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Der vergessene Krieg in der Westsahara #45903
30/01/03 06:30 PM
30/01/03 06:30 PM
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Schoenthal Offline OP
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Hallo,

da es zu einer interessanten Diskussion bezüglich der Westsahara in diesem Beitrag gab:

http://www.marokko-online.net/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=9;t=000133

ich aber meine, dass dies dort nichts verloren hat, habe ich jetzt den Beitrag hier eröffnet um den geschichtlichen Ursprung des Westsaharakonfliktes darzustellen. Genutzt als Quelle habe ich den Text aus dem Reiseführer von

Erika Därr

Marokko - Vom Riff zum Anti-Atlas, Ausgabe 9, 2001

herausgegeben vom Reise Know-How-Verlag

www.reise-know-how.de (Um gegen die Doppelmoral anzukämpfen: Erlaubnis habe ich mir beim Verlag geholt)

Hier der gesamte und ungekürzte Text:

 Antwort auf:
Der vergessene Krieg in der Westsahara

Ende des 19.Jahrhunderts sicherte sich die Handelsflotte der Compagnie Commerciale Hispano-Africaine die Herrschaft über die Bucht von Dakhla, und durch den Vertrag von Berlin erhielt Spanien das Protektorat über das Gebiet von Cap Bojador bis Gap Blanc. Der Konflikt mit Frankreich endete 1900 mit der Vereinbarung, die Hauptsahara Frankreich und das Gebiet Rio de Oro Spanien zuzuteilen. Rio de Oro wurde 1958 in Provinz Sahara umgetauft.
Die Spanier setzten sich zunächst nur an den Küsten fest, in das Innere der Westsahara konnten sie anfangs nicht vordringen. Doch die Militärposten wurden immer zahlreicher: 1970 hielten sich in der Westsahara mehr spanische Soldaten auf als Sahrawis. Trotzdem waren in dem Wüstenstaat, in dem lediglich rund 200 000 Nomaden wohnten, die zu 95% Analphabeten waren, keine Zeichen von Widerstand gegen die Spanier zu erkennen gewesen, obwohl die Spanier mit eiserner Faust regierten und es keinerlei persönliche Freiheiten für die Bevölkerung gab.
Mit der Entdeckung des Phosphats änderte sich die Situation. Die Sahrawis gaben zu Tausenden das Nomadenleben auf, um in den Phosphatminen zu arbeiten. Vom verlockenden Stadtleben angezogen, siedelten sie sich in den Elendsquartieren um die Städte an. Als dergestalt die Ausbeutung und Unterdrückung offensichtlich wurden, als die Sahrawis, im Gegensatz zu den Spaniern, durch das Phosphat keineswegs reicher wurden, regte sich langsam der Unmut, und 1973 bildete sich die POLISARIO (Volksfront für die Befreiung der Seguiet el Hamra und des Rio de Oro) und unternahm ihre ersten Vorstöße mit libyscher Hilfe von Mauretanien aus.
Die UNO verzeichnete die Westsahara bereits 1963 auf einer Liste von Staaten, denen das Recht auf Selbstbestimmung immer noch verwehrt werde. 1965 forderte die UN-Vollversammlung Spanien auf, das Gebiet zu entkolonialisieren und verlangte ein Referendum über die Selbstbestimmung der Sahrawis. Spanien versuchte, Zeit zu gewinnen, und beutete das Land immer stärker aus. 1975 verkündete eine UN-Delegation, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung für Unabhängigkeit sei und hinter der POLISARIO stehe.
Dies rief König Hassan II. von Marokko auf den Plan, der keinesfalls einen sozialistisch orientierten Staat, noch dazu von Libyen und Algerien unterstützt, an der Südgrenze Marokkos dulden wollte. Ferner sah und sieht sich der König als Vollstrecker des historischen Auftrags, den saharischen Süden, dessen Stämme starke traditionelle Bindungen zu Marokko pflegten und dieses oft genug als Schutzmacht bei Bedrohung von außen anriefen, in sein Reich einzugliedern. Und bei diesem Vorhaben hatte der König das Volk und auch oppositionelle Kräfte durchaus auf seiner Seite.
Ein Beschluß des Internationalen Gerichtshofes von Den Haag, der historische Bindungen einiger Volksgruppen der Westsahara an Marokko anerkennt, diente Hassan II. dann als Legitimation für seinen Vorstoß. In Windeseile wurden Straßen in Richtung Westsahara zum südlichsten marokkanischen Zipfel nach Tarfaya gebaut, und 350 000 Menschen zogen am 06.11.1975, von religiösem und nationalistischem Eifer durchdrungen, über die spanischen Linien. Dieses Schauspiel, der „Grüne Marsch", wurde vom marokkanischen Fernsehen live übertragen und beschleunigte die gesamte Entscheidung zugunsten der marokkanischen Interessen.
Das spanische Parlament, durch die Krankheit General Francos und die innenpolitischen Wirren schon in Anspruch genommen, trat in Eile zu einer Abstimmung zusammen, bei der die „Rabatfreundliche" Fraktion siegte. Am 14.11.1975 wurde in Madrid ein Abkommen zwischen Spanien, Marokko und Mauretanien unterzeichnet. Danach hatten alle spanischen Streitkräfte bis zum 28.02.1976 aus der Westsahara abzuziehen, Spanien wurde eine Beteiligung an den Phosphateinnahmen zugesichert, und es stimmte einer Aufteilung des Landes unter Marokko und Mauretanien zu.
Die POLISARIO erklärte diesen Vertrag für null und nichtig, konnte aber nicht verhindern, daß mit spanischer Unterstützung 4000 marokkanische Soldaten in El Aaiun (jetzt Laäyoune) einzogen. Am 19.12.1975 wurde nach heftigen Kämpfen auch La Guera besetzt. Damit begann ein Krieg, der bis zum Inkrafttreten des Waflenstill-standsabkommens am 06.09.7997 mit gnadenloser Härte geführt wurde.
Am 29.02.76 wurde die unabhängige Republik Sahara ausgerufen, von vielen Ländern der Welt anerkannt (neuerdings von vielen widerrufen), nicht aber von den Weltmächten.
Am 10.07.1978 wurde Präsident Ould Daddah von Mauretanien gestürzt. Die neuen Machthaber beschlossen einen Waffenstillstand mit der POLISARIO. Daraufhin besetzte Marokko den südlichen Teil der Westsahara, da es keinen Ministaat mit POLISARIO-Regierung im Süden zulassen und Algerien den erwünschten Zugang zum Atlantik verwehren wollte (14.08.79).
Den nördlichen Teil der Westsahara brachte Marokko mit hohem militärischen Aufwand recht gut unter Kontrolle, wobei auch nicht vor einer brutalen Repression der Zivilbevölkerung zurückgeschreckt wurde. Um Übergriffe aus dem schwer zu kontrollierenden Süden zu verhindern, baute Marokko einen Schutzwall, der südlich von Dakhla, Bou Craa und Smara verläuft und zusätzlich durch aufwendige elektronische Anlagen gesichert ist.
Ein wesentliches Motiv für die Einverleibung der Westsahara soffen die riesigen Phosphatlager und der immense Fischreichtum in den atlantischen Gewässern sein. Marokko selbst besitzt zwar ebenfalls große Phosphatvorkommen, durch den Zuwachs aber verfügt es insgesamt über zwei Drittel der Weltreserven und ist damit einer der wichtigsten Phosphatexporteure der Welt.
Im September 1980 empfahl ein Komitee der OAU (Organisation Afrikanischer Einheit) eine Volksabstimmung in der Sahara. Im Juni 7987 erklärte sich Hassan II. damit einverstanden. Im August 1982 aber scheiterte die OAU-Konferenz an der Westsaharafrage, da kurz zuvor mit knapper Mehrheit die Aufnahme der Arabischen Republik Westsahara in die OAU beschlossen worden war. Die Konferenz wurde 1983 in Addis Abeba nachgeholt, nachdem die Vertreter der Westsahara freiwillig ihr Fernbleiben von der Konferenz erklärt hatten. Im November 1984 spaltete sich die OAU endgültig wegen der Westsaharafrage. Marokko erklärte daraufhin unter dem Beifall vieler Mitgliedsstaaten seinen Austritt aus der Organisation der Afrikanischen Einheit.
Mit der Verbesserung der Beziehungen zwischen Marokko und Algerien von 1983 an entwickelte sich die Lage in der Westsahara zugunsten Marokkos, da Algerien seine Unterstützung der Sahrawis aufgab. Im März 1985 erklärte sich König Hassan II. zu einer Volksabstimmung in der Westsahara bereit, wenn die UNO dies in die Wege leite.
Nachdem es 1986 wiederholt Kämpfe und auch Übergriffe auf marokkanisches Gebiet gegeben und das Westsahara-Referendum noch nicht stattgefunden hatte, verkündete der marokkanische Ministerpräsident Lamrani im Dezember 1986 vor der UN-Vollversammlung, daß Marokko ab sofort einen Waffenstillstand in der Westsahara einhalten werde. Außerdem lud er die UNO erneut ein, eine Volksabstimmung in der Westsahara zu überwachen, König Hassan würde das Ergebnis akzeptieren. Ein Sahara-Referendum wurde für Januar 1987angesetzt, allerdings ging noch im selben Monat die
erste Runde der indirekten Verhandlungen in der UNO zwischen Vertretern Marokkos und der POLISARIO ohne konkretes Ergebnis zu Ende. Die Gespräche wurden im Mai 1987 unter der Schirmherrschaft der UN fortgesetzt. Beide Parteien versicherten den Vermittlern, in diesem Fall dem UN-Generalsekretär Perez de Guellar und dem senegalesischen Verteidigungsminister Medoune Fall als Vertreter der OAU, weiterhin an einer Lösung des Konfliktes mitzuarbeiten. Ende 1987 erklärte die POLISAKIO einen einseitigen Waffenstillstand, um die Vermittlungsbemühungen der UNO nicht zu gefährden. Im August 1988 verkündeten sowohl POUSARIO als auch die marokkanische Regierung, daß sie zur Aufnahme von Friedensverhandlungen nach einer Volksabstimmung bereit wären, wenn ein Referendum von den UN-Friedensvermittlern ausgearbeitet werde.
Ende Januar 1989 empfing König Hassan drei führende Abgesandte der POUSARIO. Die Politiker wurden von einer algerischen Militärmaschine nach Marrakesch geflogen und waren während ihres zweitägigen Aufenthaltes in der Obhut algerischer Sicherheitsleute. Die Zeitungen beider Länder sprachen von einem „historischen Treffen".
Am 27.06.1990 wurde ein konkreter Plan zur Abhaltung einer Volksabstimmung in der Westsahara vom UN-Sicherheitsrat gebilligt, und eine UN-Kommission reiste zu ersten Sondierungen in die Westsahara. Im Februar 1991 hieß es, daß alle Unstimmigkeiten über den Zeitplan bereinigt seien und der Plan verwirklicht werden könne. Eine UN-Kommission zur Überwachung des Referendums (MINURSO) wurde gebildet.
Mit Vermittlung der UNO wurde am 06.09.91 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, und Marokko stimmte einer Truppenhalbierung von 130 000 auf 65 000 Mann zu, was aber nicht eingehalten wurde.
Das für Januar 1992 geplante Referendum und alle weiteren Termine seither, zuletzt die für Dezember 1999 angesetzte Abstimmung, sind jedoch immer wieder verschoben worden, da sich beide Seiten nicht über die Anzahl der Wahlberechtigten einigen konnten. Dahinter steht die entscheidende Frage, wer als Sahrawi zu gelten habe. Im Verlauf der Houston-Verhandlungen im Jahr 1998 unter dem Vermittlungsvorsitz des vormaligen amerikanischen Außenministers James Baker wurde die „saharische Staatsbürgerschaft" nun anhand von einigen Kriterien definiert: Eines davon ist die Bevölkerungszahl von 1974 (nach spanischem Zensus ca. 75 000), ein weiteres die Aufenthaltsdauer in der Westsahara, ein drittes die Abstammung von einem Sahrawi-Vater. Kurzzeitig gab es eine Annäherung zwischen Marokko und POUSARIO. Im September 1997 verständigten sie sich unter Vermittlung des schon genannten James Baker auf einen „Verhaltenskodex" für eine Volksabstimmung, nachdem die POLISARIO schon fünf Monate zuvor mit der Freilassung von 85 Marokkanern ihren guten Willen erkennen ließ. Die UN legten daraufhin den 07.12.1998 als Termin für das Referendum fest, doch die Registrierung der Wähler verzögerte sich - bis 1999 sollte sie abgeschlossen sein und etwa 150 000 Wahlberechtigte umfassen -, so daß das Referendum im Frühjahr 1999 abgehalten werden sollte. Wiederum gab es keine Einigung und die UN drohte unverhohlen mit dem Abzug ihrer Truppen. Nach langer Diskussion mit der UN (der Einsatz der Truppen verschlingt Milliarden) wurde das MINURSO-Mandat 2000 wiederum verlängert und ein neuerlicher Termin für ein Referendum auf 2002 verlegt.
Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet die Zeit für Marokko. Das Ende des Kalten Krieges hat den Geldstrom aus den ehemals sozialistischen Staaten an die POLISARIO versiegen lassen. Selbst die Flüchtlingslager bei Tindouf (Algerien), die vor allem wegen ihrer vorbildlichen Selbstverwaltung und der unglaublichen Eigeninitiative der dort
lebenden Sahrawis in der internationalen Presse gelobt wurden, können kaum mehr existieren, weil Algerien genug mit sich selbst zu tun hat und auch noch Aussagen nach Marokko zurückgekehrter ehemaliger Polsarioführer kursieren, daß Führungsklicken der Polisario Gelder die für humanitäre Zwecke bestimmt waren, veruntreut hätten. Einige führende POLISARIO-Politiker sind auf die marokkanische Seite übergelaufen, weil sie den Kampf für aussichtslos halten. Im Oktober 1993 sind Verhandlungen zwischen der POLISARIO und Marokko in New York abermals geplatzt; die Befreiungsbewegung weigerte sich, an dem Gespräch teilzunehmen, da einige ihrer ehemaligen Mitglieder in der marokkanischen Delegation vertreten waren. Auch an die 2000 marokkanischen Kriegsgefangenen, von denen manche über 20 Jahre als Faustpfand unter übelsten Bedingungen von der Polisario in den Lagern bei Tindouf gefangen gehalten werden, zeichnen kein gutes Bild der Polisario .
In der Weltöffentlichkeit wird von dem Konflikt ohnehin kaum mehr Kenntnis genommen, und Marokko erhofft sich durch starke Investitionen in der Westsahara eine Abstimmung zu seinen Gunsten; de facto hat Marokko durch die Beherrschung von 90% des Gebietes, den Ausbau der Infrastruktur und die wirtschaftlichen Investitionen den Anschluß schon fast erreicht. Die Hauptstadt Laäyoune, die unter den Spaniern aus einer Ansammlung von wenigen Häusern bestand, ist inzwischen eine moderne Hafenstadt mit 700000 Einwohnern (und, nebenbei, einem teilweise sehr europäisch anmutenden Strandleben). Marokko hat nach eigenen Angaben ca. 800 Mio. Mark in die Westsahara investiert und wird das Geld freiwillig wohl kaum in den Wind schreiben.
Die Einigkeit zwischen Volk und Regierung in der Westsahara-Frage zeigt mittlerweile aber Risse, da in der Bevölkerung Stimmen laut werden, die die Subventionen, niedrigeren Steuersätze und die Zollfreiheit in der Westsahara kritisieren und Investitionen und ähnliche Bemühungen auch für die nördlichen Teile Marokkos einfordern, wo Armut, Arbeitslosigkeit, schlechte Wohnverhältnisse und mangelhafte Bildungschancen dringend der Abhilfe bedürfen.
Programme zur Rückwanderung der Sahara-Flüchtlinge liefen an, werden aber nach marokkanischen Angaben von den Saharawis behindert bzw. von den Verantwortlichen Polisarioführern den Insassen grundsätzlich verwehrt.
Immer wieder ist mittlerweile auch von von einer dritten Lösung die Rede: Die Westsahara als autonome Provinz unter marokkansicher Verwaltung. Dagegen laufen die POLISARIO-Verbände und Unterstützer-Vereine Sturm und Mitte 2000 wurde unverhohlen mit einem neuerlichen Krieg gedroht, nach dem es in der Westsahara Demonstrationen für die Verbesserung der Rechte der Saharawis gegeben hatte, die von marokkanischen Sicherheitskräften niedergeschlagen wurden und ein Kurswechsel in der Westsaharapolitik auch unter dem neuen König nicht zu erkennen ist. Eine Wiederaufnahme der Kriegshandlungen von Seiten der POLISARIO dürfte ohne ausländisches Geld jedoch aussichtslos sein.

