salam,

alkohol hatte in meinem leben einen recht hohen stellenwert bevor ich konvertrierte. es gehörte besonders am wochenende zu meinem leben. heute trinke ich sehr selten. es kommt vor das ich ein glas rotwein trinke. früher waren es etwa 3 flaschen in der woche. heute trinke ich etwa 1 glas im monat. jetzt möchte ich mit dem rauchen aufhören. das tue ich allerdings meiner verlobten zuliebe. ich denke solange man nicht betrunken ist und ab und an mal ein glas trinkt ist das ok. natürlich ist es laut koran verboten.

die stelle gibt es im koran. ;-))

Ich finde, Alkohol ist in Deutschland, insbesondere am Arbeitsplatz, ein Problem.

Ich selbst trinke nichts und hatte auch noch nie das Verlangen danach, finde es aber immer sehr fies, wenn Kollegen jemanden zum Trinken nötigen. Ich frage mich dann immer: kann es nicht sein, dass die Personen, die da genötigt werden, "trockene" Alkoholiker sind und sie deshalb nichts trinken? Wenn dem so ist, ist es supergemein, diese Person verführen zu wollen, was aber oft vorkommt. Letztendlich ist es den Trinkenden nur unangenehm, vor anderen zu saufen, daher nötigen sie einem zum Mitmachen, was ich unakzeptabel finde. Was ich besonders hasse: am nächsten Morgen die Überreste des Gelages im Büro wegputzen zu dürfen ...

Ich habe mich gestern gerade mit meinem Mann und meiner Schwester darüber unterhalten. Mein Mann berichtete, dass er letzte Woche mit einem angetrunkenen Elektriker in 8 (!) Metern Höhe in einer Halle Elektronik verlegen "durfte" ...

Meine Schwester verriet mir einen Trick: sie hat einen neuen Job in gehobener Position, und da fällt es negativ auf, wenn man in der Kneipe ein Wasser oder eine Cola bestellt. Sie geht immer direkt an den Tresen, verlangt ein "Radler" mit alkoholfreiem Bier und keiner am Tisch bekommt es mit, dass sie nichts trinkt.

Armes Deutschland, wo man schon als Nichttrinker diskriminiert wird ...

Mir persönlich ist es egal, ob Menschen am Tisch sitzen, die trinken, allerdings sind bei mir die Abende oft früh zu Ende, da ein tieferes Gespräch nicht mehr möglich ist. Ich geh dann halt schon um 22.00 Uhr nach Hause, wenn alle "angeheitert" sind.

Das mit dem nicht mit Trinkenden am Tisch zu sitzen, ist für mich insofern ein Problem, als dass ich viele strenggläubige Freundinnen habe, mit denen ich mich nur sehr schwer im öffentlichen Raum, sprich in Cafes etc. trefen kann. Wenn ich das Geld hätte, würde ich ein muslimisches Frauencafe in Hamburg eröffnen, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein ...

Liebe Broonsiede,

danke für Deinen interessanten Beitrag: Ich habe überwiegend andere Erfahrungen. Weder im Bekanntenkreis noch am Arbeitsplatz war/ist das Nicht-Trinken von Alkohol ein Problem:

Mein Mann und ich (wie Du es nennst: "gehobene Position") hatten/haben beruflich niemals die Erfahrung gemacht, daß Nicht-Trinken disqualifiziert wird. Im Gegenteil, es wurde von den deutschen Kollegen/Chefs eher geschätzt - ähnlich wie das Nicht-Rauchen. Mag nun Zufall sein oder nicht - auf jeden Fall gibt es dies.

Im Freundeskreis ist das Nicht-Trinken von Alkohol kein Thema, viele müssen auch noch Autofahren. Aus welchem Grund man keinen Alkohol trinkt, ist vollkommen egal und wird auch nicht hinterfragt.

Familiär gibt es allerdings so manches Mitglied in der Verwandtschaft, das im Handwerker-Beruf tätig ist, bei deren Familienfeiern schüttele ich nur den Kopf vor Staunen, wieviel Alkohol manche vertragen. Dort kommt schon einmal ein Kommentar: "Willst Du nicht mittrinken ?" (Naja, man muß wirklich nicht mitmachen, denke ich mir.)

