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Protest in der Kabylei #25260
17/03/02 11:00 PM
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Azul / Grüsse Gott an alle,

Imazighen in der Kabylei haben seit vorgestern auf die Rede von den algerischen Präsident Boutaflika mit Protest und Demonstrationen geantwortet. Es wurde erschossen und viele Demenstranten wurden festverhaftet.

Bitte alle Nachrichten über diese Situation , die schon genug dramatishc ist, hier hinzufügen.


Algeria-watch

Re: Protest in der Kabylei #25261
18/03/02 02:09 PM
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Azul,

Am 14 März wurde eine Demonstration der pro-masirische Partei FFS niedergeschlagen. Viele Demonstranten,davon Abgeordnete in den algerische Parlament,wurden festgenommen.



Kommentar zum Bild:
jeudi 14 mars 2002, 17h36
A protester is grabbed by police before the start of a march in Algiers, Algeria, Thursday, March 14, 2002. The march was called by the Front for Socialist Forces ( FFS), a pro Berber party, but was stopped by police. (AP Photo/Ouahab Hebbat)

Quelle:
Yhoo!New

Re: Protest in der Kabylei #25262
19/03/02 04:31 PM
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Azul marra,

mehr dazu bitte in Zeitung(Medien) einfügen
--> http://www.marokko-online.net/cgi-bin/ubb604/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=2&t=000023


tudert i tmazight d tamazgha
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Re: Protest in der Kabylei #25263
20/03/02 12:46 PM
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um die tälgiche Nachrichten über die Lage in den masirichen Kabylei empfehle ich einige unabhägige algerische Zeitungen. Ich habe mir gewünscht, eine tägliche Zussammenfassung von den täglichen un zahlreichen Demonstarationen seit der Rede vom President Boutaflika in der Kabylei, zu machen. Leider gig es nicht. Deshalb gibt ich eine paar Links, die mit Hilfe eine Online-Übersetzer ( www.altavista.de )ins Deutsch übersetzen kann.


Liberté

Alwatan

Journal - Kabylie

Alle Nachrichten auf Deutsch über das Protest in der Kabylei sind in diesem Topic willkommen

Re: Protest in der Kabylei #25264
21/03/02 06:00 PM
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Re: Protest in der Kabylei #25265
21/03/02 07:36 PM
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Re: Protest in der Kabylei #25266
21/03/02 07:38 PM
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Re: Protest in der Kabylei #25267
25/03/02 12:46 PM
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Re: Protest in der Kabylei #25268
25/03/02 10:53 PM
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Azul,

nach mehreren Monaten Protest in der masirischen Kabylei sind die algairische Gendarmerie, dabei einige Orten zu evakuieren. Si lassen hinter sich 108 Tote, meisten junge Demonstranten. Mehr als 6000 verletzten, von den viele unter ihren Verletzungen ihren ganze Leben leiden werden. Die staatliche Terroristen verlassen die masirische Kabylei, nachdem gestern und vor gerstern, nach Angaben der algerische Zeitungen, zwei weitere Opfer getötet haben. Es ging um Rachid Bellahcene 15 Jahr alt und der 19 jähriger Bettary Yacine.


Gendarmerie evakueren die Kabylei-Delim

\:\(

Re: Protest in der Kabylei #25269
26/03/02 01:05 AM
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...................

Endlich möchte man sagen:
Ein Zeichen der Anerkenung der Rechte der Masiren (Berber) und der Beginn der Demokratisierung in Algerien zu sein schien.
Aber leider, es ist nur ein billiges Manöver der Militärs, die wahren Inhaber der Macht in Algerien (Präsident als Marionette!), um die Kabylen (wichtigste Berber-Gruppe Algeriens) zu spalten und gegeneinander auszuspielen, bevor sie im Mai die nächsten Wahlen boykottieren und nicht wählen gehen. Eine Wahl ohne Kabylen würde die Wahl unglaubwürdig machen und letztlich zum Ende des Militärs führen. Eine mögliche Abspaltung der Kabylei aber würde die Arabisierung Algeriens bedeuten.

Gott schütze die Berber!

Re: Protest in der Kabylei #25270
27/03/02 11:59 AM
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Re: Protest in der Kabylei #25271
28/03/02 11:37 PM
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Re: Protest in der Kabylei #25272
30/03/02 01:03 AM
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Azul/ Hallo / Salam,

Zwei Personen sind gestern in Tizi Ouzou von der staatlichen Polizei getötet worden, und ein junger Demonstrant starb unter seinem schweren Verletzungen in Abi Youcef. Nach dem man ihn mit eine Tränengrenade getroffen hat. Diese tödlichen Tränengrenade wurde vom eine Polizist aus einem gegen Demonstranten eingesetzten Schneepflug geworfen.

Hunderten von Festnahmen davon 26 Vertreter von Aârouch . Nach Angaben der algereiche Zeitung ( Liberté ) sind 400 Haftbefehle gegen die übrgen Aârouch-Mitglieder ( Familien- , Stamme- und Stadtviertel-Vertreter in ganzen Kabylei ) erlassen wurden.

Quellen:

Kabylei Zeitung

Liste der algerische Zeitungen

\:\(

Re: Protest in der Kabylei #25273
30/03/02 01:06 AM
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Re: Protest in der Kabylei #25274
30/03/02 02:04 AM
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Worum geht es in der masirichen kabylei ???

Es geht im 15 FORDERUNGEN, die whärend der Sitzung von Stamm-, Familien- und Stadtviertel- Vertreter von ganzen Kabylei am 11/06/2001 im Ort El-kseur (BGAYET) zusammengefasst wurden.

1 Entschädigung aller Opfer ( Entschädigung für Familien der 108+ 5 Toten und die Übernahme alle ärtzliche Kosten der 6000 Verletzten

2 Verantwortlich vor dem Gericht ziehen

3 Ein Märtyrerstatut für die von der staatlichen Polizei getöteten Demonstranten

4 Die Gendarmerie aus der Kabylei zurückziehen

5 Stoppen von allen gerichtlichen Verfolgungen gegen alle Demonstranten sowie die Freilassung alle schon während dieser Ereignisse inhaftierte Demonstranten.


6 stoppen von alle staatlichen Rachemethoden und Einschüchterungen gegen die Bevölkerung.


7 Auflösung der Untersuchungsausschüsse, die von dem Staat eingeführt wurden.

8 Zufriedenheitsstellung aller masiriche Forderungen in seiner allgemeine Dimensionen (Identitäts, Zivilisation, Sprache und Kultur) ohne Volksabstimmung und ohne Bedingungen und Tamazight als eine national- und offizielle Sprache ( Amtssprache ) erklären.

9 Für einen Staat, der demokratische, sozio-ökomische Rechte und Freiheit garantiert.

10 gegen die Wirtschaftpolitik und Verarmungspolitik des algerischen Staats

11 das Setzen unter der wirksamen Autorität der demokratisch gewählten Instanzen aller ausführenden Funktionen des Staates sowie die Sicherheitskörper.

12- für einen sofortige sozioökonomischen Plan für die ganze Region von Kabylei.