Websites zum Westsaharakonflikt:

Wöchentliche news zum Westsaharakonflikt in englisch, spanisch, portugiesisch und
italienisch :

www.arso.org.

bzw. deutsche Infos

http://hom.t-online.de/home/cm.brenneisen/week.htm

Weitere Infos unter

http://isoc.vienna.org/westsahara

und

www.un.org/Depts/dhl/maps/pk/minurso.htm

bzw. aus marokkanischer Sicht unter

www.mincom.gov.ma/westsahara.html

Ich hoffe, dass dieser Text zum Verständnis beiträgt und den geschichtlichen Hintergrund etwas aufhellt.

Gruß

U.E.H.

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45904
30/01/03 07:35 PM
30/01/03 07:35 PM
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Dolphin Offline
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Hallo zusammen,

eine sehr detaillierte tabellarische Auflistung der Geschichtsdaten findet sich hier:

Netzwerk-afrika-deutschland

Auszug aus dem Link: die jüngste Entwicklung
 Antwort auf:
Schlagzeilen und Nachrichten der letzten 12 Monate:
2000, 29. Juni Die Gespräche in London sind ergebnislos.
2000, 25. Nov. Mohammed Ben Abdelaziz, Generalsekretär der Frente POLISARIO, fordert in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament das Recht seines Volkes auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit ein.
2000, 14. Dez. Polisario Front übergibt in Tindouf (in Südwesten Algeriens) 201 gefangene Marokkaner an das Rote Kreuz. Die meisten Gefangenen waren über 20 Jahre von den Rebellen in Haft gehalten worden. Schätzungen sprechen von 1500 weiteren Gefangenen, die noch von den Rebellen gehalten werden. Marokko hält noch 150 Polisario-Kämpfer und 207 politische Gefangene.
2001, 02. Jan. Die Polisario Front droht mit der Wiederaufnahme des Krieges sollte die Rallye Paris - Dakar durch ihr Gebiet geführt werden. Die Rallye sei eine Beleidigung des Volkswillens.
2001, 27. Feb. Der Krieg um Westsahara wird seit 25 Jahren geführt. Der Kampf mit Marokko hat 1991 aufgehört, aber die Ansprüche der Westsaharer sind nicht gehört worden.
2001, 09. März Neue Überlegungen werden in Marokko angestellt über eine Autonomie des Territoriums der Westsahara.
2001, 21. März Versuche, die "Arabische Union des Maghreb" wieder zu beleben, sind gescheitert an den Differenzen Marokkos und Algeriens beim Thema "Flüchtlinge aus der Westsahara".
2001. 26. April Die UNO verlangt von Polisario und Marokko sofort 1500 Kriegsgefangene freizulassen, die noch in zwei Lagern gehalten werden.
2001, 28. April Die UN-Mission in Westsahara ist um weitere zwei Monate verlängert worden, damit weitere Gespräche mit Marokko und der Poisario Front über ein Referendum geführt werden können.
2001, 09. Juni Hilfsorganisationen der UNO fordern dringend mehr Hilfe für die Flüchtlinge, die seit 25 Jahren jenseits der Grenze ihres Landes in der algerischen Wüste leben.
2001, 20. Juni Polisario lehnt den marokanischen Plan einer Teil-Autonomie ab.
2001, 29. Juli Der UN-Sicherheitsrat hat das Mandat der Friedensmission bis zum 30. November verlängert.
2001, 02. Nov. Mohammed VI besucht die Westsahara. Die Polisario qualifiziert den Besuch als Provokation wie auch die Unterzeichung von Abkommen über Erdölbohrungen vor der Atlantikküste.
2001, 02 Dez. Präsident Chirac bezeichnet bei einem Staatsbesuch in Marokko die Westsahara als die "südlichen Provinzen Marokkos". Die Polisario kritisiert den französischen Präsidenten scharf.

Schlagzeilen und Ereignisse im Jahr 2002
2002, 20. Feb. UN Generalsekretär droht das UN Personal abzuziehen, das seit 11 Jahren versucht, den Grenzkonflikt zu lösen.
2002, 07. März König Mohammed erklärt, dass Marokko keinen Zentimeter der Westsahara aufgeben wird. Sein zweiter Besuch der Westsahara in vier Monaten wird von Polisario Front als Provokation bezeichnet.
2002, 02. April Die UN Flüchtlingsorganisation bezeichnet die Versorgungslage der Sahrawi Flüchtlinge in den vier Lagen in Algerien als besorgniserregend.
2002, 01. Mai Der UN Sicherheitsrat verlängert das Mandat der UN Beobachterkommission, ohne eine Entscheidung über die Zukunft des umstrittenen Gebietet zu treffen.
2002, 27. Mai Ein Anglo-Australischer Erdölkonzern unterzeichnet Abkommen mit Polisario über Küstengebiete, die unter marokkanischer Kontrolle sind.
2002, 18. Juni Polisario will 100 der 1000 marokkanischen Kriegsgefangenen freilassen.
2002, 06. Nov. König Mohammed VI lehnt einen Plan der UNO ein Referendum in der Westsahara abzuhalten kategorisch ab .


Stand:
06. November 2002 Erstellt am 25. Nov, 2000 von Sr. Damian M. Boekholt.
Ergänzungen ab 1. Sept. 2001 W. Schonecke


Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45905
30/01/03 08:13 PM
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und was meint Ihr zu dieser schönen Maratonischen Auflistung der Ereignisse

Ich würde mich auf ein Kommentar von euch zu diesen Zitaten freuen schliesslich heisst es "Diskussionsforum"

Grüsse ..


wisdom is the lost property of a believer. Whenever he finds it, he takes it
Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45906
30/01/03 08:31 PM
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Hallo Khalilooo,

meine Meinung: die Annektierung der Westsahara ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht, sie ist auch nicht friedlich und ohne Opfer verlaufen und eher ein dunkler Fleck in der marokkanischen Geschichte. Und so wie es scheint, wird sich der jetzige Zustand zementieren.

