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Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44472
25/09/02 04:16 PM
25/09/02 04:16 PM
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Dolphin Offline OP
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This is not America! - Die Herrschaft der Falken

Sie heißen Richard Perle, Paul Wolfowitz, Donald Rumsfeld und Dick Cheney. Sie sind die Einpeitscher hinter dem amerikanischen Präsidenten – die Meisterdenker des Krieges gegen den Irak. Gegen dieses Netzwerk alter Falken regt sich jetzt aber Protest. Amerikanische Künstler und Intellektuelle haben ein Manifest veröffentlicht: Nicht in unserem Namen! Es steht im Web, auch in deutscher Sprache, und täglich kommen neue Unterzeichner hinzu.
Die Herrschaft der Falken – this is not America!

habe gestern die Sendung zu dieser Ankündigung leider nur teilweise verfolgt. Es wurde allerdings ein sehr differenziertes Bild des amerikanischen Innenlebens vermittelt - Hochinteressant.
hier das oben erwähnte Manifest in Englisch:
http://www.propositionsonline.com/html/fighting_for.html

und hier in Deutsch:
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/USA/intellektuelle1.html

150 amerikanische Wissenschaftler reagieren auf dieses Manifest mit einem offenen Brief "An unsere Freunde in Europa", in dem sie den Anti-Terrorkrieg und dessen Befuerworter kritisieren und ihre eigene Interpretation der US-Kriegspolitik darstellen.
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/USA/intellektuelle2.html

Nun gibt es auch eine deutsche Antwort auf das Manifest: Mit deutlicher Kritik am US-Krieg, gegen den Terror als "Gefahr fuer die Welt" und seiner Unterstuetzung durch amerikanische Intellektuelle, aber auch an der Politik der "uneingeschraenkten Solidaritaet" der deutschen und anderer europaeischer Regierungen haben sich 90 Persoenlichkeiten aus Deutschland in einem offenen Brief zu Wort gemeldet:
http://www.ippnw.de/frieden/terroranschlag/antwort.htm

alle Quellen und weitere sind unter folgendem Link zu finden:
http://www.politischebildung.at/info/newsletter/index.php?content=std&detail=907

Es gibt Widerstand!

Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44473
25/09/02 04:35 PM
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Dolphin Offline OP
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Hallo zusammen,

die oben erwähnte Sendung kam gestern im Radio auf HR1. Falls jemand diese Sendung, die werktäglich von 18:00-19:00 und von 23:00-24:00 Uhr ausgestrahlt wird nicht kennt, sollte mal reinhören. 1 Stunde Diskussion, Interviews, Beiträge, Hintergründe in guter Moderation und ganz ohne Werbung und Musik zu einem aktuellen Thema. Hörenswert.

Grüße
N.

Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44474
25/09/02 05:43 PM
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Hachim Haddouti Offline
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Hallo Dolphin,
das ist interessant aber wenn man die klassischen Umfragen der USA beobachtet, dann fehlen mir leider dazu keine Wörter. über 70% oder besser gesagt 2/3 steht hinter ihrem G.J. B.

Der Widerstand muss noch stärker sein und bedeutsamer, sonst wird nichts nutzen (sowohl qualitativ als auch quantitativ).
Gruss
H.


visit haddouti.de
Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44475
25/09/02 06:42 PM
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Dolphin Offline OP
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Hallo Hachim, hallo liebe Leute,

unterschiedliche Umfragen führen zu verschiedenen Ergebnissen, das wissen wir nicht erst seit der Bundestagswahl. Es scheint aber so zu sein, dass der Rückhalt der Bush-Regierung schwindet.

(Zitat)"USA: Öffentliche Zustimmung zu Irak-Krieg schwindet

Unterdessen kippt die Stimmung in der amerikanischen Bevölkerung. Die Zustimmung für einen Angriff auf den Irak schwindet weiter. Nach einer Umfrage des Fernsehsenders ABC unterstützen nur noch 56 Prozent der Amerikaner eine Militäraktion gegen Irak. Vor vier Wochen waren dies noch 69 Prozent. 39 Prozent sprachen sich für einen Angriff aus, selbst wenn die Verbündeten der USA dies ablehnen sollten (Vormonat: 54 Prozent). Die Umfrage zeigte außerdem, dass 52 Prozent mit Bushs Irak-Politik einverstanden sind. Das ist ein weitaus geringerer Wert als die hohe Zustimmung zum Kampf gegen den Terrorismus, die bei etwa 70 Prozent liegt."

