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Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41156
24/08/01 08:38 PM
24/08/01 08:38 PM
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Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich
bessere Welt

Tausende Flüchtlinge aus Afrika kommen in
Schlauchbooten nach Spanien - Küstenwache
überfordert

An der Küste Südspaniens wurden innerhalb von
drei Tagen rund 1000 Armutsflüchtlinge aus
Afrika aufgegriffen - so viele wie noch nie.

Während seiner abenteuerlichen Flucht übers
Mittelmeer nach Spanien wurde der Marokkaner
Karim gleich zweimal zur Kasse gebeten. Erst
knöpfte ihm die marokkanische Menschenmafia
umgerechnet rund 800 Euro ab - für die
lebensgefährliche Schlauchbootfahrt über die
Meerenge von Gibraltar.

Kaum angekommen an der spanischen Küste fiel
der 39-Jährige dann spanischen
Menschenhändlern in die Hände: Sie brachten
ihn in einem Lieferwagen zu einem
landwirtschaftlichen Betrieb im Hinterland und
forderten dafür noch einmal 1500 Euro. Als
Karim sich weigerte, setzten ihm die modernen
Sklavenhändler den Revolver an den Kopf - die
Polizei rettete wenig später den
marokkanischen Einwanderer vor der angedrohten
Hinrichtung.

Karim durfte in Spanien bleiben, weil er bei
der Zerschlagung der Menschenhändlerbande mit
der Polizei zusammenarbeitete. Die meisten
seiner Landsleute, die Spaniens Grenzer dieser
Tage gleich zu hunderten an den südlichen
Stränden auffischen, werden hingegen umgehend
in ihre Heimat zurückgeschickt.

Innerhalb von drei Tagen wurden rund 1000
afrikanische Armutsflüchtlinge an den
andalusischen und kanarischen Küsten
aufgegriffen. Spanien erlebt an seinen
Wassergrenzen gerade die größte
Flüchtlingsinvasion aller Zeiten - die
Grenzpolizei kann angesichts dieser
Menschenflut nur einen Bruchteil der Illegalen
stoppen. Die Zahl der im Jahr 2000
aufgegriffenen 15 000 Flüchtlinge könnte sich
dieses Jahr verdoppeln. Ganze Flotten von
kleinen motorisierten Schlauchbooten legen
derzeit von der marokkanischen Küste ab, um in
nächtlicher mehrstündiger Fahrt ihre
Menschenfracht an Spaniens Stränden abzuladen.

Die meisten kommen an der von Afrika aus
greifbar nahen Felsenküste Tarifas an, die
weniger als 15 Kilometer von Marokko entfernt
ist. Doch im Katz-und-Maus-Spiel mit der
spanischen Küstenwacht versuchen die
Boatpeople zunehmend, die Mittelmeerstrände
der Costa del Sol bei Marbella, Malaga und
Almeria zu erreichen. Auch an den
Atlantikstränden von Cadiz und den Kanarischen
Inseln werden immer mehr Illegale angetrieben.

Die Aufnahme- und Abschiebezentren des Landes
sind völlig überfüllt. Die meisten Boatpeople
kommen aus Marokko, wo es der junge König
Mohammed VI. auch zwei Jahre nach seinem
Amtsantritt nicht schaffte, das
nordafrikanische Land aus seinem
wirtschaftlichen und politischen Stillstand zu
manövrieren.

Die Massenflucht seiner Landsleute komme
Marokkos König nicht ungelegen, schreibt die
dortige Presse. Die gigantische
Auswanderungsbewegung der Unzufriedenen diene
dem Land als soziales Ventil, vermindere die
Gefahr des Aufruhrs und sei ganz nebenbei eine
einträgliche Devisenquelle für das arme
Königreich. Im eigenen Land wird Marokkos
König beschuldigt, seine Sicherheitskräfte
mischten beim Menschenschmuggel mit.

Mohammed VI. schiebt die Verantwortung
hingegen auf die EU: Bereits vor Jahren habe
Marokko mit der EU eine bessere Überwachung
der Küsten vereinbart, die von europäischer
Finanzhilfe begleitet werden sollte. Wir
machten, was wir machen sollten, aber wir
sahen bis heute nichts von den Versprechen
Europas.

