Hallo, alle miteinander!

Da ich gerade Erikas "Wort zum Sonntag" unter "Gehört Massentourismus nach Marokko" gelesen habe, dachte ich, das könnte ich doch auch mal versuchen .

Und diesen Beitrag widme ich speziell "Zigeuner", der so nett ist mir Online im Marokkoforum Arabisch-Unterricht zu geben !

Ich war bisher erst einmal in Marokko, in Agadir, im Dezember vor zwei Jahren. Da war ich dann also nur in einer Hochburg des Massentourismus und habe von Marokko an sich nichts gesehen? Ich war gesundheitlich so erschöpft, dass ich noch nicht mal in der Lage war mit meinen Kindern Ausflüge zu unternehmen. Also keine "Sehenswürdigkeiten" ausser dem Vogelpark und dem Strand. Und wir wohnten in einer Wohnung in einem grossen Hotel. Traurig? Ja! Denn wir hätten gern mehr von Marokko als Land gesehen! Aber die Kinder und ich denke gern an unsere Marokkoferien! Warum? Weil wir in Agadir freundliche, hilfsbereite und auch fürsorgliche Marokkaner getroffen haben...

...am Strand:
Drei marokkanische Jungen, die meinen Kindern interessiert beim Ausgraben eines "Salzwasserbrunnens" zusahen. Ich lud sie ein mitzuspielen und das liessen sie sich nicht zweimal sagen! Schon war eine eifrige norwegisch-marokkanische Zusammenarbeit am Gange. Es wurde gegraben und Wasser geholt, aber alles schweigend, das Team verständigte sich nur mit Zeichen. Bis ich auf Arabisch fragte "Was ist das?" und auf einen Spieleimer zeigte. Da wurden die marokkanischen Jungen richtig munter. Sie lachten und zeigten auf alles Mögliche in unserer Umgebung und versuchten, uns die marokkanischen Bezeichnungen beizubringen. Es wurde ein richtig lustiger Nachmittag!


...im Hotel:
Als ich mal wieder mit einer Migräne im Hotel bleiben musste und mir echt zum Heulen war, kamen unsere beiden Zimmerfrauen herein, die täglich dort sauber machten.

Wir unterhielten uns oft ein wenig in einer Mischung aus ein bisschen Arabisch, Französisch und Zeichensprache. Und besonders mit meiner Tochter und ihrer "dunkelhäutigen" Babypuppe hatten sie ihren Spass, da sie gern eine dritte dunkelhäutige Zimmerfrau mit diesem "Baby" aufzogen.

Als sie an diesem Tag erfuhren, dass es mir nicht gut ging, nahm mich die eine Frau erstmal in den Arm, um mich zu trösten. Nachdem sie verstanden, dass ich Migräne/Kopfschmerzen hatte, lief die zweite Frau weg und kam nach einer Weile mit kalten Zitronenscheiben wieder. Ich bekam mit den Zitronenscheiben einen Umschlag um den Kopf, musste mich aufs Sofa legen, die Vorhänge wurden zugezogen und dann schlichen sich die beiden leise aus dem Zimmer.

...beim Einkauf meiner arabischen PC-Tastatur:
Mit einem Adressenzettel in der Hand suchte ich in Agadir nach dem angegebenen Computerladen. Da sprach mich ein junger Marokkaner an, ob er mir helfen könnte? Er sprach gut Englisch. Ich erzählte ihm mein Vorhaben, aber er kannte das Geschäft auch nicht. Er suchte zusammen mit mir, vegeblich, niemand den er ansprach, wusste wo dieser Laden war. Bis mein Helfer einen Postboten fragte. Und siehe da, der Laden war gleich in der Nähe.

Mein Helfer begleitete mich in das Geschäft, zum Glück, denn dort konnte niemand Englisch. Also endete mein Tastatureinkauf erfolgreich. Wieder draussen, bot ich meinem Begleiter 20 Dirham für seine Hilfe an. Er wies das Geld entschieden ab, er hätte mir gerne geholfen. Ich sagte ihm, dass mir in Agadir schon viele begegnet waren, die mir alles mögliche verkaufen wollten und dass ich inzwischen schon sehr misstrauisch war, wenn jemand freundlich zu mir war, weil ich dachte er hätte es auf mein Geld abgesehen. Darum war ich richtig glücklich, dass er mir nur aus Freundlichkeit geholfen hatte. Mein Helfer lächelte und dann verabschiedeten wir uns voneinander.

