Hallo Erika Daerr!
Sie schrieben "als Mann kann man eine Einladung annehmen".....heißt das ,daß wenn ich eingeladen wäre(bin ich auch)sie lieber nicht annehmem sollte?Warum nicht?Naja,ich hab sie ja auch noch nicht wahrgenommen weil ich Bedenken hatte.Verbinden die das vielleicht auch mit gegenseitigkeit?
Vielen Dank Für Antwort,Isabel

Hallo Isabel,
entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Ich war verreist. Es kommt daruf an von wem die Einladung kommt. Wenn Sie eine einladun von einer Familie haben und die Einladung von den Frauen oder der Familie als ganzes kommt, dann kann man sie annehmen.Sollte die Einladung aber von einem Mann ausgesprochen sein, der womöglich auch Erwartungen hat, denn besser nein, sofern man nicht selbst die Absicht hat sich auf eine Beziehung einzulassen. Es ist in Marokko absolut unüblich, dass ein Mann eine Frau zu sich nach Hause einlädt (hier werden immer Erwartungen geknüpft) und wenn es zu seiner Familie ist, dann evtl. in der Absicht die künftige Braut vorzustellen. Außerdem gibt es auch immer wieder Einladungen an Frauen um evtl. über eine Liebschaft längerfristig eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland zu bekommen. Unproblematischer ist es wenn man eine Gruppe von Mädchen ist, dann kann man eher mal auf eine Einladung eingehen. Näheres dazu in dem Buch Kulturschock Marokko von Muriel Brunswig, das im Herbst im Reise Know-how-Verlag Peter Rump in Bielefeld erscheint.

Hallo Isabel,
Wahrscheinlich kennst du mich.
Zu Einladungen:
Ich mag nicht, wenn man ( in dem Fall Frau Därr) alle Marokkaner mit dem selben Kamm schert. Es ist falsch zu behaupten, dass jeder Kontaktversuch eines Mannes mit einer deutschen Frau zwagnsweise der Beginn einer Beziehung ist oder die Chance, langfristig eine Aufenthaltsgenehmigung für die BRD zu bekommen. Dies ist zwar möglich, ist dennoch kontextabhängig. Nicht jeder Marokkaner ist auf der Suche nach der deustchen Erlösung. Es gibst wohl Marokkaner, Familien, Frauen, Junge u.a , die im Sinne einer echten Kulturbegegnung den Kontakt zu Europäerinnen suchen. Ich frage mich wirklich, wie Frau Därr zu all den Infos über Marokko gekommen ist, ohne jemals Einladungen angenommen zu haben.
Isabel, Vertraue auf dein Instinkte und sei nicht allzu misstrauig, wenn du Marokko zu geniessen vorhast.
Die gesamte Literatur zum Kulturschock von zwischen Kuss und Kusskuss bis hin zu Brunswig verewigt die gleichen Klichees.
Warum nicht einen netten Marokkaner kennelernen. es gibt viele deutsche Frauen, die damit kein Problem haben. Lass sich nicht einschüchtern. Du bist Frau und auch stark. Mit einem Köpchen zerbricht man Berge, sagen die Frauen von Ait Jakob in Südmarokko.
Aziz

Hallo!
Danke fuer die Antworten!Also das mit dem KUSSKUSS war sehr lustig AZIZ!
GRÜße,Isabel

hi isabel,
ich finde was Erika daerr gesagt hat total in Ordnung, und das ist genau der richtige Antwort.

hi isabel,
ich finde was Erika daerr gesagt hat total in Ordnung, und das ist genau der richtige Antwort.

Hallo Isabel,
es stimmt das, was Frau Därr sagt und genauso auch das, was Herr El Berr meint!
Nicht jeder marokkanische Mann hat etwas Schlechtes vor, wenn er eine deutsche Frau zu sich nach Hause einlädt. Es kann eine Form der marokkanischen Gastfreundschaft sein, es können aber auch eindeutige Absichten dahinterstehen.
Wie überall auf der Welt ist die Frau überwiegend auf ihr Gespür angewiesen, wobei sie natürlich vorsichtig sein sollte!!!