Ein Bericht von
WAZ-Korrespondent
Ralph Schulze

Quelle: http://www.waz.de/free/waz.archiv.set-000.html

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41157
14/06/02 05:24 PM
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hier ein weiterer beitrag zu diesem thema aus der basler zeitung.

Tanger - Wartesaal für den heimlichen Trip nach Europa

Erschienen am: 18.08.2001

Für Tausende von Marokkanern ist die nordafrikanische Hafenstadt Tanger nicht mehr als eine Durchgangsstation, ein Verschiebebahnhof. Nur 14 Kilometer Meer trennen die Armutsflüchtlinge von Europa. Die Hoffnungen vor allem der Jungen, die mit dem als Reformer angetretenen König Mohammed VI. verbunden waren, sind enttäuscht worden. 

Nur nicht auffallen. Diskretion ist alles. Das gilt für Flüchtlinge, Schlepper und Drogenhändler gleichermassen. Nagib hat das schnell gelernt. Nichts deutet mehr darauf hin, dass er neu ist in Tanger. Der Marokkaner mit der Nylonhose, den Sportschuhen und der über der Schulter baumelnden Reisetasche hat sich den Heerscharen seiner Altersgenossen angeschlossen. Scheinbar gelangweilt, scheinbar ziellos streift er durch die Stadt, vor deren Mauern Mittelmeer und Atlantik zusammenfliessen.
Vor ein paar Wochen erst hatte der 29-Jährige dem elterlichen Gehöft den Rücken gekehrt und den Bus nach Tanger genommen. In den Bergen des Rif waren die Eltern zurückgeblieben, die Brüder, die Schwestern und der Acker der Familie. Die Geschwister werden den indischen Hanf nun alleine einbringen müssen. Ein kleines Meer leuchtend grüner Blattsterne heisst es bergen, aus dem sich hochwertiges Haschisch gewinnen lässt. Letztes Jahr hatte der Erlös für den Erwerb eines Fernsehers gereicht. Aber Nagib will mehr. Er will nicht ein Leben lang mit den Geschwistern das Feld bestellen. Er will es zu etwas bringen, in Europa.

Fortsetzung Artikel Basler zeitung
Alleine die Zahl von rund 4000 ertrunkenen menschen in der zeit von 1997- 2001 ist sehr bedrückend. Der artikel berührt nicht zuletzt weil er in weiten teilen aus der sicht eines betroffenen erzählt. Darüber hinaus sind aber auch viele fakten enthalten. ich finde ihn sehr lesenswert.
andré


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Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41158
14/06/02 06:23 PM
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Ich habe in der Libération (franz. politische Tageszeitung) gelesen, daß der Wunsch und Druck, Marokko zu verlassen, so groß ist, daß Marokkaner sich (sogar!) für ein Hebräisch-Studium in Paris anmelden...

Traurig, daß anscheinend Marokko den Menschen sowenig Perspektiven bietet. Der König hat wohl nicht viel Interesse, aber warum auch - wenn die Hälfte der Bevölkerung unter 20 Jahren ist? Wie soll er Ausbildungs-und Arbeitsplätze für soviele junge Menschen schaffen? Das ist eine ungeheure Aufgabe...

Gruß, U.


Viele Grüße, Ulla

"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will" Francois Rabelais
Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41159
14/06/02 09:09 PM
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Ja, finde den Artikel auch sehr informativ. Ist echt bitter, was da so abläuft. Ich hab allerdings auch sehr oft das Gefühl,insbesondere, wenn ich in MA Sat_Fernsehn sehe, dass über die Medien ein zu unrealistisches (Wohlstands-)Bild von Europa nach Nordafrika transportiert wird, so dass ihre eigene Realität in Anbetracht dieser heilen Scheinwelt noch krasser erscheint. (Die vielen Menschen hier, die psychisch krank und depressiv usw. sind, die werden ja nicht gezeigt, auch nicht die Kriminalität, die sexuelle Perversion und all die negtiven Dinge, die es ja in Europa auch gíbt. okay-ich weiß, dass ist jetzt ein anderes Thema)
Marie

