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frohes Aschura #35431
19/02/05 01:04 PM
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Marokko feiert heute das Fest Aschura ,wie alle Chiiten der Welt, wie im Iran und Irak ( unter dem sunnitischen Terror !).
Also frohes Aschura an allen.....

Re: frohes Aschura #35432
19/02/05 02:43 PM
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"Jeder Tag ist Ashura und jeder Ort ist Kerbela"

Re: frohes Aschura #35433
19/02/05 05:32 PM
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hallo
 Antwort auf:
Jeder Tag ist Ashura...
na hoffentlich nicht
das ist nämlich ganz schön teuer ;\)

Gruss
Najib


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Re: frohes Aschura #35434
20/02/05 12:25 AM
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Oh, hallo Itri,

wie meinst du das denn:

"wie alle Chiiten der Welt"

Vielleicht kannst du mir erklären warum man in Marokko Aschura feiert. Ich habe viele Leute danach gefragt und keine befriedigende Antwort erhalten. Ich dachte nämlich auch immer, dass dies ein schiitisches Fest ist. Offiziell gibt es aber in Marokko doch gar keine Schiiten.

Gruß

Re: frohes Aschura #35435
20/02/05 12:48 AM
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hallo elissa

aschur ist der tag an dem man den zehnten abdrückt (kommt vom aschara = 10)
das gilt soweit ich weiss für die ganze moslemische welt

gruss
Najib


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Re: frohes Aschura #35436
21/02/05 01:45 PM
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hallo Najib,


wie bist Du auf diese Erklärung gekommen ! irgendwo gelesen oder nur geraten \:\)

Das Thema des Chiismus ist so alt und kompliziert wie der Islam selbst. Wenn man die obige Erklärung liest, bekommt man, ehrlich gesagt, keine Lust mehr zu schreiben.


Artikel zu dem sunniitschen Terror in Irak

Das Bild in dem Artikel ( blutenden Männer ) habe ich schon in Marokko gesehen.

Gruß

Re: frohes Aschura #35437
21/02/05 02:19 PM
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hallo

@stern
hier die rklärung meiner frau:
Achour: Zakat, cest la 3eme obligation a l'Islam,
donc tous les musulmans doivent donner L'ACHOUR
chaque annee: ble, mais, argent...

sie kann leider kein deutsch.

aber da es zu den 5 säulen des islam gehört, kann es PRIMÄR nix mit sunna oder chiia zu tun haben.

aber erklär du mal was du meinst was aschour ist.

gruss
Najib


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Re: frohes Aschura #35438
21/02/05 02:36 PM
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Nein Najib,

Lachour hat mit Achoura das fest nicht zu tun.
Lachor ist eine Abgabe . das heisst die Wohlhabende geben ein Achar ( 10%) von Ihrem Besitz.

Re: frohes Aschura #35439
21/02/05 02:42 PM
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hallo
nochwas:
das im irak hat ja wohl hat sunna oder schia soviel zu tun, wie eine kuh mit schinken.
alles worum es da geht ist geld und macht.
ein narr wer anderes dabei denkt.

gruss
Najib


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Re: frohes Aschura #35440
21/02/05 02:49 PM
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hallo


@kadi1

 Antwort auf:
Lachor ist eine Abgabe . das heisst die Wohlhabende geben ein Achar ( 10%) von Ihrem Besitz.
und genau das ist es,was man in marokko feiert.
und genau das ist die antwort auf elissa's frage.

zur erinnerung:

elissa:
 Antwort auf:
Vielleicht kannst du mir erklären warum man in Marokko Aschura feiert.
gruss
Najib


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Re: frohes Aschura #35441
21/02/05 03:08 PM
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für die Leute , die arabisch verstehen :

auf der Seite www.assabah.press.ma gibt es was über Achora . Laut dem Artikel hat das mit der Religin nicht zu tun sondern ist eine jüdische Tradition genauso wie Chaala ( Feuer ) und Zemzem

Re: frohes Aschura #35442
21/02/05 04:32 PM
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Hallo Najib,

das mag ja sein, trotzdem habe ich aus sunnitisch geprägten Ländern vorher nie gehört, dass dort Aschura gefeiert wird. Aschura, so heißt das traditionell schiitische Fest, bei dem an das Martyrium von Hassan (oder war es Hussein) gedacht wird.

