Sind Glauben und Atheismus konträr?http://songs.to/#!pl=9b8fd95a014dfc021882180ae4d3e8fe42fe52ae
"Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"(Immanuel Kant)
BEHAUPTUNG Ich behaupte, beides Glauben und Atheismus sind unvereinbar. Schon bei der grundlegenden Frage was zuerst war: Geist oder Materie beginnt der Streit.
Für den Gläubigen ist es Gott. Wir behaupten die materiellen Voraussetzungen.
Der Monotheismus zieht sich wie ein roter Faden durch die Debatten der heutigen Zeit. Er schafft für seine Anhänger Orientierung und Identität, für Andersgläubige/Atheisten eine Welt voller Konflikte, Intoleranz und Gewalt. *
Atheisten und Gläubige werden sich immer konträr gegenüberstehen. Sie werden sich nicht einigen können und einander gegenseitig misstrauen. Jeder wird versuchen, den anderen auf seine Seite zu ziehen mit Worten, Drohungen oder es wird gewaltsam passieren. Die Geschichte hat dafür genügend Beweise.
Glaube und Atheismus verhalten sich so entgegengesetzt wie Feuer und Wasser, Hitze und Eis, Licht und Finsternis , Alt und Jung, Liebe und Hass…
GÖTTER UND GOTTSchon immer brauchten Menschen etwas, um sich die Welt erklären zu können. Für alles was nicht augenscheinlich war, wurden Götter erschaffen. (ist meine persönliche Meinung) Der Polytheismus war der Ausgangspunkt der Gläubigkeit der Menschheit. Die Menschen versuchten dadurch ihre Umwelt und ihr Schicksal zu verstehen und zu ertragen. Die Weiterentwicklung war der Monoteismus, der die Macht in wenigen Händen ballte.
DER ATHEISTDie abschließende logische(?) Konsequenz wäre nun, dass der Mensch erkennt: es gibt gar keinen Gott.
Seit vielen Jahren entsteht ein neues atheistisches Weltbild. Der Übergang ist geprägt von agnostischen Weltanschauungen. Den Agnostiker würde ich als so eine Art Mittler zwischen Religion und Atheismus sehen. Er ist der Übergang zu einem neuen Weltbild. (Ich möchte nicht weiter auf die verschiedenen Varianten des Agnostizismus` eingehen. Das würde zu weit führen.)
Der Atheist lehnt Gott nicht ab. Er glaubt einfach nicht an ihn. Alles was nicht bewiesen werden kann, was nicht fassbar oder belegbar ist existiert nicht. Alles andere erscheint uns absurd.
Der Atheist verstößt Gott nicht oder entfernt sich von ihm, er hält ihn einfach für nicht-existent.
GLÄUBIGE UND ATHEISTENHier treffen sich zwei völlig gegenüberstehende Weltbilder. Sie sind miteinander nicht vereinbar. Selbst bei kleinen Diskussionen würden beide einander nicht verstehen. Deshalb sind Konflikte zwischen beiden unvermeidbar.
Ich versuche hier nur ein paar Dinge zu hinterfragen.
Nehmen wir als Beispiel ein Paarbeziehung in dem ein Part gläubig ist und der andere Part atheistisch.
Für den gläubigen Part (gP) ist Himmel und Hölle real. Um dort hinzugelangen, gibt es verschiedene Regeln, die einzuhalten sind. Hielte man sie nicht ein, sinkt die Chance dort hinzukommen. Also ist gP daran interessiert, alle Regeln so gut, wie möglich einzuhalten. Der atheistische Part (aP) wird dies nicht tun, kann es aber tolerieren.
Wenn aber gP aP liebt, würde er/sie riskieren aP zu verlieren, da dieser sich nicht an diese Regeln hält. Das möchte gP aber nicht. Für ihn/sie existiert das Paradies real und aP soll dort auch hin. Somit ist gP gezwungen, aP vom Glauben und dessen Regeln zu überzeugen.
Das wird aP nicht akzeptieren und Streit ist programmiert.