13 gegen TAMHEQRANIT (Hogra- Diskriminierung) und jede Art von Ungerechtigkeit und von Diskriminierung.

14 Zweite Chance für alle Abiturienten die ihre Prüfungen wegen das Protest nicht machen können. ( nicht mehr aktuell )

15 Ein 50 % Mindestlohn für alle algerischen Arbeitssuchenden


Quelle:


Seite von Aârach- Vertreter

Re: Protest in der Kabylei #25275
31/03/02 02:30 AM
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Re: Protest in der Kabylei #25276
02/04/02 01:39 PM
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Der algerische Präsident Boutafliqa und eine Schweigeminute für Palästina:



Die Kabylei will nichts mehr von den "Machthaber" sehen:



Karikatur von Ali Delim und Kommuntare von mir übersetzt aus Web von Liberté

Re: Protest in der Kabylei #25277
05/04/02 12:22 PM
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UNTERSTÜTZUNGSMITTEILUNG DER MASIRISCHE VEREINEN SÜDOSTENS MAROKKOS
DONNERSTAG, DEN 4 APRIL 2002


Wir die am Samstag, den 31. März in Mellab (Goulmima ) versammelten masirichen Vereinen des Südostens Marokkos, denunzieren die ungeheure Unterdrückung , die der algerische Staat gegen der Bewegung des Arouches in Kabylie ausübt, die friedlich gegen Ungerechtigkeit und für die Würde und die Freiheit kämpft.

Wir protestieren ebenfalls gegen die Stummheit der marokkanischen Staatsmedien - insbesondere die zwei Fernsehsender (TVM und 2M) - vor dem barbarischen Krieg an, den die algerischen Behörden gegen die Bürgerbewegung führen. Diese Stille kann nur als ein Zeichen des heimlichen Einverständnisses mit der algerischen Macht in ihrer Genozidpolitik gegen Masiren von Kabylei angesehen werden.

Wir rufen die marokkanischen Menschenrechtorganisationen, ihre Unterstützung für die Delegierten der Bürgerausschüsse und für alle Militanten der Bewegung Arouches zu gewähren, willkürlich gelegten fest und die in (in)justice durch die algerischen Behörden verfolgt wurden.

Wir wiederholen unsere Gesamtunterstützung für die Forderungen, legitimen, Coordination Arouches, Dairates und Communes (CADC), die in der Lakseur -Plattform zusammengefasst wurden. Die algerische Macht soll sie zufrieden stellen alle ohne Bedienungen , um das eine Katastrophe in Algerien und in ganz Nordafrika zu vermeiden.

Schließlich wir rufen wir alle kulturelle Komponenten der masirschen Bewegung Amazighe Marokkos ihre Unterstützung für unsere Brüder Imazighens von Kabylie zu gewähren, die für den Triumph von Timmuzgha auf der Erde von Tamazgha kämpfen.

Mellab, den 31. März 2002

Asafar-Assoziation (Mellab)
asirem-Assoziation (Rissani)
azemz-Assoziation (Boumal n Dades)
taltefrawt-Assoziation (Taltefraout)
tilelli-Assoziation (Goulmima).


Übersetzt aus dem Französich von Itri

Re: Protest in der Kabylei #25278
05/04/02 02:06 PM
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kleine Verbesserung:
 Antwort auf:
Wir rufen die marokkanischen Menschenrechtorganisationen, ihre Unterstützung für die Delegierten der Bürgerausschüsse und für alle Militanten der Bewegung Arouches zu gewähren, willkürlich gelegten fest und die in (in)justice durch die algerischen Behörden verfolgt wurden.


Wir rufen die marokkanischen Menschenrechtorganisationen auf , ihre Unterstützung für die Delegierten der Bürgerausschüsse und für alle von algebraische Behörden verfolgten und inhaftierten Militanten der Bewegung Arouches zu gewähren,

Re: Protest in der Kabylei #25279
07/04/02 11:57 PM
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Unterstützung der Marokkanischen Berber!

Azul,
die Masiren (Berber) Marokkos haben sich für die Unterstützung für ihre Brüder und ihre Schwestern in der Kabylei ausgesprochen.
In der Tat haben mehr als 200 Militante der Berber Bewegung am Freitag in einem Kongress in Anfa (Casablanca) 100 Km südlich von Rabat eine Schweigeminute für die Opfer (mehr als 100 Tote seit April 2001) in der Kabylei eingelegt, für die Opfer des repressiven Militär-Regimes in Algerien.

Re: Protest in der Kabylei #25280
08/04/02 12:23 AM
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ich kenne die konflikte und probleme der berber bzw. der kabylei nicht. ich weiss aber, dass es tradition im marokkanischen königshaus ist, dass der regent eine berberin zur frau nimmt.auch der hof in rabat praktiziert die berberischen traditionen.

anders als in algerien, wo die kabylei vor allen aus wirtschaftlichen gründen nicht wirlich wahrgenommen wird, (eine strukturschwache gegend), bemüht sich doch der marokkanische staat gerade darum, k e i n ausschliesslich arabischer staat zu sein. werden denn die berber in marokko wirlich so an den rand der gesellschaft gedrängt? dominiert der arabische einfluss in königshaus und pollitk wirklich so, dass berber sich unterdrückt fühlen müssen.

algerien hat das thamzight als amtssprache anerkannt. ist dies auch ein problem in marokko? ich kann mir ja vorstellen, dass berber, die keine möglichkeit haben, die schule zu besuchen, auch nicht arabisch oder französisch lernen können. es bleibt ihnen dann "nur" ihre berber-sprache. ist es dann vielleicht nicht eher ein soziales problem: keinen zugang zu erhalten zu bildungseinrichtungen....schulen, etc.?

ich könnte mir vorstellen, dass es gerade im hohen atlas, oder im süden marokkos grosse probleme gibt.

aber eines scheint mir doch auch sehr wichtig zu sein: wer in europa oder sonst wo kein englisch spricht, wird über kurz oder lang weg sein vom fenster. wenn ich englisch spreche, dann verrate ich doch nicht meine kultur!

es muss doch um eine gemeinsame sprache der marokkaner gehen. ihre zweite sprache sollte dann aber unbedingt das englische sein. alle kommunikationstechnik läuft in dieser sprache! wer heute als junger mensch meint, das englische nicht lernen zu müssen, ist irgendwann hoffnungslos abgehängt, will sagen, hat keine chance, an der welt-kommunikation teilzunehmen.ist damit von vielen informationen einfach ausgeschlossen. was auch für seinen berufswunsch fatale folgen haben wird.

arabisch als universelle sprache, französisch als amtssprache, englisch als sprache, um den kontakt zur welt zu halten, tamazight als sprache der eltern und grosseltern (die sprache der heimat und kultur!).

ich bin kein freund der "globalisierung". im sprachlichen bereich bin ich allerdings sehr dafür. aber ohne unser muttersprachliches idiom aufzugeben...das ist klar. denn nur das schaffft vertrauen und identität...

