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Herbst-Expedition-Marokko Westsahara #113076
01/11/10 08:50 PM
01/11/10 08:50 PM
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Wadi235 Offline OP
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Wadi235  Offline OP
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Unsere diesjährige Herbst-Expedition trieb uns in die weiten der Westsahara. Am Anfang hatten wir etwas Pech, mit dem Wetter, denn es hatte mehrere Tage geregnet. Manche Streckenabschnitte in der Westsahara wurden unpassierbar.

Erste Teilstrecke war Tan-Tan und Abteh, ca. 10 km hinter diesem Ort fuhren wir zu einen Oued und erkundeten die Gegend.

Am nächsten Tag ging es Richtung Es Semara. Wollten ein großen Teil der Strecke durch die Wüste zurück legen, aber leider unmöglich, da es durch die starken Regenfälle der Boden sehr weich und unpassierbar war, also beschlossen wir die Strecke auf der normalen Straße zu fahren um nach Es Semara zu kommen.

Anmerkung: zur Kontrollen in der Westsahara. Die Kontrollen in der Westsahara haben ab letztes Jahr erheblich zugenommen. Man sollte mindestens 25 Kopien von seinen Daten dabei haben.

Ca. 20 km hinter Es Semara sind wir dann 10 km in die Wüste, zu einem Heiligtum des Stammes Aroussiyine Gefahren.








-Felsbilder vom Heiligtum des Stammes der Aroussiyine-

Wir waren zwar letztes Jahr schon an dieser Stelle, aber wir sind von dieser Stelle so fasziniert, dass wir unbedingt nochmal dahin wollten und in der Zukunft werden wir auch nie daran vorbei fahren, ohne diese Stelle aufzusuchen. Von dort aus ging es tiefer in die Wüste zu einer Abrisskannte, wo sich vorislamische und islamische Gräber befinden.













Es war schon spät am Nachmittag und das Wetter machte keinen guten Eindruck auf uns, also beschlossen wir von 25 km in der Wüste auf 2 km zur Straße unser Nachtlager vor zu verlegen, aus dem folgenden Grund.
Es ist einfacher und schneller zur Straße zu kommen falls es regnet, denn 25 km durch den Wüstenmatsch zu fahren ist sehr schwierig , der Boden besteht aus Tonerde und das Wasser bleibt dann einige Tage stehen und weicht den Boden völlig auf. Unser Gefühl hat uns nicht getäuscht, denn es regnete die halbe Nacht.

TEIL 2 MORGEN


Re: Herbst-Expedition-Marokko Westsahara [Re: Wadi235] #113095
02/11/10 07:45 AM
02/11/10 07:45 AM
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Keela Offline
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Hallo Günther
herzlichen Dank für deinen Bericht über eure Fahrt und die eindrucksvollen Bilder. Freu mich schon auf die Fortsetzung - vieleicht ja auch bald schon wieder live.
Gruß Keela


Ich bin nicht dumm, ich hab' nur voll so Pech beim Denken...
Re: Herbst-Expedition-Marokko Westsahara Teil 2 [Re: Wadi235] #113109
02/11/10 03:19 PM
02/11/10 03:19 PM
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Wadi235 Offline OP
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Wadi235  Offline OP
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Am nächsten Tag fuhren wir nur die 2 km durch den Matsch zur Straße, wo wir Richtung Laâyoune fuhren. Ab diesen Tag änderte sich das Wetter und wurde richtig heiß. Von der Straße aus beobachtete ich eine riesige Senke und nahm an, es könnte sich um einen ehemaligen See handeln, also suchte ich eine geeignete Abfahrt von der Straße aus um dorthin zu gelangen. Dort angekommen, sah ich, es war tatsächlich ein ehemaliger See, an dessen Ufer sich Menschen nieder gelassen haben, aus prähistorischer Zeit. Ihre Steinwerkzeuge waren noch reichlich vorhanden, wie zum Beispiel Klingen und Schaber aus dem genannten Mittelpaläolithikum, 150.000-200.000 vor unsere Zeitrechnung (BP). Nach Aufnahme der Koordinaten und fotografieren der Geräte (bitte keine Geräte mitnehmen!),




