ARTE Die 1. November 12:00
Frauenmagazin Lola
In diesem "Best of" lässt "Lola" Künstlerinnen zu Wort kommen, die ihr künstlerisches Schaffen für die Sache der Frauen einsetzen. Porträts: - Schauspielerin Rachida Khalil, - Rap-Künstlerin Princess Aniès, - Fotografin Evelyn Atwood, - Künstlerin Anja Hoppner . Humor ist die Waffe der französisch-marokkanischen Schauspielerin Rachida Khalil. Ihre One-Woman-Show "La vie rêvée de Fatna" beschreibt realistisch und ohne Beschönigung das Leben der marokkanischen Frauen.

ARTE 01.11.05 19:00-19:45
Magische Orte: Ägypten - Die Wunder des Nils Eine Dokumentation von Christel Fomm
Dem Nil, dem längsten Strom der Welt, gelingt das Ungeheure, das einzigartig ist auf der Welt: Er durchquert ohne einen einzigen Zulauf, ohne auch nur einen Regentropfen die riesige Sahara bis zum Mittelmeer. Aus unbewohnbarer Wüste schuf er fruchtbares Land. Ägypten ist ein Geschenk des Nils. Die Dokumentation begibt sich auf die Suche nach den Wundern des Nils. Hat der Fluss für die Menschen, die an seinen Ufern leben, noch magische Kräfte? Wie sieht der Alltag zwischen weltberühmten Ruinen und Massen von Touristen aus?

ARTE - Di. 01. November 22.40 und So. 19.11. 01:30
Komödie "Marfouz und die Frauen" Ein kleiner Friseursalon in Toulon: Herr Marfouz kämpft mit den Haaren und den Träumen der maghrebinischen Frauen. Seine Geliebte möchte ihre schwarzen Haare geglättet, eine 20-jährige verlangt rasiert zu werden, und immer wieder liegt er sich mit der Mama aus Algerien in den Haaren, die ihn zu Hause verheiraten will. Eine kleine Straße in Toulon, im Süden Frankreichs. Der Friseursalon von Herrn Marfouz und die Bar gegenüber werden zum Treffpunkt für eine Handvoll eingewanderter Maghrebiner. Vor allem die Frauen stehen zwischen Tradition und Moderne. Im Konflikt mit der traditionellen Frauenrolle ihres Herkunftslandes, halten sie fest zusammen und beobachten dennoch scharf, welchen Weg die anderen wählen. Die schöne Djamila tanzt im erotischen orientalischen Kostüm in der Bar und lässt ihre langen schwarzen Haare von ihrem angebeteten Marfouz pflegen. Das 20-jährige Noor dagegen verlangt eines Tages Wut entbrannt, dass man ihr ihre dichten Locken vom Kopf rasiert. Mahfouz selbst schafft es nicht, die Anrufe seiner Eltern abzuwimmeln, die sich ständig aus der Heimat melden und ihn bedrängen, sich endlich eine ordentliche Frau aus ihrem Dorf zu nehmen. Zwischen Mahfouz und Djamila hat sich längst eine heimliche Liebschaft entwickelt, doch eines Tages ist er verschwunden. Mit einem stummen, verschleierten jungen Mädchen taucht er nach einiger Zeit wieder auf. Er sperrt sie in seiner Wohnung ein. Keiner bekommt sie mehr zu sehen. Dieser Affront gegenüber Djamila fordert das Freiheitsbewusstsein der anderen Frauen heraus. Marfouz' Verrat soll nicht ungerächt bleiben. "Marfouz und die Frauen" ist eine witzige Komödie, die satirisch und sensibel zugleich die Konflikte schildert, denen Einwanderer und besonders die Frauen aus islamischen Ländern im westlichen Europa ausgesetzt sind.

arte 03.11.05 10:10-10:35 Zapping International: Das Fernsehen in Ägypten
Ein Magazin: Sage mir, was du schaust, und ich sage dir, wer du bist: Seit April zappt sich ARTE durch die Fernsehlandschaften anderer Länder. Die Fernbedienung in der Hand, besucht die ARTE-Sendung "Zapping International" jeden Samstag Familien, Alleinstehende, alte und junge Menschen in aller Welt und verbringt einen Tag mit ihnen - vor dem Fernseher.