da hat sich rolf mal wieder in ein heikles thema verannt. egal, vielleicht bekommt er ja doch eine antwort, die seine neugier befriedigt. :o)

rolf

Re: Protest in der Kabylei #25281
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Algerien: Staatliche Repression gegen die eigene Bevölkerung
3. Gemeinsame Erklärung von masirischen Vereinen *) in Deutschland

Seit Ende April 2001 hat sich in der Kabylei/Algerien eine politische Dynamik entwickelt, über deren Umfang und historische Bedeutung in den deutschen Medien kaum berichtet worden ist. Aus der spontanen Revolte der sozial und kulturell frustrierten Jugend gegen die Brutalität der Gendarmerie und die Willkür der Machthaber wurde eine strukturierte und dauerhafte Bürgerbewegung. Damit ist eine alte Gesellschafts- und soziale Organisationsform - die Arusch (Gemeinderäte) - wiederbelebt worden. Sie haben die Forderungen und die Belange der Bevölkerung aufgenommen, die chaotisch wirkenden Demonstrationen strukturiert und gebündelt. Es entstand eine übergeordnete Organisation, die CIW: Coordination Inter Wilayates (= Länder, 7 an der Zahl). Die CIW hat eine horizontale Struktur, die Manipulationen durch das Regime vereiteln soll. Die Delegierten stellen sich alle 4 Wochen der Wahl durch die Basis. Die CIW möchte mit friedlichen Mitteln die Forderungen der kabylischen Bevölkerung durchsetzen: die friedliche Bürgerbewegung der Kabylei ist geboren.
Die Delegierten der CIW hielten seit Mai 2001 alle 4 Wochen eine Klausurtagung. Es sind Ingenieure, Rechtsanwälte, Techniker, Lehrer, politisch erfahrene Bürger, die mit friedlichen Mitteln (s. Berber Frühling 1980) bereits versucht hatten, bestimmte Forderungen der Masirischen Bevölkerung publik zu machen.

Die Klausurtagung vom Montag, den 11. Juni 2001 in El Kseur/Bgayet führte zur sogenannten „Plattform von El Kseur“ (s. Anlage). Dieses 15-Punkte Papier kann in 3 Kapitel eingeteilt werden: politisch, sozialökonomisch und kulturell. Da die Machenschaften des Regimes bekannt sind und um Manipulationen zu verhindern, wird die Plattform als „versiegelt und unverhandelbar“ betrachtet. Die Delegierten haben einen Ehrenkodex beschlossen, der ihnen jegliche Verhandlung der Punkte verbietet, solange die Plattform nicht öffentlich ganz und vollständig durch die Machthaber anerkannt wird. Dieses Ziel will die Bürgerbewegung entschieden durch friedliche Mitteln erreichen.
Es wurden mehrere Großdemonstrationen erfolgreich organisiert. Seit der mit Staatsgewalt am 14. Juni 2001 vereitelten Demonstration wurden in Algier alle Kundgebungen verboten. Die Plattform von El Kseur konnte nie eigenhändig dem algerischen Präsidenten ausgehändigt werden. Auch das Einreichen der Plattform bei der UNO-Vertretung in Algier wurde brutal verhindert.
Anstatt sich der Forderungen der Bevölkerung anzunehmen, hüllte sich das Regime in Schweigen und ignorierte sie: eine Verachtung der eigenen Bevölkerung! Die Machthaber haben Pseudodelegierte ins Leben gerufen, um die wahren Vertreter der Bevölkerung zu diskreditieren Aber alle Versuche, die Bürgerbewegung zu schwächen und zu spalten, scheiterten. Die Legislaturperiode des jetzigen Parlaments geht bald zu Ende. Das Regime der gefälschten Wahlen von 1997 rief in einer politisch und sozial brisanten Lage in der Kabylei für den 30.05.02 zu Parlamentswahlen auf. Dabei kann von einer Normalität überhaupt nicht gesprochen werden. Eine ganze Region befindet sich seit 11 Monaten in Auffuhr! Und wir sind weit entfernt von „Ein Mensch, eine Stimme“! All das führte die CIW in einer Klausurtagung am 08.03.02 dazu, die Wahlen aktiv in der Kabylei boykottieren und verhindern zu wollen.

Die Ereignisse in der Kabylei/Algerien haben sich seit der letzten März-Woche 2002 dramatisch entwickelt. Das Regime, das sich mit allen Mitteln an der Macht halten will, entschied sich, die „Köpfe“ der Bürgerbewegung zu verhaften und die kabylische Bevölkerung mit einer noch nie da gewesenen Repression und Menschenjagd einzuschüchtern. Entführungen und willkürliche Verhaftungen sind seitdem an der Tagesordnung. Das Motto der Jugendlichen seit Beginn der Ereignisse im April 2001: „Ihr könnt uns nicht töten, wir sind bereits tot“ ist in abgewandelter Form zum Motto der Erwachsenen geworden: „Ihr könnt uns nicht verhaften, wir sind bereits im Gefängnis!“
Das Leiden der kabylischen Bevölkerung unter der starken Repression ist in diesen Tagen sehr groß: Es ist erneut der Verlust von 4 Menschenleben durch Schüsse der Sichheitskräfte zu beklagen. Seit April 2001 sind es 111 Opfer. Dabei sollten die Sicherheitskräfte doch eigentlich die Bevölkerung schützen.

Helfen Sie mit! Unterstützen Sie nach Ihren Möglichkeiten diese friedliche Bürgerbewegung, ein Hoffnungsträger für eine echte Demokratie und einen Neuanfang in Algerien. Tragen Sie dazu bei, daß die Bürgerbewegung die Forderungen der Bevölkerung in der Plattform von El Kseur friedlich durchsetzen wird: Schreiben an Ihren Bundestagsabgeordneten und an den Bundesaußenminister. Fordern Sie mit uns:
- Jegliche Form der Gewalt gegen die Bevölkerung zu beenden.
- Die sofortige und bedingungslose Freilassung aller entführten und inhaftierten Bürger und Volksdelegierten seit April 2001 („Der schwarze Frühling“).
- Die Einstellung aller juristischen Vefahren.

*) Liste der Vereine: Tighri Umazigh di Lalman/Ruf der Imazighen in Deutschland e. V.; Masirischer Nordafrika Verein e. V.

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Erstelldatum April 2002

Re: Protest in der Kabylei #25282
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Zwischen 15 und 20.000 Personen haben am 07.04.02 in den Straßen von Paris demonstriert, um die Bürgerbewegung in der Kabylie zu unterstützen.

Mehr Bilder zu dem Demo:

kabyle.com

Re: Protest in der Kabylei #25283
13/04/02 09:03 PM
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Plattform von Forderungen von El-Kseur
Gemeinsame Forderungsplattform, herausgearbeitet und verabschiedet während einer Inter-Länder (Wilaya) Sitzung am 11. Juni 2001 in El Kseur Bgayet.