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41160
14/06/02 11:30 PM
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hallo marie, auch ich habe den artikel mit erschütterung gelesen. du wirst recht haben, ein realistisches bild von europa wird den marokkanern nicht vermittelt. und wenn man es versuchen würde? würde es helfen?

dieses schreckliche gefühl, an der küste afrikas zu stehen und in der ferne die berge andalusiens zu sehen, im hafen die fähren und schiffe, die nach europa auslaufen. busse, lkws, die ganz selbstverständlich die grenzen wechseln! nur für die marokkaner bleibt diese grenze verschlossen. was entsteht daraus? wut? hass? resignation? ja, all das! wer angesichts dieser situation, wo zukunft im eigenen land nicht möglich ist und zukunft in der fremde verwehrt bleibt, immer wieder vertröstet wird...was soll der noch glauben? welchen weg kann er für sich noch erkennen? gar keinen! er ist dem blinden spiel von schicksal ausgeliefert, von überleben um jeden preis.

dies ist es marie, was mir meine besuche in marokko mehr und mehr zur last und zur bitteren frage machen!

es gab mal eine zeit, da fuhr ich nach marokko und sass da wie in einem theater. der vorhang ging auf und sie spielten dort ein stück aus 1001 nacht. ich staunte und war glücklich!

aber als ich hinter die kulissen sah und die menschen am hinteren bühnenausgang fragte...da packte mich ein grosses mitleid.

aber mitleid ist ein schlechter ratgeber. es macht uns selbst so ratlos und verzweifelt.

ich denke, wir müssen mit unseren brüdern und schwestern richtig zornig werden...aber wenn uns dann zum schluss der zorn selber trifft? was dann, marie?

danke, dass du mir zugehört hast!

Jocim

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41161
15/06/02 05:27 PM
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Henry Forester Offline
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Hallo Freunde,

als ich letztes Jahr in Marokko war, sprachen mich auch viele an und teilten mir ihren Wunsch, nach Europa auszuwandern, mit.

Als ich ihnen erzählte, wir hätten alleine in Deutschland vier Millionen Arbeitslose, wurden sie plötzlich ganz still...

So recht wollten sie es nicht wahrhaben, doch sie spüren, das es doch so ist.

Man sollte ihnen bei jeder Gelegenheit klarmachen, das es hier bei uns nicht mehr rosig ist und sie hier ebenso arbeitslos sind wie in der Heimat.

Es ist besser als schweigen. Es muß sich herumsprechen, damit immer weniger Lust verspüren, auszuwandern.

Auch die Medien in Marokko sollten öfters mal über die schlimme Lage der Armen in Europa berichten.

Es ist doch die falsche Vorstellung, die viele haben von Europa die sie veranlasst, von einer vermeintlich bessere Welt zu träumen.

Aufklärung tut not und ist ein zusätzliches Mittel um solche Dramen zu verhindern oder zumindest zu verringern.

Die zumindest sollten wir ihnen schuldig sein!

Freundliche Grüße

Henry

Reise auch dieses Jahr in ein vermeintlich armes Land... Mal sehen, wovon die träumen...


Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her ... :-)))
Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41162
15/06/02 07:13 PM
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nun, ich denke, dazu gab es hier vor kurzem einen beitrag von thomas friedrich. er schrieb, dass er mehreren marokkanischen stellen vorgeschlagen habe, werbespots im marokkanischen fernsehen zu schalten mit hinweisen auf die reale situation in europa.

aber! würde man diesen aussagen von amtlicher seite glauben? ich denke, eher nicht. weil eben europa, bei allem mangel, den auch hier viele erleben und erleiden, immer noch eine unglaublich viel höhere materielle lebensqualität verspricht, als in marokko. ich sage bewusst, eine "materielle"! den die menschliche lebensqualität scheint mir in marokko - trotz allem - weit grösser zu sein als bei uns.