Danke an El Berr und an Rainer Guntermann für die freundliche Aufklärung von Isabel über Marokko und marokkanische Männer...Gott sei dank haben es noch nicht alle Männer nötig das Land zu verlassen oder das Glück gerade bei einer deutschen Frau zu suchen...An Erika Daerr habe ich nur eins zu sagen: Ich habe bis jetzt noch nie angenommen, daß alle Deutschen Nazis sind...auch wenn ich manchmal schlechte Erfahrungen erlebe...An Isabell: falls Du Dich entschliesst dahin zu fahren, wünsche ich Dir eine gute Reise...Sei zwar vorsichtig aber fixiere Dich nicht zu sehr darauf...geniesse eher Deine Tage dort...und wer weiss... vielleicht bekommst dann nicht genug von dem Land:-)

Ich habe das Thema "Nur als Mann" mit großem Interesse gelesen, da ich in einer ähnlichen Situation gewesen bin. Und ich finde, dass es nicht leicht ist, da eine Entscheidung zu treffen.
Isabell, ich finde es toll, dass du mir deinem Anliegen hier offen auftrittst.

Monika

Also jetzt muss ich doch mal was richtig stellen. Erstmal finde ich es ein ganz schön starkes Stück mich mit Nazis zu vergleichen und zum zweiten will ich nicht alle marokkanischen Männer über einen Kamm scheren. Ich selbst habe fast immer positive Erfahrungen gemacht. Der Tipp an Isabell erfolgte aus dem Blickwinkel, dass sie das Land nicht kennt und zum erstenmal unten ist. Am Anfang ist es sehr schwer Absichten (auch gut gemeinte) zu durchschauen und nicht aus lauter Navität in verfängliche Situationen zu kommen. Hier in Deutschland läßt man sich doch auch nicht so ohne weiteres von der Straße weg als Frau von einem Mann einladen. Ich würde hier nicht unterscheiden. Zu El Berr wegenmeiner Marokkokenntnisse: ich bins seit 1971 regelmäßig in Marokko unterwegs. Ich habe dort viele Freunde und gute Bekannte. Ich war sehr häufig mit meinem Mann unterwegs aber auch als Frau alleine mit meiner Tochter oder mit Freundinnen. D.h. ich habe zahlreiche Einladungen angenommen und habe im Laufe der Zeit meine Erfahrungen positiver und negativer Art gemacht. Ich weiß noch zu gut wie ich vor fast 30 Jahren als junges Mädchen sehr verunsichert war im Umgang mit Marokkanern und froh war, dass mein Freund und jetziger Mann damals dabei war. Im Laufe der Zeit habe ich selbst sehr gut abschätzen gelernt, mit welchen Angeboten Touristinnen konfrontiert werden. Touristinnen haben nun mal in der Regel nicht mit dem Querschnitt marokkanischer Männer zu tun. Deshalb erfolgte mein Rat nur aus diesem Blickwinkel.Wenn Isabel durch gute Freunde und durch Kontakte befreundeter Marokkaner einladungen bekommt, dann würde ich auch ganz anders raten. Dann kann sie selbstvertändlich Einladungen annehmen. Grundsätzlich muss man jedoch als Touristin eine gewisse Vorsicht walten lassen. Da ich durch meine Arbeit am Buch über Kontakte zu allen Schichten verfüge hatte ich bzw. hatten wir sehr schöne Einladungen die ich nicht missen möchte. Nichts desto trotz werde ich selbst bei aufgeklärten Marokkanern immer wieder danach gefragt, wenn ich ohne meinen Mann unterwegs bin, warum dieser nicht mitgekommen ist, denn es ist scheinbar noch ganz und gar nicht selbstverständlich, dass man als Frau ohne Männerbegleitung reist, selbst wenn man das wie in meinem Fall, beruflich begründen kann. Mein Mann hat nun mal nicht die Zeit und die lust zu jeder Recherchereise nach Marokko mitzufahren.
Nochmal zu El Berr: Ich bin wie gesagt seit 1971 in marokko unterwegs und kenne sämtlich nordafrikanischen Ländern und den Großteil der schwarzafrikanischen Länder. ich war in Australien, Neuseeland, Nord- und Südamerika. Ich traue mir schon ein bisschen Urteilsvermögen zu. außerdem bekomme ich zu jeder Auflage meines Buches ( die 9. Auflage ist in Vorbereitung)zahlreiche Leserbreife auch von alleinreisenden Frauen die mir ihre Erfahrungen berichten. Im erwähnten Kultuschock (ich meine nicht zwischen Kuss und Cous-Cous- den finde ich nicht großartig) sondern in dem im September neu erscheinenden Kulturschock Marokko, gibt es eine sehr nette Geschichte von zwei Mädchen, die mir Ihre Einladungserlebnisse aus Oujda geschildert haben. Diese Geschichte ist nicht negativ sondern positiv und die beiden Mädchen haben jetzt noch guten Kontakt zu der Gastfamilie. Aber die Einladung an die beiden Mädchen wurde von der Tochter der Familie ausgesprochen und nicht von einem Mann und trotz aller positver Erfahrung nach einer Woche Aufenthalt, unternahm die Tante der Familie einen Verkupplungsversuch mit ihrem Sohn. Der zwar nicht gelang und auch zu keiner Missstimmung führte, aber doch die unterschiedlichen Erwartungshaltungen widerspiegelt.
Es ist nun mal sehr schwierig in wenigen Sätzen im schwarzen Brett Kulturunterschiede zu transportieren. Wie gesagt, es war nur ein Rat an eine Touristin die sich ein neues Land erschließen will. Diesen Rat hätte ich sicher auch für Südamerika oder Mittelamerika oder Südeuropa gegeben. Es hat nichts mit Rassismus oder ähnlichem zu tun.