sind wir am diesen Tag noch bis Boujdour gefahren, zum angeln. Um dieser Zeit, Oktober bis November kommen die ganz großen Fische, la courbine, die bis zu 2 m groß werden. Wir waren letztes Jahr im April in Boujdour und ein einheimischer Fischer hatte mich zu einer Bucht geführt, die ca. 20 km von Boujdour entfernt liegt, wo ich damals 29 Doraden gefangen habe. Zwei Doraden behielt ich und den Rest schenkte ich den Fischer, die er auf den Markt verkaufte. Von ihm kannte ich diese gute Angelstelle, wo wir wieder hin sind, allerdings dürfen keine Touristen zur dieser Stelle fahren, denn gerade an der Pistenabfahrt ist eine Polizeikontrolle. Wir durften, weil wir die Aufenthaltsgenehmigung (Carte de séjour) für Marokko haben.




An der Küste angekommen, fragte ich erst mal ein Fischer, was für ein Köder er benutzt. Er verwendet Sardinen, war seine Antwort und hatte uns gleich zum Tee eingeladen. Der Fischer hatte uns angeboten gleich in der Nähe von seinem Lager unser Zelt aufzubauen. Daraufhin haben wir ihm gesagt, dass die Polizei zwar uns hierhin fahren ließ, aber nicht erlaubt hatte hier zu nächtigen, sondern wir sollten nach Boujdour fahren auf den Campingplatz. Er sagte, dass er das mit der Polizei regeln würde, wir können ruhig unser Zelt aufbauen, was wir dann auch taten.



An den folgenden Nächten war angeln angesagt, von ca. 23 Uhr bis 2 Uhr. Der Fischer hatte sein Versprechen gehalten und wirklich alles geregelt, wir wurden nicht behelligt von der Polizei, im Gegenteil, sie angelten mit.

In der Vollmondnacht habe ich dann den allerersten la courbine der Saison an der Angel gehabt, was mir der Fischer bestätigte. War stolz wie Oskar! Und dann später, nachdem die anderen Fischer, so um die 20 Mann, zum berichten kamen was sie gefangen haben, schwellte mein Brust noch mehr, denn keiner von ihnen hatte eine la courbine gefangen, nicht mal der Comandante, nur ich!!



Die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der saharauischen Fischer ist unbeschreiblich.

Nach drei Tagen verabschiedeten wir uns. Wollten eigentlich so um 9 Uhr losfahren, aber kamen schließlich um 11:30 Uhr los. Die saharauische Verabschiedung war, zum Frühstück la courbine gebraten mit frittierten fufla (Peperoni) und Paprika, dazu geröstetes Brot und Tee zum Abschluss. Super lecker!!!

Anmerkung: An dieser Küste befinden sich zwei auf Grund gelaufener Schiffe, aus dem Jahr 1975 (so hatte es uns der Fischer berichtet).





Re: Herbst-Expedition-Marokko Westsahara Teil 2 [Re: Wadi235] #113115
02/11/10 04:23 PM
02/11/10 04:23 PM
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Heidemarie Offline
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Heidemarie  Offline
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Hallo Günther und Diana,

superschön deine Fotos und ein interessanter Bericht. Danke, dass du dir die Mühe machst.
Mit welcher Kamera fotografierst du?
LG Heidi

Re: Herbst-Expedition-Marokko Westsahara Teil 2 [Re: Heidemarie] #113116
02/11/10 04:53 PM
02/11/10 04:53 PM
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Wadi235 Offline OP
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Wadi235  Offline OP
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Original geschrieben von: Heidemarie
Hallo Günther und Diana,

superschön deine Fotos und ein interessanter Bericht. Danke, dass du dir die Mühe machst.
Mit welcher Kamera fotografierst du?
LG Heidi


Mit einer EOS 450 von Canon und einer Power Shot SX 200 auch Canon

Gruß Günther

Last edited by Wadi235; 02/11/10 05:02 PM.