@Itri, du enttäuschst mich sehr, wir sollen bei deiner Äußerung wohl ein bisschen Rätsel raten? Könnte das mit Fatimiden und Ägypten zu tun haben??

Gruß

Re: frohes Aschura #35443
21/02/05 05:14 PM
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du hast gefragt warum in ma aschura gefeiert wird.
die antwort darauf habe ich dir geschrieben.


 Antwort auf:
Aschura, so heißt das traditionell schiitische Fest, bei dem an das Martyrium von Hassan (oder war es Hussein) gedacht wird.
und wörtlich übersetzt "der zehnte (teil)", oder 10% für die ökonomisch orientierten

wenn mir jetzt jemand sagen könnte warum ein tag, der tag des zehnten heisst, viel mit hussein und wenig mit zakat zu tun hat, hätte ich was neues gelernt.
vor allem, da hussein ja der 11. imam warm wenn ich mich da nicht irre.

gruss
Najib

p.s.:
"gefeiert" ist nicht das richtige wort
es ist ja kein feiertag im engeren sinn
mehr jahrmarkt und geschenke für die kinder


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Re: frohes Aschura #35444
21/02/05 05:20 PM
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Hi Najib,

deine Antwort wollte ich ja gar nicht in Frage stellen. Es hatte mich aber schon länger interessiert, ob das eine mit dem anderen "Aschura" zu tun hat. Itri hat von den "Schiiten überall in der Welt" gesprochen, daher meine Frage.

Gruß

Re: frohes Aschura #35445
21/02/05 05:26 PM
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dazu müsste man wissen, wie es die schiiten mit zakat halten.verteilen sie es übers jahr oder haben sie auch einen bestimmten tag dafür?
ich weiss es nicht, würde mich aber interessieren

gruss
Najib


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Re: frohes Aschura #35446
21/02/05 10:04 PM
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Salam Najib

laß dir nichts von unwissenden und abgefallenen erklären und einreden !


Muharram - Ein bedeutender Monat

Das islamische „Hidschra-Jahr“ beginnt mit dem Monat Muharram.

Der Name „Muharram“ stammt aus vorislamischer Zeit und kommt von der Wurzel h-r-m, die „verboten, unerlaubt sein“ bedeutet. Abgeleitet bedeutet sie auch „unverletzlich, heilig sein“. Muharram war ein heiliger Monat, in dem Kriegsverbot herrschte.

Der Monat Muharram gehört zu den heiligen Monaten (al-aschhur al-hurum) des islamischen Jahres, über die Allah (t) im Koran sagt:

„Die Anzahl der Monate bei Allah ist ja zwölf Monate in der Schrift Allahs, am Tag, als Er die Himmel und die Erde geschaffen hat. Davon sind vier heilig, dies ist die rechte Religion, also tut euch selbst in ihnen kein Unrecht an...“ (9:36).

Und der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Heil seien auf ihm (s), sagte: „... Das Jahr hat zwölf Monate. Davon sind vier heilig, drei aufeinanderfolgende: Dhu'l-Qa’da, Dhu'l-Hiddscha und Muharram, und der Radschab von Mudar, der zwischen Dschumada und Scha’ban liegt.“ (Buchari)