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,212385,00.html

Das war auch einer der Stränge der oben erwähnten Radiosendung, auch wurde dort erwähnt, dass die Widerstände in Senat und Kongress nicht unerheblich sind und selbst die Republikaner nicht geschlossen hinter Bush stehen. Amerika ist trotz vieler kritikwürdiger Umstände eine Demokratie mit durchaus auch kritischen Medien. Bush kann sich nicht alles erlauben, möchte er wieder gewählt werden.

Grüße
N.

Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44476
25/09/02 08:03 PM
25/09/02 08:03 PM
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Jocim Offline
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ich habe zu dem aufruf nur eine klitzekleine frage: ich habe mir den text durchgelesen. als ich vor 14 tagen hier im forum den satz formulierte: "die welt sieht seit dem 11. september 2001 anders aus" und damit mein entsetzen beschrieb, das ich angesichts der bilder aus amerika empfand und ich am selben tag mit freunden in deutschland sprach (ich war in agadir) und wir alle zu der überzeugung kamen, dass dieser anschlag zu einem 3. weltkrieg führen könnte (vielleicht ist er ja schon im gange!), als ich also schrieb, nach dem 11. september sieht die welt anders aus, wurde hier im forum verschiedentlich geantwortet:

warum denn das? nichts hat sich geändert! es sei nur vieles deutlicher und klarer geworden und eine moderatorin dieses forums äusserte den verdacht, dass der amerikanische geheimdienst hinter dem anschlag stecken könnte.

was sagte einmal herbert wehner in moskau, als er zu dem deutschen kanzler willy brandt befragt wurde?

"der herr badet sehr lau!"

intellektuelle, die sich jetzt in amerika zu wort melden, waren immer in der minderzahl. das erklärt sich selbstredend. intellektuelle sind immer in der minderzahl - überall auf der welt.

warum erkennen so viele nicht, dass der 11. september wirklich eine zäsur im weltgeschehen war, über das - so die welt dann noch besteht - noch in hundert jahren mit abscheu und angst, verzweiflung und irritation nachgedacht wird.

die dimension dieses tages ist uns - so denke ich - noch gar nicht wirklich bewusst geworden. unsere erklärungsmuster (cia, geheimdienste, kennedy-mord) sind mühsam zusammengebastelte blindenstöcke, mit denen wir eine wahrheit ertasten wollen, die sich jeder rationalität entzieht.

der 11. september ist für mich die essenz und die apokalypse aller ungerechtigkeit der welt. es ist nur so massloss schlimm, dass es unschuldige und in aller regel "gerechte" menschen traf.

ja, ich wage sogar zu sagen: hier ist nicht das symbol einer kultur in sich zusammengebrochen, am 11. september 2001 ist die "alte, wohlvertraute, unbefragte und als statisch hingenommene" welt zerstört worden.

wenn das alles einen "sinn" haben soll, ( so einen "sinn" stellen menschen immer erst im abstand von jahrzehnten fest, wenn ereignisse ihren ort in der geschichte finden ), dann muss über die welt neu nachgedacht werden.

ich bin der festen überzeugung, dass am sonntag das gute abschneiden der "grünen" in deutschland direkt damit etwas zu tun hat. das umdenken hat bereits begonnen.

eine frage zum schluss: was wäre gewesen, wenn eine russische rakete zu zeiten des kalten kriegs die twin-towers getroffen hätte?

ich denke - gerade auch im hinblick auf den aufruf der amerikanischen intellektuellen - dass wir alle mit kühlstem kopf und der bereitschaft, neues und anderes zu denken, uns den grössten problemen stellen müssen, die in den nächsten jahren auf uns zu kommen. und dabei ist der nord-süd-konflikt der wichtigste (so wie ihn willy brandt immer wieder betonte). er war ein visionär. denn als er vom nord-süd-konflikt sprach, tobte noch der ost-west-konflikt. willy brandt, der herr, der "so gern lau badet", wusste es besser!

ich glaube, im gegensatz zu herbert wehner, dass willy brandt nie lau gebadet hat, sondern sich das gehirn zerbohrte für eine heillose, ungerechte welt.

bitte entschuldigt den pathos in meinem beitrag. aber es ist mir angesichts der "hölle" ein bedürfnis, nach den "engeln" zu rufen, die uns beschützen mögen.