Ich erlebe allerdings oft, wenn ich auf Deutsche, Marokkaner, Tunesier etc. im jungen Alter treffe, daß diese gerade zu später Nachtstunde manchmal sturzbetrunken sind. Vom Rauchen möchte ich gar nicht erst sprechen.

Soweit.

Für ein Nichtraucher-Café hättest Du meine volle Unterstützung. Für ein Alkohol-Limit auch !

Du schreibst: "Was ich besonders hasse: am nächsten Morgen die Überreste des Gelages im Büro wegputzen zu dürfen ..." - Warum putzt Du für Andere - lasse sie ihren Dreck selber wegräumen !

ick gloob mein hamster bohnert, lange nicht mehr so gelacht.

quote:
"Mein Mann berichtete, dass er letzte Woche mit einem angetrunkenen Elektriker in 8 (!) Metern Höhe in einer Halle Elektronik verlegen "durfte"
unquote

hallo broonsiede, sei mir nicht boese, aber das kann man so nicht stehen lassen:
selbst unter handwerkern ist weitgehend bekannt, dass elektronik die Lehre von den Elektronen und deren Bewegung im luftleeren Raum ist(sagt zumindest wikipedia),
also, dann waren die beiden ja schon auf dem rechten weg da oben.


hallo ulla: da faellt mir spontan der alte witz ein:
sagt der arzt zum patienten: na, haben sie ein problem mit alkohol?
sagt der patient: ne, aber ohne!

in dem zusammenhang: wer stimmt dafuer , dass wir das vereinslokal wieder aufmachen, damit wir uns wieder schnell und wirkungsdoll unter den tisch saufen koennen. wir fuehren auch auf allgemeinen wunsch die flat-rate fuer becks ein.
frei nach dem motto: hallo tom, du alter säufer (hinderlich ist dabei nur, dass Tom weder alkohol trinkt noch im jungen alter ist, das ist dann irgendwie kontraproduktiv).

und damit koennten wir auch einen positiven beitrag zum plastiktuetenproblem bringen: die jungs brauchen den alk nicht mehr muehsam im schwarzen beutel nach hause schleppen.

Ich bin mit einem Tunesier verheiratet. Ich kann nur so viel sagen: bei den meisten Arabern die ich kenne gibt es leider keinerlei Selbstkontrolle, was Alkohol oder Zigaretten angeht.
In meiner (deutschen) Familie raucht niemand und am Abend wird vielleicht genussvoll ein Glas Bier oder Wein getrunken. Sinnlose Betrinkerei habe ich erst in muslimischen Kreisen kennengelernt.
Traurig aber wahr!
Da mir selbst Alkohol zuwider ist (ich würde meinen gesamten Alkoholkonsum auf vielleicht 1-2 Liter schätzen), versuche ich meinen Mann seit 7 Jahren davon abzubringen.
Die Ausreden sind immer wieder interessant: als er studierte war ihm langweilig (da der Stoff zu einfach war), dann gab es Stress wegen zu viel Arbeit und gleichzeitiger Prüfungen, dann hatte er keine Arbeit und war deprimiert und nun hat er einen sehr guten, verantwortungsvollen und super bezahlten Job. Trotzdem wird weiter getrunken.
Und ich als Christin ärgere mich und muss den Moralapostel spielen...

hallo zusammen,
einen kurzen kommentar meinerseits,
alkoholsucht ist eine anerkannte krankheit, es hat lange gedauert, bis alkoholismus in der gesellschaft anerkannt wurde,wie heisst es so schön:
"einmal süchtig, immer süchtig", d. h. selbst wenn mensch jahrelang keinen alkohol getrunken hat, bleibt er gefährdet und muss ein leben lang auf alkohol verzichten, und wer hat schon so einen starken willen
und was ist mit der esssucht, magersucht, nikotinsucht, sexsucht, spielsucht, kaufsucht.......