Viele Grüße

PS: Vor der Diskussion kommt die Information, wenn sich nur jeder hier daran halten würde... \:\)

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45907
30/01/03 08:47 PM
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...und ich meine einzelne unter den deutschen wie unter den marokkanischen Forumsteilnehmern.

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45908
30/01/03 09:09 PM
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hi,

ich denke dieses thema gehört nicht hierhin, es sei denn es handele sich - wie bei einem freudschen versprecher - um eine unbewußte geistige verbindung: separatismus.

die oben aufgelsiteten informationen sind einseitig gewählt und hervorgehoben. die lage hat sich gewandelt und man kann sie für das polisario und den algerischen staat allmählich als desolat bezeichnen. die usa, großbritanien und frankreich sind für einen politischen plan, dem marokko zustimmen würde (breite autonomie unter marok. souveränität). nach der vor kurzem unterzeichneten strategischen partnerschaft zwischen marokko und russland, (dem einzigen bedeutenden stützer der algerischen position) sind die beziehungen auch mit spanien dabei, sich auch zugunsten marokkos zu verbessern, da man u.a. sensible fragen wie die der sahara besprechen und lösen will.

die reihen innerhalb des polisario sind zerbröckelt. wichtige leute sind von der bewegung geflüchtet (vor allem der große führer ayoub - s. z.b. http://www.marokko-online.net/cgi-bin/forum/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=5;t=001143#000005). der algerische staat hat mit internen problemen reichlich zu tun (islamisten, kabylen etc.) und verliert langsam das vertrauen in solch einer bewegung. darüber hinaus werden das polisario und die algerische regierung wegen der verletzung von menschenrechten in tinduf mittlerweile international offen kritisiert (tinduf ist zu einem rieseigen gefangegn lager des polisario und des algerischen staates geworden. die meisten sahrawis würden die camps dort verlassen und nach marokko fliehen).

etc.

@schoenthal,

es handelt sich nicht um einen sogennaten marsch, sondern um einen marsch, da er in der tat statt gefunden hat. was viele (auch marokkaner) nicht wissen, ist dass die befreiuung der sahara vor allem von den linken und von ehmaligen befreiuungskämpfern marokkos angestrebt wurde, was den machtapprat dazu zwang die bewegung der aln (armee de liberation nationale), die mit der fromellen unabhängikeit nicht zufrieden war und im süden auf dem weg zu der sahara bewaffnet marschierte, mit der hilfe frankreichs und spaniens gewaltig zu reprimieren (operation ecouvillon). das thema der sahara wurde der agenda des machtapparates dennoch dauern aufgezwungen. es ist der ur-grund, warum in marokko ein politischer konsens um die saharafrage herrscht, sieht man einmal von vereinzelten mittlerweile in vergesenheit geratenen kleinbewegungen (z.b. die studentenbewegung qa3idyoun), oder merkwürdigen positionen und aktionen…

@dolphin

die sahara war bis nach anfang der siebziger jahre noch unter der kolonialherrschaft eines europäischen landes (spanien). das war der eigentliche verstoss gegen das völkerrecht. aber das interessierte bis dahin weder die algerischen militärs noch europa. spanien war in deren augen scheinbar eine bessere "besatzung". merkwürdig.

jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45909
30/01/03 09:10 PM
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Salam und guten Abend zusammen,

@Dolphin...von guten Diskussionen dürfte jeder profitieren...(auch wir deutschen Mädels...Wink mit dem Zaunpfahl... ;\)

@all

danke erstmal für den interessanten Geschichtsunterricht...ich sage es immer wieder gerne, auch wenn ich mich wiederhole: Diese Beiträge sind der Grund, warum ich das Forum so mag...konstruktives Vermittln von Wissen rund um Marokko.

Entstehung und augenblicker Stand des Westsahara-Konfliktes sind mir bekannt und nun frage ich einfach mal aus der Sicht eines interessierten Laien: Was passiert denn, wenn die Sahrauis in einem von der UNO organisierten Referendum darüber entscheiden, daß sie nicht zu Marokko gehören und unabhängig sein wollen (was voraussichtlich wohl das Ergebnis dieses Referendums sein dürfte?)
Könnten sie dann einen eigenen Staat gründen und wenn ja...welche Konsequenzen hätte das für Marokko?

Warum weigert sich Mohammed VI, den Beilegungsprozeß dieses Konfliktes voranzutreiben, nachdem sein Vater doch schon 1985 seine Zustimmung zur Volksabstimmung in der Westsahara gegeben hatte...halt unter der Prämisse, daß dies durch die UNO geregelt würde? Und die UNO möchte diesen Konflikt doch anscheinen auch schnellstens geregelt haben, da der ganze Prozeß aus deren Sicht anscheinend Unsummen von Geldern verschlingt. Sind die UN-Truppen dort eigentlich noch stationiert?

Danke Euch....

Gruß aus Köln

Anja Maria

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45910
30/01/03 09:10 PM
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http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Westsahara/Welcome.html

Hallo Dolphin,
Auch die algerische Regierung handelt nicht aus reiner Menschneliebe,dessen kannst du dir gewiss sein.
Aber auch die Amerikaner ,Franzosen und sonstige haben sich in Sachen Westsahara nicht mit Rum bekleckert.
Meine Freundin Samira hat ihren Onkel seit über 20 Jahren nicht mehr gesehen.Er ist bei der Polisario in Gefangenschaft.

Seine Frau lebt praktisch von dem Mildtätigkeit ihrer Verwandten .Kann sich nicht scheiden lassen ,wenn sie wollte nichts.Sie lebt ihm rechtsfreien Raum
Sein Sohn damals 1 jahr alt kennt seinen eigenen Vater nicht . Da hängen Einzelschicksal dran das einem ganz traurig wird ums Herz wenn man sie kennt.
Gruss

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45911
31/01/03 02:00 PM
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hallo,

als ergänzung zu meinem gestrigen postings ist es zu erwähnen, dass selbst die gründung des polisario als eine weitere konsequenz jenen gescheitereten bewaffneten kampfs marokkanischer veteranen mittlerweile zu sehen sei. in seinem für großes aufsehen sorgende neu erschienene buch "heros sans gloire" (dazu mehr viel. später und wonaders) legt der autor mehdi bennouna, sohn von mohammed bennouna (eines der bewaffneten führer, genannt mehmoud), die gründung des polisario durch ein mitglied der “guerilla” des fqih basri auf mai 1973.

in einem interview sagt er folgendes:

>> Vous révélez les origines de la naissance du Polisario. Etait-ce, à votre sens, la continuité d'une dissidence contre le régime ?

- Moustafa El Ouali est le fils d'un combattant de l'ALN-Sud, membre de l'UNEM 0 Rabat, exfiltré du Maroc fin 1972 et recruté par Mahmoud (Mohamed Bennouna). Il s'est entraîné comme d'autre en Libye dans les rangs du Tanzim. Sa référence était Nemri, héros de l'ALN-Sud, qui trouvera la mort au combat dans l'Atlas, un mois après la disparition de Mahmoud. Son combat s'inscrivait donc clairement dans le cadre d'une révolution armée au Maroc et son engagement au Sahara faisait partie intégrante du dispositif mis en place par le Tanzim. La mort de Mahmoud et de Nemri et les relations fluctuantes entre le Tanzim et le régime algérien ont ensuite conduit à la création du Polisario."


Le Journal in: http://www.yassar.freesurf.fr/bal082.html

die zitierte passage in dem oben eingefügten text von schoenthal:

"Als dergestalt die Ausbeutung und Unterdrückung offensichtlich wurden, als die Sahrawis, im Gegensatz zu den Spaniern, durch das Phosphat keineswegs reicher wurden, regte sich langsam der Unmut, und 1973 bildete sich die POLISARIO (Volksfront für die Befreiung der Seguiet el Hamra und des Rio de Oro) und unternahm ihre ersten Vorstöße mit libyscher Hilfe von Mauretanien aus."

kann sich nicht halten und widerspricht sich mit der vorrigen passage im selben text:

"Trotzdem waren in dem Wüstenstaat, in dem lediglich rund 200 000 Nomaden wohnten, die zu 95% Analphabeten waren, keine Zeichen von Widerstand gegen die Spanier zu erkennen gewesen, obwohl die Spanier mit eiserner Faust regierten"

wenn die sahrawis zu 95% analphabeten waren, die trotz der eisernen faust spaniens keine zeichen von widerstand zu erkennen ließen, wie konnten sie sich auf einmal militärisch und politisch innerhlab des sog. polisario organiseren und das auch noch aus purer unzifriedenheit? und warum erst in 1973?

in der frage der sahara ist es einfach, aus sozialpädagogischer sicht auf die unterdrückung von minderheiten, regionen und kleinen völkern hinzuweisen. was aber bislang (auch in all den ermittelten links hier) fehlt, ist eine kritische und differenzierte auseinandersetzung mit dem polisario, der algerischen regierung und den risiken und konsequenzen einer separation.

diesem umstand ist es auch zu verdanken, dass tausend von sahrawis durch die algerische regierung und das sog. polsiario immer noch und zwar in humanitär katastrophalen bedingungen in den lagern von tinduf festgehalten werden, von der lage der marokanischen gefangenen einmal abgeshen.

hier würden mich eure informationen und eure positionen interessieren.

jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45912
31/01/03 02:25 PM
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Hallo Jm,
Zuerst mal bin ich kein Fan unserer algerischen Regierung ,dazu hat sie zuviel Dreck am Stecken.
Aber festhalten tut sie die Flüchtlinge ganz bestimmt nicht.
Du siehst das aber auch ein bischen zu einseitig lieber JM...wenn du den Algeriern nun den schwarzen Peter zuschiebst.
Fakt ist DZ hat genug mit sich alleine zutun und um auf die sogenannte Erbfeindschaft zwischen Marocco und Algerien anzuspielen die existiert nur in den Köpfen der Obrigen und der ewig gestrigen.

http://www.welt.de/daten/2001/01/03/0103au213038.htx

Da noch ein Linkchen....

