Marokko - Spanien: So nah, so fern
Instituto Cervantes München, 20.09.-18.10.2005
www.marokko-spanien.de (wird bald freigegeben)
Nur 14 Km südlich der spanischen Küste liegt Marokko - ein arabisches und muslimisches Land mit vielen europäischen Einflüssen. Dutzende von afrikanischen Flüchtlingen setzen beim Versuch die Meerenge von Gibraltar zu überqueren, ihr Leben aufs Spiel.
Das Land hinter dem ersehnten Ufer ist Al-Andalus, das einst maurische Spanien. Architektonische Wunderwerke wie die Alhambra in Granada sind Beispiele für zahlreiche kulturelle Höhepunkte, welche acht Jahrhunderte arabischer Herrschaft hervorbrachten. Über Al-Andalus kamen das Papier, das Zahlensystem und der Reis nach Europa. Mit der Vertreibung der Mauren 1492 ging diese Welt unter.
Der Schwerpunkt Marokko - Spanien: So nah, so fern möchte die gemeinsamen Wurzeln zwischen Marokko und Spanien aufzeigen und die aktuelle Migrations-problematik vor dem europäischen Hintergrund in den Blick rücken.
debates
Mohamed Berriane, Bernabé López García
Migration, Integration, Interkulturalität
In nur zwei Jahrzehnten hat sich Spanien von einem Auswanderungsland in die zweite Heimat von Millionen von Migranten verwandelt, die überwiegend aus Lateinamerika und Nordafrika stammen. Die rasche Entwicklung stellt Gesellschaft und Politik vor enorme Herausforderungen, birgt aber, wie demografische Statistiken und die wirtschaftliche Nachfrage zeigen, auch ein Chancenpotential.
Der Islamwissenschaftler Bernabé López García und der Geograf Mohamed Berriane, Autoren des „Atlas der marokkanischen Immigration in Spanien“ sprechen über die drastischen Veränderungen der letzten Jahre und analysieren rechtliche, wirtschaftliche, kulturelle und Bildungsaspekte sowohl aus spanischer als auch aus marokkanischer Sicht.
Donnerstag, 29. September, 19.30 Uhr
Moderation: Walter Kuhn
Eintritt: 5,- / 4,- (erm.)
Spanisch und Deutsch
Ángel Vázquez (1929-1980)
Das Hundeleben der Juanita Narboni
Virginia Trueba, Florian Borchmeier
Es liest Rosemarie Fendel
Berühmtheit hat Tanger als Mekka von Schriftstellern und Künstlern wie Paul Bowles, Jack Kerouac und Truman Capote erlangt. Doch bereits seit 1923, als die Stadt einen internationalen Status erhielt, florierten hier Schmuggel, Spionage und käuflicher Sex und machten Tanger zu einem einzigartigen Schmelztiegel. Dem Alltag und den Träumen ihrer Bewohner sowie ihrer vom Yaquetía, dem Spanisch der sephardischen Juden Marokkos, beeinflussten Sprache, setzte Ángel Vazquez mit seinem Werk ein Denkmal. Juanita Narboni ist eine zutiefst sentimentale und lächerliche Figur, welche in ihren Monologen die Kehrseite des exotischen Tangers beleuchtet. Ángel Vázquez wurde hier 1929 als Kind spanischer Migranten geboren. Er schlug sich von Job zu Job durch, während er alle Bücher und Filme in Reichweite verschlang und schließlich 1965, an seiner Einsamkeit, Trinksucht und Homosexualität verzweifelt, nach Spanien auswanderte, wo er 1980 starb.
In Zusammenarbeit mit dem Literaturverlag Droschl
Donnerstag, 6. Oktober, 19.30 Uhr
Eintritt: 5,- / 4,- (erm.)
Spanisch und Deutsch
Connexió Argan
Connexió Argan ist ein musikalisches Experiment, das traditionelle Berber-Musik mit Jazz aus Barcelona verbindet. Die Musiker aus Marokko und Spanien erforschen die Musiktradition des Mittelmeerraumes durch die gemeinsame Sprache der Improvisation. Das Projekt wurde von den Festivals Mercat de Música Viva de Vic (Katalonien) und Timitar in Agadir (Marokko) angestoßen.
Driss el Maloumi, Laute
Xavier Maureta, Schlagzeug
Rachi Zeroual, Orientalische Flöte
Albert Bover, Klavier
Raimon Ferrer, Kontrabass
Llibert Fortuny, Saxophon
Lhoucine Baqir, Percussion
Sonntag, 9. Oktober, 21 Uhr
Night Club Bayerischer Hof
Promenadeplatz 2-6, Einlass 20 Uhr
Eintritt: € 15,- (erm. €10,-)
Reservierung unter Tel. 089 / 212092-0/-1
VVK: City Ticket, Tel. 0180/5570000 oder
www.eventim.de In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hof und dem Institut Ramon Llull.
Luis Delgado: Tanger
Luis Delgado (Madrid 1956) ist einer der wichtigsten Forscher und Interpreten traditioneller Musik in Spanien. Nach seinen preisgekrönten Aufnahmen El Hechizo de Babilonia und El Sueño de Al-Zaqqaq vertont er auf seiner neuen CD Tanger arabisch-andalusische Poesie des spanischen Mittelalters. Eingespielt wurde das rein akustische Album in der Synagoge von Tanger mit marokkanischen und spanischen Musikern. Kraftvoll und anmutig lässt die Gruppe den Zauber der traditionellen andalusischen Musik neu entstehen.
