Ein Untersuchungsrichter ist in Tanger bei der Entgegennahme von 250'000 Dirham von einem britischen Investor in einem Café in Tanger Donnerstag Nacht um 3.00 Uhr von der Polizei festgenommen worden. Der britische Investor hatte zuvor den Generalstaatsanwalt informiert, dass die korrumpierende Geldübergabe an den Richter in einem Café stattfinden werde. Der Generalstaatsanwalt schickte darauf hin einen seiner Stellvertreter und die Polizei in einer eingeschobenen Nachtschicht ins Café. Der Richter wurde in provisorische Untersuchungshaft gesetzt.

Es macht ganz den Anschein, dass es nun doch vorwärts geht in Sachen Korruptionsbekämpfung. Aber machen wir uns nichts vor, dies ist nur die Spitze eines Eisberges welcher gigantisch ist......

www.bladi.net

Trotzdem macht es ein bisschen Hoffnung. Dass es eine grundlegende Änderung geben wird, bezweifle ich zwar, aber meiner Meinung nach darf man eben NICHT nachgeben und sagen, das machen doch alle. Nein, nein und nochmals nein. Bestes Beispiel ist aktuell in Deutschland unser Bundespräsident, wo fast jeden Tag ein neues Beispiel seiner Abhängigkeit von so genannten Freunden, Firmen und Geschäftsleuten an den Tag kommt. Verdient der arme Mann zu wenig? Auch wenn nicht ganz vergleichbar, erinnere ich an die diversen Fälle von Kündigungen in den letzten Jahren in Deutschland wegen mitgenommener Knödel oder ähnlichem. Wieso wird hier mit zweierlei Maß gemessen? Leider checken die Deutschen nicht, dass es nicht um einzelne Verfehlungen geht, sondern um die Richtung. Und die Richtung weist immer mehr auf zunehmende Gleichgültigkeit, was Vorteilsnahme betrifft. Schneller als man denkt, landet ein Land in dem Sumpf von Beziehungen und Abhängigkeiten wie Marokko, wo Du eine wirklich gute Stelle eben nur über Beziehungen bekommen kannst.

hallo



ich habe meine lehrstelle 1974 über einen verwandten bekommen.
und wenn der gemeinderat eines dorfes vorwiegend aus honoratioren mit irgendwelchen baugeschäften und architekten besteht, dann landet man nicht in dem land, sondern ist darin aufgewachsen.

gruss
Najib

Aber Du weißt doch, was ich meine. Viele gute Absolventen bekommen hier in Marokko keine Stelle, wenn sie keinen wichtigen Menschen kennen. Stimmst Du mir nicht zu, dass das falsch ist? Ich kenne hier Leute, die gehörten zu den Jahrgangsbesten, eine Beamtenstelle war ihnen versprochen und dann plötzlich bekommen die entscheidenden Stellen eben doch die Söhne, Neffen, Cousins, Söhne der Freunde. Da läuft was falsch, auch wenn es das in Maßen immer geben wird. Trotzdem darf man sich nicht damit abfinden. Dann könnte man ja auch sagen, Kinderschänder habe es immer gegeben und werde es immer geben, das sei die Natur mancher Menschen und da könne man nichts machen. Wollen wir uns am Ideal orientieren oder an was?

Hallo Koschla,

Zum Thema Wulff sollte man sich auf jeden Fall IMMER auf folgenden Standpunkt stellen: daß man WEDER in einem Land mit einem solchem Präsidenten leben möchte, NOCH in einem Land in dem die BILD-Zeitung bestimmt, wer Präsident sein darf oder es nicht mehr sein sollte. Daß es womöglich gar nicht um ein Backsteinhaus mit Krüppelwalmdach geht, sondern darum, daß "der Islam zu Deutschland gehört" - was 87% der BILD-Leser niedergevotet haben vor anderthalb Jahren, steht auf einem anderen Blatt.



Mit den Denkmustern ist es genauso wie mit den Nüssen: wir stimmen sofort zu, wenn von einem alles erdrückenden Makzen-System in Marokko die Rede ist, sehen aber den Balken im eigenen Auge nicht mehr, weil wir glauben, wir hätten eine funktionierende Volksherrschaft mit Gewaltenteilung unter der Wächterrolle der Medien in Deutschland - während die wahren Verhältnisse sich vollkommen anders darstellen.

In einem “Gastkommentar” findet sich bei SPON gut versteckt ein scheinbar unscheinbares Detail, das die Existenz einer Demokratie in Deutschland zu widerlegen geeignet ist, wenn es sich bestätigt.

Über die Hälfte des deutschen Top-Managements stammt aus dem winzigen 0,5-Prozent-Segment der reichsten deutschen Familien

Im Rechnen bin ich noch schlechter als Najib:

was jedoch auf der Hand liegt, ist, daß keine noch so verkommene Aristokratie (Makzen) den Ast absägt auf dem sie sitzt - man kann das Volk nur so lange ausbluten lassen, bis es nichts mehr hat. An diesem Wendepunkt steht der deutsche Staat und wer dann an den Laternenpfählen hängen wird, wenn es soweit ist, daß auch der kleinste kleine Mann kapieren wird, daß man ihm sein Leben gestohlen hat (die Rente), wage ich mir an dieser Stelle nicht auszumalen (87 % der BILD Leser).

Josi