Buchtipps???
#18664
11/06/01 09:27 PM
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Cecilia
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Hallo!!! Kann mir jemand Bücher empfehlen, deren Handlung in Marokko spielt? Oder in denen es um Marokko geht? Vielen Dank im voraus! Ciao, Cecilia
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Re: Buchtipps???
#18665
11/06/01 10:20 PM
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Keran256
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Hallo Cecilia, schau mal unter den Beitrag: Bücher von Fatima Mernissi Dort ist bestimmt auch was für Dich dabei. Liebe Grüße Kerstin :rolleyes:
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Re: Buchtipps???
#18668
12/06/01 09:21 PM
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Cecilia
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Hallo !!! Vielen lieben Dank!!! Das hat mir wirklich weitergeholfen! Aber kennt zufällig auch jemand eins dieser Bücher: Sebti, Fadela: Ich, Mireille ISBN 3-927069-41-8 oder BenJelloun, Tahar: Zina oder die Nacht des Irrtums Sind die gut oder lohnt es sich nicht sie zu kaufen/lesen? Besonders der Titel von BenJelloun sagt mir nichts, habe auch noch extra im Internet recherchiert, aber ohne Erfolg. Kann mir jemand etwas über den Inhalt erzählen??? DANKE!!!! Ciao, Cecilia
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Re: Buchtipps???
#18669
13/06/01 03:51 PM
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chibo72
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Hallo cecilia! Hier ist eine interessante Bericht über das Buch von Taher Benjelloun "Zina oder Die Nacht des Irrtums" Über "Fatema Sebti" werde ich später dazu was schreiben. ---------------------------------- In seinem Roman "Zina oder Die Nacht des Irrtums" demonstriert der marokkanische Schriftsteller Tahar Ben Jelloun die Macht des Erzählens Das Interesse des marokkanischen, in Frankreich lebenden und auf Französisch schreibenden Schriftstellers Tahar Ben Jelloun gilt dem Fremden. Dabei ist für ihn der "Fremde" nicht nur der Ausländer, wie in seinem zuletzt erschienen Buch gegen den Rassismus (Papa, was ist ein Fremder?), sondern ebenso der von der Gesellschaft ausgestoßene, der Außenseiter. Da fast alle seine Bücher in Marokko spielen, fristen viele seiner Protagonisten ein von der Gesellschaft mehr oder weniger geduldetes Leben in marokkanischen Städten. In Der Gedächtnisbaum ist es der Verrückte, der auf öffentlichen Plätzen Geschichten erzählt, in Harrouda die Hure, die von den Leuten geächtet wird, und in Der korrumpierte Mann jener marokkanische Verwaltungsbeamte, der von allen geschnitten wird, weil er sich seiner korrupten Umgebung entgegenzustellen versucht. Der Prozess, in dem Ben Jellouns Figuren dabei Gestalt annehmen, ist sehr komplex. Die traditionellen marokkanischen Geschichtenerzähler haben ihn zu dem Kunstgriff der widerstreitenden Erzähler inspiriert, die sich bereits in Die Nacht der Unschuld, für die er den Prix Goncourt erhielt, darüber stritten, wie es wirklich war.
Die unterschiedlichen Perspektiven, aus der er das Geschehene erzählt, führen zu einem erzählerischen Patchwork, in dem es manchmal nicht einfach ist, den Überblick zu behalten. Das gilt auch für Zina oder Die Nacht des Irrtums, dem letzten auf Deutsch erschienen Roman des Autors, der in der Diskussion um Papa, was ist ein Fremder ein wenig untergegangen ist. Hier berichtet nicht nur ein Erzähler-Ehepaar von der Heldin, sondern sie selbst kommt ebenso zu Wort wie ihre unglücklichen Liebhaber. Denn Zina ist eine verführerisch schöne Frau, eine "femme fatale", die die Männer in die Verzweiflung treibt. Der Fluch, der über ihr liegt, drückt sich in der Doppeldeutigkeit ihres Namens aus. Einerseits bedeutet er "Schönheit", andererseits aber "Ehebruch".
Die Ursache für den Fluch, so wird erzählt, liegt in den Umständen ihrer Geburt. In dem Moment, in dem sie geboren wurde, starb nicht nur ihr Großvater, sondern ihre Zeugung soll außerdem die Folge eines Verbrechens, einer Vergewaltigung gewesen sein. Die fünf Liebhaber, die sie in die Verzweiflung getrieben habe, entsprächen den fünf Räubern, die ihre Mutter geschändet hätten. Was daran wahr ist, darüber wird der Leser im unklaren gelassen. Sicher ist zumindest, dass die Gerüchte wesentlich zu dem beitragen, was Zina ist: eine Außenseiterin, eine Fremde im eigenen Land.
