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Artikel in der WAZ vom 03.03.2010 #102954
03/03/10 04:24 PM
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Wie Pärchen auf Dauer 2500 Kilometer Distanz überstehen

Partnerschaften, 03.03.2010, Jessica Buschmann

Essen. Nadine Grippekoven aus Mönchengladbach und Youssef Ramili aus Marokko sind seit einem halben Jahr ein Paar. Kennen gelernt haben sich die beiden bei Facebook. Ende März wird die 26-Jährige ihren Freund zum zweiten Mal besuchen. Aber hat ihre Liebe langfristig eine Chance?

Es war ein Abschied ins Ungewisse. Zwei ganze Wochen, die in der Rückschau doch so furchtbar kurz waren, liegen hinter Nadine Grippekoven und ihrem Freund Youssef Ramili. 14 Tage, in denen sie sich kennen gelernt und ineinander verliebt haben. Und nun stehen beide in Marrakesch am Terminal, umarmen sich ein letztes Mal, bevor Nadine zu ihrem Gate muss. Beide wissen, dass sie sich wiedersehen, dass sie zusammen bleiben wollen. Doch gleichzeitig fürchten sie sich vor den nächsten Tagen, den nächsten Wochen, an denen sie nicht beieinander sein können. Hatten sie doch gerade damit begonnen, sich aneinander zu gewöhnen.

Nadine Grippekoven lebt in Mönchengladbach und macht dort ihr Abitur nach. Ihr Freund Youssef Ramili betreibt mit zwei Freunden eine Surfschule in der Nähe des Küstenortes Essaouira. 2500 Kilometer trennen sie voneinander. Kennen gelernt haben sie sich bei Facebook. „Er hat mich angeschrieben“, erzählt die 26-Jährige. Erst war sie skeptisch, wer sich hinter Youssef eigentlich verbirgt und ob Youssef auch wirklich Youssef ist. Sie recherchierte, fand seine Surfschule tatsächlich, sah weitere Fotos und war sich sicher: „Er hat nichts zu verstecken.“ Monatelang haben die beiden sich über Facebook geschrieben, per Video-Chat bei Skype sich dann auch sehen können. „Es hat sich entwickelt, dass wir uns nett fanden“, sagt Nadine. Und dann lud Youssef sie nach Marokko ein, Nadine sagte zu und buchte einen Flug für die Herbstferien.
Mit Abenteuerlust nach Marrakesch

Telefon und Internet spielen in Fernbeziehungen eine wesentliche Rolle.

Natürlich war es ein Abenteuer, einfach nach Marrakesch zu fliegen. Das weiß auch Nadine Grippekoven. Als sie sich auf dem Flughafen-Parkplatz das erste Mal umarmten, sei das „ganz schön krass“ gewesen. Aber schnell war die erste Anspannung verflogen und das frisch verliebte Pärchen verlebte zwei traumhafte Wochen am Strand von Essaouira. Doch mittlerweile ist Anfang März und seit ihrem Abschied haben sie sich nicht mehr gesehen. Beide verdienen nicht genügend Geld, um ständig hin- und herzufliegen. Außerdem muss Nadine täglich in die Schule und Youssef hat auch selten frei, die Zukunft der Surfschule steht auf der Kippe. Dennoch wird es ein Wiedersehen geben: „Ich fliege in den Osterferien wieder zu ihm“, sagt Nadine und ihre Augen leuchten voller Vorfreude.

