Mein Sohn, Kind einer Deutschen und eines nun Deutschen marokkanischen Ursprungs, soll nach der Scheidung im Alter von 4 Jahren beim Marokkan. Konsulat angemeldet werden. Ich muss hierzu meine Ausweispapiere etc. in Kopie zur Verfügung stellen. Sollte ich mich weigern, würde mich der Kindsvater anzeigen und käme so zu seinem Recht. Seine Begründung für diese Anmeldung liegt im Erbrecht, besonders falls aus einer neuen Beziehung des Vaters weitere Kinder hervorgehen.
Kann der Vater mit dieser Anmeldung und dem marokkanischen Familienstammbuch auch ohne meine Einwilligung einen Pass für das Kind erwirken?
Bisher haben mir meine Familie, Freunde und Bekannte, sowie meine Rechtsanwältin von der Einwilligung abgeraten, da es während der Trennung Spannungen zw. meinem Ex-Mann und mir gab
Ich würde mich über eine rechtlich fundierte Antwort, aber auch Erfahrungswerte freuen.

Verstehe ich nicht.
Gibt dir deine Rechtsanwältin keine rechtlich fundierte Antwort?

Im Forum Deutsches Recht wirst Du eher eine Auskunft bekommen.

Denk aber bitte auch im Sinne des Kindes ein paar Jahre weiter...vielleicht will das Kind ja mal in Marokko leben wenn es erwachsen ist....und eine heute verpaßte Anmeldung könnte später mal rechtliche Nachteile für das Kind bringen...
Meine Kinder haben 2 Pässe und ich habe von klein auf dafür gesorgt das dies auch immer alles seinen richtigen Weg nimmt.
Ich bin geschieden und habe trotzdem immer zwischen den Dingen die mich und meinen Ex angehen und Dinge die meine Kinder und ihren Vater angehen einen Unterschied gemacht.
Vater ist und bleibt der Vater!Ich hoffe Du schaffst es Dein Kind ich sage jetzt mal "neutral" aufwachsen zu lassen und sorgst dafür das es nie was negatives über seinen Vater hört...das Kind soll (und wird) sich im Laufe der Jahre selber ein Bild machen...habe ich alles hinter mir,meine Kinder sind erwachsen.
Alles Gute....

Vielen Dank für eure Antworten.
Die Anwältin, die ich für meine Scheidung beauftragt hatte, kennt sich mit dem marokkanischen Recht nicht aus, sodass sie mir nicht fundiert weiterhelfen kann.

Der zweite Beitrag bringt mich auf meiner Entscheidungsfindung ein Stückchen weiter. Ich habe halt nur Befürchtungen, dass ich einen Weg ebne, der später in ein Desaster führen könnte.
Letztlich kann mir niemand die Entscheidung abnehmen.

LG Sitouna

Hallo Sitouna das hatt doch nur Vorteile für das Kind wenn es auch beim Marokkanischen Konsulat gemeldet wird,und immerhin ist er ja auch Marokkaner,nachteile wird es weder für dich noch für das Kind nicht geben, ich verstehe nicht warum das der Vater nicht schon bei der Geburt gemacht hatt.

Ayoub, ich glaube, dass Sitouna kein besonders gutes Verhältnis zu ihrem Exmann hat (sie schildert es ja so). Deswegen hat sie Bedenken u. evtl. auch Ängste. Ich kann es schon nachvollziehen, denn es wäre nicht die erste "Kindesentführung" auf (nach moslemischen Recht ist ja das Kind automatisch auch moslemisch) "legalem" Weg und viele Ex-Ehepartner (ob Mann oder Frau) hatten dann keinerlei Recht in jenem Lande auf ihrer Seite. Das sind natürlich die absoluten traurigen Härtefälle, aber wenn der Expartner einem während der Trennung und auch noch nach der Scheidung das Leben schwermacht, dann kann ich ihre Bedenken verstehen. Meine Freundin sieht momentan auch gerade wie ihr Nochehemann in allem "querschießt" u. jegliche friedlichen gemeinsamen Klärungen u. Bemühungen, Dinge (die, die Kinder betreffen oder finanzielle, sogar auch private) zu klären mit immenser Kraft sabotiert. Als Anmerkung: Nein, er ist kein Moslem. Er ist ein Christ (und er ist Afrikaner). Ich mochte ihn immer, aber ich wusste auch welche Probleme er vor allem mit sich selbst hat. Du siehst also, Ayoub, es geht hier nicht nur um Bürokratie u. Papierkram, sondern um zwischenmenschliche Beziehungen, die sich als äußerst schwierig gestalten und da ist eine gewisse Vorsicht nicht unbedingt verkehrt.
LG