Massentourismus? Natürlich kann man viel Negatives sowohl über Gäste wie Gastgeber berichten. Aber die "Masse" besteht doch aus vielen Einzelmenschen. Vielleicht sollte man die "Goldene Regel" im Gepäck mitnehmen, die meine Kinder in der Schule lernen: "Du sollst andere so behandeln, wie du selbst gern behandelt werden willst" .

Gerade guckt mein Sohn, was ich denn hier so lange auf meinem PC schreibe. Sein Kommentar: "Ich hoffe, wir können bald wieder nach Marokko!"

Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch allen !

Gruss von Anna

Hallo Anne,
ein sehr guter Beitrag und er deckt sich mit meinen Erfahrungen,das erstmal 1965 in Nordafrika allgemein und die letzten Jahre in Morocco ganz speziell.Ich war zwar nie als Pauchaltourist unterwegs ,ausser in Tanger auch stets in kleinen Hotels in denen es nur Marokkanische Gaeste gab und nun die letzten Jahre immer nur bei der Familie.
Sicher es gab den einen oder anderen* Cousin*,dem Geld sehr wichtig war,nur ist das auch verstaendlich.
Wenn wie es zur Zeit im Stern steht,nur 22% Morocco fuer ein sicheres Reiseland halten,dagegen aber 78% Grossbritanien.Dann kann ich mich nur wundern.
Hier gibt es in jeden fall mehr Crime und wohl auch mehr Radikale aller Richtungen (Real IRA) als es je in Morocco geben wird.

Salam Freunde !

Liebe Anna, nett was dir so alles passiert ist (meine nicht die Migräne).So sind viele Marokks und so sollten alle sein,aber die Armut und sie auszunutzen töten das Edele im Menschen.
Es ist schwer euch die Situation zu erklären weil ich alles mit den Augen eines Marokks sehe der seine Heimat sehr liebt und viel Angst um sie hat,aber versuchen kann man immer !

Adios,Zigo.

Hallo, alle miteinander!

@Adamernst
Es freut mich, dass Du auch ähnliche Erfahrungen gemacht hast, obwohl wir doch durchaus unterschiedliche Möglichkeiten zu Begegnungen mit Marokkanern in Marokko hatten.

@Zigeuner
Ich habe in Deinem Thema "Gehört der Massentourismus nach Marokko" die Diskussion mitverfolgt und wollte hier versuchen, darauf hinzuweisen, dass der Massentourismus nicht nur eine generelle politische Dimension hat. Vieles von dem, was in "Gehört der Massentourismus nach Marokko" am Tourismus kritisiert wird, lässt sich nur durch wirtschaftliche Zielsetzungen und gesetzliche Regulierungen des marokkanischen Staates verändern. Es würde mich zum Beispiel mal interessieren, ob ein Teil der Tourismuseinnahmen zweckgebunden für den Aufbau anderer Wirtschaftszweige eingesetzt wird?

Der Tourismus lässt sich aber auch vom individuellen Blickwinkel aus betrachten. Dass ich als Chartertourist in der "Masse" reise, weil ich sonst gar nicht reisen könnte, bedeutet doch nicht, dass ich die Einheimischen so behandele als wäre ich "Herr über ihr Gedeih oder Verderben" oder dass ich sie als "Untermenschen" ansehe.

Warum gibt es nicht mehr Möglichkeiten zu menschlichen Begegnungen im organisierten Tourismus?

Das habe ich schon mehrmals gedacht, wenn mich hier in Norwegen zufällig deutsche Touristen ansprechen, und dann wenn sie entdecken, dass ich Deutsch spreche, ihre Chance nutzen um mir Fragen zum Leben in Norwegen zu stellen.

Gibt es Reiseveranstalter die sowas wie "Begegnungsabende" organisieren, wo man z.B. marokkanische Familien zum gemeinsamen Essen und gegenseitigen Informationsaustausch treffen könnte? Ich war in Agadir beeindruckt darüber, wieviel Menschen eine Fremdsprache gut sprechen konnten, also sollte doch die Sprache nicht unbedingt eine Hürde sein. Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass ich nicht die einzige "Massen"- oder "Billig"touristin bin, die an Land und Leuten interessiert ist. Für sogenannte "Folklore"-Abende, wo den skandinavischen Touristen(hier ist Alkohol sehr teuer) dann vorher erzählt wird, dass auch alle alkoholischen Getränke im Preis inbegriffen sind, habe ich dagegen nichts übrig.

