Wenige Tage nach dem blutigen Attentat auf das Nationalmuseum in Tunis haben die Behörden in Marokko eine Zelle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausgehoben. Bei Durchsuchungen in der Nähe der Stadt Agadir wurden Waffen und grosse Mengen Munition gefunden.

Mit diesen Angaben zitierte die staatliche Nachrichtenagentur MAP am Sonntag das Innenministerium in Rabat. Die Waffen seien für Anschläge auf «Politiker, Militärs oder Zivilisten» bestimmt gewesen.

Die neu gebildete Gruppe von Spezialermittlern machte den Angaben zufolge Razzien in mehreren Städten, darunter Agadir, Tanger und Marrakesch sowie Ain Harouda in der Nähe von Casablanca. Über die Zahl der Festnahmen gab es zunächst keine genaueren Angaben.
Mitglieder der enttarnten Terrorzelle hätten dem IS ihre Treue geschworen und marokkanische Sicherheitskräfte zum Ziel von Anschlägen machen wollen. Nach offiziellen Angaben sind zwischen 1500 und 2000 Marokkaner nach Syrien oder in den Irak gezogen, um dort für den IS zu kämpfen.

Im Maghreb wächst die Furcht vor schweren islamistischen Anschlägen, seit am vergangenen Mittwoch bewaffnete Dschihadisten am Bardo-Museum inmitten des Regierungsviertels von Tunis 21 Menschen töteten, darunter 20 ausländische Touristen. Die zwei Attentäter wurden von der Polizei erschossen, nach einem möglichen dritten Tatbeteiligten wird gefahndet.

Hallo Latino,

das dachte ich mir,das der Anschlag in Tunesien, das Thema Terrorismus in Marokko,wieder anheizt.Es soll ja schon seit längerem im Untergrund durch Islamisten gären.Jedoch war es seit dem tödlichen Anschlag auf das Cafe Argana am Djemma el Fna 2O11 ruhig, vorweg auch (Casablanca 2OO3) und Marrakech boomt.Ich selbst und die vielen Berichte von Reisenden überzeugen von sorgenfreiem Reisen in einem muslimischen Land,das dem Westen zugeneigt ist.Das ist natürlich den Fundamentalisten ein Dorn im Auge.

Das die Angst im Maghreb steigt ist mir klar.Selbst Polizei- und Militärgewalt kann weiche Ziele nicht schützen.Die hohe Arbeitslosigkeit,teilweise Unzufriedenheit,Armut bietet Angriffsflächen zur Radikalisierung.Wie auch in europäischen Ländern....

Aber eine letztendliche Sicherheit gibt es auf der ganzen Welt nicht,egal wer und was zum Anschlagsziel auserkoren wird.Zumal es den Terroristen auch gleich ist, ob es ebenfalls Muslime trifft.Ein eindeutiger Blick hinter die Kulissen ist für Aussenstehende selten möglich.

Ich wünsche mir und allen anderen Reisenden,das es weiterhin so ruhig bleibt wie immer und Marokko nachwievor ein Traumreiseland darstellt und freue mich auf Mai.

LG Gabriele


PS - da ich oft aktuelle Reiseberichte aus Marokko bekomme,frage ich nach ob Veränderungen für den Touristen zu spüren sind.

Quelle: Marokko deckt IS-Zelle auf

Audiobeitrag

Hallo Gaby,

weiterhin nehme ich hier in Agadir hauptsächlich die verstärkten Sicherheitskräften, sprich die 3-er Gruppierungen (2 Militär, 1 Polizist) wahr.
Leider begegne ich ihnen mind. 3 x am Tag. Manche mögen sich hierdurch eher sicherer fühlen, ich persönlich nehme es in der Tat eher als Bedrohung war und möchte damit eigentlich nicht direkt konfrontiert werden...

Grüße
Zora

Hallo Zora,


das ist ja nicht nur in Marokko so,sondern auch schon seit Jahren in anderen Ländern,siehe Ägypten(in erdiger Tarnkleidung versteckt an Sehenswürdigkeiten,kaum auszumachen), vor den Nilschiffen,Türkei - komplette Abschirmung von Hotelanlagen oder z.B. in Neapel schon vor vielen Jahren berittene Polizisten mit MP`s im Stadtbild usw.

Da kannst du hinfahren wo du möchtest.Durch die weltweite Bedrohung in Form von Terror und Gewalt beobachtet man das vermehrt.Kann mir schon vorstellen,das Reisende oder Einwohner sich durch Militärpräsenz vermeintlich sicherer fühlen.

Ich fühle mich durch ein hohes Militär- und Polizeiaufgebot nicht sicherer... auch auf sonstigen Reisen in Marokko trifft man ja überall auf Polizeikontrollen und sei es nur zur Regelung des Verkehrs...

Beispiel Essaouira - da steht ein kleiner Polizeiwagen,2 Polizisten am Rande der Menschenmassen(Place Moulay Hassan)am Gnaoua Festival,oder es wird an der Promenade patroulliert - was sollen die ausrichten können....auch nach dem Attentat 2O11 auf das Cafe Argana in Marrakech bin ich trotzdem nach Marokko gefahren.Erst sollten alle Festivals im Land abgesagt werden,dann haben doch alle stattgefunden!

Egal ob weiche Ziele,grössere Veranstaltungen oder öffentliche Einrichtungen,durch Attentäter die ihren eigenen Tod nicht scheuen,ist man letztendlich nirgends restlos sicher...


Liebe Grüsse

Gaby

Hallo Zora,

in Fes ist es genau das gleiche Bild, ein Polizist und zwei mit MG bewaffnete Soldaten, in Schusssicherer Weste, das zuhauf. Ich persönlich empfinde es aber nicht bedrohlich, der König muss doch zeigen das die Problematik vorhanden ist und er etwas dagegen unternimmt. Dadurch habe ich aber keine Anspannung beim Volk bemerkt, es geht genau so locker weiter wie immer. Die Präsenz muss einfach sein um Sicherheit zu suggerieren.

habe diese dreier besetzung vor 8 Wochen das erstemal in agadir gesehen. ich bin jetzt seit 8 Monaten in der Sahara (laayoune)da gibt's sowas nicht. nur das übliche Polizeiaufgebot.