Hi Annett Das sie sich nicht gut mit ihrem Ex versteht das konnte ich ja Rauslesen,aber wie gesagt das Kind hatt ja durch den Eintrag im Stammbuch des Vaters nur Vorteile,so ein Streit sollte nicht auf dem Rücken des Kindes ausgetragen werden

@Ayoub, ich stimme dir in diesem Punkt, dass "Scheidungskriege" und das Ganze danach, nie auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden sollte, hundertprozentig zu. Nur leider ist eine Trennung in Frieden selten der Fall und die Kinder sind immer irgendwie die Leidtragenden. Traurig, nicht?
LG
Annett

Da du offensichtlich die Fürsorgeberechtigte bist, kann er dich, auch gerichtlich, zu gar nichts zwingen.

So steht es alleine bei dir, wie du dich verhälst.

Hallo Armin, wir haben als Eltern das gemeinsame Sorgerecht, das Kind lebt wohl aber bei mir. Gilt dann deine rechtliche Einschätzung noch?
Gruß Sitouna

Hallo Ayoub,
wir besprechen strittige Themen nie vor dem Kind, sodass es uns nie im Streit erlebt. Auch machen wir den jeweils anderen Elternteil nicht schlecht und "würgen" auch nie Erzählungen des Kindes über Vater oder Mutter ab.

Ich sehe jedoch nicht nur Vorteile für mein Kind. Zum einen besteht bei Mehrstaatigkeit die Möglichkeit, dass mein Sohn zum Wehrdienst in Marokko eingezogen werden kann, zum anderen würde er bei einem Problem in Marokko keinen Schutz durch den deutschen Staat genießen, da dann das marokkanische Recht greifen würde.
Außerdem hat mein Ex- Mann in der Vergangenheit Drohungen ausgesprochen, die von Kindesentzug bis Mord reichten. In die Tat umgesetzt hat er bislang nichts dergleichen.
Er ist somit eher in die Kategorie "Hunde, die bellen, beißen nicht!" einzuordnen, jedoch ist ein solches Verhalten auch nicht einfach zu übergehen, denn eine Drohung bleibt eine Drohung!
Gruß Sitouna

Hallo Legolia,
vielen Dank für deine gute Einschätzung meiner Bedenken. Du sprichst oftmals aus, was andere nur denken - manchmal tut die Wahrheit weh, aber sie öffnet auch die Augen!!!
Gruß Sitouna

Hallo Sitouna Ich Kenn deinen Mann nicht,daher kann ich ihn nicht beurteilen,er sieht das sicher auch anders als du. Marokkaner sind von Natur aus Kinderlieb,ich glaube nicht das er im Stande ist dem Kind Leid zuzufügen. Aber ich kann dir eins sagen wenn Gott bewahre das ich in der Situation kommen werde,das meine Ex mir Verweigert mein Fleisch und Blut ins Stammbuch einzutragen und somiet verhindern würde das er sein Recht auf mein Erbe bekommt,dann würde ich alles tun auch zum Wohle des Kindes um ihn doch einzutragen und ich würde einen Weg finden.Das er jemals zum Militär eingezogen wird das Glaub ich nicht, da müßte schon viel passieren, die meisten Arabischen Regierungen bevorzugen aus Gutem Grund Loyale Berufsarmeen
Lg Ayoub