salamu 3alaikum,
eigentlich wollte ich am donnerstag zu diesem vortrag, schaffte es aber aus zeitgründen nicht. schon erstaunlich, wie mancher von uns muslimen denkt und ängste schürrt.
---------------------------
„Wir werden unterwandert“
Staat und Religion: Islam-Kenner Konrad Dilger sieht eine bedenkliche Entwicklung
„Wir befinden uns tatsächlich unter Menschen, bei denen das Religiöse alles beherrscht. Die Religion ist die begeisternde, beseelende und treibende Kraft ihres Tuns, ihres Innenlebens und ihr Maßstab für Gut und Böse.“ – Guy de Maupassant, der französische Meister der Novelle aus dem Ancien Siècle, schilderte so in seinen Erzählungen seine Eindrücke im Angesicht der Muslime. Und er mahnte: „Die einfältige Natur des Arabers bleibt uns verschlossen, solange wir sie nicht durch den Glauben, den Koran und die Lehren des Mohammed betrachten.“
Verständnis zu schaffen für den Islam war das Ziel der Darmstädter Juristischen Gesellschaft (DJG) am Donnerstagabend. Sie hatte den Islamwissenschaftler Konrad Dilger zu einem Vortrag über „das Verhältnis von Staat und Religion in den islamischen Rechtsordnungen„ in die Volksbank eingeladen. Dilger gilt als ausgemachter Kenner des islamischen Rechts.
Nach einer allgemeinen Erläuterung der starken Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichem und religiösen Leben in der islamischen Gesellschaft verlor Dilger wenig Zeit, um auf die „derzeit bedenkliche Entwicklung in Deutschland“ hinzuweisen. Was folgte, waren alarmierende Thesen, die das Gros der Zuhörer überraschte. Dabei nahm er vor allem die in Deutschland lebenden Türken, aber auch die deutschen Behörden ins Visier. „Wir werden bald überwuchert und unterwandert von der Türkei in Deutschland“. Und „ich kenne keinen Muslim, der sich freiwillig unserem pluralistischen Staatswesen unterordnen würde.“
Muslime, so Dilger, möchten in der abgeschlossenen Religionsgemeinschaft ihre Angelegenheiten selber verwalten. „Viele glauben, sie hätten hier das Recht, nach ihren eigenen Rechtsvorschriften zu leben, und wir seien verpflichtet, ihren Standpunkt zu akzeptieren.“ So sei ihm bekannt, dass sich in vielen Städten ein Imam, wie der religiöse Leiter in der schiitischen Glaubensrichtung genannt wird, als islamischer Richter (Kadi) betätige. Auf diese Weise komme es zu einem Rechtsdualismus, werde islamisches Recht für die Muslime gleichbedeutend neben deutschem Recht angewendet.
„Es wäre klug von Ländern wie Deutschland, der Ausprägung des Islam und seiner Rechtsvorstellungen im eigenen Land stärker Einhalt zu gebieten und die Muslime zu zwingen, sich dem deutschen Rechtssystem zu unterwerfen.“ Dies sei jedoch deshalb ungemein schwer, weil „der Islam eine ungeheure Expansions- und Missionarskraft hat“ und es geradezu religiöse Pflicht des Einzelnen sei, den islamischen Staat und die Anwendung der Rechte in die ganze Welt zu befördern.
Dilger ging hart mit den deutschen Behörden ins Gericht, denen er Untätigkeit und Nachlässigkeit unterstellte. Schließlich sei es kaum vorstellbar, dass in Deutschland Ehen zwischen deutschen Muslimen nach dem religiös geprägten Personalstatut, also dem islamischen Familien- und Erbrecht, geschlossen würden. „Es ist eine Torheit unserer Behörden, die deutsche Staatsbürgerschaft so leichtfertig an Ausländer zu vergeben, die nicht bereit sind, sich unseren moralischen und ethischen Ansprüchen anzupassen.“
In vielen islamischen Verfassungen bilden der Koran und die Aussprüche des Propheten Mohammed aus dem siebten Jahrhundert noch immer die gesetzliche Grundlage. Zudem stehe das „Konsensprinzip“ einer Modernisierung des Islam entgegen. Es besagt, dass in Rechtsfragen alle Rechtsgelehrten einer Meinung sein müssen. „Auf absehbare Zeit ist eine innere Erneuerung des Islam nicht zu erwarten“, prognostizierte Dilger.
-----------------------------
quelle:
de