Doch ganz so einfach wird es nicht werden. Peter Wendl ist Diplom-Theologe und Kommunikationstrainer für Paare in Fern- und Wochenendbeziehungen. In seinem Buch „Gelingende Fern-Beziehung“ gibt er Ratschläge, wie Pärchen, die kilometerweit voneinander getrennt leben, vielleicht „für immer“ Liebende bleiben. Gerade weil Paare in Fernbeziehungen oft nur kurz, dafür aber umso intensiver, Zeit miteinander verbringen, sei diese mit „sehr hohen Erwartungen überfrachtet“, sagt Peter Wendl. „Ich nenne es den Weihnachtseffekt.“ Beim Wiedersehen soll genau wie an Weihnachten alles harmonisch verlaufen. Der Streit ist vorprogrammiert. Auch, weil sich beide Partner in der langen getrennten Zeit fremd geworden sind und sich bei jedem Wiedersehen neu kennen lernen und aneinander gewöhnen müssen. Sind sich beide Partner jedoch dessen bewusst, können sie sehr glücklich miteinander werden.

Auch wenn das Wiedersehen zwischen Nadine und Youssef nach ihren Wünschen verlaufen sollte, so wird früher oder später immer wieder eine Frage aufpoppen wie ein nerviges Werbe-Fenster im Internet: Hat ihre Liebe langfristig eine Chance? „Es geht immer weiter und wenn man wirklich will, dann wird sich eine Möglichkeit bieten“, sagt Nadine. „Es dürfte schwer werden, aber es kann funktionieren“, mutmaßt hingegen Peter Wendl. In den nächsten drei Jahren wird Nadine in Deutschland bleiben müssen, schließlich will sie ihr Abitur nachholen. Gerne würde sie auch noch studieren. Für Youssef dürfte es ebenfalls nicht einfach sein, nach Deutschland zu kommen. „Wenn er langfristig hier bleiben möchte, müssten wir heiraten. Aber für eine Hochzeit ist es noch zu früh und eine Scheinehe kommt nicht in Frage“, sagt die 26-Jährige.
Jeder Partner braucht einen erfüllenden Alltag

Für Kommunikationstrainer Peter Wendl sind vor allem zwei Dinge entscheidend, damit eine Fernbeziehung gelingen kann: „Beide Partner müssen lernen, während der getrennten Zeit einen erfüllenden Alltag zu kultivieren.“ Ebenso bräuchte das Paar eine „mittelfristige Perspektive“. „Nachdem die erste Verliebtheit vorbei ist, beginnt die Partnerschaft Arbeit zu werden“, sagt Peter Wendl. Dann kommt die Frage auf, wie es denn eigentlich weitergehen kann. Die Frage nach einer gemeinsamen Zukunft. „Es wird schwierig, wenn nicht einer der beiden auf Dauer bereit ist, in den Kulturkreis des anderen einzutreten“, sagt Wendl. Übrigens: „Wenn der westliche Teil die Frau ist, geht häufiger sie.“ So hat es Peter Wendl beobachten können.

Nadine kann sich durchaus vorstellen, in Marokko zu leben. „Wenn wir die drei Jahre überstanden haben, dann kann man sicher sein, dass es etwas Festes ist“, ist sich die gebürtige Mönchengladbacherin, die sich eine Wohnung mit ihrer Freundin teilt, sicher. Eifersüchteleien seien kein Thema in ihrer Beziehung, auch wenn keiner von beiden genau weiß, was der andere gerade so tut. Aber Fremdgehen ist für Nadine tabu und auch bei Youssef macht sie sich keine Sorgen. „Man lebt ein Single-Leben ohne die Freiheiten eines Singles“, sagt sie. Dass sie sich in der langen Zeit, in der sie sich nicht gesehen haben, entfremden könnten, darüber macht sich die 26-Jährige keine Sorgen. Dafür gibt es ja Video-Chats und Handys.

Re: Artikel in der WAZ vom 03.03.2010 [Re: Katja] #102966
03/03/10 07:15 PM
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„Wenn der westliche Teil die Frau ist, geht häufiger sie.“ So hat es Peter Wendl beobachten können.

Das finde ich immer so schade!

Viele Frauen verbiegen sich bis sie nicht mehr können.
Das konnte ich bei 2 Bekanntinnen beobachten.

In unserer 5 jährigen Ehe ist es zum Glück nun nicht so.


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