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Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52737
08/01/06 05:11 AM
08/01/06 05:11 AM
Joined: Sep 2001
Posts: 30
Frankfurt am Main
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Benaissa29 Offline OP
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Benaissa29  Offline OP
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Joined: Sep 2001
Posts: 30
Frankfurt am Main
Salam Freunde,

zunächst möchte ich alle Forummitglieder Herzlich Grüssen, da ich mich längere Zeit nicht mehr blicken lassen habe.

Im Web hab ich eine Biographie eines jungen Mädchens gefunden, dass auf die schiefe Bahn geraten ist.

Die Geschichte find ich sehr Interessant und zugleich Erschreckend, da es sicherlich kein Einzelfall ist.

Sicherlich kennen die einen die Geschichte, da sie aus einem anderen Forum kopiert ist.


Folge1: Zeit der Fehler

Als Kind war mir mein Körper sehr wertvoll. Als Erwachsene habe ich diese Liebe verloren. Ich hatte meinen Körper verkauft. Dadurch habe ich als Prostituierte ein Haufen Geld verdient.
Während all dieser Prostitutionsjahre hat sich ein seltsames Verhältnis zwischen meinem Körper und meine Seele entwickelt. Heute muss ich sagen, meine Seele findet keine Verbindung mehr zu diesem dreckigen Körper.

Wieviele Männer meinem Körper berührt haben, kann ich nicht zählen. Es waren genügend um diesen, meinen Körper zum langsamen Tode zu verurteilen. Männer habe ich nie nach normalen Maßen beurteilt, so wie jede andere Frau es tut. Mein einziger Maßstab war das Portemonnaie des Mannes. So wie es in der Welt der Prostituierten üblich ist,hieß es: zuerst zahlen, dann sich vergnügen. Wer mehr zahlte, hatteVorfahrt und durfte mich für eine Nacht haben.
Meine Jagdmethoden waren einfach. Zuerst guckte ich mir alle Männer an. Dann begann ich mit dem Aussortieren. Erst nach Getränkesorten, dann nach Klamotten. Entscheidend waren aber meistens die Schuhmarken. Ein Mann, der viel Geld für seine Schuhe ausgab, war auch bereit, viel für sein Ding zu investieren.
In manchen Fällen konnte ich mich nicht durch die Schuhe entscheiden. Ich fällte dann meine Entscheidung durch die Automarke und entschied mich für denjenigen,der das beste Auto hatte. Die meisten marokkanischen Frauen,und nicht nur Prostituierte, steigen gern in tolle Autos ein. Dafür sind viele bereit alles zu tun. Woran es liegt kann ich nicht erklären. Die Automarke war meistens ein Spiegel für die von mir verlangte Summe. Eigentlich ging ich nie unter 300 DH.
Während meiner gesamten Laufbahn als Prostituierte habe ich nicht so viel Werbung für mich machen müssen. Ich saß zu Hause und habe meine Termine telefonisch vereinbart. Manchmal gab es sogar Männer, die bereit waren, 3000 DH zu zahlen nur um meine Füße zu küssen! Wenn es zur Sache ging, habe ich alles mitgenommen was ich mitnehmen konnte. Es passierte oft, dass ich Männer mittendrin zum Geldautomat schickte. Es hat mir nie leid getan, denn ich wusste, alle diese Männer verdienten ihr Geld illegal. Entweder durch Korruption oder es waren geklaute Staatsgelder.
Ich muss sagen, dass ich durch die Beteiligung meines Körpers sehr viele Geschäfte initiiert habe, auch zwischen fremden Partnern. Für das Geld was ich verlangte müssten diese Männer nie arbeiten. Einerseits hat es mich meist beruhigt, andererseits wusste ich, dass all diesen geklauten Gelder eigentlich den Armen in diesem Land gehörten. Meine Kunden waren zum größten Teil Staatsbeamte. Sie hatten fast alle mit Drogen gehandelt und weitere dubiose Geschäfte gemacht. Ich habe mich oft gefragt, warum sie noch so etwas tun müssen. Sie klauten doch genug Geld! Reichte das nicht?
Mit der Zeit habe ich erfahren, dass das Nachtleben sehr teuer ist. Vor allem, wenn man es so pervers erleben will, wie diese Leute es getan haben. Die Nächte waren so pervers, dass nicht mal Haroun Al Rachid sie erleben durfte. Diese Nächte waren Zeuge der Menge an verdorbenen Menschen in diesem Land. Diese Menschen hatten kein Gefühl mehr für Marokko. Ihnen war es gleichgültig, dass es Kinder gab, die nicht mal etwas zu essen hatten. Die Männer versteckten sich hinter ihren akademischen Titeln, oder sie waren stolz auf ihren Familiennamen. Ich musste immer mein Lachen unterdrücken, wenn manche sich als Mitglied der großen, bekannten Familie "Chorfaa" vorstellten. Sie kannten jedoch alle Alkoholmarken und wussten, welche Tänzerin auftreten wird. Wenn ein neues, junges Mädchen auftauchte, waren sie alle hinter ihr her. Sie wussten auch, welches Mädchen noch Jungfrau ist und welche nicht. Die Beziehungen zu den Zuhältern und Zuhälterinnen wurden auch ständig gepflegt.
Während all dieser Jahre habe ich durch diese Männer die leckersten Speisen kennen gelernt und gekostet und die schönsten Hotels besucht.
Wenn wir eingeladen waren, dann gab es Fleisch in allen Variationen und Obstsorten, die man in marokkanischen Straßen nie zu sehen bekommt.
Davon hatte selbstich nicht mal geträumt! Die Tische waren voll mit Geschenken wie Uhren und Schmuck. Wenn es nicht reichte, haben die Herren auch schon mal Autos und Wohnungen verschenkt. Schließlich hatten wir Frauen für ihre gute Laune gesorgt. Unsere Körpern waren immer im Einsatz, egal wann und ob wir fit waren. Sogar wenn wir unsere Tage hatten gab es keine Verschonung. Die Hotelräume wurden meistens zu Börse. Dort haben Männer alles versteigert. Unsere Schmuckstücke, unsere Unterwäsche und unsere Körper. Dabei wurde meistens heftig gestritten. Eines Tages konnte meine Freundin Zohra bei der Versteigerung mit ihrer Haarklammer 750 DH verdienen. Die Männer merkten nicht mal dass das Teil aus Plastik war! Sie hatte lediglich15 DH in einer Kisaria in Rabat dafür bezahlt.
Es war ein Haufen perverser Männer, ja sogar Paare. Si h'med, ein um die 50 Jahre alter Mann, hat in einer Nacht zwei Mädchen entjungfert. In der Zwischenzeit vergnügte sich seine Frau Lalla L'haja unten in einem Hotelzimmer mit zwei ca. 20 Jahre jüngeren Soldaten. Später habe ich erfahren, dass einer dieser Soldaten der eigentliche Freund der Tochter war. Lalla L'haja war gegen diese Beziehung gewesen. Deshalb schickte sie ihre Tochter auch zum studieren in die USA um genügend Freiraum und Zeit für den jungen Soldaten und sich zu beanspruchen. Die Tochter erfuhr irgendwann die Wahrheit. Seitdem hat sie Marokko nie wieder besucht.
Ein Tanz ohne Kleider!
Das Wort "Hchouma" kannten solche Leute nicht und sie taten alles um ihre sexuellen Fantasien zu erfüllen. Nachts waren sie die Verdorbenen, tagsüber die Respektpersonen. Diese Persönlichkeiten dienten unserem Land Marokko. Am Anfang hat mich das Doppelleben dieser Menschen erschreckt. Ich musste mir manchmal vorstellen, das alle diese Männer Frauen und Kinder haben. Wie kann ein solcher Mann sich bei seiner Frau noch blicken lassen und mit ihr ein ganz normales Leben führen? Später lernte ich, dass es möglich ist. Ich selbst führte doch auch ein Doppelleben. Tagsüber war ich die brave Studentin, nachts die Hure.
In der Welt der Prostituierten gibt es viele Regeln, die man streng beachten soll. Die erste Regel ist die Trennung zwischen Gefühlen und Arbeit. Es gibt auch unter Huren unterschiedliche Klassen und Kategorien. Am Anfang ging ich mit dem ersten Mann ins Bett, der mir etwas bieten konnte. Mit der Zeit wollte ich wie Zohra sein.
Eine Prostituierte der ersten Klasse. Ich muss zugestehen, es ist mir nicht schwer gefallen. Ich hatte wirklich das Zeug dazu. Ich war hübsch, gebildet (habe mein Studium nebenbei erfolgreich abgeschlossen) und konnte viele Sprachen.
Das war auch wichtig. Vor allem, wenn die Kunden gerne Fremdsprachen sprachen oder wenn sie der intellektuellen Schicht angehörten.
Ich habe viel Geld für Klamotten und Schminke ausgegeben. So habe ich es auch schnell geschafft, an die Spitze zu gelangen, bevor ich ebenfalls schnell nach unten abstürzte. Innerhalb von drei Jahren habe ich vieles erreicht. Ein tolles Auto, eine Wohnung für mich und zwei weitere Wohnungen vermiete ich. Drei Läden für Frauenmode und Schmuck. Alles habe ich durch Prostitution verdient. Wenn ich manchmal darüber nachdenke, dreht sich die Erde um mich. Mir ist vollkommen bewusst, dass alles, was ich besitze,HARAM ist. Ich habe meine Eltern nach Mekka geschickt. Ob es von Gott angenommen wird, muss er selbst entscheiden. Meine Seele leidet in einem Körper, der schon längst nicht mehr mir gehört. Oft habe ich mich vor den Spiegel gestellt und plötzlich liefen mir die Tränen herunter. Ich habe mich immer wieder damit getr?stet, dass, wenn der K?rper beschmutzt ist, es noch längst nicht heißt, dass auch die Seele schmutzig ist. Weder die Gesellschaft, noch mein Schicksal, waren für mein Vorgehen verantwortlich. Ganz allein meine Person ist für diese Entscheidung verantwortlich gewesen. Ich habe bewusst meinen Körper verkauft. Vielleicht, um all das, was ich als Kind nicht bekommen habe, schnell zu erlangen. Es ist sicher kein wirklicher Grund.
Ich schreibe heute hier diese Geschichte, damit junge Mädchen sie lesen. Vielleicht überlegen sie sich Entscheidungen in ihrem Leben vorher noch einmal. Für mich ist es zu spät. Ich werde allein die Konsequenzen für meinen ausgesuchten Weg tragen.
In den nächsten Tagen werde ich euch erzählen, wie alles angefangen hat. Ich werde über die ersten Tage in Rabat berichten, nachdem ich mein Elternhaus verlassen habe.
Bis dahin wünsche ich alles Gute.