ARTE Do. 10.11.05 16:50 und 15. November 00.10
Reportage Ein Tag mit Folgen "Vermisst - Das Geiseldrama in der Wüste"
Die Reportage rekonstruiert das Geiseldrama, das insgesamt 32 Europäer im Jahr 2003 in der algerischen Sahara erlebten. Sie waren in die Hände arabischer Terroristen gefallen und mussten bis zu ihrer gewaltsamen Befreiung mehr als drei Monate lang bei sengender Hitze mit ihnen quer durch die Wüste ziehen. Im Februar 2003 verschwinden in der algerischen Sahara in kurzer Zeit 32 deutsche, österreichische und Schweizer Touristen. Nach wochenlanger Ungewissheit und zahlreichen Spekulationen wird klar, dass die Europäer Geiseln algerischer Terroristen geworden sind. Die Entführung zieht sich über Monate hin. Erst nach 177 Tagen, im August 2003, kommen die letzten Geiseln frei. Was mit einem gewaltsamen Überfall begann, wird zu einem monatelangen Ausgeliefertsein. Entführte und Entführer, christliche Europäer und radikale Moslems leben in dieser Zeit sehr eng zusammen. Sie leiden an Hunger, Durst und vor allem unter der Hitze. Die Temperatur beträgt bis zu 60 Grad Celsius, und nirgends gibt es Schatten. Trotz aller Strapazen kommen Geiseln und Geiselnehmer miteinander ins Gespräch. Zwei Jahre nach der Befreiung besucht Filmemacherin Katja Esson die ehemaligen Geiseln in Deutschland und Österreich und reist mit ihnen an den Ort des Geschehens in der algerischen Wüste. Sie interviewt unter anderem Einheimische, die davon leben, Geschäfte mit europäischen Touristen zu machen, und sucht nach Spuren, die das Geiseldrama hinterlassen hat.

ARTE 04. November 14.45 und Mo. 7. Nov. 12:00
Europamagazin ARTE Europa "Wo endet die EU?" Themen: u. a. - Marokko: Ein vorstellbarer Kandidat für die EU?
Jede Woche werden in "ARTE Europa" europäische Entwicklungen aus Gesellschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft aufgegriffen. Dabei umfasst Europa nicht nur das Gebiet der EU, sondern den gesamten Kontinent, vom Atlantik bis zum Ural, und gegebenenfalls auch über diese Grenzen hinaus.

arte 05.11.05, 12:55-13:20 Zu Tisch in... Tunesien
Spezial: Ramadan - Die Sondersendung zum Ende des Ramadan zeigt die facettenreiche Religion und Kultur des Islam. Mit Beiträgen zu Glaubensvorstellungen, zu Kunst, Musik und zur heutigen Lebenswirklichkeit des Islam.

