eine gruppe von marokkanischen schriftgelehrten" Ulimas" haben neulich eine " Fetwa" ( Gutachten der Ulimas )in vielen städten marokkos verteilt. In der Fetwa verurteilen sie die bedingungslose proamerikanische politik marokkos und die tatsache, dass sämtliche islamische staaten außer dem irak natürlich, teil der allianz gegen afghanistan sind. für die ulimas ist die allianz der islamischen staaten und damit marokkos mit den usa ein aposthasie/ Bidàa.
die fetwa ist in der wochenzeitung al ousbouh sahafi veröffentlicht. die fetwa trägt auch das handzeichen von Dr. Driss Ben Cheikh Mohamed Ben Jaâfr Kettani, Gründer von der Ligue der Ulimas Marokkos" 1961 und hochschullehrer an der rabater uni bis zu seiner rente. die " Fetwa" appelliert die amerikaner dazu, ihre nahost- und unversteckte proisraelische politik zu revidieren.
die tanger islamisten um saddiki steckt auch hinter der fetwa.
die radikalen islamisten um abdessalam yassin verurteilen zwar die angriffe der usa auf afghanistan, erwägen aber, so ihr sprecher arssaln, keine demonstrationen dagegen zu organisieren.

Liebe Freunde,

hoffentlich bleibt's ruhig dort unten. Wenn sogar Marokko den Kopf verliert, dann aber gute Nacht.

Ilyass

Solange der junge König M6 für Stabilität und Kontinuitiät in Marokko steht, sehe ich zur Zeit keinen Anlaß dafür in Panik auszubrechen.
Umniya hat natürlich damit recht, daß solche Strömungen nicht ungefährlich sind!

Rainer

so ganz einfach ist das leider nicht. die unterzeichner der o.g. fetwa sind in den machtkreisen der politischen führung marokkos. außerdem braucht ja die monarchie die ulemas für ihre religiöse legitimität. falls der monarch für stabilität und kontinuität steht, dann sollte man nicht vergessen, dass die ulemas in marokko für die religiösen belange des landes stehen. wozu eigentlich stabilität, wenn es in der gesellschaft rumort? die stabilität eines regimes ist nicht die selbe wie die einer ganzen gesellschaft. der algerische nachbar gilt hier als parade beispiel. in der bisherigen klassischen eu-perspektive sei die stabilität der regime garant für dauerhaften frieden in nordafrika. dies hat sich längst als falsch herausgestellt.
lassen wir bitte unseren pragmatischen umgang mit der monarchie in marokko beiseite und versuchen wir uns die situation im lande anzusehen. mir schient es, dass vieles dafür spricht, dass erschütterungen bevorstehen. eine praktisch gelähmte politische klasse, unsichere einheimische investoren, rückgang der ausländischen investitionen, perspektivlosigkeit von millionen jugendlichen sogar mit sehr guten hochschulabschlüßen, trockenheit, ungebremste landflucht, erhöhte kriminalität, ausbreitung von prostitution und drogenhandel. ich wüßte gerne, wie man von einem regime bei so einer situation stabiltät erwarten könnte.gerade ähnliche umstände stärken den politischen islam. den es in marokko gibt und als die glaubwürdigste nicht integrierte opposition gilt.
es mag wahrscheinlich so werden, dass nach dem krieg der amis& co gegen afghanistan eine ruhige phase folgt, dennoch ohne schwerwiegende folgen für die stabiltät im lande und auch in der region.

Hallo Umni,
was machen eigentlich meine Gazellenhörnchen, sind die jetzt (nach Deinem Wohnsitz zu schliessen) etwa mit Schweizer Käse vermischt?

Was mich an Deinen letzten Ausführungen interessieren würde, wäre weniger die Benennung der Gefahrenquelle, sondern Deine und z.B. auch Uschens Prognose für die Zukunft Marokkos.
Konkret: Von welchen schwerwiegenden Folgen redet Du?