Folge2: Abschied vom Zuhause

Es war ein sonniger Tag. Die Nachbarn verabschiedeten sich von mir. Sie waren alle traurig und wünschten mir Mut und Glück. Ich war die Hoffnungsträgerin, die Erlösung und manche dachten, dass ich jetzt endgültig diesem Fleck Erde entkommen bin.

Meine Gefühle waren gemischt, einerseits war ich traurig all diese Menschen zu verlassen, andererseits war ich froh, aus diesem kleinen Ort fortzugehen. Ich hatte dort keine Perspektiven, denn ich wollte mehr vom Leben haben, erfahren und mich weiter entwickeln. Ich wollte mehr wissen über die französische Revolution über Nitsche, Kant, Jean Jacques Rousseau und die vielen anderen. Ich habe an all diese schönen Vorstellungen gedacht, doch niemals und nicht eine Sekunde daran, das zu werden, was ich jetzt bin: Eine müde Prostituierte.

Ich habe zwar fast alle diese Bücher gelesen aber keiner dieser Menschen konnte mir den richtigen Weg erleuchten. Verdorbenheit hat niemals mit dem intellektuellen Niveau eines Menschen zu tun. Verdorbenheit ist eine Sucht. Wir fuhren mit dem Taxi zum Busbahnhof. An solchen Tagen leistet man sich einen solchen Komfort, vor allem, wenn man sehr viel Gepäck hat. Meine Mutter saß neben mir. Ich blickte durch das Fenster nach draußen. Sie hat nicht aufgehört mir Vorschläge zu geben. Ich sollte mich doch auf alle Fälle bei meiner Tante Aicha in Rabat melden usw. .Ihr Mann soll gute Beziehungen in der Hauptstadt haben und so eine Tante kann immer behilflich sein, meinte meine Mutter. Natürlich habe ich mich bei meiner Tante einmal gemeldet. Es war auch das letzte Mal. Nachdem ihr Mann versucht hat, mich nachts zu wecken und meine Haare zu streicheln, habe ich dieses Haus nie wieder betreten. Diesen Vorfall habe nie jemandem erzählt.
Meine Mutter verabschiedete sich von mir und drückte mir noch 400 DH in die Hand. Sie weinte: "Wenn Du Geld brauchst, leih es Dir von Deiner Tante. Ich werde ihr es zurück geben. Möge Allah Dich schützen und Deinen Weg leuchten meine Tochter. Möge Allah Dich vor allen schlimmen Dingen schützen!!! Vergiss nicht, uns zu schreiben, wenn Du da bist. Wenn etwas passiert, rufe bitte Mohammed an!"

Mohammed hatte einen Lebensmittelladen und war der Einzige im Viertel, der über einen Telefonanschluss verfügte. Entweder haben die Kinder im Viertel schnell die Angehörigen informiert, oder Mohammed hat einfach die Grüße weitergeleitet.

Im Bus konnte ich meine Gedanken nicht ordnen. Ich wußte nicht, was auf mich zukommen würde. Ab jetzt werde ich alleine wohnen, dachte ich. Zum ersten Mal Geld haben, das Stipendium. Wird das Geld ausreichend sein? Vielleicht kann ich einen Teil davon meinen Eltern geben? Was ist, wenn das Geld nicht ausreichte?

Ich versuchte mir die Zeit zu vertreiben, in dem ich alle Schilder im Bus las. Zu dem Zeitpunkt dachte ich nicht, dass ich die eine Hälfte der Nächte zwischen Alkoholflaschen und die andere Hälfte in fremden Betten verbringe würde. Daran habe ich niemals gedacht. Ich sah wie meine Mutter ihre letzten Tränen trocknete.

Ob sie von Beginn an wusste, dass dies die erste und letzte Reise war, bevor ich meine Unschuld für immer verlor?

Es war der 10. Oktober 1991 als ich nach Rabat kam und mein Leben allein ohne Familie weiterführen durfte. Ich heiße Nadia und komme aus der Nähe von Kenitra. 1991 habe ich mein Abitur gemacht und habe mich an der Uni Mohammed V in Rabat für französische Literatur eingeschrieben. Ich bekam schneller ein Zimmer im Studentenwohnheim als ich dachte. Wohnheim Souissi2, Haus 6. Im Zimmer befanden sich 4 Betten, aber es gab nur eine Mitbewohnerin. Es war halb eins, als ich zum ersten mal in das verfluchte Zimmer eintrat.

Das Zimmer war dunkel und ein Mädchen schlief. Was mir zuerst auffiel, waren Zigarettenreste in dem Aschenbecher. Ich war geschockt!!Ich hatte mir nie vorgestellt, dass eine Studentin raucht. Ich weiß, ich war naiv. Später habe ich erfahren, dass 20% aller Studentinnen im Haus 6 rauchten. In den anderen Häuser war es auch nicht anders. Meine Mitbewohnerin hieß Jamila. Manchmal wünsche ichmir, ich hätte diese Frau nie kennengelernt und auch nie dieses Zimmer betreten. Jamila, die Frau, die ich geliebt und respektiert habe bis zu dem Tag, wo ich sie mit ihrem eigenen Bruder nackt im Bett erwischte. Danach habe ich sie nur noch verachtet. Auf diesen Vorfall werde ich später noch einmal detaillierter eingehen.