Wir, Vertreter der Wilayas (Länder) Sétif, Bordj Bourdj Arréridj, Bouira, Boumerdès, Bgayet, Tizi Ouzou, Algier sowie durch den gemeinsamen Ausschuß der Universitäten von Algier haben am Montag, den 11. Juni 2001 im Jugendhaus „Mouloud Feraoun“ d´El Kseur/Bgayet folgende gemeinsame Forderungsplattform ausgearbeitet und verabschiedet:

1.für die sofortige Übernahme der Kosten aller verletzten Opfer und Familien der Märtyrer der Repression (Unterdrückung) während dieser Ereignisse durch den Staat.

2.für die Anklage aller Täter, Befehlsgeber und Hintermänner der Verbrechen vor Zivilgerichten und ihren Ausschluß aus den Sicherheitskräften und der öffentlichen Dienste.

3.für einen Märtyrerstatus für jedes Opfer der Würde während dieser Ereignisse und den Schutz aller Zeugen des Dramas.

4.für den sofortigen Auszug der Gendarmeriebrigaden und der CRS-Verstärkung.

5.für die Annullierung der gerichtlichen Verfolgungen aller Demonstranten sowie den Freispruch von jenen, die schon während dieser Ereignisse verurteilt wurden.

6.unmittelbarer Stop der Vergeltungen, der Einschüchterungen und der Herausforderungen der Bevölkerung.

7.Auflösung der Untersuchungsausschüsse, die durch die Machthaber eingeführt wurden.

8.Erfüllung der Amasigh-Forderung in all ihren Dimensionen (Identität, Zivilisation, linguistisch und kulturell) ohne Volksabstimmung und ohne Bedingung und Ausrufung der Tamasirt als nationale und offizielle (Amts-) Sprache.

9.für einen Staat, der alle sozioökonomischen Rechte und alle demokratischen Freiheiten garantiert.

10.gegen die Politiken der Unterentwicklung, der Verarmung und der Verelendung des algerischen Volkes.

11.das Stellen aller ausführenden Funktionen des Staates sowie der Sicherheitskräfte unter die wirksame Autorität von demokratisch gewählten Instanzen.

12.für einen sozioökonomischen Sofort-Plan für die ganze Region der Kabylei.

13.gegen tamheqranit (hogra = Menschenverachtung) und alle Ungerechtigkeits- und Ausschlußformen.

14.Institutionalisierung des Arbeitslosengeldes für jeden Arbeitssuchenden in Höhe von 50% des SNMG (=Mindestlohn).

15.für eine von Fall zu Fall Neugestaltung der regionalen Prüfungen für die Schüler, die nicht daran teilnehmen konnten.


Wir fordern eine offizielle, dringliche und öffentliche Antwort auf diese Forderun

Re: Protest in der Kabylei #25284
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100.000 demonstrieren gegen Algeriens Regierung

Bei einer Großdemonstration gegen die algerische Regierung in der Berber-Hauptstadt Tizi Ouzou ist es zu Straßenschlachten gekommen. Zum Jahrestag der Niederschlagung der Berber-Proteste vor 22 Jahren hatten sich etwa 100.000 meist junge Menschen vor der Universität von Tizi Ouzou versammelt. Einige hundert Demonstranten warfen Steine auf die Polizei, die zunächst Tränengas versprühte und dann mit Gummi-ummantelten Kugeln schoss. Angaben über Verletzte gab es zunächst nicht.Viele Demonstranten trugen ein Bild des Gymnasiasten Massinissa Guermah, der vor fast genau einem Jahr auf einer Polizeiwache in einem Dorf bei Tizi Ouzou erschossen worden war. Der Tod des Jungen hatte im vergangenen Jahr wochenlange Massenproteste ausgelöst, bei denen offiziellen Angaben zufolge rund 60 Menschen getötet und rund 2000 verletzt worden waren.

AFP-20. Apr 2002

Re: Protest in der Kabylei #25285
20/04/02 08:50 PM
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Samstag 20. April 2002, 17:21 Uhr

nullZehntausende Berber demonstrierten in der Kabylei - Erste Zusammenfassung

Tizi Ouzou (AP) Mehr als 100.000 Algerier haben am Samstag friedlich an die blutige Niederschlagung der Berber-Proteste vor einem Jahr erinnert. Auf der Kundgebung in der größten Stadt der Kabylei, Tizou Ouzou, wurde die Regierungspolitik gegen die Minderheit kritisiert und zum Boykott der Parlamentswahl ANZEIGE

am 30. Mai aufgerufen. Auch in der zweitgrößten Stadt Bejaia gingen tausende auf die Straße. Sie forderten auch die Freilassung von rund 200 bei erneuten Unruhen verhafteten Berbern.

Die Demonstrationen fanden zum ersten Jahrestag der Niederschlagung von Protesten statt, die nach dem Tod eines jungen Berbers in Polizeigewahrsam am 18. April 2001 ausgebrochen waren. Mindestens 60 Personen wurden damals getötet und mehr als 2.000 verletzt. Die Demonstranten trugen Transparente, auf denen die Regierung in Algier als Mörder bezeichnet wurde. Zahlreiche Geschäftsleute folgten einem Streikaufruf der Demonstranten und schlossen ihre Geschäfte.

In einem im vergangenen Juli veröffentlichten Untersuchungsbericht der Regierung waren die Sicherheitskräfte kritisiert worden, weil sie mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen hatten. Im vergangenen Monat flackerten Proteste wieder auf, nachdem Präsident Abdelaziz Bouteflika zwar die Anerkennung der Berber-Sprache als Amtssprache versprochen hatte, eine andere Hauptforderung der Minderheit aber, den Abzug der Sicherheitskräfte aus der Kabylei, nicht erfüllt hatte.

Quelle:
AP

Re: Protest in der Kabylei #25286
20/04/02 08:53 PM
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Samstag 20. April 2002, 15:27 Uhr

Erinnerung an blutige Niederschlagung der Berber-Proteste

Tizi Ouzou (AP) Mit einem Protestmarsch haben tausende Algerier am Samstag der Niederschlagung der Berber-Proteste vor einem Jahr gedacht. Die Demonstranten verurteilten auf Plakaten das Vorgehen der Regierung, während sie ins Zentrum der Stadt Tizi Ouzou in der Kabylei zogen. Zahlreiche Geschäftsleute folgten einem Streikaufruf der Demonstranten und schlossen ihre Geschäfte. Die Teilnehmer des Protests forderten außerdem zu einem Boykott der Parlamentswahl am 30. Mai auf.

Die Demonstration verlief friedlich, Sicherheitskräfte waren nicht zu sehen. Die Ortschaften in der Kabylei wollten mit dem Marsch an den so genannten «Schwarzen Frühling» vor einem Jahr erinnern. Die Unruhen damals wurden ausgelöst vom Tod eines jungen Berbers, der nach offiziellen Angaben am 18. April 2001 in Polizeigewahrsam starb, weil sich ein Schuss aus einer Waffe löste. Die Berber bezweifelten diese Version; es kam zu massiven Unruhen, die mindestens 60 Menschen das Leben kosteten.

quelle:
AP

Re: Protest in der Kabylei #25287
20/04/02 09:11 PM
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Thousands march to honor high school student killed a year ago at Algerian police station

Thu Apr 18, 5:29 PM ET

BENI DOUALA, Algeria - Several thousand Algerians, many carrying flowers and singing, paid homage Thursday to a high school student who was killed at a police station a year earlier, sparking a wave of deadly riots in the country's ethnic Berber region.