Gruss von Anna

hallo alle miteinander, auch ich möchte meine erfahrung mit land und leuten weiter geben. meine erste fahrt nach maroc war eine org. tour mit einem landrover durch den atlas. mir gefiel das land so gut, dass ich mir vornahm bei passender situation für eine längere zeit zu reisen um mehr zu erfahren. also fuhr ich vor 5 jahren für 3 monate nach agadir. dort hatte ich im les amicales eine wohnung von deutschland aus gemietet. sprachkenntnisse gleich null! die wohnung war voll zu meiner zufriedenheit. dann ging es ans auskundschaften. dank der allgemeinen freundlichkeit aller menschen, bis auf die, die der meinung waren eine frau kommt nur in das land um sich einen mann zu "angeln",fand ich sehr schnell heraus, wo ich mein tägliches essen u.v.a.m. kaufen konnte. nach 14 tagen war ich soweit, dass ich mir die landesübliche kleidung kaufte. auch versuchte ich die worte für mein essen in mar. arabisch herauszufinden. wieviel spass und lacher dies ergab, brauche ich wohl keinem, der so was ähnliches probiert hat zu sagen. auf alle fälle öffnete mir diese handlungsweise den weg in viele herzen und familien. aus meiner erfahrung kann ich nur sagen, wie es in den wald hineinruft, kommt es zurück.
wann immer ich kann fahre ich nach maroc. gruß lele

Also so langsam kann amn es nicht merh hören, dass der Tourismus Marokko kaputt macht. So kann nur jemand sprechen, der hier in Europa hinter dem warmen Ofen wohnt.Marokko ist angewiesen auf den Tourismus und sehr viele Menschen leben davon sehr gut. Für eine solche Diskussion haben die Menschen in Agadir oder einer anderen Stadt kein Verständnis. Ich habe über die Diskussion darüber heute mit unserem Freund Abel in Agadir mal gesprochen, und der hat nur den Kopf geschüttelt. Soll Marokko wieder zurück ins Mittelalter, Gerade durch den Machtwechsel und der Öffnung zu Europa ergeben sich sehr viele Chancen für die Menschen in Marokko null www.marokko-privat.de nullAlso so langsam kann amn es nicht merh hören, dass der Tourismus Marokko kaputt macht. So kann nur jemand sprechen, der hier in Europa hinter dem warmen Ofen wohnt.Marokko ist angewiesen auf den Tourismus und sehr viele Menschen leben davon sehr gut. Für eine solche Diskussion haben die Menschen in Agadir oder einer anderen Stadt kein Verständnis. Ich habe über die Diskussion darüber heute mit unserem Freund Abel in Agadir mal gesprochen, und der hat nur den Kopf geschüttelt. Soll Marokko wieder zurück ins Mittelalter, Gerade durch den Machtwechsel und der Öffnung zu Europa ergeben sich sehr viele Chancen für die Menschen in Marokko null www.marokko-privat.de null[EMAIL]ThKasan@ho tmail.com[/EMAIL]

Hallo, alle miteinander!

Nun will ich endlich mal dieses Thema wieder aufnehmen, denn ich habe ja Lele und ThomasKasan noch nicht geantwortet.

@Lele
Es hat mich richtig gefreut von Deinen Erfahrungen zu lesen . Das bestätigte meine Erfahrungen, dass das Erlernen der Sprache des Gastlandes (und wenn es nur einige Grundbegriffe sind) guten Kontakt erleichtert. Allein das gemeinsame Lachen über falschgewählte Wörter und seltsame Aussprache bringt schon Spass... .