Jamila war zwei Jahren alter als ich und studierte Philosophie im 6-ten Semester. Sie kam aus Casablanca und war nicht die hübscheste. Sie war aber groß und durch die Schminke sah sie meistens sehr sexy aus. Sie sei für die Prostitution geschaffen, sagte sie immer. Ihre Augen hörten nie auf zu flirten. Sie konnte sich gut bewegen und sie hatte ihren Körper voll im Griff. Am Anfang hat mich die Art, wie sie lebt, nicht großartig interessiert. Es ging auch nicht, sie war nachts unterwegs und wenn ich zur Uni ging, war sie meistens gerade zurück gekommen. Wenn ich von der Uni zurück kehrte, lag sie meistens noch im Bett. Sie nahm als erstes immer eine kalte Dusche. Egal wie das Wetter war. Vielleicht war es ihre Art sich von dem Schmutz all dieser fremden Männern zu befreien. Danach trank sie eine Tasse Kaffee und zündete sich die erste Zigarette an. Anschließend redete sie mit mir.

Es sind vielleicht diese ersten Minuten am Tag, die eine Prostituierte braucht, um die Sünde der vorherigen Nacht zu verarbeiten. Danach schminkte sie sich und ging die Treppen zur Mensa auf dem Uni-Kampus herunter. Sie aß meistens nur eine Kleinigkeit, lernte für 3 Stunden die Skripte durch. Gegen 19 Uhr wurde sie meistens von Mustafa, dem Taxifahrer, abgeholt, bevor sie sich ins Nachtleben stürzte. Mit der Zeit habe ich auch erfahren, dass Jamila nicht die einzige Studentin war,die als Prostituierte ihr Studium finanzierte. Es waren viele. Was ab 19 Uhr hinter den Fassaden der Unis abging, kann ich hier nicht so schnell beschreiben. Eins kann ich aber sagen: die meisten Studentinnen, die sich prostituierten, waren nach dem Studium nicht mehr fähig, in die normale Arbeitswelt einzusteigen. Wir waren alle lebensmüde.

Ich habe mich mit Jamila gut verstanden. Sie war lieb zu mir und wir haben viel gelacht. Sie brachte mir bei, wie man sich schminkt und die Namen all der Speisen, die ich zum ersten mal im Leben zu sehen bekam. Jamila kannte alle Schmuckmarken und verfügte über die teuersten Parfums. Ich durfte alle ihre Sachen benutzen und Klamotten anziehen. Sie brachte jeden Abend Obst und Süßigkeiten mit. Wenn ich sie fragte, wo sie das Geld her hatte, gab sie mir meistens zur Antwort,ihre Eltern wären sehr reich undgeben ihr ständig Geld. Jamila hat mir alle Mittel zu Verfügung gestellt, um mich in die Welt der Prostitution zu locken.

2000Dh für den Anfang !!

Tage und Monate waren vergangen, während ich mich zu einer Kopie von Jamila entwickelt habe. Sie war mein Vorbild und meine Bezugsperson. Ich machte sie in allem nach. Anziehen, schminken etc. .Oft fragte sie mich, ob ich mit ihr Nachts ausgehen wolle. Ich habe mich immer geweigert. Bis zu dem Tag, wo sich alles änderte.

Es war die erste Woche im März 1991. Welcher Tag es war, weiss ich nicht mehr aber an das Geschehen kann ich mich gut erinnern. Jamila verabschiedete sich von mir wie üblich gegen 19 Uhr. Danach zündete ich mir eine Zigarette an, die ich ihr zuvor geklaut hatte. Zu meinem Unglück kam Jamila in diesen Moment zurück, weil sie ihren Studentenausweis vergessen hatte. Zu ihrer Überraschung lag ich da mit einer ihrer Zigaretten in der Hand. Es war die Neugier, etwas neues auszuprobieren, vielleicht eine Suche nach Zugehörigkeit und um eine Kopie von Jamila zu sein, nur perfekter. Vielleicht aber auch, damit die anderen dachten, ich käme aus einer reichen Familie und ich meine Akzeptanz bekomme. Die meisten Raucherinnen kamen tatsächlich aus reichen Familien. Sie hatten uns immer als Bauern bezeichnet. Jamila lachte bei meinem Anblick und schmiss mir drei Zigaretten auf’s Bett bevor sie wieder verschwand. Sie sagte, "Komm, nimm diese Zigaretten. Es kann sein, dass Du sie brauchst". Sie lächelte, weil sie genau wußte, dass ich bald in ihrer Falle landen würde. Ich habe alle drei Zigaretten nacheinander geraucht und irgendwie stieg dadurch meine sexuelle Fantasie.

Am nächsten Tag stellte Jamila ihre Zigaretten auf den mittleren Tisch. Ein Zeichen, dass sie uns beiden gehören sollten. So fing ich das Rauchen an. Jamila war sich sicher, dass ich mich so entwickelte, wie sie es sich wünschte. An einem Nachmittag erzählte sie mir plötzlich, dass Ismail mit mir schlafen wolle. Ismail war der Freund von Fouad. Beidewaren bekannte Bauunternehmer aus Tanger. Immer, wenn die beiden in Rabat waren, haben sie die Nacht mit Jamila verbracht. Ich lehnteihr Angebot stets strikt ab. Daraufhin sagte Jamila: "iwa hram had Zina yeb9a mehbous bin 4 dial lhiout" (schade das so ein hübsche Frau zwischen 4 Wänden versperrt bleibt)!!! Jamila wußte, dass ich jetzt einfacher als je zuvor zu kriegen war. Deshalb spielte sie ihr letztes Ass aus, in dem sie sagte: "Nadia, ich sage Dir was wichtiges. Hör gut zu, Du bekommst 2000 DH!! Wenn Du gut bist, kannst Du Dir mehr holen. Alles hängt von Dir ab. Ich gebe Dir nur einen Rat, sei nicht so gnädig mit ihm und Überhaupt mit Kunden. Nimm alles, was du mitnehmen kannst. Jeden Wunsch muss er extra zahlen. Nutze diese einmalige Gelegenheit aus. So etwas kommt nicht oft vor. Du sollst dich schnell an die Atmosphäre gewöhnen und vor allem die Hindernisse zwischen Dir und Ismail schnell abbauen. So lange es nicht die eigene Ehefrau ist mögen es Männer, wenn die Frauen diese Rolle Übernehmen. Du musst Ismail Deine Liebe vorspielen. Je besser Dein Vorspielen ist, desto mehr Lohn bekommst Du dafür. Du musst ihm Liebe geben, aber pass auf, bloß keine Gefühle annehmen. Du mußt das alles nur inszenieren. Mischt Dich nicht ein, wenn Fouad und Ismail über ihre eigenen Geschäfte sprechen. Überhaupt, misch Dich nie in Männerangelegenheiten ein!

Das war die erste Lektion, die ich beigebracht bekam. Ich habe sie zwar nicht verstanden, aber ich habe alles versucht um das zu tun, was Jamila mir gesagt hatte. Ich war einverstanden. Jamila hatte mich überzeugt! Die einzige Bedingung war zwar, mit Ismail zu schlafen, aber ohne dass er in mich eindringt!! Ich war noch Jungfrau und wollte meine "bakkara" nicht verlieren.

Ich muss zugeben, es waren die 2000 DH die mich angelockt hatten. Ich habe mir geschworen, dass es das erste und letzte Mal wäre. Jamila lachte und sagte, wenn wir uns nicht beeilten, dann verpasse ich die Chance meines Lebens. Es war für mich eine Premiere. Ich war aufgeregt und es war eine gefährliche Wende in meinem Leben.

Es war der entscheidende Tag, an dem ich meine Unschuld doch für immer verlor. An diesem Tag habe ich oft an meine Kindheit gedacht. In mir wurde eine zweite Person geboren.