Jocim

Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44477
26/09/02 02:32 AM
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Süd-Baden
Blandina Offline
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Süd-Baden
Hallo zusammen,

auch bei mir kam nach dem Anschlag als erstes der Gedanke, dass ein 3.Weltkrieg am aufziehen ist.
Aber genau das gilt es doch zu verhindern. Sollen wir wieder so reagieren wie die 2 letzten Jahrtausende zuvor ?
Hat die Menschheit doch nicht dazu gelernt ?
Amerika hat sich so bemüht aus den Deutschen ein friedfertiges Volk zu machen.
Wir die 2.Weltkriege angezettelt haben.
Nach dem Ersten wollten sie uns zu einem Bauernstaat werden lassen. Hat nicht hingehauen.
Nach dem Zweiten war die Strategie, dass man mit Bildung, Aufklärung und einem gewissen Wohlstand die Leute friedliebend werden lässt. Und hat es nicht hingehauen ?
Die Deutschen sind jetzt friedliebend und bis heute sind die Amis für viele die netten Heroes aus Amerika.
Aber genau dieses Heldenbild bricht doch auch für die Amerikaner zusammen.
Dass Amerika geschützt werden muss, darin sind sich alle einig, aber was die Weltpolitik angeht, da ist sich manch einer doch nicht mehr so sicher.
Denn der Hass gegen sie, hat sie jetzt auch im eigenen Land erwischt.
Und das stimmt nicht mit dem amerikanischen Traum überein.
Die Amerikaner wollen geliebte Helden sein, und für das Gute kämpfen.
Doch „Gut" ist relativ und standpunktabhängig.
Ich hoffe und wünsche mir, dass auch die Nordamerikaner anfangen umzudenken,
damit sie mit gutem Gewissen Ihren Heroetraum haben dürfen.

Viele Grüsse


give peace a chance.

Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44478
26/09/02 10:58 AM
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salamu 3alaikum,

 Antwort auf:
"Wir beseitigten die Regierung von Guatemala, als uns ihre linke Richtung missfiel; wir versuchten einen Bürgerkrieg gegen Sukarno in Indonesien anzuzetteln; wir intervenierten, um den Schah wieder auf den Thron in Iran zu bringen, nachdem (der gewählte Ministerpräsident) Mossadegh die Monopolherrschaft von British Petroleum über das iranische Erdöl gebrochen hat; wir versuchten in der Schweinebucht eine Konterrevolution in Kuba zu starten; wir führten sogar einen geheimen Krieg in Laos und bezahlten Angehörige des Meo-Stamms und thailändische Söldner, dass sie da für uns kämpften. Alle diese Einsätze wurden ohne Wissen und Einverständnis des Kongresses begonnen. Kein Land war zu klein, kein Staatsmann zu unbedeutend, um unserer Aufmerksamkeit zu entgehen. Wir schickten tödliches Gift mit der Absicht in den Kongo, Lumumba mit einer tödlichen Krankheit zu infizieren; wir bewaffneten Dissidenten in der Dominikanischen Republik, obwohl wir ihre Absicht kannten, (den Staatschef) Truijllo umzubringen; wir waren Teil eines militärischen Staatsstreichs in Südvietnam, mit dem dieselbe Regierung gestürzt wurde, die wir versprochen hatten zu verteidigen; (..) jahrelang versuchten wir, Fidel Castro und andere kubanische Staatsmänner zu ermorden. Die verschiedenen Anschläge verteilten sich auf drei US-Regierungen und schlossen eine ausgedehnte Zusammenarbeit zwischen CIA und Mafia ein. Dieses Sündenregister stammt nicht von einem frevelhaften, anti-amerikanischen Verschwörungstheoretiker, sondern vom damaligen Leiter des Geheimdienstauschusses, dem US-Senator Frank Church, der die Veröffentlichung des 350-seitigen Untersuchungsberichts "Alleged Assassination Plots Involving Foreign Leaders" (Angebliche Mordpläne an ausländischen Politikern, 1975) mit einigen Worten zum "Sumpf der amerikanischen Außenpolitik" einleitete"
www.heise.de

ma'aasalama

yacin

Re: Manifest zur amerikanischen Außenpolitik #44479
26/09/02 11:01 AM
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