Die Dinge wären für Tahar Ben Jelloun jedoch zu einfach, wenn er seine Heldin zum reinen Opfer machen würde. Ein Stück weit hat sie sich ihre Rolle am Rand der Gesellschaft selbst gewählt. Als Kind "leistete sie sich Abwesenheiten", indem sie sich in Träume zurückzog, die sie von der wirklichen Welt entfernen. "Fremd sein bedeutet, Distanz zwischen sich und den anderen zu schaffen. Selbst als Kind benahm ich mich nicht wie die anderen Kinder. Ich spielte nicht die gleichen Spiele, hatte nicht die gleichen Rituale. Ich stand abseits, wurde als Einzelgängerin oder sogar als Verrückte angesehen."
Die Kraft, die sie aus ihren Träumen zieht, nutzt Zina, um sich eine kritische Unabhängigkeit zu erhalten. Ohne ihre Außenseiterrolle zu verklären, erzählt Ben Jelloun hier wie auch in seinen anderen Romanen von den Möglichkeiten, die Randexistenzen in einem Land wie Marokko haben. Dass sie teilweise akzeptiert werden, wie zum Beispiel der Geschichtenerzähler aus Der Gedächtnisbaum, der gleichzeitig als verrückt und weise gilt, ändert allerdings nichts an ihrer prekären Lage. Und so ist denn auch Zina immer wieder den Anfeindungen der Frauen und der Gewalt der Männer ausgesetzt. Der Fortgang der Geschichte bleibt jedoch offen. Der Erzähler und seine Frau sind sich nicht einig über die "wahre" Geschichte ihrer Heldin. Sie geben ganz offen zu, dass sie ihren Erzählstoff manipuliert haben. "Das Publikum braucht den Glauben an diese unglaubwürdigen Geschichten, es will träumen, will bei der Hand genommen und anderswohin geführt werden, wo die Logik keine Logik mehr ist, wo es seine Alltagsprobleme hinter sich lassen kann." Einer ihrer Liebhaber erzählt sogar, dass er sich nicht sicher ist, ob er eine wirkliche Frau geliebt hat oder nur das Bild, das er von ihr hatte. In einer anderen Version wird Zina am Ende zu einer religiösen Führerin, die für die Achtung der Frau kämpft. Nicht zuletzt belegen alle diese Geschichten die Macht des Erzählens.
Das gilt im negativen wie im positiven Sinne. So wie einige der Geschichten in Tahar Ben Jellouns Roman die reale Frau prägen, sie als männerverschlingenden Vamp stigmatisieren, rufen andere Verständnis für Zina hervor. Sie geben nicht die Wirklichkeit wieder, aber doch eine Geschichte, die wahr ist, weil es so gewesen sein könnte. Sie entfernen sich von der Realität, nähern sich ihr aber dadurch wieder an, indem sie sie durch das Erzählen beeinflussen. Daher ist es kein Zufall, dass einer der unglücklichen Liebhaber Zinas - ein erfolgloser Schriftsteller - einen Brief an Salman Rushdie schreibt. Rushdie ist nicht nur Zeuge der dramatischen Folgen des Erzählens, sondern er ist gleichzeitig durch den Zwang, im Untergrund leben zu müssen, der Außenseiter schlechthin: Er wurde durch das Erzählen wurde er zum Fremden.
Tahar Ben Jelloun: Zina oder Die Nacht des Irrtums, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999, 380 S., 42,- DM
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Re: Buchtipps???
#18670
15/06/01 12:13 AM
15/06/01 12:13 AM
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Joined: May 2001
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Hallo Mohammed! Wow! Das ist ja mehr als ich erhofft hatte! VIELEN DANK!!!! Habe mir das Buch jetzt bestellt und bin schon ganz gespannt darauf... Warte schon sehnsüchtig auf Deine Antwort über das Buch "Ich, Mireille"! Bis dann, Cecilia
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Re: Buchtipps???
#18672
15/06/01 10:50 PM
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Joined: Feb 2001
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Sinah
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Hallo! Bin jetzt endlich fertig mit "Zina", hat lang gedauert weil es kein Buch ist das man nonstop von vorne bis hinten durchlesen kann. Es ist sehr spannend, aber man braucht viel Zeit um darüber nachzudenken. Lesen lohnt sicht! Viele Grüße Sinah
Wie ein Dieb schlich der Verstand herein und saß zwischen den Liebenden, erpicht darauf, ihnen Ratschläge zu geben. Aber sie waren unwillig. So verbeugte sich der Verstand und ging seiner Wege. * Djelaleddin Rumi *
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Re: Buchtipps???
