Posted By: Momo
Endlich mal jemand der klartext redet oder warum Günther Grass jetzt..... - 14/10/01 02:16 AM
heftig kritisiert wird !
Hi,
wie man sieht wird Kritik über Israel sehr schnell im Keim erstickt. Hier ein Auszug aus dem Interview von Günther Grass weshalb er jetzt kritisiert wird.
SPIEGEL ONLINE: Den offenbar wohlhabenden Terroristen geht es doch aber gar nicht um materielle Werte und Hungerbekämpfung. Eher berufen sie sich auf politische Ungerechtigkeiten und zehren vom Frust der Palästinenser.
Günter Grass: Solchem Frust vorzubeugen, das wäre aber kluge Politik. Solange Ursachen da sind für diesen nachwachsenden Hass, solange die Wut und die zum Teil berechtigte Empörung nicht beseitigt werden, ändert sich nichts. Dazu gehört auch der Mut, Israel endlich dazu zu bringen, seine Besatzungspolitik aufzugeben, die nun schon über Jahrzehnte geht.
ZOOM77/AP
"Es ist für mich ein Freundschaftsbeweis Israel gegenüber, dass ich es mir erlaube, das Land zu kritisieren." (Beisetzung eines getöteten palästinensischen Kindes)
Israel muss aber nicht nur besetzte Gebiete räumen. Auch die Besitznahme palästinensischen Bodens und seine israelische Besiedlung ist eine kriminelle Handlung. Das muss nicht nur aufhören, sondern rückgängig gemacht werden. Sonst kehrt dort kein Frieden ein. Diese Voraussetzungen müssen von Israel geleistet werden. Aber dieses Auge um Auge, Zahn um Zahn der gegenwärtigen Politik schaukelt allen Zorn nur noch weiter hoch, und sorgt dafür, dass immer neue Bin Ladens mit anderen Namen nachwachsen.
SPIEGEL ONLINE: Kritik an Israel ist in Deutschland aber gemeinhin verpönt.
Günter Grass: Es ist aber für mich auch ein Freundschaftsbeweis Israel gegenüber, dass ich es mir erlaube, das Land zu kritisieren - weil ich ihm helfen will. Damit bin ich mir einig mit meinem israelischen Schriftstellerkollegen Amos Oz und vielen Freunden, die das gleiche in Israel tun. Solche Kritik aber zu kritisieren - damit muss man aufhören. Und genauso dumm ist es, Kritik am Krieg in Afghanistan als antiamerikanisch abzutun. Schließlich verteidigt Amerika Freiheit. Und Freiheit beginnt mit dem Wort.
Das Gespräch führte Holger Kulick
Quelle www.spiegel.de
Ciao
Momo
Hi,
wie man sieht wird Kritik über Israel sehr schnell im Keim erstickt. Hier ein Auszug aus dem Interview von Günther Grass weshalb er jetzt kritisiert wird.
SPIEGEL ONLINE: Den offenbar wohlhabenden Terroristen geht es doch aber gar nicht um materielle Werte und Hungerbekämpfung. Eher berufen sie sich auf politische Ungerechtigkeiten und zehren vom Frust der Palästinenser.
Günter Grass: Solchem Frust vorzubeugen, das wäre aber kluge Politik. Solange Ursachen da sind für diesen nachwachsenden Hass, solange die Wut und die zum Teil berechtigte Empörung nicht beseitigt werden, ändert sich nichts. Dazu gehört auch der Mut, Israel endlich dazu zu bringen, seine Besatzungspolitik aufzugeben, die nun schon über Jahrzehnte geht.
ZOOM77/AP
"Es ist für mich ein Freundschaftsbeweis Israel gegenüber, dass ich es mir erlaube, das Land zu kritisieren." (Beisetzung eines getöteten palästinensischen Kindes)
Israel muss aber nicht nur besetzte Gebiete räumen. Auch die Besitznahme palästinensischen Bodens und seine israelische Besiedlung ist eine kriminelle Handlung. Das muss nicht nur aufhören, sondern rückgängig gemacht werden. Sonst kehrt dort kein Frieden ein. Diese Voraussetzungen müssen von Israel geleistet werden. Aber dieses Auge um Auge, Zahn um Zahn der gegenwärtigen Politik schaukelt allen Zorn nur noch weiter hoch, und sorgt dafür, dass immer neue Bin Ladens mit anderen Namen nachwachsen.
SPIEGEL ONLINE: Kritik an Israel ist in Deutschland aber gemeinhin verpönt.
Günter Grass: Es ist aber für mich auch ein Freundschaftsbeweis Israel gegenüber, dass ich es mir erlaube, das Land zu kritisieren - weil ich ihm helfen will. Damit bin ich mir einig mit meinem israelischen Schriftstellerkollegen Amos Oz und vielen Freunden, die das gleiche in Israel tun. Solche Kritik aber zu kritisieren - damit muss man aufhören. Und genauso dumm ist es, Kritik am Krieg in Afghanistan als antiamerikanisch abzutun. Schließlich verteidigt Amerika Freiheit. Und Freiheit beginnt mit dem Wort.
Das Gespräch führte Holger Kulick
Quelle www.spiegel.de
Ciao
Momo