@ThomasK
Ich habe an anderer Stelle im Forum gesehen, dass Du aktiv in der Touristikbranche in u.a. Agadir tätig bist. Mich würde mal interessieren, was Du zu meiner obigen Frage meinst:

"Warum gibt es nicht mehr Möglichkeiten zu menschlichen Begegnungen im organisierten Tourismus?..."
Oder andere Möglichkeiten Land und Leute kennenzulernen?
Das könnten wie oben angeführt "Begegnungsabende" sein, oder Besuche von z.B. landwirtschaftlichen Betrieben (Wo wachsen eigentlich die Maroc-Clementinen? ) Oder z.B. Vorträge und Exkursionen zu Meeresbiologie, Vogelkunde, Geografie und natürlich auch zu Gesellschaft und Politik. Je nachdem welche Themengebiete man auswählt, müsste doch wohl auch das letztere machbar sein.

Durch solche Initiativen könnten dann auch noch Menschen ausserhalb der eigentlichen Tourismusbranche etwas finanziell profitieren.

Ich habe mal auf Ferien in Dänemark einen Vortrag von einem Meeresbiologen über das Tier- und Pflanzenleben in den strandnahen Meeresgebieten mitgemacht, mit anschliessender Strandwanderung. War sehr interessant.

Wenn ich nächstes Mal mit meinen Kindern nach Agadir komme, würde ich jedenfalls gern solche Angebote vorfinden.

Gruss von Anna

Hallo, alle miteinander!

Da an anderer Stelle im Forum zur Zeit Erlebnisse in Agadir diskutiert werden, wollte ich gern mal wieder dieses Thema "Als Gast in Agadir" hervorholen.

Ich würde auch immer noch gern eine Antwort auf meine oben gestellten Fragen bekommen. Inzwischen sind ja ausser @ThomasKasan auch noch andere in der Tourismusbranche tätige, hier im Forum aktiv. Vielleicht kann ja jemand von Euch etwas dazu sagen?

Viele Grüsse von Anna

Hallo Anna,
ich organisiere und leite eine Reise Ende oktober, die von der Europäischen Akademie Bayern veranstaltet wird. Es handelt sich dabei um eine fortbildungsreise mit Vortägen und besuchen z.b. bei landwirtschaftlichen Betrieben. Diese Reisen sind in erster Linie für die Leherfortbildung. So steht ein Besuch beim Goethe-Insitut auf dem Programm, auch im Korkwald, auf einer Apfelfarm, Oasenbegehung mit Erläuterung des Oasenfeldbaus, Vorträge zur Geschichte, Wirtschaft und Politik sowie zum Verhältnis Islam und der Westen, stehen auf dem Programm. Aber für eine 9-tägige Reise ziemlich vollgeknallt. Wir werden auch privat eingeladen aber mehr in gut situaierten HAushalten. Fehlen würde uns noch eine einfaches Haus mit normalen Lebensverhältnissen, aber vielleicht haben wir dazu in Tinerhir Gelegenheit.
Ist es das was du Dir vorstellst. Ein Reiseveranstalter der sowa organisiert ist mir nicht bekannt.

Hallo, liebe Erika!

Viele Grüsse von Anna

Hallo Anna,
ich fürchte du bist tatsächlich eine seltenen Ausnahme unter den Agadirurlaubern. Die meisten wollen Strand und Sonne und das war´s . Aber folgendes: Warum mietest Du Dir nicht ein Auto von Agadir aus und fährst z.B. mit einem Fahrer (habe viele Adressen in meinem Buch unter Taxi und Ausflüge im Agadirbuch)oder mit einem Führer wie z.B. Juba (Hassan Aferiad) oder dem von Hachim empfohlenen Rafik zwei Wochen durch die Gegend. Individuell hat man viel mehr Kontakt zu Familien und auch Gelegenheit dazu. Wenn man in Richtung Taroudannt fährt und bei den Gewächshäusern stoppt, wird man selten daran gehindert sich umzuschauen sondern meist freundlich empfangen. Und wenn man einen einheimischen Führer dabei hat, dann kann so ein Besuch sicherlich problemlos organisiert werden. Außerdem könnte ich Dir Adressen geben, wo so was möglich ist. Auf unseren Campinturlauben mit den Kindern in Marokko, v.a. beim wild campen konnten wir sehr viele Kontakte zu Einheimischen und Nomaden knüpfen.
Urlaub auf dem Bauernhof: Urlaub in seiner Auberge und Mithilfe bei der Apfelernte oder Leben auf der Apfelfarm, sowie Kontakt mit der Bevölkerung will Ronald Hauck mit seinen Tourismusprojekten organsieren. außerdem, Wandern, Trekking, Patenschaften für eine Tourismusschule und vieles mehr: Schau doch mal auf die Seiten: Marokko-erleben.com
Kleine Auberges in der Dadesschlucht machen Wanderungen zu den Berg-Höhlennomaden und im ganzen Land gibt es zahlreiche Kooperativen (Arganien (Tamanar und Agadir), Teppich (Tazenakht, Taliouine) -Safran (ebenfalls Tazenakht, Taliouine) -Töpfer (Tamegroute), Fischekooperative in Imsouane (zwischen Agadir und Essaouira), Frauenkooperative in Ouirgane etc. wo man auch einen Besuch machen und sich erklären lassen kann, wie die Waren produziert und vermarktet werden. In meinem Buch sind dazu viele Adressen- auch in der Neuauflage meines Agadirbuches, das Mitte August erscheint.

