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Neuerscheinung "Verlassen" v. Tahar Ben Jelloun #24305
14/04/07 12:24 AM
14/04/07 12:24 AM
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Süddeutschland
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Elvire Offline OP
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Elvire  Offline OP
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Süddeutschland
Guten Abend,

unter dem dt. Titel "Verlassen" erscheint jetzt das Buch, das in Frankreich seit letztem Jahr auf dem Buchmarkt ist.

Das Schiff der Hoffnung
Über das Schicksal junger Marokkaner in Spanien
© Die Berliner Literaturkritik, 06.03.06

PARIS (BLK) – Das französische Literaturmagazin „Lire“ stellt den neuen Roman des französisch-marokkanischen Schriftstellers Tahar Ben Jelloun vor. „Partir“ („Weggehen“) beschreibt am Beispiel von Azel die Lebenssituation vieler junger Marokkaner, die ohne Arbeit und Zukunftsperspektive in einem Land voller Korruption, Armut und Gewalt leben. Und deren größter Traum es ist, die Heimat zu verlassen um in Europa ihr Glück zu suchen.

Azel verbringt seine endlosen Tage im Café am Meer. Das Meer in seiner unerhört blauen Schönheit wird zur Metapher seiner unerfüllten Wünsche, seiner Sehnsucht nach Europa und damit einem besseren Leben. Und es wird zum Symbol für das Abgeschnittensein von sich selbst, denn „man ist von sich selbst getrennt, wenn man ein Leben lebt, das nicht verdient, gelebt zu werden“. Azel hat keine Lust, sein Dasein in Musik und Tanzen zu ertränken, aus seinem Leben eine immerwährende Party zu machen. Und so ist er bereit, alles zu tun, um „abzuhauen“. Seine Ankunft in Spanien wird jedoch zum Schockerlebnis. Auf einer Polizeistation wird er verprügelt und misshandelt. Doch dann lernt er Miguel kennen, einen neureichen Homosexuellen, der in Künstlerkreisen verkehrt. Tagsüber arbeitet Azel für ihn, nachts ist er sein Geliebter. Als er schließlich von diesem fortgeschickt wird, erkennt Azel, dass „Spanien nicht die Lösung ist“. Was einst Hoffnung versprach ist nur die Kehrseite des Notstandes. Ihm wie auch den anderen wird immer ihr eigener Boden fehlen, „damit das Leben, von dem sie träumen, endlich ihr Leben sein kann“. So kehrt Azel nach Marokko zurück.

Was bleibt ist Erfahrung. Diese in Bewusstsein zu verwandeln, sei die Aufgabe des Schriftstellers schreibt „Lire“. Möglicherweise sei dieser der eigentliche Fährmann zwischen den Welten, der den Einzelnen so nah wie möglich zu sich selbst zurückführe.

Tahar Ben Jelloun wurde 1944 in Fes geboren. Er gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb.

Re: Neuerscheinung "Verlassen" v. Tahar Ben Jelloun #24306
14/04/07 01:14 PM
14/04/07 01:14 PM
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Lauchcremesuppe Offline
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Lauchcremesuppe  Offline
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Deutschland
Ich bin gerade auf Seite 160 ... auf der Polizeistation verprügelt und misshandelt wird er allerdings noch in Marokko ... .
Bislang finde ich das Buch ziemlich beklemmend, insbesondere nachdem mein ( marokkanischer) Mann mir ständig bestätigt, dass es realistisch ist.
...


Probleme sind Lösungen in Arbeitskleidung
Re: Neuerscheinung "Verlassen" v. Tahar Ben Jelloun #24307
14/04/07 03:13 PM
14/04/07 03:13 PM
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allemagne
Rashida* Offline
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Rashida*  Offline
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allemagne
Ich habe das Buch auch schon gelesen... ist wirklich krass... aber ich frage mich dann auch immer, in wie weit das wirklich alles so ist... Und auch der Traum von Europa. Das der vorhanden ist - in vielen Köpfen - keine Frage, aber dass es so weit kommt ihn zu verwirklichen, dass man es dann wirklich auf sich nimmt. Da hängt doch so viel dran, auch die Familie zu verlassen und am ende alles was man hat - bis man am Ende auch sich selbst verlässt und dann erkennen muss, dass doch nicht alles vielleicht sogar nichts besser wird...
Aber wir können und wahrscheinlich kein bisschen in sie reinvesetzen, dafür sind wir hier wahrscheinlich viel zu verwöhnt - glauben zu verstehen, dass es anderen Menschen schlecht - schlechter geht, aber was das wirklich heisst...


Wer Schmetterlinge lachen hört, der kann auch Wolken riechen.
Re: Neuerscheinung "Verlassen" v. Tahar Ben Jelloun #24308
14/04/07 08:48 PM
14/04/07 08:48 PM
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Hamburg
keineprinzessin Offline
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keineprinzessin  Offline
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Hamburg
tja so ist das leben, nie ist der mensch zufrieden mit dem was er hat,
ein teil der menschen, die in afrika, asien... geboren sind, wollen nach europa und ein teil der menschen, die sich in europa nicht wohlfühlen wollen auswandern, ich würde mal sagen, wohl fühlen kann ich mich nur, egal wo und wie ich lebe, wenn ich mit mir selbst im einklang bin,mich an meinen eigenen werten orientiere und danach lebe, mag sein, dass einige von euch diese meinung bescheuert finden.....ich kann verstehen, wenn jemand aus der armutsfalle heraus will, und ein anderes leben wagen möchte, ganz gleich wie es ausgehen wird...
denn stillstand bedeutet rückschritt


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