Re: Herbst-Expedition-Marokko Westsahara Teil 2 [Re: Wadi235] #113123
02/11/10 07:48 PM
02/11/10 07:48 PM
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Wadi235 Offline OP
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Wadi235  Offline OP
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Wir sind nach Dakhla gefahren, um dort mein Angelglück weiter zu probieren, aber Dakhla ist absolut nicht unser Fall, obwohl die Stadt sehr sauber gehalten wird und reichlich neue Bauten gibt. Nach einer Nacht auf den Campingplatz war der Lockruf der Wüste plötzlich wieder da.







Kurz hinter Boujdour fuhren wir ca. 12 km in die Wüste, zur einen unbekannten Salzsee, den ich im Jahr 2002 mit einem Kollegen entdeckt habe. Damals hatten wir wenig Zeit um den Salzsee genauer zu erforschen, die wir ja jetzt haben.



Es gibt an diesem Salzsee Gräber aus vorislamischer Zeit, einige steinzeitliche Fundstellen und sehr viele fossile Muscheln und Austern. Nach ausgiebiger Erforschung haben wir uns auf den Weg nach Tan-Tan gemacht.






In der Mittagshitze haben wir Rast in Sidi Akhfenir gemacht und im Restaurant Franc eine köstlich zubereitete Dorade verspeist, allerdings sollte man unbedingt den Preis vorher aushandeln, sonst kann es sein, dass man mit 200 DHS abgezockt wird, was uns aber nicht passierte, weil wir schon öffter da waren.

Anmerkung: Aus Richtung Tan-Tan kommend, befindet sich hinter Sidi Akhfenir ein neues Naturschutzgebiet, was man nur mit Genehmigung vom Forstsamt betreten darf und es kostet pro Tag und Auto 40 DHS. Es gibt einen deutsch sprechenden Marokkaner, der bei der Beschaffung von dieser Genehmigung behilflich sein kann, natürlich gegen ein kleines Trinkgeld. Bei Interesse kann ich den Namen und Telefonnummer über PN senden.

Nach unserer Hitzepause fuhren wir weiter Richtung Tan-Tan. Ungefähr 60 km vor Tan-Tan gibt es ein wunderschönes Wüstengebiet, wo wir rein fuhren. Ein Oued (Flussbett) schlängelt sich durch die Landschaft und kleine Zeugenberge ergänzen das Bild der ehemaligen Schichtstufenlandschaft, allerdings nur mit 4x4 Fahrzeug zu erreichen.





Überwältigt von dieser Kulisse schlugen wir unser Nachtlager dort auf. Diese Landschaft befindet sich ca. 8 km von der Küste entfernt.

Hinter Tan-Tan fuhren wir ins Drâa Tal, zu unser gewohnten Schlafplatz, wo wir sogar einen Windschutz (europäische Bauweise) gebaut hatten, allerdings sind wir vorher zu Ksar Tafnidilt N-28°32´775“; W-10°59´569“ gefahren um „Hallo“ zu sagen und zwei gekühlte Biere zu genießen.

Anmerkung: 1 Bier 0,33l = 35 DHS und der günstigste Wein, 1 Flasche Rotwein = 130 DHS

An unserem Schlafplatz angekommen sichteten wir, zur unsere Freude, unseren Windschutz, der noch tatsächlich stand.



Die Temperatur an diesem Tag war über 40°C im Schatten und über Nacht kühlte es kaum ab.

Von dort aus fuhren wir weiter nach Guelmim, auf den Campingplatz und verfassten diesen Reisebericht bei 37°C im Schatten.
Jetzt werde ich gleich los fahren um Fleisch zu besorgen, denn Reisebericht zu verfassen macht hungrig.

Morgen werden wir nach Agadir fahren, zu Majane und nicht zu „Marianne“, um einzukaufen, dann sind es nur noch 180 km bis Ounara (Ounagha), wo wir Zuhause sind.

Wir freuen uns auf ein Vollbad, auf ein kühles Bier und ein weiches Bett!

Günther und Diana Schulz



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