Hallo Anna,

herzlich willkommen natürlich auch bei uns in Marrakech, wir können Dir sicherlich die Stadt von einer anderen Seite zeigen.

Liebe Grüsse
Sabina

Hallo, Erika und Sabina!

@Erika

Vielen Dank für Deine zahlreichen Tipps!

In Deinem grossen Marokkobuch habe ich schon viel Interessantes über Land und Leute gelesen und ich habe es auch schon genau studiert, was Agadir betrifft. Ich warte gespannt auf die Neuausgabe Deines Süd-Marokkobuches im August...

Im grossen Marokkoführer (S.749) habe ich gelesen, dass es in Agadir die erste geprüfte Reiseleiterin Marokkos gibt, von "Amina Transport Touristique" . Handelt es sich dabei um dieselben "Amina Tours", die @Inselyeti in seinem "Kurzbericht" empfiehlt?

@Sabina

Wir werden Euch bestimmt in Marrakech besuchen, bei unserem nächsten Marokkobesuch. Dein Angebot uns Marrakech zu zeigen, hört sich vielversprechend an!

Liebe Grüsse von

Anna

hallo!

ich war bis jetzt 3mal in Marokko und insgesamt 6mal in Nordafrika. Ich wäre wohl kaum so oft hingefahren, waäre ich nicht freundlich behandelt worden. Ich sehe es so: wenn ich den Menschen positiv, nett und aufgeschlossen gegenüber trete, dann werde ich auch freundlich behandelt. Was schade ist: besonders in den Touristengebieten sind einige Leute durch Touristen "versaut" worden, d.h. man hört ja immer wieder, dass Frauen nach Afrika fahren, um Spass zu haben, und daher denken dann auch manche, dass jede deutsche Frau Spass haben will.

Hallo Anna,

ich kenne Amina von "Amina Tours" recht gut, da wir schon seit einigen Jahren zusammen arbeiten.
Leider hat auch sie die Tendenz ihre Schäfchen ausgiebig in die berüchtigten "Teppichshops" zu führen, uns es kommt regelmässig zu Problemen mit den ihr anvertrauten Gruppen (hoffentlich liest sie nicht hier im Forum...)

Liebe Grüsse
Sabina

Hallo, alle miteinander!

@Moroccan_Sunshine

Es freut mich, dass Du auch schöne Erinnerungen an Begegnungen mit Menschen in Marokko hast.

Was Erwartungen gegenüber Touristinnen betrifft, glaube ich, dass das ein zusammengesetzter Problemkomplex ist, wo ausser Verhalten von Touristen/Touristinnen auch die Darstellung von "westlichen" Frauen in Werbung und Medien eine Rolle spielt. Und natürlich auch welches Verhalten in Marokko von einheimischen Frauen erwartet wird.

Am Strand trafen wir einmal eine marokkanisches Paar mit kleinen Kindern. Der Mann in Badehose und auch die Kinder hatten Badezeug an. Die Frau war mit Kopftuch und einem langen Gewand bekleidet.

Es weckte Neugierde, wenn ich mit den Kindern allein am Strand war. Einmal wurde ich sogar von einem marokkanischen Mann am Strand höflich ausgefragt, warum ich dort allein mit den Kindern sass, wo mein Mann sei etc.. Er sagte dann noch, dass er Freunde bei der Polizei habe. Was immer das bedeuten sollte? :rolleyes:

Ich bin auch oft gefragt worden "Wo ist Dein Mann?", wenn ich mit meinen Kindern allein durch Agadir gegangen bin. Und ich kann Euch versichern, dass ich mich immer "dezent" bekleidet habe und mich auch am Strand nie in Bikini oder Badeanzug hingesetzt habe!