Demonstrators trekked to the marble tomb of Massinissa Guermah, who was shot to death at a police station on April 18, 2001 in Beni Douala, some 120 kilometers (75 miles) east of the capital, Algiers.

Police said Massinissa died after an officer's gun went off accidentally, but that version was roundly contested by the Berber population. His death led to massive riots in the Kabyle region last spring that left at least 60 people dead and 2,000 injured.

Mourners walked about 5 kilometers (3 miles) to the tomb, many with their faces painted in the red, yellow and green colors of the Kabyle region — home to Algeria's Berber minority. A large portrait of Massinissa was put up behind the tomb.

Massinissa's father honored the victims of the "black spring" — as the uprising is known — and said citizens had succeeded in their protest against the government.

"The assassin government has killed defenseless citizens," Khaled Guermah told the crowd. "But a citizens' movement has broken the wall of fear and silence."

Since the riots, sporadic violence has continued as militant Berbers keep up their protest against the government of President Abdelaziz Bouteflika. They have called for a boycott of legislative elections on May 30.

The demonstration took place peacefully and no security forces were on hand.

Organizers were to hold a similar rally in the regional capital of Tizi Ouzou on Saturday to mark the first uprising last year after Massinissa's death.

Berbers claim to be the original inhabitants of Muslim North Africa and have had strained relations with Algerian authorities for decades.

The Berber protests are not directly related to an Islamic insurgency raging in Algeria since 1992. That uprising began after the army canceled elections that a fundamentalist party appeared set to win. More than 120,000 people have been killed since then.

Quelle: [URL=http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story&u=/ap/20020418/ap_wo_en_po/algeria_berber_anniversary_2]yahoo-news[/URL ]

Re: Protest in der Kabylei #25288
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BBC

für weitere Infos: Amadal-Amazigh

Re: Protest in der Kabylei #25289
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noch ein links:
yahoo-news

Re: Protest in der Kabylei #25290
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Re: Protest in der Kabylei #25291
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aus http://www.mondeberbere.com/:

LE 20 AVRIL DANS LE MONDE
(LISTE NON EXHAUSTIVE !)

Algérie
Tizi Ouzou : marche (à l’appel de la Coordination des Arouch de Kabylie); le 18 et 19 seront des "journées de
recueillement" sur les tombes des victimes du printemps noir.

Belgique
Bruxelles : rassemblement place de la Bourse a 15h (Association culturelle n’Imazighen Tilelli - Gand; Mouvement
des citoyens algériens de Belgique)

Canaries
Gran Canaria (Aguimes) : Tafsut Imazighen (AZAR-Asociación Canaria para la promoción y defensa de la cultura
Amazigh) 16-20 avril, plusieurs initiatives culturelles. Le soir du 20 avril, dans la place centrale de la ville on va
allumer 120 bougies disposees en forme de "Z" tifinagh.États-Unis
Boston : Commemoration du "Printemps amazigh" (ACAA) au Cambridge Multicultural Arts Center, Second Street,
Cambridge, MA 02141, de 18h jusqu'a 23h30

France
Paris : Une grande marche nationale à 14h de Nation à République. De 18h à 20h, veillée devant un
parterre de 100000 bougies sur la place de la République.
Toulouse : Rassemblement de soutien a la Kabylie (Collectif de solidarité et d’échanges avec la
Kabylie), Place du Capitole à 14h30.
Marseille : Marche à 14h du Vieux Port au consulat d’Algérie. a.c.amazigh.marseille@wanadoo.fr

Italie
Milan : Manifestation "Pour le respect des droits humains en Algérie" (ACB-Italie et Amnesty International) devant
la permanence de la Commission européenne, à 16 h.

Maroc
Rabat : Manifestation à 10 h (Groupe d’action amazigh - Rabat). Sit-in devant le siège des Nations Unies, suivi
d’un sit-in devant l’ambassade d’Algérie. Dernière minute : manifestation interdite !

Québec
Montréal : Marche à Montréal. Place du Canada. Coin René Lévesque/ Peel. (Métro Peel).

UK
A demonstration of support and solidarity with Kabylia is taking place in London on Saturday the 20th April 2002 at
12:00 by the Algerian Consulate at 6 Hyde Park Gate. KabyliaSOS@aol.com

Merci à V. Brugnatelli pour l’élaboration de l’essentiel de cette liste.


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Re: Protest in der Kabylei #25292
28/04/02 12:36 PM
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COORDINATION DES AARCHS, DAIRAS ET COMMUNES DE LA WILAYA DE TIZI-OUZOU

DECLARATION

22 ans après la naissance du printemps berbère qui a pris en charge la revendication identitaire et démocratique pour laquelle beaucoup de sacrifices ont été consentis par une génération de militants, la population de la wilaya de Tizi-Ouzou a marqué l’anniversaire de Tafsut Imazighene qui a coïncidé avec le premier anniversaire du printemps noir par une grandiose marche à laquelle ont participés des centaines de milliers de citoyens portés par un élan de mobilisation qui n’a d’égal que celui qui a permis à des millions de citoyens de déferler sur Alger un certain 14 juin.

La population a démontré, une fois de plus, sa maturité et son attachement indéfectible au caractère pacifique du mouvement puisque, contrairement aux prévisions cauchemardesques de certains apprentis sorciers, les citoyens ont marqué l’événement en faisant une marche dans la dignité et sans provoquer un quelconque incident, montrant ainsi que seule la répression du pouvoir mafieux et assassin dévie les actions du mouvement de leur caractère pacifique.

En répondant massivement à l’appel du mouvement citoyen à une marche à Tizi-Ouzou, la population entend demeurer mobilisée jusqu’à satisfaction pleine et entière de la plate-forme d’El-Kseur explicitée à l’Arbâa nath Iraten et apporte une réponse cinglante par rapport à la constitutionnalisation de Tamazight comme langue nationale que le pouvoir veut présenter comme étant une satisfaction d’un point contenu dans la plate-forme d’El-Kseur.

Cette formidable mobilisation vise aussi à réitérer le rejet des élections par un plébiscite populaire qui ne souffre aucune ambiguïté.

Par ailleurs, ce double anniversaire a été malheureusement commémoré, la mort dans l’âme, par beaucoup de citoyens et délégués dans les geôles du pouvoir maffieux et assassin après leur arrestation arbitraire. La solidarité agissante de la population s’est manifestée le jour de la marche en exigeant leur libération immédiate et inconditionnelle.

La CADC entamera des actions de soutien tous azimuts aux détenus qui ont pris la décision de recourir à une grève de faim illimitée. Tout en respectant cette décision qui s’inscrit dans le cadre de la continuité du combat même en détention, la CADC appelle les frères détenus, délégués et citoyens, à surseoir à cette action courageuse mais combien périlleuse pour la vie parce qu’un pouvoir qui ne s’embarrasse pas d’assassinats aussi lâches que sauvages ne peut être attentif à une action aussi noble et civilisée que la grève de la faim.