Folge3: Mein Opa, die Heimat und die Huren!
Ich lag auf meinem Bett und hörte das Lied „ Quand o­n n’a que l’amour “ von Jacques Brel. Die Kassette hatte mir mein Opa damals geschenkt. Mein Opa hat 12 Höhepunkte in seinem Leben gehabt. Er hat meine Oma 11 mal geschwängert und einmal gegen die Kolonialisten gekämpft.
Seinen letzten öffentlichen Auftritt, als er von dem Vermieter vertrieben wurde, gab es zehn Jahren vor seinem Tod. Er konnte keine Miete mehr bezahlen. Er hatte sich mit allen Mitteln gegen den Vermieter gewehrt und sorgte an diesem Abend für ein riesiges Spektakel in dem Viertel. In seinen letzten Tagen zog er sich zurück, wahrscheinlich aus Frust.

An jenem Nachmittag, im Jahr 1981, erhielten wir zwei Telegramme mit folgenden Nachrichten:„Grand Pére tres malade“ (Opa sehr krank) Meine Eltern machten sich schnell auf den Weg zu meinen Opa. Zwei Tage später kam ein zweites Telegramm dort hieß es:„Grand Pére decede“ (Gross Vater gestorben). Er hinterließ nichts, außer 11 Kinder ohne Versorger. Aber was soll's? Er hatte alles für die verfluchte Unabhängigkeit aufgegeben. Alles für eine Heimat, die später den Enkelkindern nur das Nachtleben bieten sollte. In seinen letzten Tagen war er vom Jacques Brel Liedern besessen. Er war so besessen, dass er sich wünschte, an seinem Todestag keine Koransuren vorgelesen zu bekommen sondern drei Texten von Jacques Brel: Les Vieux, Grand Jaques und Ne me quitte pas. sein Wunsch wurde leider nicht erfüllt, weil die meisten Verwandten Jacques Brel nicht kannten. 
Jamila hörte zum ersten mal Jacques Brel und war fasziniert von seiner Stimme und von all seinen Texten. Sie schaute auf die Wanduhr und sagte: „Ouiliii Ouilii, wir müssen uns jetzt fertig machen!!! Fouad und Ismail dürfen nicht lange auf uns warten. Sie sind sehr wichtige Kunden“. Es gab keine Rückkehr mehr. Jamila versuchte mich zu beruhigen. Ich wusste, die Sache hatte sich jetzt ganz groß entwickelt. Zwei großen Bauunternehmern kurzfristig abzusagen, machte man in dem Milieu nicht. So etwas hätte Jamila ’s Ruf als zuverlässige Prostituierte beschädigt. Meine Verhältnisse zu Männern, waren bis zur der Zeit, bescheiden. Meinen erster Körperkontakt mit Jungs hatte ich schon sehr früh, mit 5 Jahren! Damals hatte ich mit Jallal öfter das Spiel „Braut und Bräutigam“ gespielt. Meine Mutter hat uns oft trennen müssen. Das erste richtige Mal war ich in der neunten Klasse. Die Pubertät hatte mich völlig im Griff. Es war so: Mein Cousin Hamid und meine Oma kamen zu uns zu Besuch. Vater, Mutter und meine kleine Schwester schliefen in einem Zimmer. Meine Oma, Hamid und ich in dem anderen Zimmer. Wir hatten schließlich nur zwei Zimmer. Mein Cousin Hamid hatte gewartet, bis meine Oma schlief. Dann kam er auf dem Boden kriechend zu mir. Ich sah in der Dunkelheit, wie er mich, ohne mich anzufassen, aus der Nähe beobachtete. Ich habe so getan, als würde ich schlafen. In Wirklichkeit lag ich mit geschlossenen Augen und beobachtete was geschah. Er legte seinen Kopf auf mein Kissen und fing an mein Kopf und meine Haare zu streicheln. Als er meine Brust mit seinen Händen drückte, konnte ich nicht mehr so tun als ob ich schlafe würde. Ich habe meine Hand bewegt und ihn umarmt bis sich unsere Lippen berührten. Hamid hatte die Lust nach Sex in mir erweckt. Diese Lust konnte ich in der nächsten Zeit nur durch Selbstbefriedigung stillen. Hamid war mein erster Mann, aber Yassin war meine erste Liebe. Ich war in der 10-ten Klasse, Yassin war eine Klasse höher als ich. Ich habe Yassin damals sehr geliebt. Vielleicht liebe ich ihn immer noch. Wir hatten damals nicht oft die Gelegenheit miteinander zu schlafen, da keiner von uns ein eigenes Zimmer hatte. Wir mussten uns meist in den Büschen verstecken. Das waren meine Beziehungen. Es waren nicht viele und ich habe mich bis zu dieser Zeit als unerfahren betrachtet.Jamila streichelte mein Haare und sagte: Hör mal zu Nadia: „Ob Ismail oder Yassin, es ist immer das gleiche. Du bist genau in dem richtigen Alter um Erfahrungen zu sammeln. Im Grunde musst Du gar nichts tun.Ein richtiger Mann weiß wie es geht. „Du musst nur stöhnen, es gibt den Männern das Gefühl das sie gut sind!“ Ich hatte gebadet und ein schönes rotes Kleid, dass Jamila gehörte, angezogen. Wir teilten schließlich alles. Jamila guckte mich beim schminken für einige Sekunden an, sie gab mir einen Kuss und sagte: „Wenn Du es schaffst Ismail zu kriegen und ihm den Kopf zu verdrehen, dann bist Du bald genauso reich wie ich. Reicher als diese ganze Huren von der Uni. Du könntest dir Schmuck, Parfums leisten und Deiner Familie Geld schicken.“ Jamila steckte ihre Hand in ihre Tasche und holte zwei Tabletten. Sie nahm eine mit einem Schluck Wasser zu sich und bot mir die zweite an. „Was ist das?“ fragte ich Jamila „Eine Pille. Gegen Schwangerschaft!“ „Aber wozu? Ich werde sowieso nicht meine Unterhose ausziehen. Das haben wir doch von Anfang an vereinbart. Ich bin doch noch Jungfrau.“ Jamila grinste und sagte, mit einem erheblichen Bewusstsein und auch eisiger Kälte: „Man muss trotzdem vorsichtig sein. Wenn Du später die Geldscheine siehst, dann vergisst Du schon alles. Deine Unterhose und die Moral.“Ich nahm die erste Pille in meinem Leben. Die Pille gab mir das Gefühl, endlich eine Frau zu sein. In meinem Kopf drehte sich nur ein Satz, dass, was Freundinnen von meiner Mutter früher öfters gesagt hatten: „Wer die Pille einmal nimmt, muss sie das ganze Leben nehmen. Man darf sie auch nicht absetzen.“ Wir gingen die Strasse runter. Dort warteten Fouad und Ismail auf uns. Jamila gab Fouad einen Kuss auf den Mund und Ismail einen auf die Wange. Ich sollte das Gegenteil machen. Ismail küssen und Fouad begrüßen. Wie schauten uns kurz an sagten gleichzeitig. „Ca va?“ Wir antworteten wieder alle gleichzeitig “oui...oui tres bien“ Jamila hatte alles im Griff. Sie hörte nicht auf zu grinsen und fragte Fouad, was er ihr dieses mal aus Tanger mitgebracht hatte. Dabei guckte sie Ismail an und sagte: „Aber Du hast doch bloß nicht unsere Nadia vergessen, oder? „ Ismail beantwortete die Frage nicht. Er kuckte mich an und sagte: „Wollen wie gehen?“ Überall auf den Strassen sah man das gleiche Bild. Ältere Männer mit Mercedes und junge Studentinnen. Dies alles hinter dem Glanz unserer Hauptstadt Rabat, welch ein Elend und welch ein Fluch hat das Land erwischt. Ich durfte vorne neben Ismail sitzen, während Fouad und Jamila hinten saßen. Wir fuhren Richtung Mehdia. Ein Strand, nördlich vom Kenitra. Dort hatte Ismail ein Haus. Das Haus gehörte seinem Vater Lhaj Chaoui . Lhaj Chaoui war ein Parlamentarier und Analphabet. Als sich später die Gerüchte um seine Steuerhinterziehungen sowie seine dubiosen Geschäfte vermehrten, hatte er seine Familie und das Land verlassen. Er ließ sich mit seiner Lieblingsprostituierte Khadija in Brüssel nieder und eröffnete dort ein Restaurant. Später haben die beiden auch geheiratet. Ismail war Anfang 40. Er sah gut aus und hatte eine rauchige Stimme. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Frau arbeitete als Beamtin in einem Konsulat. Jamila versuchte Stimmung zu machen in dem sie sang und tanzte. Fouad holte die Flasche Whisky und sagte mit erhobener Stimme: „Der Tod kann jetzt kommen. Es gibt nicht schöneres, als vor Deinem Hintern zu sterben Jamila .“ Jamila klaute ihm die Flasche und nahm einen Schluck zu sich. Darauf hin versuchte Fouad sie zu küssen. Sie lehnte sich aus dem Autofenster. Ihr Kopf war draußen und sie forderte Fouad auf, noch näher zu kommen.“ Sei ein Mann und komm näher....wenn Du ein Mann bist, dann küssemich jetzt im Freien.“ Sie lehnte sich immer weiter nach hinten und schrie: „Wer ein Mann auf dieser Welt ist, der kann mich jetzt nehmen!“ Während sich die beiden hinten im Auto vergnügten, blieb ich anständig und wollte für Ismail der brave Studentin spielen. Wir unterhielten uns über Politik. Tatsache ist, meinen offiziellen Job als Hure, hatte ich erst an dem Tag begonnen. Ismail war nett zu mir und forderte die beiden hinten auf, die richtigen Wörter auszuwählen. Ich war schließlich neu in diesem Geschäft. Man sollte mir nicht die falschen Eindrücke über den Job als Prostituierte vermitteln. Leider machte genau das, meinen Einstieg in der Prostitution einfacher. Wir waren am Haus. Fouad und Jamila stiegen zuerst aus. Wir beide fuhren mit dem Auto in die Garage. Dort versuchte Ismail mich heimlich zu küssen. Ich habe ihm zu geflüstert: „Habe keine Eile, damit wir unsnoch mehr gern haben.“ Er guckte mich an und ging fort. Fouad und Jamila saßen im Haus und wurden von der Haushälterin bedient. Als ich mich frisch machen wollte, eilte Jamila hinter mir her und schrie mich hinter geschlossener Tür an : „Bist Du verrückt? Du darfst Dich nicht küssen lassen! Du musst erst mal verhandeln. Alles hat seinen Preis. Wenn er Dich küssen will, dann komm ihm ganz nah und flüstere ihm inŽs Ohr, dass das küssen 100 DH kostet. Aber nur deine Lippen! Für Deinen Bauch muss er 50 DH drauflegen. Ich habe Dir doch alles zu Hause erklärt.“ Mir war alles zu viel. Ich sagte : “Lass mich gehen, ich will weg! Ich will zurück zum Studentenwohnheim. Ich habe keine Lust mehr!“ Jamila: „Du Hure, Du hast nicht mal angefangen und Du willst jetzt aufhören? Womit willst Du denn aufhören?“ Als Jamila das Wort Hure sagte, verlor ich die Kontrolle über mich und gab ihr eine Ohrfeige. Jamila schwieg, und eine Stille machte sich im Badezimmer breit. „So jetzt schlägst du mich,“ sagte Jamila weinend. „Ich bringe Dich hierher um mich schlagen zu lassen. Ich will Dich doch aus Deinem Elend retten. Ich will, dass Du auch mal Deine eigenen Klamotten hast, dass Du Deinen Eltern ein würdiges Leben schenken kannst. Ich kann es nicht mehr ertragen, wie Dich alle von der Uni, die reichen Studenten von oben herab, mit verachtenden Blicken anstarren, nur weil Dein Vater Arm ist . Glaubst Du, ich bin gerne eine Hure? Ich hole mir nur mein Recht, nur das, was nicht gerecht verteilt wurde!“Die Reichen, die Hurensöhne, sie klauen alle Staatsgelder.Wir, die Huren schlafen mit den Hurensöhnen.Staatsgelder gehören dem Volk. Wenn wir sie nicht freiwillig bekommen, dann mit Prostitution. Du kennst doch Karima, die Studentin mit dem dicken Mercedes. Siehst Du, wie sie uns verachtet? Ich habe aus Rache mit ihrem Vater geschlafen. Sie hat es erfahren. Seitdem schenkt sie mir Respekt! Sie weiß genau, wozu ich fähig bin!Ich kam Jamila näher und umarmte sie. Wir fingen beide an zu weinen. Ich wusste eigentlich gar nicht, warum ich weinte. Mein Unschuld, Jamila oder das Schicksal, dass mich hierhin gebracht hatte.