@Sabina

An uns würde kein Teppichhändler seine Freude haben. Denn bei unserer knappen Reisekasse, müssten wir wohl auf das Essen verzichten, wenn wir uns einen Teppich, den wir nicht brauchen, aufschwatzen lassen würden!

Gruss an alle Marokkofreunde von Anna

Hallo, liebe Marokkofreunde!

Ich möchte auch denjenigen, die nur Agadir besuchen wollen, Muriel Brunswigs Buch "Kulturschock Marokko" empfehlen. Das Buch ist spannend geschrieben und enthält viel wertvolle Hintergrundinformation zu Land und Leuten.

Ich glaube, dass die Lektüre dieses Buches vor einer Reise nach Marokko, dazu beitragen kann, den Aufenthalt zu einem guten Erlebnis werden zu lassen.

Nur für Strand und Sonne muss man nicht unbedingt nach Agadir fahren. Für mich macht jedenfalls die Begegnung mit den Menschen und der Kultur eines Landes den wesentlichen Teil meiner Urlaubserinnerungen aus.

In dem Sinne: Viel Freude beim Lesen und einen guten Aufenthalt in Agadir!

Grüsse an alle Marokkofreunde von Anna

Hallo Anna und alle anderen,

auch ich sehe es wie du, das Marokko viel zu schade ist um nur Sonne und Strand als Tourist zu erleben.

Ich war zwar erst einmal in Marokko, und doch konnte ich durch einen Einheimischen (Rafik) einges über Land und Leute erfahren.

Mein Freund und ich sind sehr neugerig geworden, was das Land betrifft. Und das nächste mal das steht fest, werden wir uns noch mehr anschauen und vor allem länger bleiben.

Bevor ich es vergesse, vielen dank für dein Buchtipp. Ich habe es mir heute im Buchladen bestellt. Bin schon ganz gespannt.

Ich wünsche dir und allen anderen einen schönen Tag.

Grüße aus dem sonnigen aber kalten Stuttgart
Gundu

Liebe Anna,

mit Spannung und Interesse lese ich diese Diskussionsbeiträge hier. Und mit Freude stelle ich fest, dass dieses Forum mein Buch offensichtlich kennt und mit noch mehr Freude stelle ich fest, dass es allgemein gelobt wird. Nun, ich habe gesehen, du fragst nach Reiseveranstaltern, die so etwas wie organisierte Reisen zu den Menschen Marokkos machen und frägst nach jemandem, der in der Tourismusbranche in Marokko arbeitet.
Ich habe vor 3 Jahren angefangen, genau solche reisen zu veranstalten, wie die, nach denen du frägst. Wohnen bei Familien, Begegnungen mit Menschen, Musikabende und so weiter. Meine kunden mussten dafür in Kauf nehmen, dass es auch einmal einfach ist, dass wir eben bei Familien sind, wo Frauen in dem einem und Männer in dem anderen Zimmer schlafen. Bei einer Reise lief das ganz wunderbar, weil die Leute mitgemacht haben, weil sie wirklich die Begegnung suchten, dann aber habe ich festgestellt, dass Leute es zwar ganz toll finden, wenn sie auch mal "echte" marokkaner sehen, aber doch bitte schön bequem im DZ mit Bad...
Im Verlauf der Jahre habe ich dann meine Reisen modifiziert. Heute biete ich Reisen an, die zumindest den Komfort eines DZ bieten, einfache Unterkünfte wechseln mit guten ab, aber die Begegnung mit dem Menschen steht immer noch im Vordergrund. Ich versuche, wann immer es geht, bei Familien zu Gast zu sein, zumindest zum Essen. Ich lasse in kleinen Dörfern Folklore organisieren, besuche Freunde aus der Zeit, in der ich in Marokko lebte und versuche so, meinen Kunden das Land ein wenig näher zu bringen. Das ist gar nicht immer einfach. Ich habe eine Reise, die nennt sich: Reise in die Welt der Berber, und auf dieser Reise komme ich diesem Anspruch, Touristen mit Marokkanern vertrauter zu machen, wohl am nächsten. Wir wohnen in kleinen Dörfern, machen mit Frauen Teenachmittage, lassen uns mit Henna bemalen (aber nicht von Profis, sondern von den Frauen im Dorf), gehen mal ins Hammam, veranstalten Dorffeste etc. etc. Eine meiner Reisen "Kochen in der Kasbah" befasst sich mehr mit der kulinarischen Wirklichkeit Marokkos. Dort kochen wir mit einem Koch, aber auch mit marokkanischen Hausfrauen. Außerdem arbeite ich bei einem kleinen Dorfprojekt mit (siehe bei Strom in Marokko), wo wir versuchen, so etwas wie einen "Tourisme interdouar" zu entwickeln, wo Europäer in kleinen Dörfern bei Einheimischen leben. Natürlich kann man das nicht überall und natürlich muss man immer darauf achten, dass dies auch von marokkanischer Seite gewünscht ist. Aber im Allgemeinen kommt diese Art von Tourismus auf beiden Seiten gut an und ich als Veranstalterin und z.T. auch Reiseleiterin liebe diese Art zu reisen.
Vielleicht hast du ja Lust, meine homepage zu besuchen, da stelle ich meine Reisen vor (die, die du meinst, findest du am ehesten unter Marokko Kultur) und ich verliere auch ein paar Worte zu meiner Reisephilosophie.