Angesichts des hohen Ranges dieser Monate mahnt uns Allah, der Erhabene (t): „... also tut euch selbst in ihnen kein Unrecht an...“, da die Sünden in ihnen schwerer wiegen als in anderen Monaten. Doch nicht nur die Sünden wiegen schwerer, sondern auch die guten Taten. So erklärt Ibn Abbas, Allahs Wohlgefallen sei auf ihm (r), über diesen Vers: „... Und Er machte die Sünde in ihnen schwerwiegender und das rechtschaffene Tun und die Belohnung gewaltiger.“ (Tafsir Ibn Kathir)

Vor diesem Hintergrund ist besonders das freiwillige Fasten im Muharram empfohlen. Der Prophet (s) sagte sinngemäß: „Das beste Fasten nach dem Ramadan ist in Allahs Monat Muharram.“ (Muslim) Diese Empfehlung bedeutet allerdings nicht, den ganzen Muharram durchzufasten, sondern lediglich viel in ihm zu fasten. Aischa (r) überliefert dazu, dass der Prophet (s), nachdem er nach Medina ausgewandert war, nur den Ramadan durchzufasten pflegte (Muslim). Der Tag Aschura nimmt als Fastentag im Muharram eine herausragende Stellung ein, doch dazu unten mehr.

Die Wortwahl des Propheten (s) „Allahs Monat Muharram“ kommt bei keinem anderen Monat vor und deutet auf seine besondere Bedeutung hin (Scharh sunan an-Nasa’i lis-Sujuti). So überliefert Ali (r), dass er einen Mann den Propheten (s) fragen hörte: „Gesandter Allahs, von welchem Monat befiehlst du mir, dass ich ihn fasten soll, außer dem Monat Ramadan?“, worauf der Prophet (s) sinngemäß antwortete: „Wenn du außer Ramadan fasten möchtest, so faste im Muharram, denn er ist der Monat Allahs. In ihm ist ein Tag, an dem Er sich einem Volk vergebend zuwandte, und an dem Er sich einem anderen Volk vergebend zuwendet.“ (Tirmidhi) Das Volk, dem Allah (t) sich vergebend zuwandte, waren die Kinder Israils, die Allah (t) vor dem Pharao errettet hat, indem Er ihn ertränkte (Tuhfat al-Ahwadhy bi-scharh dschami’ at-Tirmidhi). Der Tag, an dem dies geschah, ist der Tag Aschura.

Aschura - Ein segensreicher Tag

Der Name „Aschura“ geht auf die Zahl „zehn“ zurück (arab. ’aschara). Er bezeichnet den zehnten Tag im Monat Muharram.

Das Fasten am Tag Aschura ist die Sunna (Beispiel) unseres Propheten (s), der die Muslime dazu ermunterte.

Der Prophet (s) sagte: „... und das Fasten am Tag Aschura – ich hoffe ja darauf, dass Allah (damit die Sünden des) vorausgegangenen Jahres vergibt.“ (Muslim) Mit dem Fasten an einem einzigen Tag, nämlich an Aschura, gibt Allah (t) uns somit aus Seiner unendlichen Gnade heraus die Möglichkeit, dass Er die Sünden eines gesamten Jahres vergibt: „... und Allah ist voller gewaltiger Gunst“. (2:105)

Als Ibn Abbas (r) nach dem Fasten an Aschura befragt wurde, antwortete er sinngemäß: „Mir ist nicht bekannt, dass der Prophet, Allahs Segen und Heil seien auf ihm, auf den Vorzug des Fastens an einem Tag mehr bedacht war als an diesem Tag oder in einem Monat mehr als in diesem Monat“, womit der Ramadan gemeint war. (Muslim)

Bekannt war das Fasten an Aschura schon in vorislamischer Zeit:

Aischa (r) berichtet: „Aschura war ein Tag, an dem die Quraisch in vorislamischer Zeit zu fasten pflegten und an dem der Prophet (s) zu fasten pflegte. Als der Prophet (s) dann nach Medina kam, fastete er an ihm und trug (den Muslimen) auf, an ihm zu fasten. Nachdem dann (die Pflicht zum Fasten im) Ramadan offenbart wurde, fastete an ihm, wer wollte, und wer wollte, ließ es sein.“ (Buchari)