Gruß Rainer

meine prognose für die zukunft marokkos ist in meinem letzten beitrag beinhaltet: eine stabilisierung der marokkanischen gesellschaft durch eingreifende demkratisierung, wofür ich das neue konzept von autorität von M6 gut heiße, obwohl es bis jetzt nur ein lippenbekenntnis geblieben ist.
zweitens es wäre dringend notwendig, die richtigen ursachen für religiösen radikalismus zu bekämpfen, dazu gehört auch eine revision der bisherigen politik der eu in der region.
im geistigen bereich sollte man einen richtigen kritischen dialog fördern, der möglicherweise dazu führen könnte, dass religiösen radikalisten bewußt wird, dass ihr universalistischer anspruch in der heutigen zeit keine gültigkeit mehr hat.

praktisch sollte man eine soziale armutsbekäpfungspolitik betreiben durch investitionen in der gesundheit, bildung und arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
gerade diese schritte kann marokko nicht machen, weil die weltbankpolitik genau das gegenteil zur sanierung der staatsfinanzen vorsieht.
ein schuldenerlaß oder minsesten eine konvertierung der auslandschulden marokkos in investitionen wäre ein schritt in die richtige richtung.
das alles soll gekoppelt sein mit einer reduzierung der militärischen ausgaben,die immerhin den löwenanteil des staatsaushaltes für sich beanspruchen, zugunsten der bildung.
marokko muss vehement die korruption bekämpfen, träfe diese bekämpfung sogar die eigeweihten des systems.denn der moscheediskurs und die reden der islamistischen studenten an den unis gewinnt an glaubwürdigkeit nicht zuletzt durch direkte kritik an den korrupten. wenn menschen mitbekommen, dass der zuständige im rentenverwaltungsamt millionen veruntreut hat und nach wie vor seine freiheit genießt, dann wedren sie "sauer". sie brauchen nur noch den "mobilisator".

umni

Hallo Umni,
Deine Vorstellungen entsprechen ja genau der offiziellen Linie des Programms des jungen Monarchen, die in Teilbereichen schon Früchte getragen haben soll.
Denke schon, daß auf lange Sicht strukturelle Veränderungen in Marokko möglich sind, vorausgesetzt, das Übel wird konsequent an der Wurzel angepackt. Gerade im Bereich der Bekämpfung der Korruption und bei der Ankurbelung der Wirtschaft ist noch allerhand Nachholbedarf in Marokko!!!
Die jüngsten Anschläge dieser Spinner auf das WTC mit dem damit verbundenen Imageschaden der arabischen Bevölkerung in der westlichen Welt haben sicherlich in Marokko auch ihre Spuren hinterlassen und werden sicherlich einige gute Ansätze wieder zunichte gemacht haben, so wie sich allgemein das Leben nach dem 11. Sept. verändert hat!
Gruß Rainer

Hallo zusammen,
in Marrkech kann man immer wieder gerne durch die Altsatdt zu Fuss laufen es sind einge schöne Paläste die man besichtigen kann. Nur es sind die schönsten und die wichtigsten in der Hand der Köinglichen Familie.

Hinter dem berühmten Mamounia Hotel baut sich M6 einen neuen grossen und vor allem mächtigen Palast.

Man fragt sich warum einen neuen Palast er besitzt ja schon alles was der verstorbene könig hinterlassen hat.

Einer der in diesem Reichtum aufgewachsen ist kann nicht fühlen oder gar nicht wissen was armut ist und was soziale Ungerichtigkeit ist.

Mit Hassan 2 jeder mindestens gewusst, was er zu tun hat und was nicht.

Die wirtschaftliche Lage ist seit 2 Jahren im schlechtesten Zustand, Arbeitslosikeit, Prostitution (man erlaubt sich jetzt ganz offen mit minderjärigen mädschen billige Unterhaltung zu haben und es ist der Fall fast in allen marokkanischen Städten).

Wo ist die Stabilität wo ist der Forschritt, wo ist die Demokatie in einem Land in dem man für alles auch für sein eigenes Recht bezahlen muss.

Marokko ist ein Pulverfass und ich hoffe vom herzen, dass nie hochgeht.