Newsletter Nr. 3
DEUTSCH-ARABISCHE GESELLSCHAFT
Calvinstraße 23
10557 Berlin
Tel.: 030-80941992
Fax: 030-80941996
www.d-a-g.de info@d-a-g.de
4. Februar 2003
In wenigen Wochen wird der Irak in einem Flächenbrand verlöschen, ausgelöst durch die bizarre Erstschlagsstrategie der USA. Amerika wird das Zweistromland flächendeckend zerstören. Wir werden von Kollateralschäden hören ? ein pseudo-sauberer Begriff, der nichts anderes bedeutet als, dass die Vernichtung von Menschen und zivilen Einrichtungen in Kauf genommen wird. Ameri-ka ist vorbereitet, die Truppen stehen bereit. Der Widerspruch der Welt ändert nichts an dem un-aufhaltsamen Marsch auf Ölfelder und die Ressourcen eines Landes, dessen diktatorisches Regi-me zum Motiv für einen verheerenden Eroberungsfeldzug herhalten muss.
Als Generalsektretär der Deutsch-Arabischen-Gesellschaft kann ich in dieser Situation nicht schweigen. Wir Europäer kennen diese ?Befreiungsfeldzüge?. Wir erinnern uns an die Zerstörung, den Tod, den verzweifelten Existenzkampf, den die Bomben auf Coventry, London, Dresden, Würzburg, Hamburg, Berlin und viele andere Städte ausgelöst haben. Wir wollen keinen Krieg, weil wir seine Folgen kennen. Wir wollen keinen Krieg, weil wir wissen, dass das vordergründige Ziel so nicht erreicht wird: Verbrecher werden durch Bombenteppiche nicht beseitigt, die Welt wird nicht sicherer durch eine Großmacht, deren Interesse an der Kontrolle von Ölfeldern unbestritten ist, deren Waffenindustrie ihr Experimentierfeld nutzen wird.
Europa ist gefordert, Europa muss Position beziehen. Wir sind Amerika verbunden, wissen um seine Großzügigkeit und Toleranz, eifern seiner Ökonomie nach. Aber gerade deshalb ist es unse-re Pflicht, unmissverständlich vor der Schuld und den weitreichenden, verheerenden Folgen zu warnen, die Amerika als Kriegsmacht geradezu anstrebt. Bei allen wirtschaftlichen und politischen Chancen ? Amerika muss nicht überall sein. Europa als heterogener Kultur- und Wirtschaftsraum möge da sensibler sein. Die Sumerer hatten Keilschriftbibliotheken lange bevor wir in Europa oder Amerika das Alphabet erlernt hatten. Warum nur meinen die globalen Tugendwächter, ihre dop-pelbödige Moral weltweit einführen zu müssen? Disneyland und Coca-Cola, der Griff nach iraki-schem Öl und der militärische Großangriff auf die muslimische Welt ? wir können dabei nicht ge-winnen. Amerikaner und Europäer werden nach dem Krieg gegen den Irak in der gesamten mus-limischen Welt nicht mehr sicher sein.
Ich möchte Ihnen nicht nur meine klare Position gegen den Krieg in Irak vermitteln, ich möchte Ihnen auch zeigen, dass diese Position geteilt wird. Zu diesem Zweck finden Sie im Internetauftritt der D-A-G ständig bemerkenswerte Pressestimmen sowie Hinweise auf kritisch-informative Veran-staltungen zum Thema. Aber ich möchte Sie auch zu eigener Aktivität einladen; bringen Sie sich in Arbeitskreise ein, schreiben Sie Leserbriefe zum Thema. Anknüpfungspunkte und Kontaktadres-sen sind ebenfalls Bestandteile.
Ich sende Ihnen hiermit Auszüge desSpiegel-Online-Gespräches des stv. Vorstandsvorsitzenden des Burda-Verlages, Jürgen Todenhöfer. Oft genug eckte er an, dieser Querdenker innerhalb der CDU-Bundestagsfraktion, der er in fünf Legislaturperioden angehörte. Einige Passagen seien hier wieder-gegeben:
?Der Irak gehört abgerüstet. Aber nicht durch einen Krieg. Die Waffeninspektoren haben in den 90er Jahren 10 x mehr Waffen gefunden und vernichtet als Bush senior in seinem Golfkrieg. Das Land war noch nie so geschwächt wie jetzt, die Situation noch nie so günstig, um alle Bedingun-gen durchzusetzen, um die vermeintliche Bedrohung durch den Irak einzudämmen.... Aber den USA geht es nicht um die Inspektoren. George Bush will diesen Krieg. Einen Krieg, der völker-rechtswidrig, kontraproduktiv, unmoralisch und unnötig ist....Er braucht dringend einen vorzeigba-ren Erfolg. Das erklärte Ziel seiner Terrorbekämpfung in Afghanistan hat er verfehlt. Dort sind über 6000 Zivilisten durch amerikanische Bomben getötet worden. Aber Osama Bin Laden ist der größten Armee der Welt auf dem Rücken eines Esels entkommen. Dazu kommen geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Außerdem ist der Irak ein leichtes Ziel. Mit Nordkorea wird verhan-delt, obwohl wir dort bereits wissen, dass ein Diktator Massenvernichtungswaffen besitzt, viel ge-fährlichere, als der Irak jemals hatte. Warum wird mit dem viel schwächeren Irak nicht verhandelt? ... Wichtiger ist die Frage: Ist dieser Krieg gerecht oder nötig? Die eindeutige Antwort lautet: Nein. Also müssen wir uns dagegenstellen....