Aus diesem Hadith (Überlieferung) geht hervor, dass das Fasten stufenweise zur Pflicht wurde. Zunächst trug der Prophet (s) der ersten muslimischen Gemeinde in Medina auf, an Aschura zu fasten. Nachdem dann Allah (t) das Fasten im Ramadan mit den Worten „... euch ist das Fasten vorgeschrieben...“ (2:183) zur Pflicht machte, wurde das Fasten an Aschura freiwillig.

Ibn Abbas (r) berichtet sinngemäß: „Der Prophet, Allahs Frieden und Heil seien auf ihm, kam nach Medina und sah, dass die Juden an Aschura fasteten. Da fragte er (s): "Was ist denn das?". Und sie antworteten: "Dies ist ein ehrenhafter Tag. Dies ist der Tag, an dem Allah die Kinder Israils vor ihrem Feind errettete, woraufhin Musa ihn fastete." Da erwiderte der Prophet (s): "Ich habe mehr Anrecht auf Musa als ihr", und er fastete an ihm und er trug (den Muslimen) auf, an ihm zu fasten.“ (Buchari)

Die Gelehrten deuten die Aussage „ich habe mehr Anrecht auf Musa als ihr“ so, dass die Muslime näher an der ursprünglichen Lehre Musas (s) und der ihm offenbarten Thora sind als die Juden, weil diese die Thora verfälschten. So gesehen haben Allahs Gesandter (s) und die Muslime mehr Anrecht auf alle Propheten (s), da sie keinen Unterschied zwischen ihnen machen, an sie alle glauben, sie alle lieben, respektieren und ehren und den Din (Lebensweise, Religion) aller Propheten (s) unterstützen, welcher die friedenmachende Ergebung in Allah (t) ist: der Islam.

In der Ausführung des Fastens gibt es im Vergleich zu den Schriftbesitzern allerdings Unterschiede. Dazu berichtet Abu Musa: „Den Juden war Aschura ein Festtag, so dass der Prophet (s) sagte: "Fastet ihr ihn!"“ (Buchari) Und Abdullah ibn Abbas (r) berichtet: „Als Allahs Gesandter, Allahs Frieden und Heil seien auf ihm, den Tag Aschura fastete und (den Muslimen) auftrug, an ihm zu fasten, sagten sie: "Gesandter Allahs, dies ist ein Tag, den die Juden und die Christen ehren". Darauf sagte Allahs Gesandter (s): "Falls wir das kommende Jahr inscha Allah noch erleben sollten, fasten wir den neunten Tag (dazu)." Und bevor dann das nächste Jahr kam, verstarb Allahs Gesandter, Allahs Segen und Heil seien auf ihm.“ (Muslim)

Demzufolge ist es empfehlenswert, den neunten und den zehnten Tag im Muharram zu fasten, da der Prophet (s) den zehnten Tag fastete und beabsichtigte, den neunten Tag zu fasten.

Das Fasten an Aschura untergliedert sich in verschiedene Stufen: die geringste ist, dass man an Aschura fastet, die zweite, dass man den neunten Tag mit ihm fastet, und je mehr man im Muharram fastet desto besser.

Ist man sich über das Erscheinen des Neumondes vom Muharram nicht sicher, geht man - wie es die Regel ist - davon aus, dass der vorausgegangene Monat Dhu’l-Hiddscha 30 Tage hatte, und fastet dann vorbeugend den neunten Tag zusätzlich. Wer auch für den neunten Tag sicher gehen möchte, fastet den achten, den neunten und den zehnten Tag. Wenn in diesem Fall Dhu’l-Hiddscha weniger Tage hatte, hat er so den neunten und den zehnten Tag mit Sicherheit gefastet. Da aber das Fasten an Aschura nur empfehlenswert und nicht vorgeschrieben ist, sind die Muslime davon befreit, nach dem Neumond des Muharram Ausschau zu halten, so wie sie es zu Beginn des Ramadan tun müssen.