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45913
31/01/03 03:07 PM
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Azul marra,
wozu der ganze Streit??



tudert i tmazight d tamazgha
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Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45914
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hallo malika,

wenn die algerische regierung durch ihre offizier in tinduf nur etwas locker ließe, würde sich keiner in den reihen des plosiario oder unter den lagerzelten mehr aufhalten. die sahrawis dort dürfen nicht einmal ihre familien im ausland konatktieren. ihr zustand ist besorgnis erregend. selbst organisationen für menschenrechte, die früher darin geübt waren, eher marokko an den pranger zu stellen, halten sich (etwas beschämt) zurück und weisen nur noch auf die situation der flüchtlinge in tinduf unter operativer und militärischer überwachung des sog. polisario und der algerischen militärs. in diesem kotext ist die lage der marokkanischen gefangenen am dramatischsten. das alles spielt sich ab unter führung hoher algerische verantwortliche in poltik und armee und auf algerischem boden (sofern man tinduf algerien zurechnet. aber das ist ein anders thema).

ich meine auf die einseitigkeit mancher pädagogischer auswertungen der geschichte hinweisen zu wollen, die m.e besonders darin besteht, dass man, weil es ein einfaches unterfangen ist, immer wieder auf die kolonialabsichten eines bösen monarchischen regimes hinweist, aber die machenschaften der algerischen regierung und des sog. polisario, sowie ihre propagandas unreflektiert auf seite läßt.

nach der frage hinter dem sog. polisario stellt sie die nach der rolle algeriens. wenn marokko eine organisch-historische bindung zur sahara hatte und weiterhin haben will, welches verhältnis hat die algerische regierung zu dieser? warum kämpft sie mit dieser wucht gegen ihre befreiuung (oder wenn ihr wollt, annektierung) durch marokko? ist die algerische regierung etwa so ein weltweiter kämpfer für unabhängigkeit und menschenrechte geworden (darf ich hier bitte kurz lachen)? oder was sind ihre wahren absichten in diesem konflikt? warum wird dies nicht diskutiert und solche fragen nicht gestellt? ist es damit getan, die sahara von dem griff eines “bösen königs” zu befreien und in die hände der juntas algeriens und des sog. polisario zu liefern?

es wird für marokko langsam zeit, sich medienpolitisch nicht mehr zurückzuhalten und etwas offensiv zu bewegen.

unten, um den linkaustausch etwas zu stärken, eine aktuelle meldung, die auf ein interview mit einem ehmaligen algerischen premierminister, der auf seine weise den konflikt erklärt, hinweist. ich halte seine erklärung zwar für etwas abenteuerlich und irreführend, aber er schreibt dennoch:

“während die welt sich in regionalen einheiten vereinigt [s. eur. union], ist es unbegreiflich, dass unsere region, welche unter dem kolonialismus gelitten hat, sich in richtung kreation neuer entitäten entwickelt.”

---
quelle = http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030129/2003012919.html

Assabah: Sahara issue was fabricated by Algerian generals hostile to the union of the Maghreb

Algeria-Morocco, Politics, 1/29/2003
The Sahara issue was "fabricated" by Algerian generals hostile to the union of the Maghreb region, said former Algerian Premier, Abdelhamid Ibrahimi.

The Sahara is a former Spanish colony, retrieved by Morocco in 1975 under tripartite accords with Spain and Mauritania. An Algerian-backed separatist group, the Polisario, claims independence of these Moroccan southern provinces.

"The solution of the Sahara issue lies in the union," said Ibrahimi, who served as Algerian prime minister from 1984 to 1988, in an interview published Tuesday by Moroccan daily in Arabic "Assabah." This issue, he went on, is "the making of the Algerian military security," adding that "nobody in Algeria ignores the crucial role which the Algerian military security apparatus played and continues to play."

"While the world is heading towards the creation of regional groupings, it's inconceivable to see our region, which has suffered from colonial partitioning, drifting towards the creation of new entities," he deplored.

Touching on the Maghreb Arab Union (UMA), Ibrahimi said that Algerian Generals, "are solemnly hostile to the Maghreb Arab Union," with Khaled Nizar spearheading this drive.

Ibrahim recounts how Khalid Nizar, former defense minister, who has officially retired but who continues to wield the levers of power, told former President Chadli "I will never allow you to undertake whatever move aiming to create a Maghreban union. We are Algerians first and foremost."

Ibrahimi gave this interview to "Assabah," on the fringes of a conference held recently in Doha on "The future of the Arab Mashreq."

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45915
31/01/03 03:43 PM
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nach der frage hinter dem sog. polisario stellt sie die nach der rolle algeriens. wenn marokko eine organisch-historische bindung zur sahara hatte und weiterhin haben will, welches verhältnis hat die algerische regierung zu dieser? warum kämpft sie mit dieser wucht gegen ihre befreiuung (oder wenn ihr wollt, annektierung) durch marokko? ist die algerische regierung etwa so ein weltweiter kämpfer für unabhängigkeit und menschenrechte geworden (darf ich hier bitte kurz lachen)? oder was sind ihre wahren absichten in diesem konflikt? warum wird dies nicht diskutiert und solche fragen nicht gestellt? ist es damit getan, die sahara von dem griff eines “bösen königs” zu befreien und in die hände der juntas algeriens und des sog. polisario zu liefern?
nur kurz dazu, weil ich es in einer arte-sendung mitbekommen habe:

marokko erkennt die grenze zwischen marokko und algerien nicht an mit der begründung, dass das historische marokko grösser war und ein teils algeriens eigentlich marokko zusteht. dies soll u.a. der grund sein, warum algerien marokko die westsahara "streitig" machen will.
ich denke, dass die westsahara immer zu marokko gehören wird (reines gefühl).

in spanien traf ich eine lehrerin, die monatelang mit den sahrawis lebte. sie sagte, dass die sahrawis das friedfertigste volk wäre, dass sie kenne und versteht nicht, warum man sie in einen krieg verwickelt.

yacin

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45916
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warum kämpft sie mit dieser wucht gegen ihre befreiuung (oder wenn ihr wollt, annektierung) durch marokko? ist die algerische regierung etwa so ein weltweiter kämpfer für unabhängigkeit und menschenrechte geworden (darf ich hier bitte kurz lachen)? oder was sind ihre wahren absichten in diesem konflikt? warum wird dies nicht diskutiert und solche fragen nicht gestellt? ist es damit getan, die sahara von dem griff eines “bösen königs” zu befreien und in die hände der juntas algeriens und des sog. polisario zu liefern?

Hallo,
Anhand der jetzigen neuerlichen Geschichte lässt sich mit solcher Thematik ,die Du beschreibst die eigentlichen Probleme DZ ,damit meine ich nun nur DZ alleine und gehe mal garnicht auf die Lage Maroccos dabei ein, wunderbar unter den Teppich kehren und das konnte die Junta schon immer gut...
Tatsachen sind ,Algerien ist im Vergleich zu Marocco ein reiches Land an Bodenschätzen ,aber die Junta und die dazugehörige Clique haben das Land total heruntergewirtschaftet.

Menschenrechte oder sowas ,lieber JM die wissen noch nicht mal wie das geschrieben wird ,geschweige denn die Buchstaben dazu.
Bouteflicka the Kisser Pokemon reist nicht umsonst um den halben Erdball um zu punkten.
Millionen von obigen Herrn aus den Ölverkäufen der Südsahara liegen auf Schweizer Banken und das Volk hat nichts davon ..
Wie weit der Amerikaner nun mit seiner Trasse in der Sahara ist muss ich nachfragen,weiss ich aber spätensts heute abend..
Was mich am meisten auffregt ,warum wehrt sich keiner der Menschrechtsorangisationen für die armen Soldaten die an die 20 Jahre in Gefangenschaft leben?
Wo sind da die Stimmen?
Das letzte was ich über sie fand war in eimem Geo Heft von 2001.

Link über die Politik und die "Politik" der Herrn Generäle nur fragen ,habe alles vorätig.....

Ansonsten wollen wir uns nicht streiten ,das bringt eh nichts und Massinisa hat eh recht.

Ausserdem haben da noch ganz andere Leutchen ( Nationen ) ihre Finger mit im Spiel.
hätte das damals mit Emir Abd el Kader und dem Soultan geklappt, hätten wir nun eh alle zusammen den gleichen Pass. Doch leider....der Engländer und der Franzose...............

Gruss Malika Nordafrikanerin

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45917
31/01/03 04:45 PM
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hallo Yacin,

es ist interessant, dass, wenn man die frage nach den interessen algeriens stellt, man auch in der regel auf wenig eindeutiges und transparentes stoßt. was ist die offiezielle position der algerischen machthaber? auch die weiß man nicht mehr so genau, da sie, eklatant unglaubwürdig, in vergesenheit schnell geriet (recht der sahrwaischen vlokes auf selbstbestimmung). die algerischen militärs sollten sich ihrer logik nach überall in der welt nach unrecht umschauen und guerillas a la poslisario einpflanzen und mit waffen, geld und militärs stützen. ist keine absurde vorstellung, betrachtet man einmal in welcher lage sich das land befindet? interesanter weise wird über dieses absurdum in bezug auf marokko von vielen kritischen köpfen hinweg gesehen.

man kann also nur noch weiter offen munkeln, dass algerien schon seit den zeiten der sovietunion unter anderem

1) den zugang zu den reichtümern in der sahara, sowie zum atlantik (wertvoll für die vermarktung von gas und öl)

2) eine wichtige geopolitische position für die pro-sozialistische welt und den damaligen ostenblock in der gegend besetzten wollte. die sahrawis, ihre rechte, vor allem das auf selbstbestimmung kümmerten und kümmern die machthaber in algerien einen dreck.

>> marokko erkennt die grenze zwischen marokko und algerien nicht an mit der begründung, dass das historische marokko grösser war und ein teils algeriens eigentlich marokko zusteht.

ma kann es auch so formulieren, "… mit der begründung, dass das heutige algerien teilweise auf marokkansichem boden liegt …"

wie dem auch sei, der status quo über diese frage wurde zwischen beiden ländern in zahlreichen dokumenten und konventionen festgehalten. einen grund für den konflikt um die sahara sehe ich darin nicht liegend.

jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45918
31/01/03 05:07 PM
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hallo malika,

ich will mich nicht streiten, wirklich nicht! ich mag vielleicht etwas polemisch schreiben (anders bleibt einem bei manchen themen und in manchen kontexten kaum übrig), aber ich habe alles andere als streit im sinn.

jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45919
31/01/03 05:38 PM
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http://membres.lycos.fr/mafiadz/Plans.htm

Hallo JM
Das habe ich auch nicht so ausgelegt...
Lies Dir mal den Link durch und dann siehst Du mit wem man es zutun hat.
Ist alles reichlich verworren ,aber wenn man die richtigen Infos hat ist alles halb so schwer...

Vor allen Dingen unten die zugefügte Karte ist sehr intressant..
Das ist mit der ANP Side eine der aufschlussreichsten algerischen Internetseiten die im Moment im Net stehen.

Gruss Malika Nirdafrikanerin

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45920
31/01/03 07:17 PM
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Hallo zusammen,

das Interesse an der Westsahara seitens Algeriens ist auch m.M.n. geopolitisch motiviert, eine Kontrolle über das Gebiet, oder zumindest eine gewogene Polisario, ermöglicht einen Korridor zum Atlantik und damit die Möglichkeit eines effektiveren Transports der Waren und Rohstoffe.

Einen eigenständigen Staat Westsahara halte ich unter den gegebenen Umständen für völlig unrealistisch. Geschicht läßt sich nicht zurückdrehen und die Zeit für die Entwicklung einer Sahrawischen Staatsform, die nicht zwingend einer algerienhörigen Satellitenregierung entsprochen hätte, ist vorbei. Im Nachhinein kann man sagen, dass der grüne Marsch die Weichen gestellt hat und alle diplomatischen Bemühungen der Uno, der Entscheidung des Internationalen Gerichtshof in Den Haag zugunsten der Selbstbestimmung des Westsahara-Gebiets von 1975 Geltung zu verschaffen, höchstens zu einer gewissen Selbstverwaltung im Status einer Provinz führen können. Faktisch ist der Zustand der Zugehörigkeit zu marokkanischen Territorium festgelegt und die getätigten Investitionen Marokkos in die Infrastruktur des Gebietes sind ja nicht unerheblich.