ULAC SMAH ULAC, ULAC L’VOTE ULAC

LE COMBAT CONTINUE

Idjeur, le 25 avril 2002

Re: Protest in der Kabylei #25293
04/06/02 09:11 AM
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Asul!
Ihr wart ja recht fleissig hier.
Wir müssen dazu was zur Geschichte Algeriens schreiben.Die wurde leider ausser acht gelassen.Man kann das Dilemma Algeriens nur verstehen ,wenn man die Hintergründe etwas besser untersucht.
Die Franzosen schlossen bei der Besatzung ,unsere Schulen und führten Französisch als 1Amtssprache ein.Ihre Assimiliationspolitik bekommen wir so bis heute zu spüren.
Auch versuchten sie Kabylinnen mit Franzosen zu verkuppeln,da ihnen die Frauen hellhäutiger und europider vorkamen wie Araberinnen.Mir unverständlich wie die darauf kamen ,da mein Clan (besser gesagt die noch übrig blieben )eher dunkel ist.
Aber es gab sich kaum einer der Frauen dafür her.
Auch hatte hier der Statut Muselmann und die Missionierung eine Rolle gespielt.Wenn man praktisch seine Religon nicht verleugnete hatte man eine Chance.Aber auch dazu gab sich kaum einer her.
Kabylen haben immer einen hohen Gastarbeiternateil in Europa gestellt.Sie wanderten früh aus und versorgten mit dem Geld was sie in Europa verdienten ganze Clans.
Leider wurden unsere Grosseltern bei einem Aufstand in der Kabyley von den Franzosen getötet und wir sind sozusagen über die alten Sitten der Kabylen nicht sonderlich gut informiert. Dafür bin ich aber(Malika) in algerischer Geschichte wirklich sehr gut.

Bei den beiden Weltkriegen wurden Algerier eingezogen ,aber zuhause hatten sie in ihrem eigenen Land nichts zusagen.
Besonders möchten wir die Stellung der masirischen Widerstandkämpfer hervorheben.
Zb.Emir abd el Kader,Mokrani und ein jüngerer ist Ait Ahmed.Bei Bedarf geben wir gerne die Fehlenden an,aber das würde jetzt zu lange.
Auch Frauen waren und sind immer am Befreiungskampf beteiligt.
Kennt einer Louisa Hanoune?Sie ist zwar Trotzkistin aber die hat keine Angst die Regierung anzuklagen und den Mund aufzumachen.

Die von Einigen hier erwähnte algerische Presse ist nicht unabhängig wie sie hier dargestellt wird.Das Zeitungswesen unterliegt einem Papiermonopol,das sich in den Händen des Staates und der Generäle befindet.Somit wird auch nur gedruckt was eh alle wissen.Mit dem algerischen Fernsehen läuft das Gleiche.Bringt man nicht was sie wollen gibt es keine Anzeigenkunden.
Das Wichtigste ,von den Meisten nicht beachtet ,das bei sogenannten "islamischen"Übergriffen nie der Süden des Landes betroffen war.Dort wurden auch die meisten Stimmzettel abgegeben.Im Süden befinden sich die ganzen Ölraffenerieren und viele Militärstützpunkte,sowie die berüchtigten Lager.
Man beachte bitte die Wortschöpfung,sogenannte islamische Übergriffe.^^!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Fakt ist das die Gias von den Militärs infiltriert sind.Es heisst die GIas ,nicht die Gia.Dazu bei Anfrage ein andermal mehr.

Die Kabyley war immer eine Hochburg des Widerstandes,von hier gingen und geht der Weg Algeriens in die Zukunft.
Auch wenn "Pokemon"Spitzname von Bouteflicka,Amazigh als 2 Amtssprache anerkannte,es diente nur der vorübergehenden Beruhigung und kam zu spät.Die Misstände liegen ganz woanders.
Als Algerien unabhängig wurde und die franz.Lehrer nach Frankreich gingen,wurden aus den arabischen Staaten Lehrer importiert,mit diesen auch deren Ideologien ,also arabisierung.
Es kann nicht hinkommen,das bei einer Einwanderung von einigen Tausenden Arabern von der arabischen Halbinsel auf einmal 70%der Einwohner Algeriens Araber sein sollen.
Geht ja garnicht!
Es sind wohl eher arabisierte Masiren,die selber nicht wissen wo sie hingehören.

Was uns am Meisten aufregt ,ist das der Besatzer Frankreich zum Bevollmächtigten der EU ,in Sachen Maghreb erhoben wurde,der alte Besatzer als Neuer.
Auch mischen in diesem Konflikt fleissig neue Neokolonisten wie der Iran ,Egypt,und die Saudis mit.
Eine besondere Stellung muss man der Usa zuschreiben.
An dem Konflikt mir M6,der Westsahara(autonomoe)und Bouteflickas sind die nicht ganz unschuldig.Habe die Rede von M6 im Fernsehen angeschaut ,bei meiner maroccanischen Freundin.Wir stritten uns danach!!#
Der normale Algerier hat keine Probleme mit seinem maroccanischen Nachbarn.wir für unsere Fälle nicht,weil wir alle im gleich Boot sitzen.Es geht darum einen gemeinsamen Weg zufinden,diesen Neokolonismus zu beenden und zu unseren Wurzeln zurückzufinden.Die einen früher die anderen etwas später.
;\)

Re: Protest in der Kabylei #25294
04/06/02 09:13 AM
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Wir müssen dazu was zur Geschichte Algeriens schreiben.Die wurde leider ausser acht gelassen.Man kann das Dilemma Algeriens nur verstehen ,wenn man die Hintergründe etwas besser untersucht.
Die Franzosen schlossen bei der Besatzung ,unsere Schulen und führten Französisch als 1Amtssprache ein.Ihre Assimiliationspolitik bekommen wir so bis heute zu spüren.
Auch versuchten sie Kabylinnen mit Franzosen zu verkuppeln,da ihnen die Frauen hellhäutiger und europider vorkamen wie Araberinnen.Mir unverständlich wie die darauf kamen ,da mein Clan (besser gesagt die noch übrig blieben )eher dunkel ist.
Aber es gab sich kaum einer der Frauen dafür her.
Auch hatte hier der Statut Muselmann und die Missionierung eine Rolle gespielt.Wenn man praktisch seine Religon nicht verleugnete hatte man eine Chance.Aber auch dazu gab sich kaum einer her.
Kabylen haben immer einen hohen Gastarbeiternateil in Europa gestellt.Sie wanderten früh aus und versorgten mit dem Geld was sie in Europa verdienten ganze Clans.
Leider wurden unsere Grosseltern bei einem Aufstand in der Kabyley von den Franzosen getötet und wir sind sozusagen über die alten Sitten der Kabylen nicht sonderlich gut informiert. Dafür bin ich aber(Malika) in algerischer Geschichte wirklich sehr gut.