Die Vergessenen von der Bar Atlantik

Sind die schrecklichen Zeiten wirklich angebrochen? Aber wann gibt es die guten Zeiten?
Wann endet die Kindheit eines Menschen? Mit der Pubertät oder mit der ersten Sünde?
Wann ist ein Mensch von seiner Sünde frei?
Wenn er stirbt, oder wenn er nicht mehr käuflich ist?
Wieviel Stolz kann ein Mensch ertragen? Und wie schnell können Träume zerplatzen?
Haben die Armen ein Recht zu träumen?
Wie weit dürfen die Träume dann gehen?
Wir, die Träumer, die Armen! Wann kommen unsere Zeiten? Wann bricht der sonnige Morgen heran? Wir die Träumer, wir haben doch auch ein Recht zu lieben! Ist Gott arm oder reich? Gibt es ein Gott für die Armen und einen für die Reichen?

Ich verließ das Haus und ging die Strandpromenade entlang. Jamila, Fouad und Ismail blieben zu Hause. Ich betrat die Bar Atlantik und bestellte ein Bier. Es war das erste Mal, dass ich Alkohol trank. Zuerst das Rauchen, die Pille und dann das Bier. Die Reihenfolge in den Sündenskala sollte stimmen. Ich klebte an der Theke fest. Gesichter starrten mich an. Die Männer mit fröhlichen Blicken und die Frauen mit neidischen. So empfängt man immer eine neue Prostituierte in der Bar Atlantik. Das Bier schmeckte mir nicht. Ich trank trotzdem weiter. Das Lokal war traurig. Die Wanduhr hatte keine Zeiger mehr. Überall hangen Bilder von James Dean, Maradona und Farid Al Atrach. Die Stimme des Besitzers erhob sich. Er brüllte in alle Richtungen. „Hurensöhne ich hasse Euch alle! Ich mache zu und gehe in mein Dorf zurück, im Berber Land. Das ist unmöglich, 500 DH für Strom pro Monat. Das ist zu viel, das ist Betrug. Ab heute machen wir kein Licht mehr hier an. Was denkt ihr? Da ist doch romantischer mit Kerzen und all Euren Huren.“ Ja, Einverstanden, sagten sie alle. Aber die Musik muß sein! Im Hintergrund lief ein Lied von Hasni. Kein anderer Rai Sänger hatte die Prostituierten je so im Herz getroffen wie Hasni. Er sang von seiner Liebe zu Prostituierten. Er gab Ihnen das Gefühl, was sie verloren hatten. Geliebt zu werden! Im Grunde waren das Problem die Prostituierten selber. Sie waren nicht mehr fähig zu lieben.Ich beobachtete die Menge in der Bar Atlantik. Jeder hat seine Welt, aber alle hatten rtwas gemeinsames verloren. Den Bezug zur Gesellschaft. Die Männer hatten ihre Familie verlassen und die Frauen wurden von ihren Familien vertrieben. Sie waren fast alle Alkoholiker, aber sie waren nicht mal mehr in der Lage, es zu erkennen. Der alte Berber kam und fragte mich ob, ich noch ein Bier trinken wolle. Er stellt das Bier hin und sagte: „Ich bin Ba Brahim, der älteste Sozialarbeiter Marokkos, spezialisiert für Prostitutionskunde und studiert in der Bar Atlantik. Ich bin Ba Brahim, und diese sind alle meine Huren. Ich bin Ba Brahim, und gäbe es einen Minister für Prostitution in Marokko, dann hätte ich den Posten bekommen.“ Hast du keine Famillie Ba Brahim?„Doch das ist meine Familie. Das sind all meine Töchter. Rabia, Khadija, Hanane. Alle Huren diese Welt sind meine Familie. Huren haben einen Herz und vergessen nie ihren Vater. Damals als die Amerikaner noch hier stationiert waren, ging es uns sehr gut. Sie luden die hübschesten Frauen der Stadt ein. Sie amüsierten sich bis zum Morgengrauen. 1982 gingen die Amerikaner fort. Für mich und die Prostituierten ist eine Welt zusammen gebrochen. Sie waren eine echte Geldquelle. Die Amerikaner haben uns gut behandelt. Kennst du Najat, die Blonde, die in „La Gare L’Kbir Zigarettenreste sammelt? Sie war früher oft hier in der Bar. Sie war die hübscheste Prostituierte von der Stadt. Nach dem Abgang der Amerikaner, hat sie sich geweigert mit den Einheimischen zu schlafen. Sie saß den ganzen Tag in der Bar und wartete vergeblich auf die Rückkehr der Amerikaner. Die Bar Atlantik ist unserer einziger Trost. Sie ist zwar runtergekommen, aber sie hält uns alle zusammen.Werden die Mädchen nicht von der Polizei gejagt? „Ab und zu ja, aber die Stadt drückt eine Auge zu. Prostitution ist die einzige Geldquelle für die Nachtwirtschaft. Wohin sollen, bitte schön, alle diese Frauen gehen? Sie können nicht mehr nach Hause gehen! Das sind gute Kompromisse“. „Die Huren bieten Nachtdienstleistungen an. Die Stadt kassiert und drückt eine Auge zu.Ich, Ba Brahim, leiste soziale Arbeit und bediene die Huren.“ Ba Brahim wechselte die Musik und damit auch die Stimmung. Jetzt lief fröhliche Musik “Chikhat“. Die Mädchen fingen an zu tanzen und die Männer schmissen Geldscheine auf den Boden und riefen alle „wafin yakek ya mirikan“ ( oh wie schön waren die Zeiten mit den Amerikanern hier)“Ba Brahim gab eine Runde aus und sagte: „Auf unsere alten Zeiten, auf Rabia und auf alle Huren dieser Welt“. Sie nahmen die Flaschen mit nach oben und sagten „Möge Gott Dir die richtige Frau schenken a Ba Brhaim.“Ba Brahim lachte und sagte: Ich kriege ihn nicht mehr hoch, außer bei Euch. Ihr habt mich verhext .Die Frauen: „Das ist unsere Zauber. Du gibst uns das Bier und wir geben Dir unseren Saft!“Ich verließ die Bar Atlantik und ging zum Strand. Die Dunkelheit hatte sich überall breit gemacht. Der Tag hatte sich verabschiedet und gab der Nacht Platz. Das ist die Demokratie der Natur. Jedes Ereignis hat seinen Platz und seine Zeit. Nur der Mensch hat diese Regel nie verstanden. Ich hob meine Augen nach oben. Dort oben sollte es einen Gott geben? Ein Gott, der mit unseren Angelegenheiten schon längst abgeschlossen hatte. Wieso rührte er nicht mal seinen kleinen Finger um unsein Zeichen zu geben das er noch da ist??Die Leere und die Angst waren in dieser Nacht meine einzigen Begleiter. Der Atlantik stand robust vor mir und zeigt keine Gefühle. Kalt war das Meer.Oben, in der Ferne, jagten die Sterne das Meer.Unten, hörte ich die letzten Nachthunde bellen.Mein Opa, Jacques Brel und die Unabhängigkeit.Wann gab es die guten Zeiten?Laßt uns träumen, über den Traum hinaus, das Meer umarmen und die Sterne verjagen. Oben, in der Ferne, wartete ich auf ein Zeichen Gottes.Unten rief das Exil.Ich habe gesehen wie alle Prostituierten fort gingen.Eine nach der anderen, Tag für Tag.Sie tranken die letzten Gläser.Sie atmeten zum letzten Mal die Sünde!Sie träumten von einem Meer im Exil.Aber war das Meer im Exil nicht kälter?Wo lag die Wahrheit?In der Zukunft oder in der Vergangenheit?In der Ferne sah ich meinen Opa.In der Ferne bellten die Nachtshunde.Die Gegenart war ewig.Wer würde mich von meinen Nächten befreien?Dürfen Prostituierte beten?Laßt uns träumen, über den Traum hinaus.Sollte ich mich von der Nacht verabschieden? Nein, niemals!Die Nacht gehörte mir und der Atlantik zeigte endlich seine Gefühle.


Folge4: La Mal Vie( Folge4):Die Lust zu leben
Mitten in diesem Chaos war es unmöglich sich zu orientieren. Wir wuchsen in eine Gesellschaft wo man als Kind genug von Moral und menschliche Werten hörte. Als Erwachsene sahen wir, wie dieser Berg von Moral und Werten auf uns zusammen brach. Es gab kein Platz für Moral in diesen Land. Korruption, Prostitution und Materialismus regierten.