Hallo jm
 Antwort auf:
die sahara war bis nach anfang der siebziger jahre noch unter der kolonialherrschaft eines europäischen landes (spanien). das war der eigentliche verstoss gegen das völkerrecht. aber das interessierte bis dahin weder die algerischen militärs noch europa. spanien war in deren augen scheinbar eine bessere "besatzung". merkwürdig.
Besatzung ist Besatzung, ich kann nirgends auf der Welt zwischen besserer und schlechterer unterscheiden. Die Politik Marokkos habe ich auch nicht Besatzung sondern Annektion genannt. Eine Befreiung wiederum setzt eine Besatzung voraus und Spanien hatte zu dem Zeitpunkt der "Befreiung" bereits seine Rückzugsabsichten bekannt gegeben, oder irre ich mich da? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das sahrawische Volk um die Annektion gebeten hat.
 Antwort auf:
wenn die sahrawis zu 95% analphabeten waren, die trotz der eisernen faust spaniens keine zeichen von widerstand zu erkennen ließen, wie konnten sie sich auf einmal militärisch und politisch innerhalb des sog. polisario organiseren und das auch noch aus purer unzifriedenheit? und warum erst in 1973? ... was aber bislang (auch in all den ermittelten links hier) fehlt, ist eine kritische und differenzierte auseinandersetzung mit dem polisario, der algerischen regierung und den risiken und konsequenzen einer separation.
Die Polisario mag das Werkzeug Algeriens gewesen sein und kann als Regierung heute auf Grund der "Abnutzungserscheinungen" wahrscheinlich nicht ernst genommen werden. Die Möglichkeit nach dem Abzug Spaniens mit Hilfe der Uno eine eigenständige Volksvertretung zu entwickeln wäre mMn die Möglichkeit gewesen, den Beschluss von Den Haag im Interesse der Sahrawis umzusetzen. Wie gesagt, der zeitpunkt ist vorbei und das Thema Separation ist heute durch die Entschlossenheit von M6 wohl nicht mehr realistisch zu fordern.

 Antwort auf:
immer wieder auf die kolonialabsichten eines bösen monarchischen regimes hinweist, aber die machenschaften der algerischen regierung und des sog. polisario, sowie ihre propagandas unreflektiert auf seite läßt.
Das waren 1975 nicht die einzig denkbaren Alternativen. Wer sich gegenüber Marokko kritisch äußert, ist damit nicht automatisch auf der seite Algeriens und auch kein Befürworter von Flüchtlingslagern.

 Antwort auf:
es wird für marokko langsam zeit, sich medienpolitisch nicht mehr zurückzuhalten und etwas offensiv zu bewegen.
Dem kann ich nur zustimmen, gerade die Taktiererei und das nicht Einhalten von Versprechungen hat Marokko international nicht gut aussehen lassen. Es wird höchste Zeit eine Lösung zu finden.

Hallo AnjaMaria, zu deiner ersten Frage: Dazu wird es nicht kommen, die Westsahara wird als marrokanisches Gebiet betrachtet und dabei wird es bleiben. Die Politik Hassans in dieser Frage war allerdings etwas zwiespältig, es gab eine lange Zeit Wirbel um Listen, wer den alles abstimmen darf. Möglicherweise versprach er sich hierbei die Möglichkeit, das Referendum in seinem Sinne zu entscheiden. Legitimation durch die UNO ja, aber bitte doch mit dem richtigen Ergebnis.

Hallo Malika, Kriegsgefangene/Politische Häftlinge gibt es auf beiden Seiten und es ist völlig richtig, ihr schicksal immer wieder an die Öffentlichkeit zu bringen um allen Beteiligten Druck zu machen, schnell zu einer Lösung zu kommen. Glaubst du, dass Algerien sich aktuell noch Hoffnung macht, einen entscheidenden Einfluss in der Westsahara zu erlangen?

Viele Grüße @all

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45921
01/02/03 10:09 AM
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Glaubst du, dass Algerien sich aktuell noch Hoffnung macht, einen entscheidenden Einfluss in der Westsahara zu erlangen?

Asul Dolfin,

Das Gebiet steht unter Fodil Cherif und wo der seine Finger drin hat .....
Ja glaube ich und zwar deswegen weil durch die Südsahara eine Trasse gelegt werden soll die das Öl direkt zum Meer bringen wird.Deshalb werden die Saharouis gebraucht....Es wird dort schwer gebaut ......Was sie nun genau bauen...weiss keiner so recht ,da die Gebiete ziemlich gut bewacht werden..
Geostratgisch liegen die Amerikaner und die Franzosen im Konkurrenzkampf,mittlerweile mischt sogar Israel mit und Amerika hat durch den sogenannten Kampf gegen den "Terror"in Algerien einen Verbündten gefunden.Wenns nicht so traurig wäre müsste ich laut lachen.
Zum Kampf gegen den Terror kurz ,dort wird gegen alles gekämpft .Damit kann man die gesamte Oppossition klein halten,alle Richtungen...

Die Militärs verstehen es zu infiltrieren ,zu manipulieren und eine Volksgruppe gegen die andere auszuspielen.
Auf jeden Fall bekommen sie alle Waffen die sie brauchen,machen Militärübungen mit den Amerikanern und lauter so Scherzchen...
Persönlich halte ich nichts von der Zerstücklung Nordafrikas durch Kleinstaaten .Nordafrika ist nur stark wenn es zusammenbleibt .Naja wieder ein anderes Thema.

Gruss an de Mannemer Rhaaaiiiii..
Kannst Du eigentlich das Dialekt von da?Mein Mann der spricht perfekt den Lumpenhovner Slang und ich verstehe kein Wort davon...

Apropo Öl ,unser Hausverwalter der Depp hat vergessen Heizöl zu bestellen und wir sitzen im Kalten....

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45922
02/02/03 01:27 PM
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hallo,

die algerische militärjunta hat das eigene volk in einenm sonst an bodenschätzen reichen land in in eine aussichtslose situation von armut, elend und einem der makabresten bürgerkriege gestürzt. gerade sie in der saharafrage als ernstzunehmender akteur, der mit dem vorwand des rechts der völker auf selbstverwaltung agiert, noch zu konsultieren, ist - vor allem gegen die sahrwais selbst - blanker zynismus. ma müßte die algerische junta in diesem konflikt als aller erstes entfernen, um die sahrawis zu schützen.

das sog. polisario ist ein konstrukt marokkanischer dissidenten und hat mit den sahrawis nur insofern zu tun, als es sie quasi als gefangene in tinduf festhält. dieses konstrukt vertirtt die interessen der algerischen militärjunta nur die. es agiert als ihre totale marionette.

die sahrawis sind selbst gestreute nomaden, die unter der spanischen besatzung lange in armut und analphabetismus (über 90%!) versunken waren. sie könen sich – zumal in der region – nicht selbstverwalten. die internationalen organisationen und institutionen haben auch sonst keinen auftrag solche völker zu regieren.

so gesehen ist die seite, die marokko in dieser frage begegnet im grunde schnell demontiert.

aus marokanischer sicht sahen die nationalen kräfte in marokko, unter ihnen auch die militantesten und die fortschrittlichsten, in der formellen unabhänggigkeit marokkos 1956 einen korrumpierten abschluß zwischen frankreich und den regierenden, der das land seiner südlichen territorien amputiert. sie forderten die völlige entkolonisierung der marokkanischen territorien, wozu die sahara, mellila, ceuta und eine reihe von inseln gehörte.

im bewußtsein des marokkanischen volks und seiner kräfte war marokko nie volstädig befreit. diese einstellung herrscht immer noch in bezug auf mellila, ceuta und die inseln (einschließlich der insel 'thoura').

es sind diese kräfte, die den palast in marokko unter dem vorwurf des mangelnden patriotismus nicht aufhörten zu drängen, die sahara-provinzen zu entkoloniseren. die befreiung von terfaya und sidi ifni können als züge gewertet werden, diesen nationalen bewegungen den wind von den segeln zu nehmen. die aln (befreiuungsarmee marokkos) wird wie oben erwähnt auch nach der formellen aufhebung des protektorats ende der 50er jahre die waffen nicht niederlegen und zieht gen süden, um die südlichen provinzen zu befreien, was ihr eine der dollesten gewaltsamen repsresionen durch hassan 2, gestützt durch die frz. und spanische armee, bescherte.

in dieser zeit schlief die weltgemeinschaft. das nomadenvolk der region war in analphabetismus versunken. das sog. polisario existierte nicht. algerien war selbst unter der kolonialherrschaft frankreichs und wird auch bis anfang der 70er jahre sich and der spanischen besatzung nicht besonders stören.

jetzt sprechen alle zeichen dafür, dass marokko die frage der sahara bald zu seinen gunsten lösen wird. die amerikaner wollen es auch so. das mag u.a. erklären, warum bouteflika in den letzten wochen gegenüber marokko plötzlich freundschaftlich gesinnt wurde.

jm
ps: wer unter euch oderatoren und admins kann dieses thema unter "andere themen" verschieben?

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45923
03/02/03 08:33 PM
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Hallo jm,

 Antwort auf:
die sahrawis sind selbst gestreute nomaden, die unter der spanischen besatzung lange in armut und analphabetismus (über 90%!) versunken waren. sie könen sich – zumal in der region – nicht selbstverwalten. die internationalen organisationen und institutionen haben auch sonst keinen auftrag solche völker zu regieren.

so gesehen ist die seite, die marokko in dieser frage begegnet im grunde schnell demontiert.

So gesehen ja, allerdings ist es nicht Aufgabe der UNO die Sahara zu regieren, sondern den Beschlüssen der UNO, denen auch Marokko zugestimmt hat, Geltung zu verschaffen und das ist immer noch ein Referendum der sahrawischen Bevölkerung. Die Tatsache einer vorhergehenden Kolonialzeit durch die spanier kann wohl nicht ernsthaft als Argument für eine nichtmögliche Selbstverwaltung gelten.

Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen, wenn ich im letzten Posting geschrieben habe, dass "das Thema Separation ... heute durch die Entschlossenheit von M6 wohl nicht mehr realistisch zu fordern (ist)" bezieht sich das auf die sich abzeichnende Neigung in der UNO einen "3. Weg" zu gehen. Eine solche Lösung, hätte in meinen Augen durchaus pragmatische Vorteile. Vor allem ist irgendeine einvernehmliche Lösung besser als erneute Kämpfe, dauerhafte Flüchtlingslager etc. Allerdings frage ich mich dann auch, inwieweit die UNO durch dieses Nachgeben zu Gunsten der Interessen Marokkos an Glaubwürdigkeit verliert.

Viele Grüße

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45924
03/02/03 08:49 PM
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Hallo Malika,

seit ca. 3 Jahren werden die Berichte der UNO zum Westsahara-Konflikt sprachlich immer nebulöser und rücken, wenn auch nur in kleinen Schritten, vom Referendum weg. Wenn ich auch den lezten Stand nicht auftreiben konnte, vermute ich doch eine größere Wahrscheinlichkeit für eine Kompromisslösung, die Marokkos Interessen berücksichtigt. Unter diesen Vorzeichen erscheint mir eine Öltrasse von Algerien durch die Westsahara doch unwahrscheinlich. Gibt es aber weiterhin eine Hängepartie, so wäre das für die Flüchtlinge eine verlängerung des Elends und für Algerien auch kein Gewinn.