MEINE MEINUNGAlles was ich da oben geschrieben habe, hat für das tägliche Leben keine Bedeutung. Denn entgegen der grauen Theorie hat der Mensch (von Gott) ein Gehirn bekommen. Sobald das Bildungs- und Lebensniveau steigt, werden diese Dinge in den Hintergrund treten. Die Menschen werden lernen einander zu akzeptieren und zu respektieren. Mit der Trennung von Staat und Kirche wurde der Glaube zu einer ganz persönlichen Sache. (Nee, schon klar ich weiß, das ist nur die ideale Darstellung.)
Ein schlauer Philosoph ** hat mal geschrieben:
„Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.“
Dieses Zitat ziert den Eingang der philosophischen Fakultät der Humbold Universität in Berlin in deutsch und englisch.
Ich finde das Zitat so treffend. Und ich denke, dass auch aP und gP dem zustimmen können. Voraussetzung ist gegenseitiger Respekt! Respekt wird die Gegensätzlichkeiten überbrücken. Ich bin sicher, dass dieser Tag kommen wird.
An diesem Punkt muss ich leider meine Behauptung vom Anfang widerrufen.
aP und gP haben einen gemeinsamen Nenner gefunden. Und ich bin der felsenfesten Meinung, dass beide einen Weg finden, Konflikten, Intoleranz und Gewalt aus dem Weg zu gehen.
Wenn sie denn wollen! ***
Auf der Recherche nach Gegensätzlichkeiten stieß ich auf eine katholische Predigt ****. Folgenden Gedanken fand ich sehr interessant, weil er zu meinem Beispiel passte:
Gegensätze ziehen sich an, so sagen wir, wenn wir ein Liebespaar mit zwei ganz verschiedenen Menschen sehen. Leider ist es oft anders: Gegensätze stoßen sich ab. Menschen mit gegensätzlichen politischen Meinungen, religiösen Ansichten oder auch Lebensweisen, Menschen mit Macht und Ohnmacht. Für mich wird das Geheimnis, wie sich Gegensätze anziehen, im Liebespaar deutlich. Den Gegensatz überbrückt das stärkere Gefühl. Dann werden die Gegensätze zu zwei Endpunkten oder Pfeilern einer Brücke…
Ein Freund fragte mich neulich, ob Atheismus nicht auch eine Art Religion oder Glauben sei? Wenn ich prinzipiell darüber nachdenke, können auch wir Big Bang nicht endgültig beweisen. Also beginnt auch unsere Weltanschauung mit etwas, was wir nicht beweisen können. (Oh mist, ich muss noch mal nachlesen. Ich widerlege mich selbst
Eine Religion sind wir nicht, sagte ich zu ihm. Dafür fehlt uns der Führer. (upps, so war das nicht gemeint.)
Also liebe Mitglieder des Forums, nehmen wir uns doch alle nicht zu wichtig und lachen lieber einmal gemeinsam. Das bringt uns näher als jede philosophische Diskussion.
(Nein! Hört nicht auf mich! Lacht und diskutiert trotzdem!)
Einige von euch werden bereits am Anfang festgestellt haben, dass Feuer und Wasser, Hitze und Eis, Licht und Finsternis , Alt und Jung, Liebe und Hass untrennbar miteinander verbunden sind, dass das Eine ohne das Andere nicht existiert. Es wird immer Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Lebenseinstellungen geben. Es kommt darauf an, was man daraus macht.
* Ich gebe zu, ich wollte nur provozieren.
** Karl Marx
*** jetzt müsste ich den praktischen Beweis für aP und gP führen. Das wäre atheistisch. Kann ich leider nicht. Also beruht auch das wieder auf Glauben.
**** P. Franz-Josef Plesker (katholisch) Mir egal, wo er im Leben steht. Ich fand den Gedanken einfach passend.
Katrindieihrennamennievergessenhat
ps. Es ist erstaunlich, immer wieder wird in diesem Forum behauptet, die Moslems würden missionieren. Ich habe entgegengesetzt festgestellt, dass sich der Diskussionen wegen meine Weltanschauung gefestigt hat.