Moscheedurchsuchung erweist sich wieder mal als Flop


(IZ) Das Ermittlungsverfahren gegen den Trägerverein der marokkanischen Taqwa-Moschee im Frankfurter Gutleutviertel ist nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen eingestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt auf Anfrage der FAZ mit. "Es gab keinen hinreichenden Tatverdacht", sagte Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu. Die Moschee war, wie bundesweit berichtet wurde, im Sommer 2004 Ziel einer Durchsuchungsaktion. Die Staatsanwaltschaft war durch die Anzeige einer deutschen Grundschullehrerin auf die Einrichtung aufmerksam gemacht worden. Die Geschichte war eher abenteuerlich. Ein neun Jahre altes Mädchen, das am Arabisch-Unterricht in der Moschee teilnahm, hatte in der deutschen Schule berichtet, sie sei zum Ansehen von Videos mit gewalttätigen Inhalten gezwungen worden. Außerdem war von einem Film die Rede, der angeblich in der Moschee gekauft wurde und den "Heiligen Krieg" verherrlichen soll.

Der anschließende polizeiliche Großeinsatz war für den Ruf der Moschee fatal. An der spektakulären Durchsuchung wurden unter anderen 200 Polizeibeamte beteiligt. Unmittelbar gefunden wurde nichts. Ahmed Ayaou, ein Sprecher des Trägervereins, sagte, er habe mit diesem Ergebnis gerechnet. "Wir erwarten nun eine offizielle Entschuldigung." Er verwies darauf, daß das vergangene halbe Jahr schwer für die Gemeinde gewesen sei. Wegen der fälschlicherweise gegen sie erhobenen Anschuldigungen habe sie Mitglieder verloren, das Mißtrauen der Nachbarn sei gewachsen. Die Fakten sprechen für sich. Die Überprüfung des bei der Aktion beschlagnahmten Materials kam zu keinem belastenden Ergebnis. Bereits im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft Teile des Materials zurückgegeben. Auch die vor kurzem beendete Auswertung von Computer-Festplatten durch das Landeskriminalamt hatte keinen hinreichenden Tatverdacht.