Als ich nach Hause kam saßen Jamilla, Fouad und Ismail in dem marokkanischen Salon und trankeneinen edelen Whiski. Dazu hat La Bonne Lammspieße und gegrillte Garnelen vorbereitet.
Jamilla hob ihren kalten Blick zu mir und sagte:
„ Wo warst du die ganze Zeit Madame, Fouad hat deine Abwesenheit kaum ertragen“
Ich saß neben Fouad und warf ein Blick nach Oben. Ich war fasziniert von dem Haus und seiner andalusischen Bauart. Ismail rief La bonne und fragte Sie ganz höflich, ob sie uns noch paar Flaschen besorgen könnte. Darauf hin stand Fouad auf und steckte ihr 50 Dh in die Tasche. Jamilla stand auf und legte eine Chabii Kassette ein und fing an zu tanzen. Sie bewegte ihren Hintern Richtung Ismail und sagte:
„Fasse ihn an, sein Baraka ist unbegrenzt“ Plötzlich fingen die beiden an sich auszuziehen. Während dessen beobachtete ich noch aus Peinlichkeit die Säulen des Hauses.
„Zieh dein Mantel aus“ sagte Fouad zu mir.
In diesen Moment wurde ich rot und sagte
„ja ja gleich“
„Nimm dir einen Schluck Whiski“ sagte Jamilla und forderte alle auf mitzutanzen.
Eins hat Jamilla immer perfekt gekonnt und zwar Stimmung machen. Jamilla hatte nur noch ihre Unterwäsche an. Sie lag auf dem Boden und tanzte unterbrochen weiter. Plötzlich blickte sie mich verführerisch an und sagte:
„Es ist Zeit das wir alle deinen schönen Körper bewundern, zieh dich aus“.
Ich zögerte ein Moment und als Jamilla mir in die Ohren mumelte:
„Willst das wir heute leer rauskommen? Dann zieh dich endlich mal aus, du Hurentochter!“.
Ich habe kein einzige Minute gezögert und fing an mich auszuziehen. In den Moment dachte ich nur: „Das ist mein Chance“. Die Wirkung vom Whiski half mir dabei.
Ich zog mich weiter aus, während Ismail und Jamilla ihr berühmtes Eselspiel trieben. Jamilla stieg aufIsmails Rücken und band ihm die Augen zu. Fouad wollte das gleich Spiel mit mir machen. Ich habe es abgelehnt und mumelte, dass es mir lieber ist wenn wir nach oben gehen. Fouad war mit meinem Vorschlag einverstanden und trug mich nach oben. Er küsste mich überall und drückte mein Busen so fest, das ich Schmerzen spürte.
Dann hörte er plötzlich er auf und fragte mich, warum ich mit ihm nicht unten, vor den anderen schlafen wollte.
„Nur Tiere tun so was“, sagte ich und außerdem ich will das du vorher zahlst.
Er lachte und sagte: „Kein Angst, ich werde für diesen schönen Busen mein ganzen Vermögen zahlen und übrigens zahlen wofür? Wir haben noch nicht mal angefangen.“
Eine Stunde dauerte es und als wir nach unten gingen waren Jamilla und Ismail an einander geklebt. Sie fingen an zu pfeifen und sagten beide lächelnd:
„Na, wie schmeckte sie unsere zouina?“.
Ich grinste und sagte kein Wort mehr. Fouad reichte mir ein Bier, nahm für sich einen Whiski und verfolgte mich auf dem Balkon.
„Dein Haus ist wunderschön aber eins muss ich dir gestehen; das Bild in dem Schlafzimmer ist von dem marokkanischen, bekannten Maler Cherkoui und es ist schade ein solches Bild dort aufzuhängen. Sein Platz ist unten im Gästezimmer.“
Fouad war überrascht und fing an zu klatschen, so als ob ich ein politische Rede gehalten hätte und sagte:
„Wer soll denn dieser Cherkaoui sein? Ist er ein Kunde von dir? Wie oft schläfst du mit ihm?“
Sein Antwort tat mir weh und brachte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich war nichts anderes als ein Hure.
„Ich habe Cherkaoui nie gesehen und außerdem er ist schon längst ein toter Mann“, sagte ich mit gesenktem Blick.
Fouad entschuldigt sich und sagte,
„Ich habe ehrlich kein Ahnung von der Malerei oder überhaupt von Kunst. Das Bild hat damals meine spanische Ex-Freundin gekauft.“
„Das hat mich nicht gewundert.Wer interessiert sich schon in diesen Zeiten für Kunst und Malerei. Die Menschen haben andere Sorgen. Die einzige Kunst die sie heute noch beherrschen ist die Kunst des Überlebens. Die Kunst Morgens aufzustehen und zu zaubern, wie man einen Tag ohne Existenzminimum überlebt.“
Ich nahm sein Entschuldigung an und nutzte sofort die Gelegenheit aus, um ihn nach oben zu befördern. Ich holte alles was ich mitnehmen konnte, denn eine zweite Runde Sex mit Fouad wurde schließlich finanziell belohnt.
Er gab mir 500 DH und ich sollte ihm versprechen das ich immer zu Verfügung stehe, wenn er aus Tanger hierhin kommt.

Die Mauer ist weg..was nun?

Als wir das Studentenwohnheim ereichten, wurde es schon hell und Gott schenkte uns wieder einen Tag. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Die blaue Farbe versprach einen wunderbar herrlichen Tag. Die Tür des Wohnheimes war geschlossen. Der Hausmeister schlief in seinem kleinen Zimmer am Eingang. Er öffnete uns heimlich die Tür und wartete mit gierigen Blicken auf sein Belohnung. Daraufhin schmiss ihm Jamilla die Zigarettenpackung auf den Boden.
Er gab sich damit Zufrieden und nickte mit seinem Kopf zum Dank.
„Es ist nicht korrekt Jamilla, so darf man keinen alten Mann behandeln“
„Sei still, das Leben ist voller Hunde. Um sie zufrieden zu halten sollte man sie erniedrigen sonst beißen sie dich“ sagte Jamilla.
 Wieso gab sich der alte Mann mit ein Packung Zigaretten zufrieden? Ist das alles was die Menschen heute verlangen. Wieso lässt sich der Mensch so einfach demütigen. Die Moral hat die Köpfe verlassen. Und der Stolz die Herzen. Der Art und Weise wie Jamilla den Alten demütigt hat ist nur eine Teil des Unterdruckunszyklus. Dieses Zyklus wurde bewußt vom politischen Apparat installiert. Jeder wird unterdruckt und jeder soll unterdrücken. Das Ergebnis ist ein Bazar der Verachtung und Demütigung.
Ich versuchte zu schlaffen aber vergeblich. Die Bilder der letzten Tage verfolgten mich. Die nackte, tanzende Jamilla, der Geruch von Fouad, die bellende Hunde in der Ferne und das schlechte Gewissen. Ich sah mein Mutter weinend vor mir. Ich fühlte mich einsam, ich wischte mein Tränen ab und fragte mich
„ Bekommt jeder Mensch wirklich das, was er verdient hat?“ Ja, niemanden hat mich dazu gezwungen diesen Weg zu gehen. Gegen 11 Uhr lagen wir noch im Bett als plötzlich ein heftiger Streit draußen ausbrach.
„Ein neuer Studentenstreik ist aufgebrochen“, sagte Jamilla:
„Es ist normal in dieser Jahreszeit. Das Geld zum Studiren wird langsam knapp. Das macht die Studenten agressiv“.
Wir könnten nicht mehr schlafen und entschieden in die Mensa zu gehen
Eine menschliche Schlange bildete sich den Saal entlang. Plötzlich kam ein Bärtiger und schubste mich mit Gewalt, so dass ich das Gleichgewicht verlor und mich auf der Boden fand.
Der Mann mit einem langen Bart schrie durch die Menge:
„Was für ein Sünde? Gott der allermächtigste ist Zeuge für eure Sünden, für eure Taten. Ich habe heute Morgen nach mein Früh Gebet gesehen wie euch zwei fremde Männer zur Uni Gelände chauffiert haben.“
„Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten und wenn du jemanden kontrollieren willst, dann tue es bei deiner Schwester“ antworte Jamilla mit erhobener Stimme.
Der Mann wurde immer agressiver. Die Menge von schaulustigen Studenten, die sich um uns herum gesammelt hatten, versuchten ihn zu beruhigen in dem sie zu ihm sagten:
„Bruder, im Islam darfst du dich nicht mit ein Frau anlegen“
„Genau, und vor allem gar nicht mit einer Hure“ sagten andere.
Der Streik an der Uni setzte sich fort. Die Bartträger und die Kommunisten (Rifak) gaben sich jeden Tag heftige Auseinandersetzungen auf dem Gelände. Es waren die letzten politischen Auseinandersetzungen an den Unis nach dem Fall der berliner Mauer. Danach verloren die Kommunisten langsam die Macht und gaben diese endgültig an die Islamisten weiter. Die Bärtigen gewannen mehr Macht und hatten die Uni voll im Griff. So wollte es die Stadt haben und so wollte es auch der Westen haben. Damals waren die Kommunisten der größte Feind und nicht die Islamisten. Heute ist es anderes. Die Bärtigen sind nicht mehr die„Freiheitskämpfer“ wie der Western sie damals bei der Kampf gegen die Russen in Afghanistan gern genannt hatte. Heute nennt man sie: Terroristen.
Wir waren Zeuge dieser geschichtlichen Revolution aber wir waren machtlos. Unser politisches Engagement wurde mit der Zeit zwecklos. Mitten in den Vorlesungssälen saß die Geheimpolizei,die „Awax“. Unsere Träume zerplatzten langsam in der Luft. Die Stimmen der Veränderungen und Verlangen nach Gerechtigkeit wurde immer leiser Stattdessen sorgte die Stadt für unsere Ablenkung.
Eine neue Lebensart soll uns von der Politik ablenken. Die Freude am Leben. Spaß statt Politik und somit Marx und Co aus unseren Gedanken radieren.
Mitten in diese Veränderungen entdeckten wir die Liebe, die Musik, den Alkohol und die Drogen. Die Regierunen lockerte den Musikmarkt. Tausende von Rai-Sängern wurden geboren. Marcel Khalifa war längst nicht mehr unser Musikheld.
Es sind jetzt die Chebs: Khaled, Hasni, Zehounia und Mami. Das ganze Land wurde zu einer Rai-Party. Ein geschickter Schachzug von der Regierung, denn es wäre auch dumm gewesen die gesamte Macht an der Uni den Islamisten zu überlassen. Die Islamisten waren da um die Kommunisten zu vertreiben. Unsere Art zu Leben sollte den Islamisten das Leben schwerer machen.
Auf einmal entstand ein Generation, die nur noch die Freude am Leben haben wollte aber ohne Politik. Die Situation gefiel unseren Eltern überhaupt nicht. Sie, die sie uns im Respekt vor der Traditionen erzogen hatten, fingen an zu verzweifeln. Wir küssten ihre Händen jeden Tag. Sie dachten, wir würden nie etwas tun was gegen alle diese Tradtionen verstößt doch wir sagten nein. Wir wollten leben und lieben. So hatte die Stadt unsere politischen Perspektiven sterilisiert . Für die Armen gab es Rai. Die Reichen hatten ihre eigene Musik.
Die Lust zu leben, zu lieben und der Druck von unseren Eltern ließ uns in tiefe Depressionen versinken. Unsere Partys waren eine Mischung aus der Suche nach sexuellen Erlebnissen, der Sehnsucht nach alte Zeiten. Die sexuelln Erlebnisse im Alkohol- und Drogenrausch ließen uns diese Depressionen verdrängen aber eine Frage tauchte beim jeden auf, sobald man ein schlechtes Gewissen bekam. War es nicht doch besser wenn wir uns weiter politsich engagierten? Aber ein Kampf braucht Idole und diese gab es nicht mehr.
Mitten in diesem Chaos war es unmöglich sich zu orientieren. Wir wuchsen in eine Gesellschaft wo man als Kind genug von Moral und menschliche Werten hörte. Als Erwachsene sahen wir, wie dieser Berg von Moral und Werten auf uns zusammen brach. Es gab kein Platz für Moral in diesen Land. Korruption, Prostitution und Materialismus regierten. Auch das Ende des römischen Reiches begann mit dem Zerfall der Moral.
Eine Party hat immer eine Ende und die Partyzeit ebenfalls. Spätenstens als uns bewußt wurde: Es muss ein anderer Lösung geben, entwickelte sich plötzlich eine neue Mentalität des Denkens.
Bei den Jungs „fliehen so weit man kann“. Das Land den Rücken zeigen und das Glück auf der anderen Seite des Mittelmeeres bzw. Atlantiks suchen. Sie hatten ein neue Liebe entdeckt: „Visa mon Amour“
Bei den Frauen „Hurerei so weit man kann“. Sie hatten ihre Liebe endeckt . Dazu gab es endlich mal die blauen 200 DH Scheine „Zerga (die Blaue) mon amour“
Und der Staat guckte und ließ zu, wie die Jugendlichen das Land verliessen. Sie tranken ihre letzte Gläser Alkohol. Die Bitterkeit war in ihren Gesichtern sichtbar. Die Heimat schmeckte nicht mehr. Lieber ein würdiges Leben im kalten Europa als Verachtung und Demütigung unter der Sonne der Heimat. Einer nach dem anderen verließ uns: Bachir, Hassan, Khalid.
„War das das Ziel unserer Eltern nach dem Unabhängigkeitskrieg? Was nutzt es die Kolonialisten zu vertreiben wenn wir eines Tages zu denen müssen?“, fragte Hassan.
Die Kolonialisten sind noch da. Es ist unsere reiche Elite. Sie sprechen nur Französich, sie essen Französich und sie schicken ihre Kinder in private französiche Schulen. Die Arabisierung in den staatlichen Schulen diente dem Zweck, die entgültige Trennung zwischen Arm und Reich zu schaffen. Der Streik setzte sich fort und es war kein Ende im Sicht. Die meisten Studenten nutzten die Situation und fuhren zu ihren Eltern. Dort gab es zu mindest etwas zu essen.
Nach allem was aus mir geworden ist, wollte und konnte ich meine Eltern nicht besuchen. Deshalb entschied ich mich für mein o­nkel.