Das Fasten an Aschura steht in der Tradition des Propheten Musa (s), der an diesem Tag - im Gedenken an die Errettung vor dem Pharao - aus Dankbarkeit gegenüber Allah (t) fastete. Der Prophet Muhammad (s) führte diese Tradition fort, und auch die Muslime sind aufgefordert, dies zu tun. Denn Allahs (t) Din ist nur einer, und der Prophet Muhammad (s) wurde zu dessen Errichtung gesandt. Er kam nicht mit einer neuen Lehre, sondern bestätigte die vorausgegangenen Offenbarungen und betonte, dass die Propheten (s) Brüder sind. Sie alle haben zur friedenmachenden Ergebung aufgerufen, deren Grundlagen der Tauhid (Glaube an einen einzigen Gott) und die Aufrichtigkeit gegenüber Ihm sind. Der Prophet (s) unterstrich, dass es im Islam keinen falschen Zusammenhalt gibt, was ein augenfälliges Merkmal der Universalität des Islam und seiner allumfassenden Barmherzigkeit ist. Allah (t) bekräftigte dies mit den folgenden Worten an Seinen Gesandten (s): „Und Wir haben dich nicht gesandt, außer als eine Barmherzigkeit für die Welten.“ (21:107)



Wa’l-lahu a’lam wa billahi’t-taufiq.

Und Allah (t) weiß es am besten, und mit Allah (t) ist der Erfolg.


wa salam

Re: frohes Aschura #35447
22/02/05 12:19 AM
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Ich weiß nichts über den Ursprung des Ashura-Festes, aber ich weiß, dass es in Marokko ein Feiertag ist, an dem die Kinder beschenkt werden und man 1/40, also 2,5% seines Jahresverdienstes (Mondjahr) den Armen geben soll. Über die Art des Einkommens, dem Minimum oder den Bedürftigen gibt es im Koran genauere Auslegungen.
Gruß von Drake

Re: frohes Aschura #35448
24/02/05 11:54 PM
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Hallo,

ich habe nachgefragt in meinem Kurs mit Musliminnen aus 7 Nationen: alle "begehen" den Tag "Aschura" in irgendeiner Weise. Bei den meisten steht das freiwillige Fasten im Vordergrund, so wie es Abid hier schon beschrieben hat. Manche feiern mit Verwandten, kochen ein bestimmtes Gericht am Abend, andere "feiern" gar nicht, sondern fasten nur oder geben Almosen/Abgaben.
Also scheint die schiitische Variante mit dem Martyrium eine Überlagerung des Feiertages zu sein.(?)
Gruß

Re: frohes Aschura #35449
25/02/05 10:24 AM
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Guten Morgen!

Vielleicht sollte man einfach den nächsten Shiiten seines Vertrauens fragen, wie Ashura begangen wird \:\) ?

Am 19.02.05 war übrigens Tasua, nicht Ashura, zumindest für alle Shiiten in Deutschland. Ashura war erst am Sonntag, den 20.02.05. Viele Shiiten fasten die gesamten ersten 10 Tage von Muharram.

Kürzeste Erklärung:

Am 1.-10. Muharram gedenken Shiiten des Martyriums Imam Hussains und seiner Begleiter und bemühen sich um Buße dafür, dass die Shiat Ali ihrem Imam nicht gebührend beigestanden hat. Dabei wird in Deutschland traditionell jeden Tag in der Moschee ein Teil der Geschichte vorgetragen. In Iran werden in dieser Zeit neben den Rezitationen Umzüge mit mitgeführten Emblemen und Standarten (Alam) und Aufführungen der Passion (Taziye) durchgeführt. Leider hat die Taziye-Tradtion etwas gelitten, man bemüht sich aber in den letzten Jahren, diese wiederzubeleben. Die von Euch erwähnten Geißler treten erst an Tasua und Ashura auf, wobei es lokal unterschiedlich ist, wie "blutig" es wird. In Iran selbst ist es offiziell verboten, sich mit Schwertern zu geißeln, es gibt nur Sine-zani (Brustschläger), wobei es verschiedene Techniken gibt, die stellvertretend für die ganze Gemeinde von fitten, jungen Männern ausgeführt werden, da sie sehr viel Kraft erfordern und natürlich auch wirklich weh tun, was man aber während des Rituals nicht merkt. Die Geißelungen werden unter strenger Kontrolle gehalten, damit sich niemand ernsthaft verletzt. Was die ganze Gemeinde macht: sich im Takt mit der rechten Hand unterhalb des Brustbeins auf die Brust schlagen, was einen dumpfen Ton gibt, der sehr beeindruckend ist.

Der Spruch von Ali Shariati lautet präzise:
"Jeder Boden ist Kerbala, jeder Monat ist Muharram, jeder Tag ist Ashura."
Shariati wandte sich damit gegen die traditionelle Shia, bei der der Bazari sich am 10. geißelt, am 11. mit verbundenem Kopf im Bett liegt und am 12. Tag wieder normal im Bazar seine Waren anbietet. Es reicht nun nicht mehr, sich mit einem mit wenig Aufwand betriebenen kleinen Ritual von der Selbstopferung loszukaufen, das Martyrium als Kampf gegen Ungerechtigkeit des Systems wird nun wirklich eingefordert. Shariati gehörte zur politischen Shia und steht in Opposition zur traditionellen, die quietistisch und duldend ist.

Zu Zakat und Chums: Jeder Shiit gibt ganz normal Zakat, daneben aber auch Chums = der Fünft. Dieses Geld steht an sich dem Allmächtigen und seinem Gesandten zu. Da man an diese aber schlecht zahlen kann, ist es üblich, das Geld den Nachkommen des Propheten zu geben, welche dieses dann bis zu Wiederkehr des Mahdi verwalten sollen. U. a. werden davon sehr viele wohltätige Projekte finanziert. Dass einige Mollahs sich davon selbst etwas in die Tasche stecken, ist eine andere Sache ...

Konkret ist es so, dass der einzelne Gläubige das Geld an seinen Dorf-Mollah abgibt, der dieses wiederum an seinen höherstehenden Mollah weiterleitet. In Pakistan ist es üblich, dass die einzelnden Moscheen Delegationen zu dem Ayatollah schicken, dem sie folgen, und dieser sie mit einem Teil des Geldes für die eigene Gemeinde wieder nach Hause schickt.

Da ich die Aufteilung des Geldes nicht sehr gut finde, gebe ich es lieber direkt an ein SOS-Kinderdorf in Syrien, das muslimische Kinder aller Konfessionenen betreut und spezielle Frauenprojekte betreibt.

Re: frohes Aschura #35450
25/02/05 10:33 AM
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P.S.: Tasua heißt "Neuner" und Ashura "Zehner", weil sie der 9. bzw. 10. Tag des Monats Muharram sind.

Al Hussain war der 3. Imam der Shiiten und sein Martyrium bestand darin, dass er mit einer Schar von insgesamt 72 Getreuen in der Ebene von Kerbala von den Regierungstruppen des Statthalters von Kufa blockiert wurden und sie schließlich unterlagen. Da die shiitische "Community" ihm nicht gebührend beistand, besteht bis heute eine "Bringschuld" der Gläubigen, die sie allerdings niemals vollständig ableisten können.

Ashuar läßt sich im christlichen Bereich am ehesten mit der Karwoche in Südspanien vergleichen. Büßerrituale gibt es in jeder Religion und sind keine "Besonderheit" der Shia.


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