.....Aber mit Krieg jagt man keine Terroristen, das ist ein dummer Gedanke. Im Gegenteil: 30 Tage Bomben auf den Irak provozieren 30 Jahre weiteren Terrorismus. Am stärksten profitiert von einem Irak-Krieg nicht George Bush, sondern Bin Laden. Ein Krieg wäre die Bestätigung für Fundamen-talisten, dass der Westen unmoralisch handelt, den Islam mit anderen Maßstäben misst, ihn weiter demütigt und dass der Westen deshalb bekämpft werden muss. ......Frankreich und Deutschland müssen im Sicherheitsrat mit Nein stimmen. Die USA dürfen kein Uno-Mandat für einen völker-rechtswidrigen Angriffskrieg bekommen. George Bush darf nicht denken: "Le monde c'est moi". ... Der Champion der Freiheit, die USA, brechen mit einem Angriffskrieg Völkerrecht. George Bush ist dann der Anti-Amerikaner, weil er die Werte verrät, für die dieses wunderbare Land steht. Vor al-lem Europa muss eine möglichst einheitliche Position beziehen und sich in den Weg stellen.
....Terroristen gehören gejagt - mit aller Härte. Aber mit Polizei-Methoden und allen erprobten und bekannten Mitteln der Terrorbekämpfung: Dazu gehört Zielfahndung, die Unterstützung, das Um-feld, die Finanziers austrocknen, die selbsterklärte ?moralische? Grundlage entziehen, ihnen die religiöse Maske vom Gesicht reißen - denn sie handeln keineswegs im Namen Allahs - die Ursa-chen erkennen - und viel, viel Geld. Härte und Gerechtigkeit, nicht Bomben auf Unschuldige. Dazu gehört auch stärkeres Engagement im Nahen Osten, eine Lösung, die die Interessen Israels ge-nauso berücksichtigt, wie die der Palästinenser. ...jener Donald Rumsfeld, der 1983 zu Saddam Hussein gereist ist, um ihm die Unterstützung der USA im Krieg gegen den Iran anzudienen? Je-ner Rumsfeld, der Hussein die Waffen in die Hand gab, mit der er das eigene Volk ermordete? Mag sein, dass ich ein alter Europäer bin. Dann ist Rumsfeld ein alter Mann mit altem Denken.?
Noch nie war es so wichtig, die Deutsch-Arabische Gesellschaft als Ihre Lobby-Gruppe für eine neue deutsche Arabien-Politik zu stärken. Nachstehend habe ich Ihnen verschiedene Anschriften von Pressemedien (TV, Funk und Print) aufgeschrieben. Sie sollten nicht zögern, diese mit Ihren Leserbriefen und Gegendarstellungen zu ?überfluten?.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Harald M. Bock
Generalsekretär
Deutsch-Arabische Gesellschaft
Anhang:
Adressen für Leserbriefe:
zured@das-erste.de Tel.: 0 89 - 59 00 - 33 44 Fax: 0 89 - 59 00 - 4070. Für Inhalte der Sendungen ?tagesschau?, ?tagesthemen?, "nachtmagazin" und ?wochenspiegel? ist ARD-aktuell verantwortlich: NDR / ARD-aktuell, Hugh-Greene-Weg 1 22529 Hamburg1. Chefredakteur: Dr. Bernhard Wabnitz, Telefon: 040 / 4156-5100 Fax: 040 / 4156-54802. Chefredakteur: Patrick Leclercq Telefon: 040 / 4156-5080 Fax: 040 / 4156-5429 Für Inhalte der Sendung ?bericht aus berlin? ist die Redaktion Bericht aus Berlin verantwortlich: ARD Hauptstadtstudio Wil-helmstr. 67a 10117 Berlin Tel: 030 / 2288-0 Fax: 030 / 2288-2309 WDR Fernsehen fernsehen@wdr.de freecall: 0800 5678 888 radio@wdr.de Westdeutscher Rundfunk Köln Appellhofplatz 150667 Köln Postanschrift: 50600 Köln WDR-Zentrale (0221) 220-0 (0221) 220-4800
Sender Freies Berlin Masurenallee 8-1414057 Berlin Fon: (0 30) 3 03 10
fax: (0 30) 3 01 50 62 info@sfb.de
Norddeutscher Rundfunk Rothenbaumchaussee 13220149 Hamburg Fon: (040) 4156-0 Fax: (040) 44 76 02 info@ndr.de
Südwestrundfunk Neckarstraße 23070190 Stuttgart Fon: (07 11) 929 - 0 Fax: (07 11) 929 - 26 00 info@swr.de
Bayerischer Rundfunk Rundfunkplatz 180300 München Fon: (089) 59 00-01 Fax: (089) 59 00-23 75 info@br-online.de
Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg Marlene-Dietrich-Allee 2014482 Potsdam
Fon: (03 31) 731-0 Fax:(03 31) 731-3571 info@orb.de
Radio Bremen 28323 Bremen Fon:(04 21) 246-0 Fax:(04 21) 246-1010 briefkasten@radiobremen.de
Mitteldeutscher Rundfunk Kantstraße 71-73 04275 Leipzig Fon: (03 41) 300-0 Fax: (03 41) 300-6789
ZDF Postfach 40 40 55 100 Mainz
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.zdf.de 3sat ZDF-Straße 1 55100 Mainz Tel: 06131/70 1 Fax: 06131/70 9090
PHOENIX, Langer-Grabenweg 45-47 53175 Bonn Telefon: 01802 8217, Telefax:01802 8213
NTV Taubenstr. 1 D - 10117 Berlin Tel.: 030 / 20 190-0 Fax: 030 / 20 190-505 Geschäftsführung: Dr. Helmut Brandstätter Dr. Wolfgang Fischer
Kontakt: Email Info@n-tv.de VOX Film- und Fernseh- GmbH & Co.KG Zuschauerredaktion Richard-Byrd-Str.6 50829 Köln Fax: 0221 / 95 34 8000 Tel: 01805 / 33 55 77
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.vox.de Deutsche Welle Raderberggürtel 50 50968 Köln 50968 Köln Tel.+49-221-389-0 Fax. +49-221-389-3000
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.dwelle.de Deutschlandradio Deutschlandfunk Köln (DLF) Postanschrift: 50963 Köln,Hausanschrift: Raderberggürtel 40 0221/ 345-0 · Fax 02 21 / 3 45-48 03
RTL Radio 45, Boulevard Pierre Frieden, L- 2850 Luxembourg z 0 03 52 / 4, 21 42-35 00 Fax: 0 03 52 / 42 44 44 Internet:
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.rtlradio.de Berliner Rundfunk Leipziger Str. 62, 10117 Berlin z 0 30 / 2 01 91-0, Fax: 0 30 / 2 01 91-1 02
Zeitungen und Zeitschriften:
Der Spiegel Brandstwiete 19 20457 Hamburg Tel.: (040) 3007 - 0 Fax:(040) 3007 - 2247 (Redaktion), - 2966 (Leserdienst) Internet:
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.spiegel.de Die Zeit KG Zeitverlag Gert Bucerius GmbH & Co. 20079 Hamburg
Fax: (040) 32 71 11
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.zeit.de Die Welt Axel Springer Platz 1 20350 Hamburg Fax: (040) 34 72 73 10
Internet:
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.welt.de/ Der Tagesspiegel Potsdamer Str. 77-87 10785 Berlin Tel.: (030) 260 09 -0 Fax: (030) 260 09 - 332
Internet:
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.tagesspiegel-berlin.de/ Berliner Zeitung Karl-Liebknecht-Str. 29 10178 Berlin Tel.: (030) 23 27- 9
Berliner Morgenpost Kochstr. 50 10888 Berlin Tel.: (030) 25 91 - 0 Fax: (030) 251 60 71
die tageszeitung Kochstr.18 10969 Berlin Tel.:(030) 259 02 - 0
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.taz.de Bild-Zeitung Kochstr. 50 10888 Berlin Tel.: (030) 25 91 24 24 Fax: (030) 25 91 24 33
BZ Kochstr. 50 10888 Berlin Tel.: (030) 25 91 - 0 Fax: (030) 251 60 71
Frankfurter Allgemeine
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.faz.net Tel. 069 / 75 910 Fax 069 / 7591-17 , 43 Postanschrift nur: D-60267 Frankfurt am Main
Generalanzeiger Bonn redaktion@ga-bonn.de
Süddeutsche Zeitung
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.sueddeutsche.de redaktion@sueddeutsche.de, Fax 089 / 21 83 787,Tel. 089 / 21 830 Sendlinger Str. 8, D-80331 München
Die Welt
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.welt.de redaktion@welt.de oder reda@www.welt.de Tel: 030 / 25 910 Fax 030 / 25 91 29 59 Axel-Springer-Str. 65, D-10888 Berlin
Hamburger Redaktion: Axel-Springer-Platz 1, D-20350 Hamburg, Tel. 040 /34 700 Fax 040 / 34 72 45 21
Focus
http://forum4israel.org/jump.htm?goto=http://www.focus.de redaktion@focus.de Nachrichtenredaktion Fax
089 / 92 50 29 90, Tel. 089 / 92 500 oder 92 50 20 26 Postfach 81 03 07,
D-81903 München