dann noch eines: warum sollte der marokkanische staat argumente suchen, damit junge leute das land *nicht* verlassen? auch das ist hier schon mehrfach gesagt worden und es klingt wirklich zynisch: mit jedem, der das land marokko verlässt, verringert sich der soziale druck im land. das problem ist ja nicht, dass marokko nicht ausreisen lässt! das problem ist, dass kein land europas bereit ist, über eine gewisse zahl hinaus marokkaner bei sich aufzunehmen.

so wird bei erteilung eines visums durch europäische staaten genauestens gefragt, wie die materielle und familiäre situation des antragstellers ist. gibt er an, ohne einkünfte und ohne eigene familie in marokko zu leben, wird er wohl lange auf sein visum warten. denn genau diese zwei tatsachen sind die indizien, dass es sich bei dem antragsteller nicht um jemanden handelt, der europa "besuchen" will, sondern dass er als wirtschaftsflüchtling in europa um asyl nachsuchen wird.

und zum schluss noch ein wort an dich, henry: was würdest du vorziehen? ein leben in marokko, ohne zu wissen, woher ich am nächsten tag das essen bekomme, um zu überleben, von weiterreichenden plänen mal gar nicht zu sprechen, oder aufnahme in deutschland oder einem anderen land europas, mit dem anspruch auf sozialhilfe und krankenversicherung?

Jocim

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41163
15/06/02 09:03 PM
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Asul Jocim!

Also wenn man das so liest was Du schreibst,könnte man meinen die Maroccaner ,die nach Europa wollen,hätten es auf die Sozialhilfe und Krankenversicherung abgesehen.!!!!!!!!!!!!!!!!
Nun sage ich Dir mal was ,die Maroccaner sind ein stolzes Volk und haben es nicht nötig irgendeinem auf der Tasche zu liegen.
Diejenigen die kommen suchen Arbeit und Brot,etwas Wohlstand und bestimmt keine Sozialhilfe.
Masiren haben immer gearbeitet und stellen und stellten immer den grössten Teil der nordafrikanischen Gastarbeiter un Europa.
zb die Kabylen usw.
Nicht gewusst?

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41164
15/06/02 09:52 PM
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hallo malika! was nützt hier die aufregung?
willst du mir erzählen, dass die marokkaner, die zu uns nach europa kommen, nun alle gleich einen job finden? natürlich wollen sie arbeiten, das ist doch gar keine frage! aber finden sie arbeit?

wenn nicht, bleibt ihnen, wenn sie in deutschland als asylant anerkannt sind, in jedem fall die hilfe des staates, um zu überleben. das war der inhalt meines beitrags.

und der inhalt meines beitrags war ferner, dass der staat marokko fürsorgepflichten für seine menschen hat, wie jeder staat der erde. wenn er sie nicht wahrnehmen will/kann, muss gefragt werden, warum nicht, und wo der ausweg aus der misere ist. der ausweg kann nicht allein der nach europa sein! er scheint aber für viele marokkaner der "königsweg" in ein besseres leben zu sein. wäre ich marokkaner, ich würde ihn übrigens auch gehen. ob ich hier nun einen job finde, eine ausbildung machen kann, oder eben als mensch "ohne perspektive" -auch hier in europa- dennoch in meinen grundbedürfnissen nach lebenssicherung und gesundheit respektiert werde.

Jocim

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41165
16/06/02 02:55 AM
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Uschen Offline
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Es ist sehr einfach die Symptome zu beschreiben und ihre Gefährlichkeit zu betonnen, nach dem Motto : die Afrikaner(Armen ) kommen !!! Hingegen ist es für einen auf Erreignisse und Sensationen konzentrierter Journalismus anscheind unnötig und unredlich auf die Hintergründe der Migrationsbewegung hinzuweisen.
Dass die europäische und amerikanische Finanz- , Wirtschafts- und Industriepolitik Armut erzeugt und fördert ist nun längst bekannt. Die Forderungen nach Korrekturen des Weltwirchaftsystems ( u.a Finanz- und Handelsproblematik )werden seit den achtziger Jahren von den " aufgeklärten " europäischen und amerikanischen Politiker nicht mehr gehört. Wer die Quall der Wahl hat und dennoch seine Hausaufgaben nicht macht, sollte gefälligst sehr vorsichtig sein mit der Kritik der Menschen , die keine Wahl haben.
Wenn der Wohlstand zu mir kommen kann , dann gehe ich eben zu ihm !
Wer verlässt schon freiwillg sein Land, um zur Konsolodierung und Stabilisierung des erreichten Wohlstandes in Europa und Amerika beizutragen ?