Luis Delgado, Santur, Karakebs, Laute, Bendhir, Guimbri, Gesang
Mohamed Serghini el Arabi, Viola und Gesang
Jaime Muñoz, Klarinette, Kaval, Axabeba, Karakebs, Gesang
Jamal Eddine Ben Allal, Violine und Gesang
Larbi Akrim, Laute und Gesang
Cuco Pérez, Akkordeon, Bendhir, Gesang
David Mayoral, Percussion und Gesang
Mittwoch, 12. Oktober, 20 Uhr
Allerheiligen Hofkirche,
Marstallplatz
Eintritt € 35,-/25,-/19,-/15,-
Karten unter Tel. 089 / 36 79 28, Fax 089 / 18 95 61 01, musiche@t-online.de oder bei München Ticket, Tel. 089 / 54 81 81 81
In Zusammenarbeit mit Le Nuove Musiche
Filmreihe
Grenzgänge
Trotz der geographischen Nähe ist die arabische Kultur in der breiten Öffentlichkeit Spaniens wenig bekannt. Im spanischen Film wurde dieser Kulturkreis bislang kaum oder nur stereotyp dargestellt. Ähnlich selten thematisierte der marokkanische Film bisher Spanien. Mittlerweile wurde die marokkanische Migration nach Europa auch im Film zu einem Thema, das in seiner Komplexität behutsam und differenziert dargestellt wird.
Instituto Cervantes
Unkostenbeitrag: € 2,-
Reservierungen: Tel. 089 / 290718-13
Dienstag, 20. September, 19.30 Uhr
Poniente
Als Lucía den Betrieb ihres verstorbenen Vaters an der andalusischen Küste übernimmt, stellt sie schockiert fest, unter welchen unwürdigen Bedingungen die illegalen marokkanischen Saisonarbeiter tätig sind. Gegen den Willen der Familie versucht sie, die Situation der Marokkaner zu verbessern.
R: Chus Gutiérrez, Spanien, 2002, mit Cuca Escribano, José Coronado, Mariola Fuentes, Farid Fatmi, 95 Min. OmeU
Dienstag, 27. September, 19.30 Uhr
Tarifa Traffic
Während die ersten Surfer am Strand von Tarifa auftauchen, wird nur ein Steinwurf entfernt ein toter Körper an Land gespült. Der Film nähert sich dem Drama der Immigranten und zeigt zugleich diejenigen, die am Außenposten der „Festung Europa“ leben und arbeiten und deren Alltag vom Elend der „Illegalen“ geprägt ist.
Dokumentarfilm, R: Joakim Demmer, Deutschland / Schweiz 2003, 60 Min., Span. OmdtU
Dienstag, 4. Oktober, 19.30 Uhr
Ici et là
Als junger Mann wandert Rahal von Marokko nach Belgien aus, um dort als Taxifahrer den Unterhalt für sich und seine zurückgebliebene Familie zu bestreiten. Nach 40 Jahren beschließt er in seine Heimat zurückzukehren. Aber auch dort erfährt der Ausgewanderte Fremdheit und Ablehnung.
R: Mohamed Ismail, Marokko 2005, mit Hamidou Benmasoud, Mohamed Khalfi, Mouna Fettou, Rachid El Quali, Franz. OmeU, 100 Min.
Dienstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr
Estrecho Adventure
Abdul träumt vom Leben in Europa. Deshalb beschäftigt er sich mit Estrecho Adventure, einem Videospiel, bei dem man eine Unzahl von Hindernissen überwinden muss, um nach Europa zu gelangen...
R: Valeriano López Dominguez, Spanien 1996, 10 Min.
Melilla, Europas Vorposten in Afrika
In Melilla, der spanischen Enklave in Nordafrika, leben Katholiken, Muslime und Juden seit Generationen einträchtig zusammen. Ein neuer Grenzstreifen hat dazu geführt, dass das Haus des Spaniers Miguel Hernández von der Stadt abgetrennt wurde. Humorvoll beschreibt der Regisseur das Lebensgefühl seiner Heimatstadt an der Nahtstelle zwischen Afrika und Europa.
Dokumentarfilm, R: Driss Deiback, Deutschland 2004, 43 Min.
Übersicht:
Marokko - Spanien: So nah, so fern
Instituto Cervantes München, 20.09.-18.10.2005
20.09., 19.30 Uhr Poniente FILM
27.09., 19.30 Uhr Tarifa Traffic FILM
29.09., 19.30 Uhr Mohamed Berriane und Bernabé López García:Migration, Integration, Interkulturalität GESELLSCHAFT
4.10., 19.30 Uhr Ici et là FILM
6.10., 19.30 Uhr Ángel Vázquez: Das
Hundeleben der Juanita Narboni Es liest:
Rosemarie Fendel LITERATUR
9.10., 21 Uhr Night Club Bayerischer
HofPromenadeplatz 2 Connexió Argan MUSIK
12.10., 20 UhrAllerheiligen-Hofkirche
Marstallplatz Luis Delgado: Tanger MUSIK
18.10., 19.30 Uhr Estrecho
AdventureMelilla, Europas Vorposten in Afrika
FILM
In Zusammenarbeit mit der Fundación Tres Culturas del Mediterráneo und der Fondation Hassan II pour les Marocains Résidant á l’Étranger
Mit freundlicher Unterstützung der Zeitschrift ECOS de España y Latinoamérica
Ein besonderer Dank gilt Dr. Hachim Haddouti, der diese Reihe in einer besonderen Weise unterstützt hat.
Änderungen vorbehalten. Reservierungen für die Veranstaltungen im Instituto Cervantes nimmt das Kultur-Infotelefon (089 / 29 07 18 -13 / -48) entgegen. Die Reservierung verfällt, wenn die Karten nicht spätestens 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltungen abgeholt werden. Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet.
www.marokko-spanien.de Instituto Cervantes
Marstallplatz 7
80539 München
T. 089 / 29 07 18 0
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