Den Zugvögeln gleich fahren zehntausende Europäer jedes Jahr über den Winter mit ihren Wohnmobilen nach Marokko...

Die Meisten gehören jener Generation an, die uns den europäischen Leistungsgedanken vorgelebt haben: Haus, Auto, Familie und Arbeiten bis zum Umfallen.
Jetzt sind diese Ziele auf einmal in Frage gestellt: Wofür hat man sich das alles angetan, wenn die Kinder das Haus nicht mehr wollen, oder wenn man mit fünfzig nicht mehr arbeiten darf oder nicht mehr mag ?

Von der deutschen Arbeiterin bis hin zum finnischen Manager, aus unterschiedlichen Ländern und Schichten kommend, siedeln sie sich auf teilweise stadtähnlichen Campingplätzen an. Hier leben sie ihren Traum von Freiheit und vom ewigen Urlaub.

Viele haben zur Anschaffung des Wohnmobils, in dem sie das ganze Jahr leben, ihr Haus verkauft oder die Dinge, die ihnen früher so wichtig waren, verschenkt. Sie entziehen sich dem Zyklus der Jahreszeiten, dem Zyklus des Älterwerdens und den sozialen Verpflichtungen zuhause

Ein Spiegelbild der europäischen Gesellschaft konzentriert auf marokkanische Campingplätze.

DOKUMENTARFILM , AUSTRIA 2011, 97 MIN,
FARBE, HDCAM 16:9

Es ist schon erstaunlich wie sich die Gesellschaft verändert. Hätte man die gleichen Leute vor 10 Jahren gefragt, ob sie ihr Erarbeitetes verkaufen, sich ein Wohnmobil nehmen um dann nach Marokko zu fahren, um dort zu überwintern, das wäre wahrscheinlich unmöglich gewesen, Haus und die geliebten Gartenzwerge aufzugeben, "niemals".


Gruß aus Ounara
Günther

Flucht in die andere Richtung