Es grüßt dich herzlich,

Muriel

Hallo, Muriel!

Erstmal auch von mir ein "Herzlich willkommen!" hier im Marokkoforum!

Ich werde es später noch mal versuchen!

Liebe Grüsse von Anna

Hallo Anna,
Hallo Muriel,
Hallo alle anderen,,
ein interessantes Thema, echt super, hab alles so richtig verschlungen.

Und Muriel,Deine Hompage hab ich mir in die Favoriten gelegt, damit ich dort noch öfter drin lesen und träumen kann.

Ich habe alles erlebt, Hotels in Marokko, auch Agadir, etliche Fahrten mit dem Auto u. Wohnmobil, zweimal 3 Wochen mit dem Motorrad quer durch´s Land, und kann nur sagen, ich liebe Marokko über alles!

schönes Wochendende
gruß achim

Hallo Anna,

vielleicht wurde gestern abend noch ein wenig an der homepage gearbeitet, es standen noch zwei Kleinigkeiten an, die fertig gemacht werden mussten. Ansonsten müsstest du problemlos reinkommen. Man muss sich durch die Startseite durchklicken.

Und Achim: Viel Spaß beim Träumen,

Muriel

Guten Morgen, liebe Muriel und alle anderen Marokkofreunde! , vielleicht war sich der Türwächter gestern Abend nur nicht sicher, ob er auch Norweger reinlassen darf ?

Muriel, Dein Konzept Reisen anzubieten, wie Du es in Deiner "Reisephilosophie" ausdrückst, finde ich sehr vielversprechend.

Ich freue mich sehr, dass Du Reisen anbietest, "die sich nicht auf das Betrachten
von Sehenswürdigkeiten und Ruinen beschränken, sondern
Sie vor allem zu den Menschen führen, die in diesen Ländern
leben."

Und weiter:

"Wir sind bei Familien eingeladen, wohnen in
kleinen Dörfern oder inmitten der Altstadt. So verdienen die
Menschen, mit denen wir arbeiten, direkt. Für Sie bedeutet
das jedoch auch einen Kompromiss an das Land und
seine Kultur.

Denn die Länder, die wir bereisen sind nicht nur exotisch, hier
leben Traditionen, die nicht unsere sind, denken Menschen
aufgrund dieser Traditionen ganz anders als wir. Sie haben
nicht selten andere Moralvorstellungen oder Verhaltenskodexe,
die das Leben prägen und an die wir uns als Gäste des Landes
halten sollten."

Ich finde es gut, dass man auf Deiner Homepage von Marokko träumen kann, auf dem Hintergrund Deiner im "Kulturschock Marokko" dargestellten Erfahrungen!

Was mich immer wieder faszinert, ist aber nicht nur das, was in fremden Kulturen anders ist. Wenn wir es wagen uns trotz ungewohnter Bräuche/Traditionen kennenzulernen, sieht man doch eigentlich, dass wir Menschen im Grunde gar nicht so verschieden sind.

Liebe Grüsse von Anna