Tidt n umya!
Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41166
16/06/02 02:57 AM
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Wenn der Wohlstand zu mir nicht kommen kann, dann gehe ich eben zu ihm !


Tidt n umya!
Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41167
16/06/02 12:01 PM
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AsulJocim,

Nein ,mit dem Asylrecht das ist falsch.
Du wirst nicht erleben das ein Maroccaner hier das Asylrecht anerkannt bekommt.
Die Bundesregierung ist ziemlich flott ,wenn es darum geht Nordafrikaner abzuschieben.
Wenn die Algerier nur mit 1Prozentanerkannt werden,wo es da kracht und Menschen verschwinden die nie wieder kehren,wie soll es da erst einem Maroccaner gehen.
Da kann ich Dir ganz üble Geschichten erzählen,aber die gehören hier nicht hin.
Jeder Staat hat eine Sorgfaltspflicht gegeüber seinen Bürgern,erfüllt er die nicht gehört er weg.


durchkommen,wie soll es dann erst den Maroccanern gehen.
Du wirst wirklich nur anerkannt als politischer Flüchtling wenn Du reguläres Mitglied der FIS warst ,nicht als Symphtisant.Die werden direkt in den Flieger gesetzt.Der Bundesregierung ist es egal was mit den Leuten passiert und sie wissen es genau.Da hat ein Maroccaner keine Chance auf Asylrecht.
Nun da die Polen auch noch die Ernten in Spanien machen,da sie in die EU kommen oder sind,sind es sowieso sehr übel aus.
Was mich intressieren würde ,wie es aussieht ,mit Reformen in Marocc.

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41168
16/06/02 01:21 PM
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ich bin dafür, dass möglichst legal viele marokkaner nach europa auswandern. hier haben sie vielleicht eine kleine chance, in marokko hingegen haben sie gar keine \:\(


Abu_Nasseem
Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41169
16/06/02 10:11 PM
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Du redest von Marocanern.Das ist nicht nur bei Euch so,sonderen betrifft den ganzen Maghreb.
Ich bin dafür das die Regierenden dort ,sich ihrer Sorgfaltspflicht ihrer Bürger erinnern.
Arbeit,Wohnung,Bildung.
Das dieses Abhängigkeitsverhältniss aufhört und wir auf unseren eigenen Füssen stehen.
Ansonsten wenn legal einen Möglichkeit besteht ,hier Arbeit und Brot zu finden ,sollte man sie nutzen und soviele wie mögliche rüber zu kriegen.
Ist aber sehr schwierig,da der Maghreb einen "wunderbaren"neuen Vertrag mit der EU hat.
Frankreich ist der zuständige Bevollmächtigte in Sachen Maghreb.
Die Franzosen als neuer und alter Besatzer,toll ne?

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41170
17/06/02 01:33 AM
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Hallo Malika

hast Du Infos über diesen neuen Vertrag ?
Würde mich auch interessieren, was sie da neuerdings beschlossen haben.
Danke im voraus.

Viele Grüsse


give peace a chance.

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41171
18/06/02 08:28 PM
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Hallo zusammen,

ein chiniesisches Sprichwort sagt:" gib mir keinen Fisch, sondern zeige mir, wie ich Fisch fangen kann ".