Fortsetzung folgt

Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52738
08/01/06 06:20 PM
08/01/06 06:20 PM
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Benty 2003 Offline
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Hallo,
ich habe mal Deinen Text quer gelesen und frage mich, was Du damit bezweckst -
in Europa gab es um die vorletzte Jahrhundertwende Bücher für "Herren", das waren Fotos von "leichten" Mädchen" garniert mit entweder medizinischen Erläuterungen oder "moralischen" Texten. Natürlich diente das nur als Alibi, um sich die Mädels anschauen zu können. Ein bißchen klebrig liest sich das schon, was Du da veröffentlichst. Und wer ist der Autor, ohne Quellenangabe so etwas zu veröfentlichen ist ja auch nicht ganz o.k. - oder?
Trotzdem freundliche Grüße

Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52739
11/01/06 09:37 PM
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Benaissa29 Offline OP
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Salam Beauty 2003,

deine Kritik hat mich sehr gewundert. Für jemanden, der den Text (wie du sagst) "quer gelesen hat", finde ich deine Kritik absolut unpassend bzw. daneben.

Was ich damit bezwecken möchte willst du wissen!

Man muss nichts bestimmtes bezwecken wollen. Da ich die Erzählung sehr interessant finde, hab ich Sie ins Forum gestellt, da es sicherlich auch andere Forummitglieder gibt die der selben Meinung sind.

Ich bin mir sicher, dass viele unerfahrenen Mädchen (hauptsächlich in Marokko), u.a. aus finanziellen Grüden, diesen Weg gehen, ohne sich den Folgen bewußt zu sein.

Ich habe den Text auch nicht veröffentlicht, damit sich (wie du sagst) manche dran "aufgeilen" können.
Ich versteh absolut nicht, wie du zu soeiner aussage kommst. Man muss schon schräg drauf sein, um dies so zu interpretieren.

Wer der Autor ist, möchtest du wissen ?

Wieso ? Welche Rolle spielt der Autor wenn es für dich eh "Mist" ist ?

Bin mir sicher dass es andere gibt, die nicht deiner Meinung sind.

Bslama
Ben

Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52740
11/01/06 10:09 PM
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Hallo,
a) ich bin es gewohnt "quer" zu lesen, wenn ein Text leicht erfaßbar ist. Das hat mit Beruf und Lesegewohnheiten zu tun.
b )ich glaube kaum, daß unerfahrene Mädchen dieses Forum lesen und durch diese Erzählung vor dem Abgleiten in die Prostitution beschützt werden
c) es gibt ein Urheberrecht - wenn es sich also um eine "Erzählung" eines anderen Autors hat, muß man die Quelle nennen
d)ich habe weder "aufgeilen" noch "Mist" geschrieben, das ist nicht meine Sprache.
Aber auch wenn Du nur ganz unschuldig der Unterhaltung der Forumteilnehmer dienen wolltest - jeder der einen solchen Text ins Netz stellt muß mit entsprechenden Reaktionen rechnen.
Guten Abend

Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52741
12/01/06 12:32 AM
12/01/06 12:32 AM
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Bremen
Hallo,

auch mich würde die Quelle interessieren, nicht zuletzt deswegen, um den Text besser beurteilen zu können, da im Internet jeder schreiben kann, was er will - ungeachtet des Wahrheitsgehaltes.

(Bevor es falsch verstanden wird: Damit will ich nicht sagen, dass du, Benaissa29, gelogen hast.)

Gruß
Siri


Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen. (Karl Valentin)
Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52742
13/01/06 02:01 PM
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hi das ist meine Geschichte..ich chibo72 oder mohmmed.

Last edited by Marokkoforum; 22/09/09 01:16 AM.
Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52743
13/01/06 04:22 PM
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Re: Biographie einer Mädchens das auf die schiefe Bahn geraten ist. #52744
19/01/06 07:45 PM
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tangaouia,
ja genau die La mal Vie!


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