ARTE Sa. 05. November 15.25
Spezial Ramadan Musik - Sieben und eine Nacht - "Beim Weltfestival der sakralen Musik" Das 10. Festival sakraler Musik in Fès (Festival de Fès des Musiques Sacrées du monde) fand vom 28. Mai bis 5. Juni 2004 in Marokko statt. Mit Nachdruck verwiesen Künstler, Intellektuelle, Philosophen und Wissenschaftler auf die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen. Das breite Spektrum des Konzertprogramms reichte von Gospel über orthodoxe Gesänge aus Russland bis zu Sufi-Liedern aus dem iranischen Kurdistan. Das 10. Festival sakraler Musik in Fès (Festival de Fès des Musiques Sacrées du monde) fand vom 28. Mai bis 5. Juni 2004 in Marokko statt. Bei Konzerten, Vorträgen, Ausstellungen und Filmvorführungen drückten bekannte Künstler, Intellektuelle, Philosophen und Wissenschaftler ihre Freude über das gemeinsame Erleben aus. Mit Nachdruck verwiesen sie auf die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen. Der aus dem Senegal stammende Youssou N'Dour, der traditionelle senegalesische Musik mit anderen Stilrichtungen wie Jazz, Hip-Hop und Soul mischt, verbreitete seine Friedensbotschaften mit einigen Höhepunkten aus seinem musikalischen Repertoire. Die amerikanische Sängerin Liz Mc Comb riss die Zuschauer mit ihren Gospelsongs mit. Der französische Chor Anaiki präsentierte sakrale und traditionelle Gesänge aus dem Baskenland. Eine Gruppe tanzender Mönche aus Tibet führte mit ihren Darbietungen in die Traditionen des tibetischen Buddhismus ein. Mit tief in der islamischen Mystik verwurzelten Qawwali-Gesängen zogen Meher Ali und Sheher Ali aus Pakistan das Publikum in den Bann. Moneim Adwan trug mit sakralen Liedern und Volksliedern aus Palästina zu dem weit gefächerten Programm bei. Die aus Marrakesch stammende Sängerin Sapho bot Stücke aus ihrem Album "Orients" dar. Das "Orientalische Orchester von Nazareth" begleitete sie dabei. Die 20 Musiker des Orchesters kommen aus Palästina, Israel und Frankreich und sind jüdischen, muslimischen oder christlichen Glaubens. Sharam Nazeri aus dem Iran entführte mit Sufi-Liedern ins iranische Kurdistan. Der Sirin-Chor aus Russland rundete das Programm mit orthodoxen Sakralgesängen ab. Die aus Spanien, Marokko und Frankreich stammenden Künstler Monserrat Figueras, Aïcha Rédouane und Françoise Atlan traten zusammen mit einem Kinderchor auf.

ARTE Sa. 05. November 17.05
Dokumentation - Rückkehr nach Casablanca
Mit knapp sechs Millionen Einwohnern ist Casablanca die größte, "modernste" und "westlichste" Stadt Marokkos. Durch islamistische Terroranschläge geriet die internationale Metropole vor wenigen Jahren in die Schlagzeilen. Wie steht es heute mit der Toleranz zwischen Religionen und Kulturen? Und welche Sorgen, welche Perspektiven haben die Menschen dort? Der seit 25 Jahren in Europa lebende Filmemacher Mouhcine El Ghomri sucht die Freunde seiner Kindheit auf, die in Casablanca geblieben sind: Muslime und Juden. Der amerikanische Spielfilm "Casablanca" kam 1942 in die Kinos und schrieb in der Folgezeit Filmgeschichte. Er wurde zu einem der erfolgreichsten Filme überhaupt. Seitdem ist die gleichnamige marokkanische Stadt untrennbar mit der legendären Liebesgeschichte verbunden. Die kleine verruchte Stadt aus dem Kultfilm hatte jedoch schon damals mit der realen Stadt wenig gemeinsam. Gedreht wurde auch nicht an Originalschauplätzen, sondern vor Hollywood-Kulissen. Heute ist die Stadt eine internationale Metropole. Mit knapp sechs Millionen Einwohnern ist sie die größte, "modernste" und "westlichste" Stadt Marokkos. Am 16. Mai 2003 geriet Casablanca in die Schlagzeilen: Mehr als 45 Menschen fielen islamistischen Terroranschlägen zum Opfer, 60 Menschen wurden verletzt. Der Terrorakt, bislang der blutigste in Marokko, hat den Marokkanern einen Schock versetzt: Eine solche Tat hielt man bis dahin nicht für möglich. Marokko galt zu Recht als ein Land, in dem ein moderater Islam sowie Toleranz gegenüber der jüdischen Minderheit praktiziert werden. König Mohammed VI. reagierte mit Reformen und Repressionen. Grund für den Filmemacher, nach Casablanca, in seine Heimatstadt, zurückzukehren. Er geht der Frage nach, was sich geändert hat, seit er vor 25 Jahren nach Europa ging. In der Stadt, aber auch in den Menschen.