Mag sein, dass zehntausende Menschen aus Nordafrika Arbeit und Brot in Euroland finden. Aber es geht um Millionen Menschen, die keine Arbeit haben. Diesen könnte man helfen durch politische Refomen und Neuprojekte, die es möglich machen, Menschen aus der Hoffnungslosigkeit herauszuholen, dafür braucht man politische Entscheidungen. Bis jetzt hat nur die Politik der Korruption in den nordafrikanischen Staaten funktioniert. Die Reformen, die Menschen helfen, auf eigenen Beinen zu stehen, gibt es nicht.. Eine starke politische Führung, die die Interessen der Menschen vertreten, gibt es auch nicht. Im Gegenteil, viele Verantwortliche haben Milliarden in den dunklen Kanälen verschwinden lassen und veruntreut, tanzen und lachen auf der Seele von Millionen Menschen, die unter der Armutsgrenze leben.
Die Beschäftigungspolitik der Menschen in Nordafrika muss vor Ort gemacht werden, nicht in Euroland und nicht durch die Globalisierung. Für die Menschen vor Ort wurde wenig getan, so verlassen viele ihre Heimat, um die abenteuerliche Überfahrt nach Euroland auf sich zu nehmmen und riskieren dabei ihr Leben. Aber wenn die Menschen mit Devisen zurückkommen, dann sind sie herzlich willkommen und es wird für sie ein Empfang organisiert.
Ich glaube, was die Kabylen gemacht haben, nämlich die Wahlen boykottieren, ist eine zivilisierte Antwort gegen das Unrecht, was die Menschen erfahren haben. Wählen gehen, heisst die Politik der Korruption, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen zu bestätigen.

Majid

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41172
19/06/02 12:10 AM
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Hallo Majid

Du sprichst mir aus der Seele.
Volle Zustimmung.
Zur Kabyley:Sollen wir die Mörder unser Väter wählen?Nein dann besser gar nicht.
Aus unserem Dorf ging kein Einziger,ca 3000 Einwohner!
Grüsse
Malika

Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41173
19/06/02 02:08 PM
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unter dem titel "Europa macht dicht", subtitel "ansturm der migranten" ausführlich auf rund 20 seiten über das thema in seiner aktuellen ausgabe.

Auch online ist einiges zu lesen.
Unter anderem ein sehenswertes video
Realplayersream Thema schleuser/schlepper

Spiegellinks zum thema:
Link 1

Link 2 (Hier auch weiterführende links zu hintergrundberichten)

Link 3 (Aus der Serie "Raum ohne Volk" der Artikel Illegale einwanderer - ausgenutzte ohne lobby
viele grüße
andré


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Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41174
19/06/02 02:12 PM
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sorry, es sollte natürlich heissen:
unter dem titel "Europa macht dicht", subtitel "ansturm der migranten" berichtet DER SPIEGEL ausführlich auf rund 20 seiten über das thema in seiner aktuellen ausgabe.
a.


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Re: Gefährliche Überfahrt in eine vermeintlich bessere Welt #41175
21/06/02 04:08 PM
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Hallo zusammen,
frisch aus dem reuters ticker zur derzeit laufenden konferenz in sevilla:

EU-Gipfel soll Kampf gegen illegale Einwanderung verstärken
21 Juni 2002 11:01 CEST

Sevilla (Reuters) - Der Kampf gegen illegale Einwanderung steht im Mittelpunkt des zweitägigen Gipfeltreffens der Europäischen Union (EU), zu dem die Staats- und Regierungschefs am Freitag im spanischen Sevilla zusammengekommen sind.

Mit einer engeren Zusammenarbeit ihrer Grenzpolizeien wollen die EU-Staaten die illegale Einwanderung besser als bislang verhindern, um die gewünschte Einwanderung besser steuern zu können. Kontroverse Diskussionen werden jedoch zu Sanktionen gegen jene Länder erwartet, die Menschen nicht an der illegalen Ausreise in die EU hindern.

Während Italien und auch Spanien Sanktionen befürworten, lehnen Frankreich und Schweden dies strikt ab. Andere Länder wie Großbritannien wollen kooperationswillige Länder belohnen statt andere zu bestrafen. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat ebenfalls Sanktionen nicht ausgeschlossen.

Anmerkung: dies ist ein textauszug zum thema einwanderung, im übrigen artikel geht es um weitere themen die während des gipfels besprochen werden.

Quelle reuters
andré


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