#18673
22/06/01 01:22 AM
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Joined: Feb 2001
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Blandina
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Süd-Baden
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Hallo zusammen,
habe gerade eine Buchbesprechung zu
Was ist ein Fremder? Tahar Ben Jelloun - Papa, sag was ist ein Fremder?
gefunden
Papa, sag was ist ein Fremder?" Diese naive Frage seiner zehnjährigen Tochter war der Zündfunken für den heute in Frankreich lebenden marokkanischen Schriftsteller Tahar Ben Jelloun. Auf der Suche nach der richtigen Antwort entwickelt sich ein Gespräch zwischen Vater und Tochter, das rasch von Ausländer, Fremde über Vorurteile bis zu Rassismus und Genozid führt.
Wie aktuell das Thema ist, läßt sich an den kriegerischen Auseinandersetzungen im Kosovo ablesen. Wer hätte gedacht, daß auch am Ende des 20. Jahrhunderts immer noch "ethnische Säuberungen" und "Massaker an Menschen" vorherrschende Themen sein werden?
Tahar Ben Jelloun geht sensibel mit Begriffen wie zum Beispiel "Antisemitismus" um. Er versucht seiner Tochter zu erklären, was sich dahinter verbirgt, auch wenn es für das Mädchen mitunter schwer nachzuvollziehen ist, wie engstirnig Menschen denken können. "Fremdenhass entsteht aus dreierlei Gründen: aus Angst, aus Unwissenheit und aus Dummheit."
Es ist ein ganz wichtiges Anliegen des Buches, den Blick kleiner Kinder zu weiten und ihnen ein Beispiel an Toleranz vorzuleben, denn Tahar Ben Jelloun weiß als Marokkaner in Frankreich sehr genau, wovon er spricht. "Die Fremden fordern ja nicht, dass wir sie lieben, sondern daß wir ihre menschliche Würde achten. Jemanden achten bedeutet, sein Anderssein anzuerkennen und darauf Rücksicht zu nehmen."
Kein Wunder, daß das feinfühlige Gespräch mit den klar verständlichen Erläuterungen zwischenzeitlich in Frankreichs Schulen zur Pflichtlektüre gehört, denn es bietet zum einen interessierten Schülern eine Menge Antworten und den Lehrern eine fundierte Diskussionsgrundlage.
Lesealter ab 14 Jahren
Tahar Ben Jelloun - Papa, sag was ist ein Fremder?
Übersetzt von Christiane Kayser Originaltitel: © 1998, "Le racisme expliqué á ma fille" 1999, Berlin, Rowohlt Verlag, 110 S., 29.80 DM (unverb. Preis)
Viele Grüsse
give peace a chance.
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Re: Buchtipps???
#18677
01/07/01 11:50 AM
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Malim
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Ahlan....
kann zwar nicht mitreden, aber folgende Tipps von mir sind umsonst.
"Meine Buchreihen haben ziemlich viel verändert" Layla B. Chaouni, Verlegerin Casablanca Sie hat 1987 ihren eigenen Verlag, Editions Le Fennec (Anm.:dt.: der Wüstenfuchs) gegründet. In dem kleinen Verlag gibt es Beispielsweise den Band " Miseria" von Aicha Ech Channa. Sie ist Präsidentin einer Organisation namens" Solidarite feminine", die es sich zum Ziel gemacht hat, allen ledigen Müttern, die ihr Kind behalten wollen, Papiere auszustellen und Arbeit zu beschaffen. Hierzulande können nämlich Mütter, die nicht verheiratet sind, von Gesetzes wegen dafür eingesperrt werden. Eines Tages kam diese Frau zu Layla B. Chaouni und sagte: "Ich bin keine Schriftstellerin, sondern Sozialarbeiterin und bin in meinem Leben vielen Menschen begegnet. Wenn ich sterbe, werden all diese Erfahrungen mit mir verschwinden. Ich möchte über den Werdegang und den Aufbau des Vereins ein Buch veröffentlichen." Also kam sie eine Zeitlang regelmäßig und erzählte ihr Leben. Es wurde ein ziemlich authentisches Buch, dessen Inhalt eine Lektion erteilt. Es handelt, wie der Titel ja sagt, von kleinen Mädchen, die geschlagen wurden, von Vergewaltigungen und Inzest. Bei Erscheinen war die Reaktion gespalten. Die einen hielten es nicht für notwendig, über diese Themen zu schreiben. Sie hielten es für indiskret. Andere waren Dankbar für die Offenheit. Layla B. Chaouni ist stolz darauf, weil nun niemand mehr sagen kann er hätte von diesen Zuständen nichts gewußt.
Ein anderes wichtiges Buch heißt: "Inedit pour l`Algerie" und ist eine Hommage mehrerer Künstler-Schriftsteller, Cartoonisten et cetera. Eine kontroverse Stellungnahme zu den Vorgängen in unserem Nachbarland. Die Informationen stammen aus :
"Bibliothek des Orients", "Marokko" "Magische Welt zwischen Atlas und Atlantik"
leihinik Josef
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