rbb So. 06. November 11.30
Länder - Menschen - Abenteuer Auslandsreportage - Melilla - Europas Vorposten in Afrika
Die Stadtgrenze von Melilla zählt zu den bestgesicherten Grenzen der Welt. Melilla gehört zu Spanien, liegt aber im Norden Marokkos. Ein Stück Europa in Afrika! Von 25 Wachttürmen aus beobachten Beamte der Guardia Civil den Grenzstreifen, 42 ferngesteuerte Kameras sind installiert, mit Nachtsichtgeräten können die Grenzer weit nach Marokko hineinschauen. Eine Hitech-Grenze, die kaum zu überwinden ist. Dennoch versuchen Hunderte von afrikanischen Emigranten Nacht für Nacht, nach Melilla und somit in die EU zu klettern, manche sogar mit Erfolg. Aber Melilla ist weit mehr als ein Fluchtpunkt. Hier leben Katholiken, Muslime und Juden seit Generationen einträchtig zusammen. Einflüsse aus dem Süden Europas vermischen sich mit Einflüssen aus dem Norden Afrikas. Ein soziales Experiment, das gelingt.

SWR RP - So. 06. November 13.00 und 7.11. 13:30
Kulturreportage - Schätze der Welt - Erbe der Menschheit "Heilige Stätten des Islam"
Kairouan und Damaskus - Tunesien/Syrien - Kairouan ist die vierte heilige Stätte des Islams nach Mekka, Medina und Jerusalem. Denn hier, als die Araber einst nach Afrika vordrangen, rammte der Heerführer Oqba ibn Nafi seinen Speer in den unwirtlichen Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas. Kaum zwei Stunden entfernt von der kleinen Stadt sonnen sich am Strand Tunesiens Heerscharen von Touristen. Aber nahezu unbemerkt von all dem Trubel trotzt Kairouan der Moderne. Hier lebt man im Rhythmus des Islams. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein in den verwinkelten Souks, im Labyrinth der Gassen und Gänge. Mehrmals täglich kann man dort das Konzert unzähliger Muezzine von den über 100 Minaretten tönen hören: der Klang eines intakten, arabisch-islamischen Altstadtensembles. Wenn die Karawanen in das Stadtgebiet einzogen, wurden sie empfangen von üppigem Grün, sprudelnden Wasserfontänen, kühlender Architektur. Damaskus, der Name klingt schon in den Ohren nach Verzauberung, nach Märchenland. So haben die Dichter auch die syrische Stadt gepriesen: als die Geheimnisvolle, die Lebendige, die Mutter aller Städte, die Perle des mittleren Ostens. "Wenn es das Paradies auf Erden gibt, dann gehört Damaskus ohne Zweifel dazu, und wenn das Paradies im Himmel liegt, dann ist Damaskus sein irdisches Gegenstück", schrieb der andalusische Reisende Anfang des 12. Jahrhunderts. Wer heute durch die endlosen, schattigen Souks der Altstadt zieht, vorbei an den prächtigen Karawansereien, Hamams, Koranschulen und Palästen, kann zwischen all den kunstvollen Mauern immer wieder eintauchen in die üppigen Gärten, die im Innern der Häuser verborgen liegen. Die arabische Welt offenbart sich hier wie nirgendwo sonst in ihrer authentischen Vielfalt.