Bei den beiden Weltkriegen wurden Algerier eingezogen ,aber zuhause hatten sie in ihrem eigenen Land nichts zusagen.
Besonders möchten wir die Stellung der masirischen Widerstandkämpfer hervorheben.
Zb.Emir abd el Kader,Mokrani und ein jüngerer ist Ait Ahmed.Bei Bedarf geben wir gerne die Fehlenden an,aber das würde jetzt zu lange.
Auch Frauen waren und sind immer am Befreiungskampf beteiligt.
Kennt einer Louisa Hanoune?Sie ist zwar Trotzkistin aber die hat keine Angst die Regierung anzuklagen und den Mund aufzumachen.

Die von Einigen hier erwähnte algerische Presse ist nicht unabhängig wie sie hier dargestellt wird.Das Zeitungswesen unterliegt einem Papiermonopol,das sich in den Händen des Staates und der Generäle befindet.Somit wird auch nur gedruckt was eh alle wissen.Mit dem algerischen Fernsehen läuft das Gleiche.Bringt man nicht was sie wollen gibt es keine Anzeigenkunden.
Das Wichtigste ,von den Meisten nicht beachtet ,das bei sogenannten "islamischen"Übergriffen nie der Süden des Landes betroffen war.Dort wurden auch die meisten Stimmzettel abgegeben.Im Süden befinden sich die ganzen Ölraffenerieren und viele Militärstützpunkte,sowie die berüchtigten Lager.
Man beachte bitte die Wortschöpfung,sogenannte islamische Übergriffe.^^!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Die Kabyley war immer eine Hochburg des Widerstandes,von hier gingen und geht der Weg Algeriens in die Zukunft.
Auch wenn "Pokemon"Spitzname von Bouteflicka,Amazigh als 2 Amtssprache anerkannte,es diente nur der vorübergehenden Beruhigung und kam zu spät.Die Misstände liegen ganz woanders.
Als Algerien unabhängig wurde und die franz.Lehrer nach Frankreich gingen,wurden aus den arabischen Staaten Lehrer importiert,mit diesen auch deren Ideologien ,also arabisierung.
Es kann nicht hinkommen,das bei einer Einwanderung von einigen Tausenden Arabern von der arabischen Halbinsel auf einmal 70%der Einwohner Algeriens Araber sein sollen.
Geht ja garnicht!
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Was uns am Meisten aufregt ,ist das der Besatzer Frankreich zum Bevollmächtigten der EU ,in Sachen Maghreb erhoben wurde,der alte Besatzer als Neuer.
Auch mischen in diesem Konflikt fleissig neue Neokolonisten wie der Iran ,Egypt,und die Saudis mit.
Eine besondere Stellung muss man der Usa zuschreiben.
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Re: Protest in der Kabylei #25295
04/06/02 08:23 PM
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hallo malika, zu der aktuellen situation in algerien, speziell der kabyley, fehlen mir einige informationen. das liegt natürlich daran, dass die deutsche presse eher wenig dazu berichtet. aber das kann man ihr nicht vorwerfen. denn die algerische oder marokkanische presse berichtet ja auch nicht permanent über deutsche themen!

was mich in den letzen monaten besonders erbost hat, ist die information, wie franzosen, beim abrücken aus algerien, mit ihren (verbündeten) algerischen soldaten umgegangen sind, die ehemals an ihrer seite kämpften.

die franzosen mussten wissen (und wussten es auch), dass, wenn sie die algerier zurücklassen, diese einem grausamen massaker ausgesetzt werden. so geschah es dann auch. nur wenige konnten dem (berechtigten!) volkszorn entkommen.

inzwischen liegen klagen bei französischen gerichten vor, in denen überlebende algerische soldaten unter ehemalig französischem befehl, ihre recht einklagen wollen (rente, abfindung etc.)

dies ist die geschichte! natürlich kann man den ehemaligen algerischen soldaten vorwerfen, für frankreich gegen ihre landsleute gekämpft zu haben, aber ist das ein argument, um die französische ignoranz zu verstehen, mit der sich frankreich heute ihrer kolonialen verantwortung entzieht?

übrigens hat franco den bürgerkrieg in spanien von marokko aus vorbereitet. bis zu seinem tod ritt seine leibstandarte, marokkaner zu pferde, den staats-paraden voran. seltsame welt, oder?

Jocim

Re: Protest in der Kabylei #25296
04/06/02 09:39 PM
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Das fängt ja gut an.
Du meinst die Harkis,soll der französische Staat ihnen eine Abfindung zahlen,die haben sich gesucht und gefunden und verdienen einander.
Damit Du mich verstehen kannst, schreibe ich Dir ein Erlebniss auf ,welches in der "glorreichen Geschichte Frankreichs"ziemlich lange totgeschwiegen wurde.
89 wurde Maurice Papon zu einigen Jahren Gefängniss verurteilt ,weil er 1600 Juden deportieren liess,zur Zeiten des Vichy Regimes in Frankreich.
Die Doppelmoral der Geschichte!
Papon war 57 der Polizeipräfekt in Oran.Dort liess er tausende von Algeriern foltern und ermorden die unter dem Verdacht standen ,der Fln anzugehören.Erspare es mir zu schilderen was den algerischen Frauen dabei geschah.
100 000 wurden in Lager gesteckt und kamen erst nach Jahren gebrochen an Leib und Seele frei.
Dann wurde er nach Paris versetzt.Seine Förderer waren Soustelle,Schumann und Pomidou,die später Charles de Gaulle die Stange hielten.
Die Fln forderte unsere Leute zu einer gewaltfreien Demonstation auf,an der Hundertausende teilnahmen,auch Frauen und Kinder.Es waren keine Waffen dabei,mein Onkel marschierte mit.
Es ging darum das Papon ein Gesetz erlassen hatte,das es Algeriern verbot,von 20uhr abends bis 5:30 morgens sich im Freien aufzuhalten.Das war Rassismus blank,Menschen dunklerer Hautfarbe daran zu hinderen ,abends spazieren zugehen.
Also forderte die FLn unsere auf friedlich zu demonstrieren,was Diese dann auch taten.
1960 hatte papon eine polizeiliche Hilfstruppe aus Harkis gegründet.Diese waren Berüchtigt für ihre besonderen Greueltaten an den Unseren.Papon wollte mit den Harkis die Fnl infiltrieren.Das gleiche Spiel wiederholt sich seit 91 in Algerien ,nur mit anderen Darstellern.
Unsere wurden abgefangen und zusammen getrieben,verhaftet ,gefoltert ,getötet mit Mühlsteinen beschwert in die Seine geschmissen.Hunderte wurden noch nach Wochen tot an die Ufer der Seine getrieben.
Besonders die Harkis,denen Du eine Entschädigung zubilligist, machten sich besonderer grausamen Verbrechen schuldig an den Unseren .Spezialität die Töchter vor dem Vater zu vergewaltigen!

