jetzt fahren wir zum souk von marrakesch. meine frankfurter und wiener freunde und ich. zum souk! vor dem hotel steht ein marokkaner, der uns seine plakette zeigt. er ist ein offizieller führer in marrakesch. "zu teuer", maulen die frankfurter. "das schaffen wir auch allein" murmeln die wiener.

wir fahren mit der taxe zum souk. oh, oh, ein wirkliches gedränge im souk.als ich eine schöne kermaik sehe und sie kaufen will, wird mir ein preis genannt, den ich nun wirklich nicht bezahlen will. irgendwann bekomme ich sie für ein viertel des ursprünglichen preises.

"ja, so ist das eben mit uns europäern", sagt die frankfurterin (aber sie schaut mich dabei nicht an), "wir nehmen ihnen hier die luft zum atmen".

alles wird immer bunter und unübersichtlicher. ein kleiner junge ist uns schon lange auf den fersen. "sollten wir den nicht als führer nehmen?" fragt der wiener und drückt dem jungen eine münze in die hand.

immer weiter hinein in den souk von marrakesch.

dann ist der junge weg. wo ist er? abgehauen! die sonne senkt sich über marrrakesch. "ich finde den weg", ruft der wiener und setzt sich an die spitze unserer versprengten touristen-gruppe. immer weiter hinein geht es in die vewirrenden viertel, mit strassen, die an irgendwelchen häusern oder mauern enden...

da steht ein marokkaner. er hät eine aktentasche unter dem arm und trägt eine brille. auf den läuft unser wiener zu: "wo bitte ist der ausgang aus marrakesch?" fragt er. leider, leider. dieser marokkaner spricht kein deutsch. aber immerhin entspricht er der österreichischen vorstellung eines vertrauensvollen menschen. aktentasche! brille!

eine seltsam ängstliche gruppe europäischer touristen irrt weiter durch die strassen von marrakesch. es wird schon dunkel.

im souk der teppichverkäufer kommen mir biblische bilder in den sinn. so stehen sie dort wie alle zeit.

weiter, weiter.

da stehen zwei polizisten. endlich! der wiener befragt sie nach dem weg, hinaus aus dem souk. "sie gehen jetzt recht, dann links, noch einmal links und dann wieder rechts."

"danke"

die touristenschar rennt los. dann stehen wir alle an einer mauer. das kann der weg nicht sein!

es ist jetzt dunkel in den souks von marrakesch.

das grauen kriecht den rücken herauf. verloren in den labyrinthen von marrakesch. keiner, der nach uns fragen wird. wir sind - recht eigentlich - ziemlich verloren.

auch unser wiener, elektriker von beruf, hat sich längst in die zweite reihe begeben. er will nicht mehr der führer sein...

da standen wir nun, die frankfurterin weinte...

richtig verloren in marokko!

als wir uns morgens im hotel zum frühstück trafen, sagte die frankurterin allerdings zu mir, ich solle meinen keramikteller sofort zurückgeben. dieses geschäft sei "halsabschneiderei" gewesen.

"du hast ja recht", erwiderte ich. "gehen wir in den souk und suchen nach dem geschäft."

sie ass dann noch einen croissant. und es ist ja so:mit vollem mund spricht und antwortet man nicht.

es gibt eben themen in marokko, die wir am besten beim frühstück führen und uns sofort entschuldigen, da wir gerade - den mund sehr voll genommen haben.

rolf