ZDF - Mo. 07. November 01.15 oder Do, 10.11. 10:15 (3sat)
Talk nachtstudio "Bis ans Ende der Welt - Der Kolonialismus als Wegbereiter der Moderne?"
Als Christopher Kolumbus 1492 nach Westen aufbrach um einen neuen Seeweg nach Indien zu entdecken, scheiterte er doppelt. Der entdeckte Kontinent wurde nicht nach dem Entdecker benannt, sondern nach dem ersten Kolonialisten, Amerigo Vespucci. Und die Indianer haben mit Indien so wenig zu tun, wie das Ei des Kolumbus eine praktikable Lösung ist. Bis heute schillert der Begriff des Kolonialismus voller Irrtümer und Widersprüche. Einerseits gilt die Zeit der Fremdherrschaft über die heute so genannten Länder der Dritten Welt als Zeitalter der ersten Völkermorde und globaler Ausbeute; andererseits wirkte der technische und politische Modernisierungsschub, den die Kolonialherren in die Kolonien brachten, als Auftakt für den eigenen Unabhängigkeitskampf gegen die Zentralmächte in Europa. Ohne Kolonialismus, so könnte man formulieren, wäre Indien bis heute nicht die größte Demokratie der Welt. Und ohne den bitteren Krieg und die kluge Politik Frankreichs unter de Gaulle, der Algerien schließlich die Unabhängigkeit brachte, sähe die Europäische Union ganz anders aus. Als Auftakt einer Reihe über die deutschen Kolonien diskutiert das ZDF-nachtstudio das Thema aus globaler Sicht. Was heißt Kolonisierung überhaupt? Seit wann gibt es sie und in welchem Umfang haben Kolonien das moderne Weltbild mitbestimmt? Gibt es bis heute eine Schuld abzuarbeiten und in wie weit kann die Globalisierung des 21. Jahrhunderts mit der Kolonialisierung der Welt im 19. Jahrhundert verglichen werden? Die Diskussion steht am Anfang der ZDF-Reihe "Deutsche Kolonien" die ab Dienstag, 8. November 2005, 20.15 Uhr, ausgestrahlt wird.

ARD So. 13. November 14.30
Auslandsreportage - Tausend und ein Tag "Jung sein in Marokko"
Mohammed ist zwölf und sieht aus wie ein Prinz. Sein Lächeln erzählt von märchenhaften Geschichten. Er lebt in der alten sagenumwobenen Königsstadt Fes. Aber in seinen Träumen verlässt er Marokko. Mohammed steht mit seinen Füssen jeden Tag in den ungeklärten Abwässern der Stadt. Es riecht schrecklich und trotzdem sieht es wunderschön aus. Er arbeitet in der alten Gerberei der Stadt unter freiem Himmel. Hunderte von Farbfässern sind in die Erde eingelassen. Sie leuchten blau, gelb und rot. Die Farben, mit denen Millionen von Fellen gegerbt werden, aus denen später Schuhe und Taschen werden. Mohammed lebt wie im Mittelalter und würde doch so gerne eine Zeitwanderung in das moderne Europa machen.
Ibthisam ist schon 25. Auch sie lebt im mittelalterlichen Fes. Sie spricht an drei Telefonen gleichzeitig, sitzt in einem alten, kachelgeschmückten Palast und dirigiert viele Mitarbeiter. Ibthisam leitet die Organisation des berühmten Festivals der Sakralen Musik in Fes. Alle sprechen mit ihr: Musiker, Politiker, Schriftsteller, alle kennen Ibthisam und alles scheint in ihren Händen zu liegen. Ibthisam ist nicht verheiratet. Sie lebt sie bei ihrer Familie und springt jeden Tag zwischen traditionell muslimischer und moderner Welt hin und her.
Rashid hat seinen Weg schon gemacht. Er läuft. Er ist der schnellste Leichtathlet Marokkos. Bei den Weltmeisterschaften in Helsinki in diesem Sommer hat er die Goldmedaille über 800 und 1.500 Meter gewonnen. Er läuft durch den hohen Atlas und wohnt in Rabat. Aber Marokko hat ihn nicht ausreichend unterstützt. Deshalb ist Rashid nun auch ein Staatsbürger Bahreins. Der reiche Golfstaat hat ihm ein dollarschweres Angebot gemacht. Seitdem lebt er als reicher Marokkaner, der sein Land liebt, die Medaillen aber für einen anderen arabischen Staat erkämpft.