Bis zuletzt redeten die Franzosen nur von ganzen 3 Toten ,es waren Hunderte in Frankreich und Hundertausende in Algerien ,wenn nicht sogar mehr.Million!
An diesen schrecklichen Verbrechen taten sich besonders die Harkis hervor
Regulären einfachen algerischen Soldaten(Algerier mussten zum Militärdienst für Frankreich)hatte die Fln schon vorher das Angebot gemacht ,überzulaufen,was von diesen auch rege in Anspruch genommen wurde.
Harkis dagegen waren Freiwillige ,der Franzosen und die Handlager der Besatzer.
Ich spucke auf sie!

Bis heute hat sich Frankreich nicht bei uns entschuldigt,sonderen vor kurzem die Harkis zu Trägern der Ehrenlegion erhoben und sie mit dem Orden Frankreichs geehrt.
Keiner von denen kann den Boden Algeriens je wieder betreten,weder in Oran noch in der Kabyley!
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Re: Protest in der Kabylei #25297
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Leider habe ich vergessen zu erwähnen das es zwischen Soldaten und Harkis einen gewaltigen Unterschied gab.
Die jungen Algerier mussten zum Militär und die Harkis waren Freiwillige.
Sogar Ben Balla(arab) und Houari Boumdienne(Masir)waren bei denen beim Militär.
Das sind 2erlei paar Schuhe und dürfen absolut nicht durcheinander gebracht werden.
Nie darf der einfache maghrebinische Soldat mit den Harkis in Zusammenhang gebracht werden.
Nie!

Re: Protest in der Kabylei #25298
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hallo malika - viele informationen, die du gibst, kenne ich und viele waren mir unbekannt. in der geschichte des kolonialsimus muss noch viel aufgearbeitet werden. gott sei dank spielt da deutschland eine "kleine" rolle, verglichen mit frankreich, spanien, portugal, holland und england. aber egal. darum geht es ja auch nicht!

das eine ist der verrat von algeriern an ihren landsleuten (thema), das andere ist, wie ehemalige kolonialisten heute mit dem erbe oder ergebnis ihrer politik umgehen (thema).

wenn ich nicht alles falsch sehe, hier in diesem thamzight-forum geht es *auch* um kolonialisierung, also wie völker ihrer kultur entfremdet wurden.

malika, schau einmal! als ich die ersten male nach marokko fuhr, wurde mir (so unter der hand) immer einmal wieder erklärt, dass die spanier im norden marokkos sehr rücksichtslos vorgingen.

dann wurde mir erklärt, dass die franzosen sehr viel "rücksichtsvoller" waren. anhand der städte marrakesch und fes wurde mir von offizieller seite gesagt: die franzosen hätten rücksicht genommen auf gewachsene kulturen und deshalb die alten städte unangetastet gelassen. stattdessen habe man *neben* den alten städten europäische zentren errichtet. dies ist heute in marokko in allen städten (fes, meknes, casablanca etc.) zu sehen. für mich war das - bis heute - der beweis, dass die franzosen in ihrer kolonialpolitik - wie kritisch wir dieser politik heute auch gegenüberstehen - die kultur des landes, das sie besetzten, respektierten.

um es noch einmal zu sagen: dies ist die "offizielle" lesart europäischer politik, wenn es um den "kolonialismus" in nordafrika geht.

ich wünsche mir hier in diesem forum "dringend" widerspruch, wenn diese lesart falsch ist.

Jocim (der hier etwas lernen möchte!)

Re: Protest in der Kabylei #25299
04/06/02 11:28 PM
04/06/02 11:28 PM
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Malika Offline
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HALLO JOCIM.
Eben hatte ich Dir die ganze Besiedlunggeschichte Algeriens aufgeschrieben und da macht es zack und futsch wars.Ärgerlich sowas!
Die Franzsosen so zu loben das wirst du bei mir nicht erleben.Wenn ich ein volk auf der welt hasse,dann sind die es.

ich machs kurz ,morgen mehr bei Bedarf.Ich lasse jetzt mal die ganzen Aufstände der Masiren aus,sonst sitze ich übermorgen noch dran.

1830 um diese Zeit war der algerische Seehandel(sag niemals Seeräuber zu einem Maghrebiner ,das könnte böse enden) durch Raub und Plünderung der Europäer am Boden.Es bestand also keine "Gefahr "für Europa.Aber durch die Backpfeife die der Dey einem der Franzosen verpasste und obigem angegebenem,die Moros plünderen unsere Schiffe(Unsinn)hatten sie einen Grund Algerien zu besetzen.
In den ersten jahren kommen die Militärs ins Land.Sie lernen die Gebräuche ,Sitten und die Sprachen.Sie durchforschen das Land,rauben ,plünderen,schänden,vertreiben die Bewohner der fruchtbaren Ebenen,besetzen es und eigenen es sich an.
Vorher werden aber noch die Felder verbrannt.
Die Frauen derer sie habhaft werden,werden unter den Truppen versteigert.Wenn der Stamm der Frauen Geld,oder Pferde hat,kann es passieren das diese vorher natürlich geschändet ,durch ein Lösegeld freikommt.
Männer über 15 werden bei habhaft machung getötet,oder nach Frankreich in die Kohlenbergwerke verfrachtet.
Die kolionalmacht,requierte Moscheen ,machte daraus Truppenunterkünfte,verbot quranschulen ,sowie arabischunterricht und machte Französisch zu alleinger Amtssprache.1912 kam es zur Wehrpflicht algerischer muslimischer Männer.
während die einheimischen Juden schon 1871 die vollen Bürgerrechte hatten,bleib dieses den Algeriern bis 1947 untersagt.

so ,das war aber in ganz groben zügen.
komm mir aber nicht mehr mit dem guten Franzosen,das ist strikt pure Geschichtsverfälschung.Die ´bonbons ,also die richtig harten Dinger habe ich alle noch nicht dazugeschrieben.

kinder wurden ihren Müttern entrissen ,in Missionarsschulen gesteckt.Die Eltern bekamen sie nicht mehr zusehen.
Kabylinnen sollten mit Franzsosen verkuppelt werden,weil diese angeblich besser zu assimilieren seien und hellhäutiger usw.

Was ein Schwachsinn ,hellhäutiger ich bin eher dunkel.Da wir eh stur sind gab sich kaum eine dafür her.Einigen Frauen wurden die tätowierungen unter Zwang entfernt,weil es nicht dem Schönheitsideal der Franzosen entsprach und man das "Kreuz Christi"(nicht lachen jetzt,die meinten das wirklich so)auf der Stirn tragen dürfe usw.
Diese die mit Dir unter vorgehaltener Hand redeten hatten wirklich keinen Ahunug,keinen blassen Schimmer!


Der Franzose hat so schmutzige Finger,die nach Tod,Verwesung und Pestilenz stinken,das es für ganz Afrika reicht,nein Unsinn für die ganze Welt.Er sollte sich nicht erdreisten mit seinen Dreckfingern auf andere Länder zu weisen.

Ich habe die Hungernot und die Pest 1871 in Algerien vergessen.Die haben dabei zugeguckt,die Herren Missionare und Militärs und sonstiges Gesocks.

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