Viele Grüße vom (hier nur beruflich tätigen)Monnemer
(ich spreche keinen Dialekt, aber verstehe mittlerweile auch die ärgsten Einheimischen, aahhhjooooo) Alla hopp, schönen Abend

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45925
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hi Dolphin,

der marokkaner in mir sieht die sahara – wie melilla, ceuta und eine reihe von inseln – als teil des marokkanischen territoriums. der marsch der unabhängigkeit ist für marokko noch nicht abgeschlossen.

über das wie und 'drum herum' kann man immer sprechen. großbritanien uns spanien streiten noch über gibraltar. und wie ich und die allermeisten marokkaner fühlen die deutschen in bezug auf ihre wiedervereinigung. viele wollten sie ihnen ausreden (die ddr sei ein eigenständiger staat und man sprach u.a. von annektierung und malte großdeutschland an die wand etc.) aber sie haben es geschafft alle dem zu trotzen und deutschland ist jetzt ein vereinigtes land.

marokko wird es auch schaffen die sahara im eigenen schoß wieder zu haben.

wenn ich das ganze aus der perspektive derer sehe, die auf eine unabhägigkeit der sahara bzw. auf ein referendum pochen, dann wird mir diese position als nicht konsequent und nicht verantwortlich klar! man scheint sich aus dieser sicht nicht wirklich und ausreichend darüber gedanken zu machen, was dann wirklich passieren würde wenn sich die sahrawis für einen eingenen unabhägigen staat entschieden.

mit dieser option hätten wir das ohnehin gelochte afrika ein weiteres kleines land beschert, in dem ein armes analphabetes wüstenvolk von mehreren zehntausend nomaden, welches über das weite gebiet der sahara zestreut und von nachbarn umgeben ist, die alles andere als stabilität und sicherheit inspirieren. das konstrukt des sog. polisario würde alles daran setzen, dieses völkchen zu regieren und entweder erreicht es sein ziel, dann wäre es die katastrophe für das volk, oder es erreicht sein ziel nicht, was ebefalls die katastrophe durch einen bürgerkrieg bedeutet.

statt lösungen beinhaltet das referendum für die sahrawis eine gefährliche option, für afrika eine weitere region von not und bürgerkrieg und für die uno ein weiteres ewiges problem. darüber sind sich viele “sozialpädagogen” in europa nicht im klaren.

afrika ist voller beispiele dieser art. was der kontinent aber braucht ist regionale einheit und stabilität.

die option einer weiten autonomie in einem für afrikanische verhältnisse eher stabilen und sich durchaus demokratisierenen marokko ist das beste, was den sahrawis in dieser lage überhaupt passieren kann. das wissen sie auch.

jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45926
04/02/03 05:21 PM
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Hallo jm,

ob eine Unabhängigkeit wirklich zwingend in eine Katastrophe führen muss, kann ich nicht beurteilen, deine Argumentation ist jedoch nicht ganz von der Hand zu weisen und es spricht auch manches für eine pragmatische Lösung. Fakt bleibt die Unvereinbarkeit der gegenwärtigen Situation mit bestehenden und anerkannten UNO-Resolutionen. Diesen Knoten zu entwirren, der nicht nur die Interessen der Sahrawis und Marokkos, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Uno (im Hinblick auf weitere/zukünftige Konflikte) tangiert, ist sicher eine der ganz großen Aufgaben, vor denen M6 steht.

Viele Grüße aus Mannheim

PS: Wenn du "Sozialpädagogen" als abwertende Pauschalierung gebrauchst geht der Schuss am Ziel vorbei. Sage lieber Gutmenschen \:D , den Ausdruck, der zwar als Unwort für mich in der Diskussion keine Relevanz hat, der jedoch genau das meint, was du mit SP ausdrücken wolltest und entsprechend von allen möglichen Menschen in D genutzt und verstanden wird.

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45927
21/02/03 11:11 AM
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Hallo zusammen,

Hi Anja Maria,

 Antwort auf:
Sind die UN-Truppen dort eigentlich noch stationiert?
Auf der verlinkten (PDF) Karte sind die aktuellen UN-Stützpunkte eingetragen, man kann wohl davon ausgehen, dass neben den humanitären Kräften auch Blauhelme zur Sicherung zu allen Standorten gehören. (Quelle: UN:org)
UN-Stützpunkte in der Westsahara

Der letzte Stand ist eine Verlängerung des Mandates bis zum 31.03.03. Bis zum 17. März soll der Generalsekretär einen neuen Bericht vorgelegen. Auch ohne hellseherische Fähigkeiten, kann man vermuten, dass sich bis dahin keine Lösung des Konfliktes finden lässt, die die widersprüchlichen Interessen der Akteure unter einen Hut bringt.
die letzten Westsahara Resolutionen

Viele Grüße

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45928
13/03/03 07:31 PM
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der timide anfang einer lösung?

http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030313/2003031319.html
(s. auch:
La Gazette du Maroc: former Algerian defense minister opposes sahrawi state creation:
http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/030311/2003031119.html)

---
Algerian Al Bilad: Former Algerian defense minister's stand on Sahara issue premise for reasonable breakthrough
Algeria-Morocco, Politics, 3/13/2003
Algerian daily Al Bilad wrote on Tuesday that the statement made recently by former Algerian defense minister, General Khaled Nezzar on the Sahara issue tantamounts to "a premise" for the settlement of the three-decade long conflict.

The retired general's statement "is a premise for a reasonable and fair settlement to this issue that exhausted Algerian and Moroccan resources all along three decades, in a no-winner-no-loser conflict," writes Abdelkader Jemaa, Al Bilad's director.

Nezzar, who served as Algeria's defense minister from 1990 to 1993, told Moroccan weekly "La Gazette du Maroc" that he opposes the creation of a Sahrawi state, arguing that his country "does not need a new state at its borders."

The opinion of the retired general, who is "the officious spokesman of the popular national army" reflects "to a great extent the stand of the military institution concerning the settlement of the Sahara issue," argues the editorialist.

"General Nezzar's statement can be considered as the beginning for a reasonable and fair settlement of an issue that has poisoned relations between the two pillars of any serious undertaking aiming to construct an efficient Maghreb Arab Union," the editorialist went on.

He further noted that "in a country where the word surprise is devoid of any meaning, we can't term Nezzar's statement as a surprise, since the Algerians, who were often told that the Sahara is matter of principle (É), have realized that Algeria does no longer need a state at its borders and that the issue could be resolved by way of a formula that would allow Sahrawis to reintegrate their homeland Morocco."

This "sound" undertaking needs to be followed by other sober steps and realistic ideas that will, in turn, subsequently lead to the settlement of all other pending issues between the two brother countries (..) who can't, after all, alter the geography that put them side by side," he concluded.

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45929
25/03/03 11:24 PM
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http://www.lematin-dz.net/quotidien/lire.php?ida=2897&idc=41

Sorry,das es so lange gedauert hat.
Gruss Malika

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45930
12/07/03 11:00 PM
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Hallo zusammen,

im Konflikt gibt es eine neue Lage. Jetzt ist M6 am Zuge.

Quelle: Yahoo

Schönes Wochenende

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45931
30/01/04 11:50 AM
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Mittwoch 28. Januar 2004, 11:19 Uhr
Druck auf Marokko in der Westsahara-Frage / medico international kritisiert schlechte Versorgungslage der Flüchtlinge

Frankfurt/Main (ots) - Seit 13 Jahren verabschiedet der
UNO-Sicherheitsrat immer wieder die Verlängerung des UN-Mandats, das
den letzten kolonialen Konflikt Afrikas um die Zukunft der
rechtswidrig von Marokko okkupierten Westsahara friedlich regeln
soll. Bis zum 31. Januar 2004 muss erneut eine Mandatsverlängerung
für die "UN-Mission für ein Referendum in der Westsahara" (MINURSO)
den Sicherheitsrat passieren. Hoffnungen jedoch, dass endlich
Bewegung in die Westsahara-Frage kommen könnte, haben sich
zerschlagen, nachdem Marokko einen weiteren Vermittlungsvorschlag der
Vereinten Nationen abgelehnt hat.

Bundestag unterstützt Baker-Plan

Dieser Vorschlag, der "Baker-Plan II", sieht eine Rückführung der
Flüchtlinge in die Westsahara, eine fünfjährige Autonomie unter
Marokkos Herrschaft und ein anschließendes Referendum über die
politische Zukunft der Westsahara vor. Die Vertretung der Sahrauis,
die Polisario, hatte den Vermittlungsvorschlag angenommen.
Unterstützung für diesen Vorschlag bekunden nun auch SPD, FDP,
Bündnis90/die Grünen, und CDU-CSU in einem gemeinsamen Antrag im
Bundestag, der an diesem Donnerstag verabschiedet werden soll. Damit
soll offenbar vorsichtiger Druck auf Marokko ausgeübt werden.

Prekäre Versorgungslage der Flüchtlinge

Die Frankfurter Hilfsorganisation medico international, die seit
1975 Hilfe für die sahrauischen Flüchtlinge in Algerien leistet,
erklärte, dass erheblich mehr Druck auf Marokko erforderlich sei, um
die unerträgliche Situation in den Flüchtlingslagern zu beenden.
Mehrere Generationen seien mittlerweile in den fünf Lagern in der
algerische Geröllwüste aufgewachsen. Sie beherbergen 155.000
Flüchtlinge. Vollständig abhängig von ausländischer Hilfe müssen sie
immer wieder erhebliche Versorgungsengpässe durchleiden. So meldete
das World-Food-Program, dass es aufgrund fehlender finanzieller
Ressourcen bislang nur die Hälfte der Grundnahrungsmittel liefern
konnten, die im Zwei-Jahres-Plan (Laufzeit bis Sommer 2004)
vorgesehen waren. Auch Kofi Annan spricht in seinem im Januar 2004
veröffentlichten Bericht von chronischer Mangelernährung der
Flüchtlinge. Hier werde ein Konflikt, so medico international, der
politisch geklärt werden muss, auf dem Rücken der Flüchtlinge
ausgetragen. Bislang habe die UN vermieden, Maßnahmen zu ergreifen,
die Marokko zur Einhaltung der UN-Beschlüsse zwingen könnten.

Süd-Süd-Austausch

medico international unterstützt insbesondere die medizinischen
Versorgung der Flüchtlinge. Neben der Entwicklung und Unterstützung
eines auf die Situation der Flüchtlinge angepassten
Medikamentenprogramms fördert medico ein erfolgreiches Programm zur
zahnmedizinischen Versorgung. Es beruht auf Erfahrungen ähnlicher
Programme von medico-Partnern in Guatemala. Kleine mobile Dental-
Einheiten, die auch bei einer Rückkehr in die Westsahara ohne
Probleme mitgenommen werden könnten, sind in die Gesundheitsstationen
der einzelnen Lager geliefert worden. Sahrauische Zahntechniker
wurden in ihrem Gebrauch ausgebildet. Die Dental-Einheiten sind
weitaus weniger störanfällig und leichter zu bedienen und zu
reparieren als die hochtechnisierten Apparaturen, die sich als
unbrauchbar für die Lager erwiesen haben.

Weitere Informationen unter: www.medico.de.


Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45932
30/01/04 03:24 PM
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hallo yacin, all,

eigenartig. wenn eine seite unter druck gesetzt werden sollte, dann sind es die algerische regierung und ihre söldner im sog. "polisario". selbst france libertes mußte endlich die augen aufmachen und einsehen, daß ihre hilfen an kriegsverbrecher gingen, die marokkanische soldaten bei lebendigem leib verbrannten, systematisch folterten und als zwangsarbeiter einsetzten.

der artikel läßt verstehen, daß marokko flüchtlinge von der sahara hält. diese sind jedoch in tindouf unter der algerischen flagge in tindouf in erbärmlichen lebensbedingungen in lagern festgehalten. würde das sog. polisario ihnen die wahl lassen, bliebe keiner dort und alle würden nach marokko flüchten.

france libertes ist mächtig auf die nase gefallen. medico scheint die augen noch geschlossen zu haben.

die medienöffentlichkeit in deutschland ist durch eine meinung, die separatistisch dezentralistisch geprägt ist. marokko verfügt nicht über die öl- und gasvorräte algeriens. in der eigenen sache sieht diese meinung allerdings anders aus: nach der eigenen wiedervereinigung, arbeitet man eifrig für ein einheitliches europa mit bald einer verfassung!

jm

+++
Des forçats marocains au pays du Front Polisario
Enquête accablante de la Fondation France-Libertés sur les soldats détenus.

Par Jose GARÇON - samedi 25 octobre 2003

Rarement accusation aussi grave aura été corroborée par des sources aussi antagoniques. «Ce sont les prisonniers de guerre marocains qui ont construit la Rasd (République arabe sahraouie démocratique, ndlr)», affirmait récemment à Paris une délégation de Sahraouis promarocains. Créée par Danièle Mitterrand, la fondation France-Libertés a, elle, toujours apporté un soutien sans faille au Front Polisario, soutenu par l'Algérie et qui revendique la souveraineté du Sahara Occidentale. La mission d'enquête qu'elle a menée pendant quinze jours en avril dans toutes les localités contrôlées par le Polisario ­ Zug excepté ­ et dans les centres de Dakhla, d'El-Ayoun et de Rabouni n'en est que plus saisissante. «Tout ce qui a été bâti dans le camp de détention de Rabouni ­ administrations, écoles, hôpitaux, jardins, puits ­ est le résultat du travail exclusif et forcé des prisonniers de guerre marocains (du Polisario, ndlr). La main-d'oeuvre des camps de réfugiés, des postes militaires et des zones militaires est marocaine (...). Ils ont construit toutes les infrastructures civiles, routes comprises», écrit cette ONG peu soupçonnable de partialité et qui réaffirme d'ailleurs son «soutien constant au droit à l'autodétermination» du Sahara-Occidental.

Brûlé vif. Dans ces camps, situés en territoire algérien, croupissent encore quelque 900 soldats marocains, la plupart détenus depuis plus de vingt ans. Pratiquement tous ont été torturés lors de l'interrogatoire qui a suivi leur capture. A Rabouni, la quasi-totalité a été interrogée par des officiers algériens et torturée par les militaires sahraouis. Capturé en 1982, Abderahmane a refusé de donner des renseignements militaires. Brûlé vif au kérosène. Capturé à 19 ans, Omar Finidi a refusé le travail forcé. Enfermé pendant un an dans une cantine de 1,20 mètre sur 80 centimètres d'où il est sorti une heure par jour. Exécuté en 1994.

Jusque dans les années 80, les gardes fouettaient les prisonniers de guerre à la «cadence de travail trop lente» ou pour les «terroriser». Travaillant jusqu'au crépuscule, ils dormaient dans les tranchées qu'ils avaient eux-mêmes creusées. Assoiffés et affamés, ceux qui étaient surpris buvant à même le sol l'eau souillée qui leur servait à confectionner des briques étaient fouettés. Depuis les années 90, les gardes ne frappent plus systématiquement les prisonniers, sauf ceux qui refusent de travailler. «Si les officiers ne travaillent plus, les hommes de troupes, quel que soit leur âge ou leur état de santé, continuent à travailler jusqu'à leurs dernières limites physiques et psychologiques.» Lorsque des fonctionnaires des Nations unies risquent de s'approcher des routes devant servir aux convois de la Mission des Nations unies pour le Sahara-Occidental (Minurso), les détenus sont «éloignés du chantier pour ne pas être vus». C'est exactement le contraire qui se passait, jusque dans les années 80, lors des visites à Tindouf et dans les camps de réfugiés des organisations de soutien au peuple sahraoui. «Nous étions montrés comme des animaux dans un zoo», racontent ces damnés, dont les haillons étaient alors remplacés par des vêtements propres. «Tous ces visiteurs, relève France-Libertés, ont vu les prisonniers et les ont parfois même photographiés.»

Détournements. «Insulte au peuple sahraoui», rétorque le Front Polisario. Traitant le rapport de l'ONG de «malhonnête», il assure que le travail des détenus vise, selon les recommandations du CICR, à les «maintenir en forme et à supporter leur détention». France-Libertés, qui n'en croit mot, a tiré les conséquences de ces «crimes de guerre». Fin septembre, la fondation mettait fin à son aide à deux camps de réfugiés sahraouis. Une décision qui n'est pas étrangère aux détournements de l'aide humanitaire. «Depuis que les bailleurs de fonds se sont inquiétés de retrouver une partie de l'aide alimentaire sur des marchés de Mauritanie, du sud algérien et du nord du Mali, l'aide humanitaire serait vendue ou échangée après avoir été transférée dans des sacs ne portant aucun signe distinctif.»

link (im archiv gegen entgelt - hier nur als quelle): http://www.liberation.fr/page.php?Article=152565

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45933
02/02/04 03:41 AM
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Ich muss jetzt auch noch einen Kommentar abgeben:
Die Auflistung der Ereignisse der NAD (der Katholischen Kirche) am Anfang des Beitrages sind unvollständig und einseitig pro Polisario. Wo ist der grüne Marsch???

Ihr könntet auch mal den Beitrag von dieser Seite lesen:
http://www.marokko.net/info/publikationen/html/westsahara.html

Der Internationale Gerichtshof stellte am 16.10.1975 zwar vor-koloniale Bindungen zwischen einzelnen Stämmen der Westsahara und den marokkanischen Sultanen fest. Nach Meinung des IGH begründeten diese Bindungen jedoch keine territoriale Souveränität Marokkos über das Gebiet der Westsahara.

Man hört immer wieder die Sprache der Bevölkerung der Sahara hätte einen eigenen Dialekt und dass sei der Grund dass es einen eigenen Staat geben muss.
D.h. aber auch dass jeder Dialekt dann einen eigenen Staat haben müsste (Bayern, Ostfriesen, Nordfriesen usw.). Nein die Ursachen für den Konflikt haben nichts mit der Bevölkerung eigentlich zu tun, sondern es geht darum ein Gebiet zu destabilisieren. Es ist auch Interessant wenn man auf Seiten der Polisario nichts von dem Internationalen Gerichtshof liest (16.10.75). Wenn man Glück hat dann findet man den Kommentar das es keinerlei historische Ansprüche von Marokko gibt.

Meine Frage an die hier diskutierenden:
Was ist mit Sebta und Melilla? Ist die Besetzung rechtens?
Was tut Algerien mit der eigenen Bevölkerung wie die Berber?
Was ist mit Minderheiten in einigen europäichen Staaten wie z.b. Sorben, Basken, Bretonen und Korsen? Warum kämpft ihr nicht auch für diese so vehement?

Wir sollten uns klar machen das wir in Deutschland mit unserem Geld die spanischen Aktivitäten unterstützen, die eigentlich nicht Rechtskonform sind, so z.b. Geld für die Polisario und Geld für Enklaven die nur Geld kosten.
Hinzu kommt das Spanien Visas für Polisariokämpfer ausgestellt hat damit diese über Spanien nach Kuba reisen konnten (laut Polisaio-Austeigern im August 2003 in Genf).

Europäische Kolonisation hat das jetzige Elend der Welt geschaffen in dem man willkürlich Grenzen gezogen hat. Das Begann mit dem Vertrag von Tordesillas.


Hier der "Vertrag zwischen Großbritannien und Frankreich über Ägypten und Marokko" vom 8.4.1904
http://www.deutsche-schutzgebiete.de/Ver...arokko_1904.htm


junge Welt sprach mit Abba Maoelainine:

http://www.jungewelt.de/2000/07-07/014.shtml

Nach diesem Bericht will man den Krieg solange führen bis die Sahara unabhängig ist.

P.S: Ich hatte die Kurden vergessen, die durch mehrere Staaten geteilt wurden und die eine eigene Sprache haben, die nicht arabisch ist.
Wo sind da diese Personen die sich für die Sahara einsetzen?

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45934
31/03/07 01:46 AM
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hallo zusammen,

schaut man nach Jahren bei der UNO vorbei findet man dies:

Der sicherheitsrat beschließt, ..., mit der Angelegenheit befasst zu bleiben.

... vertrauensbildende Maßnahmen, Mißbrauch, Familienzusammenführung ...

http://www.un.org/depts/german/sr/sr_them/westsahara.htm

Das Mandat vom 31.10.06 gilt bis 30.04.07


\:\(

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45935
08/04/07 06:06 PM
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West-Sahara
Das Palästina der Marokkaner

von Wolfgang Mayr

Seit 28 Jahren hält das mit dem Westen verbündete arabisch-islamische Königreich Marokko das wüstenhafte Land der Sahrauis als Geisel. Das hehre Prinzip der Selbstbestimmung, das arabische Länder für das von Israel besetzte Palästina ständig lauthals einfordern, gilt hier nicht. Marokko kontrolliert drei Viertel der westlichen Sahara. Eine mehr als 2.000 Kilometer lange Sicherheits-HighTech-Mauer teilt West-Sahara auf, grenzt die marokkanische Kolonie vom kleinen Rest der freien West-Sahara ab. Dort verwaltet die ehemalige Befreiungsbewegung Frente Polisario ihre "Demokratische Arabische Republik Sahara". Das Königreich hingegen säuberte das annektierte Land von den Sahrauis. Von den einst geschätzten 700.000 Sahrauis leben nur mehr 50.000 in der neuen marokkanischen Provinz; mehr als 175.000 leben im Exil, in Flüchtlingslagern in Algerien, das sich als Schutzmacht der Sahrauis ausgibt.

Die West-Sahara ist im festen Griff der Marokkaner. Mehr als 200.000 Siedler und weitere 200.000 Soldaten aus Marokko haben die Bevölkerungsstruktur umgekrempelt. Die Sahrauis werden diskriminiert und ausgegrenzt, sind zu einer zu vernachlässigenden Größe geworden, zu einer machtlosen Minderheit. Ihre Hoffnung, mit einem Referendum zur Unabhängigkeit zu kommen, ist unrealistisch geworden. Trotz seiner militärischen Überlegenheit ist es Marokko nicht gelungen, die Polisario-Partisanen zu besiegen. Deren heftiger Widerstand führte immerhin 1991 dazu, dass sich die UNO zur Mission für ein Referendum in der West-Sahara durchrang. Seit 13 Jahren boykottiert Marokko diese Mission, lässt trotz eines einseitigen Waffenstillstandes die Luftwaffe Bomben auf Ziele in der Polisario-Republik und auf Flüchtlingslager in Algerien abwerfen. Franzosen und US-Amerikaner drängen in der UNO auf eine Minimal-Lösung, für Autonomie und gegen die Unabhängigkeit. Der UN-Sicherheitsrat verlängerte - wegen der Irak-Krise und -Krieges - völlig unbemerkt die UN-Mission für die West-Sahara. Das Mandat lief Ende Mai 2003 aus.