ZDF Di. 15. November 00.00
Das kleine Fernsehspiel Milieufilm "Was lebst du?" In der Reihe "Deutschland Dokumentarisch: Lernst du noch oder lebst du schon?" In ihrem Debüt-Dokumentarfilm "Was lebst du?" begleitet Bettina Braun über zwei Jahre lang mit der Kamera eine in Köln lebende Gruppe von muslimischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft. Sie zeigt den Alltag der jungen Männer zwischen Schule und Ausbildung, traditionellem Elternhaus und westlichem Lebensstil, klischeehafter Selbstdarstellung und eigenen Träumen. Die vier Freunde Ali, Kais, Ertan und Alban, alle zwischen 16 und 20 Jahre alt, scheinen durch Machogehabe und Sprücheklopferei gängige Vorurteile zu bestätigen. Auf den zweiten Blick jedoch durchbrechen sie diese Klischees. Selbstinszenierung und Posen fallen oder werden selbstironisch auf die Schippe genommen. Zu Tage tritt das konfliktbeladene, aber auch warmherzige und tief-gründige Wesen der Jugendlichen. Ihr Treffpunkt ist das Kölner Jugendzentrum "Klingelpütz", wo sie bereits in früher Kindheit ein zweites Zuhause gefunden haben. Die vier jungen Männer stammen aus marokkanischen, tunesischen, türkischen und albanischen Familien. Trotz unterschiedlicher Herkunft ist ihr Zusammengehörigkeitsgefühl stärker als alle ihre Differenzen. Loyalität und gegenseitiger Respekt bestimmen den Umgang miteinander, auch wenn der Ton oft rau und direkt ist. Letztlich sind sie alle in einer ähnlichen Situation: auf der Suche nach sich selbst und nach ihrem Weg im Leben. Bettina Braun, Absolventin der Kölner Kunsthochschule für Medien, zeigt in einer Mischung aus großer Nähe und diskreter Distanz die Entwicklung ihrer jungen Protagonisten in einem unbekannten Alltag in Deutschland. Sie begleitet die Jugendlichen auf der Schwelle zwischen dem, was sie als Kinder waren und was sie als Erwachsene sein werden. Und als sie in den zwei Jahren Drehzeit schwanger wurde und ein Kind bekam, wurde das ebenso Teil des Films. "Was lebst du?" war Eröffnungsfilm der Duisburger Filmwoche 2004 und gewann dort den Publikumspreis. Er wurde beim Filmfestival Deutschland / Türkei 2005 in Nürnberg mit dem 1. Preis als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet und auf der Cologne Conference mit dem PHOENIX-Dokumentarfilmpreis 2005. Der Film ist auf weiteren nationalen und internationalen Festivals zu sehen gewesen, u.a. in der Berlinale-Reihe "Perspektive Deutsches Kino 2005". Seit Oktober 2005 läuft "Was lebst du?" bundesweit im Kino.

BR3 Di. 15. November 21.45
Fernsehfilm "Folgeschäden" Sie könnten als Modell für eine interkulturelle Familien dienen: der junge Wissenschaftler Tariq Azmi (Mehdi Nebbou) aus Algerien, seine deutsche Frau Maya (Silke Bodenbender), Artdirectorin bei einer Illustrierten, und ihr aufgeweckter Sohn Karim (Mahmoud Alame). Religiöse und kulturelle Differenzen meistern sie mit Humor und gutem Willen. Erste Risse bekommt ihre Welt, als die Polizei bei Maya auftaucht, um sie über ihren Mann auszufragen. Dummerweise wird er von den Behörden auf dem Hochzeitsvideo eines der Attentäter auf das World Trade Center gesehen. Er ist Moslem, hat Zugang zu gefährlichen Viren - zwei Faktoren, die ihn automatisch verdächtig machen...Die Brisanz des Themas und die Qualität des Films zeigen sich auch daran, dass Samir Nasr mit seinem Film zum Internationalen Filmfestival von Kairo eingeladen wurde. Das A-Festival ist das bedeutendste der arabischen Welt. Florian Hanig gewann mit seinem Drehbuch für "Folgeschäden" bereits den renommierten Tankred-Dorst-Drehbuchpreis. Ende September 2005 wurde der Journalist und Drehbuchautor auch mit dem Deutschen CIVIS-Fernsehpreis im Bereich Unterhaltung ausgezeichnet.