Sehr geehrte Frau Daerr,
ich finde es schön, daß Du Dich in vielen Ländern der Welt auskennst und fast überall warst..das ist beneidenswert und das meine ich ehrlich... aber schöner finde ich es, daß Du Deinen ersten Rat an Isabel relativiert hast und Dich doch dazu bekennst, daß nicht alle marokkanischen Männer durch eine deutsche Touristin zu einem Visum für D. gelangen wollen....Ich glaube auch nicht, daß es heutezutage noch Frauen gibt, die sich in einer so kurzen Urlaubszeit(meist 1 Woche)eine Liebe und vor allem Vertrauen zu einem Mann entwickeln können, daß sie ihn auch gleich heiraten und nach D. mitbringen können.nicht zu vergessen, die Frauen, die dorthin fliegen, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen(manche sollen ja "feste Freunde" haben)...aber da wir nicht generalisieren wollen, lasse ich das Thema weg...
Grüße

Weil ich den Sinn dieses Diskussionsforums darin sehe, die unterschiedlichen Blickwinkel zum Ausdruck zu bringen, möchte ich nachdrücklich Alia beipflichten.
Frau Därr! Dass sie sich bestens mit Marokko auskennen, zweifelt keiner daran. Weder mein Beitrag noch der von Alia hatten die Absicht, Ihre Infos und " Sachkenntnisse" über Marokko zu revidieren.Das Problem, wenn es eins war, bestand darin, dass Sie durch Ihre Aussage " Außerdem gibt es auch immer wieder Einladungen an Frauen um evtl.über eine
Liebschaft längerfristig eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland zu bekommen" in etwa wie eine Ausländerbehörde auf das Anliegen von Isabel reagiert haben. Und gerade so etwas ruft die zur Zeit kursierenden Argumente á la Beckstein von Bayern wach.
Nun haben Sie Ihre Empfehlungen relativiert und sich dadurch doch zu einer echten Freundin Marokkos geautet. Immerhin kennen Sie das Land und seine regionale Umgebung.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass Alia Ihnen Nazismus oder Rassismus unterstellt habe.Offensichtlich waren seine Gedanken dahin formuliert, dass man nicht verallgemeinern darf, auch wenn man sich ein gewisses Urteilsvermögen zutraut.
Ich frage mich immer noch, ob das Verhalten mancher Männer gegenüber Touristinnen in Marokko eine historisch gewachsene Verhaltensweise sei oder durch den verderbenden Charakter des Massentourismus doch ausgelöst und gefördert werde.Vielleicht könnten wir in diese Richtung weiter diskutieren.
Salam.Ein schönes Wort.