan - haben die Amerikaner zugesehen?».

«Uns ist rätselhaft, warum eine angesehene Fernsehanstalt eine Dokumentation zeigen will, deren Fakten vollständig falsch sind und die die US- Mission in Afghanistan auf unfaire Weise charakterisiert», kritisierte der Sprecher des State Department, Larry Schwartz. US- Kreise machten «linke» Elemente, die die US-Militäraktion in Afghanistan diskreditieren wollten, für die Fortdauer der Vorwürfe verantwortlich. Das 45-minütige Feature wurde bereits im britischen Channel 5 gezeigt.

NDR-Kulturfernsehchef Thomas Schreiber erklärte am Dienstag in Hamburg, dass Augenzeugen US-Soldaten sowohl bei den Vorgängen in Scheberghan als auch am Ort des Massengrabs in Dascht-i-Leili gesehen hätten. Die Aussage des US-Außenministeriums stehe außerdem in deutlichem Widerspruch zu den im Film gemachten Angaben des Pentagons, wonach es bislang keine Untersuchung der Vorgänge durch die US- Streitkräfte gegeben habe. Zur zweifelsfreien Aufklärung seien deshalb eine interne Untersuchung das US-Verteidigungsministeriums sowie die Exhumierung der Massengräber und die Obduktion und Identifizierung der Leichen durch die UNO notwendig.

Doran hatte am Montag bei der Präsentation seines Films in Berlin gesagt, dass alle von ihm befragten Zeugen sich bereit erklärt hätten, vor einem UN-Ausschuss auszusagen. Der Filmemacher forderte ein «Zeugenschutzprogramm». In den Wochen nach den Dreharbeiten seien bereits zwei Männer ermordet worden. Die Dokumentation wurde nach Angaben Dorans inzwischen in elf Länder verkauft. Auch in den USA solle der Film ausgestrahlt werden. Gezeigt wurde Film bisher nach NDR-Angaben außer in Großbritannien auch bei der italienischen RAI.

(quelle:dpa)

ard-nachrichten heute abend: afghanistan hat 200 millionen euro an hilfe erhalten, die un-truppen 1 milliarde euro. die afghanische regierung beklagt, dass nicht mehr geld in eigenes militär und die verwaltung geflossen sind. inzwischen ist von kabul aus eine wichtige strasse ins landesinnere provisorisch erneuert worden. mit einigen geschick ist diese strasse wohl auch zu befahren, wenn man den bildern trauen kann!

J.

nur zur erinnerung : in einer stunde läuft die doku

Abbas

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Danke für den Tipp Abbas!

Gruss,
Amira

danke abbas, wenn es heute ruhig bleibt werde ich es mir anschauen!
bis dann
bslama
silla

ich denke, in bern wird es heute abend ruhig bleiben! die satelliten-karten sind (was den luftraum über bern betrifft) vom cia noch nicht vollständig ausgewertet...

krieg ist der gegensatz zu "menschenrechten". der krieg schliesst "menschenrechte" aus und tritt sie mit füssen!

der film ist die direkte fortsetzung eines fims, der von englischen korrespondenten gedreht wurde und vor 10 tagen in "arte" gesendet wurde.

einige aufnahmen waren dort schon zu sehen, die in diesem film noch einmal verwendet werden!

aber: es ist leicht, abends vorm fernseher zu sitzen und den zeigefinger auf den bildschirm zu halten! sehr leicht!

ich beschönige nichts! gar nichts! aber nocheinmal: krieg ist das gegenteil von menschenrechten!

ich denke, und dafür mag man mich in diesem forum schelten, dass es richtig war, dass amerika nach afghanistan ging. aber als diese entscheidung gefallen war, bedeutete dies: krieg!

krieg ist das gegenteil von menschenrechten!

in allen kriegen, die menschen gegeneinander geführt haben, sind menschen auf bestialische weise getötet worden!

ich beschönige und entschuldige nichts!

gar nichts!

wenn der irak - und das ist ja der hintergrund dieses threads und des films -, seine waffen offenlegt und glaubhaft macht, dass es keine massenvernichtungswaffen besitzt (massenvernichtungswaffen = menschen, die damit zu 1000den getötet werden können!!)

dann wird und kann amerika dieses land nicht militärisch angreifen!

krieg ist das gegenteil von menschenrechten! das haben auch deutsche 1945 bitter erfahren - und davor holländer, franzosen, russen, tschechen...

aber: ich glaube nicht, auch wenn ich mich damit in den schroffesten gegensatz zu der allgemeinen meinung dieses forums begebe...ich glaube nicht, dass amerika und seine soldaten einen krieg "spielen", weil sie einfach mal lustig auf krieg sind.

krieg ist das gegenteil von menschenrechten!

warum kooperiert der irak nicht mit seinen nachbarn, syrien, jordanien...warum erklärt der irak seine nachbarn nicht zu "bürgen" eines friedlichen, auf kooperation ausgerichteten miteinanders?

damit es keiner hier falsch versteht: ich akzeptiere nicht, wenn die usa zusehen, wenn menschen umgebracht werden...

ich akzeptiere aber auch nicht, dass die welt wegsieht (siehe afghanistan vor der intervention der usa), wenn menschenrechte mit füssen getreten werden....

...im "sogenannten" frieden"!

Jocim

Immerhin gibt es Menschen, die nicht wegsehen und auch nicht totschweigen, auch wenn es den Mächtigen dieser Welt nicht passt, selbst wenn sie Gefahr laufen, ihr Leben dabei aufs Spiel zu setzen.

Nach so einem Beitrag kann es einem nur schlecht gehen. Lobende Gesten an die USA für Ihren Einsatz in Afghanistan ist das letzte woran man da denkt.

@Jocim: Auch wenn Du denkst es war gut, dass die USA den Krieg in Afghanistan geführt haben - was gibt UNS das Recht darüber zu urteilen, ob es gut ist oder nicht?? Was ist bitte GUT daran, wenn Massenmorde durchgeführt werden, nur damit ein freies Land über seine eigenen Wunden besser hinweg kommt und sich damit therapiert und dass den Massenmord, das im eigenen Land geschah mit einem anderen Massenmord vergeltet?

Scheinbar ist es sehr einfach über GUT und BÖSE zu reden, wenn es einem selbst GUT geht und man die Welt durch Röhren erlebt.

Gruss,
Amira