Auch wenn die Mission noch einmal verlängert wird, ändert das wenig an der Zukunft der Sahrauis. Marokko hat unverrückbare Fakten geschaffen - die Marokkaner sind die neuen Herren dieses Landes. Marokko vergibt Fischereirechte an der Küste der West-Sahara und Schürfrechte an die Ölfirmen Kerr-McGee sowie TotalFinaElf. Die sahrauische Minderheit wird überwacht und drangsaliert, sie ist weit entfernt vom - wenn auch äußerst blutigen - palästinensischen Autonomieprozess. Die marokkanische Herrschaft ist unumkehrbar geworden. Das Königreich hatte die Chance mit aller Härte ausgenutzt, die Spanien 1975 (nach entsprechender UNO-Forderung nach Entkolonialisierung und der Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes) mit seinem Rückzug aus einer seiner letzten Kolonien bot. Mehr als 300.000 "Freiwillige" - rekrutierte Slumbewohner - holten mit einem "Grünen Marsch" die West-Sahara symbolisch für ihren König "zurück". Die nachrückende Armee setzte mit brutaler Gewalt den "Anschluss" der rohstoffreichen ehemaligen spanischen Kolonie an Marokko durch.

Marokko setzte sich damit nicht nur über die UNO-Resolution hinweg, sondern auch über ein Urteil (16. Oktober 1976) des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag. Laut diesem gibt es keine rechtliche Grundlage für marokkanische Gebietsansprüche, genauso handelt es sich bei der West-Sahara um - so die spanische Darstellung - Niemandsland. Doch den König kümmerte das wenig. Er ließ seine Truppen Fakten schaffen und überzog die West-Sahara mit Krieg. Zehntausende Städter und Dörfler flohen vor der marodierenden Armee in die Wüste. Mit Phosphor- und Napalmbomben tötete die Luftwaffe mehr als 25.000 Flüchtlinge. Die für die Unabhängigkeit kämpfende Befreiungsbewegung Polisario zog sich in den Osten des Landes zurück. Ihr gelang es, den zweiten angreifenden Staat, Mauretanien, militärisch in Schach zu halten, und erzwang damit einen Friedensvertrag. Mauretanien erkannte das von der Polisario beherrschte Gebiet als "Demokratische Arabische Republik Sahara" an.

Bei der jüngsten Session der UN-Menschenrechtskommission in Genf beklagten Polisario-Vertreter die Untätigkeit der UN-Mission in der West-Sahara. Die UNO ist zu einem Befriedungsinstrument Marokkos geworden. Die UNO-Resolutionen zum Thema interessieren nicht, auch weil die USA, Frankreich und weitere EU-Länder das Problem West-Sahara als "gelöst" abgehakt haben. Trotz besseren Wissens - es war immerhin der hochrangige US-Beamte Frank Ruddy der UN-Mission, der auf einer Sondersitzung der 4. UN-Kommission für besondere politische Fragen und Dekolonialisierung im Oktober 2002 ungeschminkt Klartext sprach. Seine Vorwürfe sind bis heute nicht entkräftigt oder gar widerlegt worden: Marokko hat alles unternommen, das Referendum zu verhindern. Zuerst wurden laut Ruddy die Wählerverzeichnisse manipuliert, Tausenden Sahrauis das Wahlrecht entzogen. Die Besatzungstruppen terrorisierten nach Protesten die sahrauische Minderheit. Eine Politik, die nach dem untergegangenen südafrikanischen Apartheid-Regimes schmeckt. Frank Ruddy warf der UNO vor, dem marokkanischen Treiben tatenlos zuzusehen. Letztendlich ist die UN-Mission für ein Referendum in der West-Sahara zu einem Instrument des marokkanischen Staates geworden, die Kolonialisierung der Heimat der Sahrauis zu vollenden.

Die Resolution des UN-Sicherheitsrates zur Lösung des West-Sahara-Problems bleibt unerfüllt. Auch deshalb, weil der Sondergesandte des UN-Generalsekretärs, Außenminister James Baker der Regierung Bush sen., eine gerechte Lösung in einer wie auch immer gearteten Autonomie sieht. Die Entscheidungen sind wohl gefallen, zugunsten Marokkos, zum Schaden der Polisario und der geschrumpften "Arabischen Republik Sahara". Es verwundert deshalb auch nicht, darauf verweist die "Gesellschaft der Freunde des Sahrauischen Volkes" in ihrem "Sahara-Info" (April 2003), dass einst zentrale Leute der Widerstandsbewegung überlaufen. Im September 2002 war es Lahib Ayoub, Polisario-Mitbegründer und Armeechef, der sich dem marokkanischen König unterwarf. Der Frontenwechsel sei ein Signal auch dafür, befürchtet das "Sahara Info", dass die archaisch anmutende Befreiungsbewegung außer Stande ist, sich zu verändern. Die "Überläufer" sind beunruhigende Verboten von Rissen einer erstarrten Polisario. Ayoub zerwarf sich mit Republiks-Präsidenten Mohamed Abdelaziz auch wegen der fehlenden Demokratisierung von Republik und Front. Die Polisario und ihr Traum von staatlicher Unabhängigkeit zerbrechen am undemokratischen Marokko, weil sie wandlungsunfähig ist? Die West-Sahara und die Sahrauis: Opfer der kalten Schulter des demokratischen Westens.

Diesem Bericht ist nichts mehr hinzuzufügen, denn genau das ist die Wahrheit!!


In jeder Epoche gibt es Menschen, die nicht wie jedermann denken, das heißt, die nicht wie jene denken, die nicht denken.
Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45936
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Zur Information:

Dieser Artikel von Herrn Mayr wurde schon vor fast 4 Jahre im Internet veröffentlicht.

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45937
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Er hat heute noch genau so viel Gültigkeit wie damals, den an der Lage der Menschen in der West-Sahra hat sich nichts geändert!!


In jeder Epoche gibt es Menschen, die nicht wie jedermann denken, das heißt, die nicht wie jene denken, die nicht denken.
Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45938
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"den an der Lage der Menschen in der West-Sahra hat sich nichts geändert!!"

woher willst das wissen? und was soll sich ändern oder nicht?

solche artikel sind aus meiner sicht amateurhaft, unglaubwürdig und unverantwortlich.

die analogie zu palästina ist - wie der misbrauch des begiffs der "intifada" - ein element einer mislungenen polisario-propaganda, die die dieser "journalist" blind und unvorsichtig übernimmt. ebenso unvorsichtig sind seine "fakte". war etwa er dabei als "25000" mit phosphor und naplam getötet wurden? oder haben ihm dies die algerischen offiziere erzählt? für wieviel?

es gibt besseres über deises thema als solch einen müll!

übrigens, was macht osttimor mit seiner unabhängigkeit jetzt?

jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45939
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Woher ich das weis? Mach einmal Urlaub in der WestSahara! Was sich daran ändern soll ist auch ganz einfach Marokko soll endlich die Westsahara als eigenständigen Staat anerkennen und sich aus dem Land zurück ziehen das es besetzt hält.

Der Artikel ist weder amateurhaft oder unglaubwürdig es ist ganz einfach die Wahrheit und genau diese Wahrheit wird dem Marokkanischen Volk vorenthalten!Es handelt sich hier nicht um Polisario Propaganda wie Du es nennst. Du solltest deine eigene Geschichte, falls Du Marokkaner bist etwas genauer studieren!
....war etwa er dabei als "25000" mit Phosphor und napalm getötet wurden?

Er war mit Sicherheit nicht dabei! aber das kannst du auch in UNO-Protokollen nachlesen.

Gruß
Bond


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Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45940
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ok, "ich war im urlaub dort" und "es steht in den protokollen der UNO" ist weder argumentation noch diskussion. und ich finde persönlich, marokko soll aufhören das brave kind zu spielen und söldner der polisario und ihre algerischen paten einfach ignorieren.

das land hat ohne einen einzigen tropfen öl die region so urbanisiert, dass aus ehmaligen dreckigen spanischen kasernen und miltärlöchern echte städte gemacht, die sauberer, frischer und friedvoller sind als die algerischen grosstädte und nun sollen sie einer polisario-bande und ihren algerischen bossen gegeben werden, die nicht einmal in algier und oran für fliessendes wasser sorgen?! just forget it und 32 millionen marokkaner werden dir nichts anders sagen.

hier ein sehr aktuelles beispiel wie schön und friedlich eine stadt in der marokkanischen sahara sein kann: http://www.dakhla-festival.com

wenn algerien so etwas auf seinem souveränen gebiet organiseren kann, reden wir weiter.

gruss
jm

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45941
14/04/07 01:06 AM
14/04/07 01:06 AM
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nun ja.

es sei an dieser Stelle, dem Blühen von Nebelkerzen und Polemik, erlaubt, noch einmal darauf hinzuweisen, dass Marokko einem Referendum über die Unabhängigkeit der Westsahara bereits 1985 zugestimmt hat! Also vor schlappen 22 Jahren.

Völkerrechtlich ist diese Angelegenheit mindestens seit 1975 eine Hängepartie.

M6 könnte sich außenpolitisch profilieren, jedoch er schafft es wie HassanII nicht, eine Lösung herbeizuführen.

Re: Der vergessene Krieg in der Westsahara #45942
14/04/07 01:56 AM
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dolphin, red klar und offen, was meinst du mit "Blühen von Nebelkerzen und Polemik"? sag, was du denkst, mutig und offen.

hassan 2 hatte einem refrendum und nicht einem "refrendum über die unabhängigkeit" zugestimmt. denn man könnte es ebenso ein refrendum über die marokkanität der sahara nennen. in seinen augen sollte es auch ein "bestätigungsreferendum" sein, bestätigung der marokkanität der sahara versteht sich.

warum ist es nicht dazu gekommen ist, kann man sehr lang diskutieren. die washington post hat vor kurzem einen artikel veröffentlicht, in dem sie polisario dafür kritisiert, dass es diese möglichkeit durch sein beharren torpediert hat.

wer sonst das thema verfolgt, weiss, dass marokko seinen vorschlag einer weitgehenden autonomie für die region durch eine marathondiplomatie in der ganzen welt vorgestellt und erklärt hat und vor zwei tagen gerade der uno offiziell mitgeteilt hat.

die marokkanische initiative geniesst weltweit positive reaktionen und unterstützung vor allem von frankreich, spanien und den usa, was algerien un polisario in bedrängnis bringt. in aller hektik haben sie einen gegenvorschlag der uno gereicht, der nichts neues enthält und den beobachter für substanzlos erachten, ausser dass polisario sich dadurch die möglichkeit direkter verhandlungen mit marokko um die autonomie offen hält.

durch die rehabilitierung des corcas (http://www.corcas.com/) hat marokko die polisario front weiter in die enge getrieben, diese organisation ist intern total umstritten und gilt mehr und mehr als nicht der einzige vertreter der sahraouischen bevölkerung ausserhalb marokkos.

alles in allem hat marokko mit m6 bedeutende schritte getan und sich von der zeit von hassan 2 und dris basri absolut demarkiert.

gerade in dieser frage fühlt sich marokko so gut und sicher wie noch nie. und das bestätigt auch die internationale presse (wie auch die hysterie der algerischen presse).

etc.

jm

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