ARTE Do. 17. November 22.10
Fiktionale Dokumentation - Neue Heimat Marrakesch
Die zum Teil fiktionale Dokumentation erzählt die Geschichte der 45-jährigen Französin Nathalie, die beschließt, ins marokkanische Marrakesch auszuwandern. Sie fragt sich, ob sie als Frau in einem muslimisch geprägten Land überhaupt akzeptiert wird und ob sie dort nicht für immer eine Außenseiterin bleiben wird. Nathalie ist 45 Jahre alt. Kurz nach ihrer Scheidung wurde sie nach über 20-jähriger Karriere von ihrer Firma entlassen. Da ihre Kinder erwachsen sind, beschließt sie, ein neues Leben zu beginnen. Sie will in Marrakesch, wo sie schon häufig Urlaub gemacht hat, ein Haus kaufen. Sie möchte nahe dem legendären Gauklerplatz Jemaa El Fna wohnen, wo man heute noch Exotik findet. Damit tut sie es Tausenden anderer Europäer gleich - neben Franzosen sind es vor allem Deutsche, Österreicher, Italiener und Spanier -, die sich ein "Ryad" oder ein Haus in der Altstadt kaufen. Manche dieser Neuankömmlinge integrieren sich völlig, andere zögern eher. Doch alle werden sich schnell darüber klar, dass Marokko nicht das südfranzösische Lubéron ist und der Platz Jemaa El Fna nicht der Markt von Nizza. Wer das erwartet hat, sieht sich bitter enttäuscht. In der kleinen Welt der Exil-Europäer beobachtet einer den anderen. Man schützt sich und konkurriert miteinander, Verachtung mischt sich mit Neid. Nathalie fragt sich, ob sie abgeschottet von der Außenwelt unter privilegierten Auswanderern leben wird oder mit Marokkanern aller sozialen Schichten Freundschaft schließen kann. Ist in einem muslimischen Land eine Freundschaft zwischen Mann und Frau überhaupt möglich? Wie wird sie als Frau, die - zumindest vorerst - allein leben will, in Marrakesch wahrgenommen? Wird man sie im streng patriarchalischen Marokko akzeptieren? Wie findet man überhaupt seinen Platz in einer fremden Kultur? Nathalie steckt in einer paradoxen Lage: Sie wandert aus persönlichen Gründen nach Nordafrika aus, wo sie von Marokkanern umgeben ist, die sich nichts sehnlicher wünschen, als eines Tages ihr Glück in Frankreich zu versuchen. Nathalies individuelles Abenteuer vermittelt nicht nur Bilder vom heutigen Marokko, sondern erlaubt generelle Einsichten in die komplexen Beziehungen zwischen Nord und Süd. In Fortsetzung seiner früheren Filme "Cindy träumt vom Geld" und "Die Geschichte von Brice" entwirft Regisseur Frédéric Compain wieder eine Fabel auf die Wirklichkeit. In seinem fiktional-dokumentarischen Porträt werden die Widersprüche menschlicher Schicksale aufgezeigt. Und es bleibt nicht beim rein äußerlichen Schein. Obwohl Nathalie tatsächlich existiert, ist sie im Film eine erfundene Figur. Sie spielt ihre eigene Rolle. Man entdeckt eine sympathische Frau, die davon träumt, ihr Leben zu verändern. Gleichzeitig macht Frédéric Compain mit kunstvollen filmtechnischen Mitteln deutlich, worauf sich ihr Traum zurückführen lässt, was ihm entgegensteht und wie sie ihn verwirklichen kann.

..... ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR !!! VIEL SPASS WÜNSCHT ULLA