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Diskriminierung an den deutschen Schulen

Posted By: Kenipub

Diskriminierung an den deutschen Schulen - 03/11/13 11:12 AM

Jeder vierte Student oder Schüler mit Migrationshintergrund diskriminiert werden. Zu dieser Begründung kommt das Bundesamt gegen Diskriminierung in einem Bericht. Auch Homosexuell Studenten sind diskriminiert.
Nach einem Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird jeder vierte Immigrantenschüler oder -Studenten diskriminiert. Sechs Prozent der Befragten waren Behinderten, die auch, geächtet oder gemobbt worden. Homosexuelle Schüler sind auch getroffen, sie fühlen sich diskriminiert und beleidigt.
So sind die Beziehung Schüler -Lehrer nicht gut bei den genannten Gruppen. Das belastet ihre Eltern, die schon Schwierigkeiten ihre Kindern zu schulen.
Problematisch sei, dass eine Diskriminierung oft schwer nachzuweisen ist. Und noch die Diskriminierung betrifft die alle drei Gruppen (Schüler, Studenten und Homosexuelle Schüler) auch später auf dem Arbeitsmarkt. Das heißt Keine Chancengleichheit.
Als ich diesen Bericht las, wird man erstaunt, dass die Politiker und einige Vereine über Integration und eine Multi Gesellschaft sprechen. Ich glaube, wenn in Deutschland so fortgesetzt wird, die Rede von einer Multigesellschaft muss man sie abträumen!!
Was halt ihr über das Thema?
https://www.alumniportal-deutschland.org
Posted By: Thomas Friedrich

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 03/11/13 10:06 PM

Mich würde interessieren, wie stark die gleichen Minderheiten in Marokko diskriminiert werden.
Mir ist öfters zu Ohren gekommen, dass die Kinder von hier lebenden Europäern die mit Marokkanern verheiratet sind, mancherorts von Mitschülern als "Bastarde" beschimpft werden.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Homosexuelle hier einen weniger angenehmeren Standpunkt haben als in Europa.
Auch höre ich öfters das Wort "Jude" als Schimpfwort.
Hat das maghrebische Amt gegen Diskriminierung dazu schon einen Bericht?
Posted By: Wadi235

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 05/11/13 11:55 AM

Rassismus in Marokko: Schwarze fürchten Angriffe
Ein Tag der Trauer für die senegalesische Gemeinde in Marokko. Am 12. August wird ein 31-Jähriger aus ihrer Mitte am Busbahnhof der marokkanischen Hauptstadt Rabat erstochen. Motiv ist laut Ermittlern ein Streit mit einem Einheimischen um einen Sitzplatz. Das Verbrechen sehen viele als Zeichen für den wachsenden Rassismus in Marokko. Schwarze Einwanderer fühlen sich auf einmal bedroht.

Aus:RP-Online
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 05/11/13 08:36 PM

Hallo,

also ich frage mich, warum eigentlich auf ein Beitrag über rassistische und andere Diskriminierungsformen in Deutschlands Schulen, plötzlich über Rassismus und Diskriminierung in Marokko gesprochen, anstatt über die zur Diskussion gestellte Problematik der Diskriminierung in Deutschlands Schulen? Was soll mit der Ablenkung des Blicks von Deutschland weg, hin zu Marokko bewirkt werden? Die Ansicht, dass Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten für eine Diskussion und Thematisierung nicht relevant genug ist, da es ja auch andernorts Rassismus und Minderheitenfeindlichkeit gibt und somit auch ein Stück "normal" sei? Oder ein bloßes Wegschauen und Ablenken von einem deutschen, sowie allgemein europäischen Problem?

Diese Tage formieren sich verstärkt radikale rechts-nationalistische Gruppierungen in ganz Europa, wobei diese "nur" die extreme und offensichtliche Spitze des Eisberges darstellen. Diskriminierungen durchziehen tief und strukturell Gesellschaft und Alltag.
Dass Minderheiten, insbesondere Minderheiten mit Migrationshintergrund, im Schulsystem (sowie in anderen Bereichen) strukturell diskriminiert, schlechtergestellt und ausgegrenzt werden, ist eine nachgewiesene Realität in europäischen "nationalkulturellen" Gesellschaften. Wenn man dann auf einen Thematisierungsversuch dieser Problematik damit antwortet dass man den Blick umkehrt und stattdessen lieber über angebliche Missstände in Marokko debattiert, dann bedeutet das auch, ein Problem zu verkennen und abzulenken von eigenen gesellschaftlichen Missständen.

Jasmin
Posted By: Chadidscha

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 05/11/13 09:38 PM

Das kennt man doch. So reagieren Kinder, wenn sie bei etwas erwischt werden, das sie nicht tun durften:

" cry ich nicht, er aber auch..."

Es liebs Grüessli
Chadidscha
Posted By: Thomas Friedrich

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 05/11/13 09:55 PM

Liebe Jasmin,

dass DU voreingenommen bist zeigst Du deutlich mit Deiner Aussage "...über angebliche Missstände in Marokko..".
Wer sich halbwegs in Marokko auskennt der weiss, dass dies keine angeblichen sondern tatsächliche Missstände in Marokko sind.

Auch Deine Frage warum ich von Missständen in Deutschland auf Missstände in Marokko gekommen bin möchte ich Dir beantworten:

1) Weil dies ein Marokko.- und kein Deutschlandforum ist

2) Weil ich die genannten Dinge in Marokko für stärker verbreitet als in Deutschland halte.

Wer anderer oder gleicher Meinung ist kann gerne in die Diskussion einschwenken und von seinen Erfahrungen oder Nichterfahrungen berichten aber er/sie sollte Beschimpfungen und persönliche Angriffe gegen Personen die andere Erfahrungen gemacht haben unterlassen.

Bevor wieder Schreie losgehen, dass ich "die" Marokkaner schlecht machen würde sage ich es ganz deutlich: Die große Mehrheit der Marokkaner ist gastfreundlich und nicht rassistisch!

Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 05/11/13 10:34 PM

Antwort auf:
Wer anderer oder gleicher Meinung ist kann gerne in die Diskussion einschwenken und von seinen Erfahrungen oder Nichterfahrungen berichten aber er/sie sollte Beschimpfungen und persönliche Angriffe gegen Personen die andere Erfahrungen gemacht haben unterlassen.


Wo habe ich bitteschön "Beschimpfungen und persönliche Angriffe" getätigt? Ich habe meine Gedanken zu der Diskussion dargelegt, nämlich, dass man nicht den Blick abwenden sollte, wenn soetwas thematisiert wird und das wird meiner Meinung nach gemacht, wenn man bei obengenannten Thema über Marokko anstelle von DE spricht. Das war keine Beschimpfung, sondern lediglich meine Meinung - und damit auch meine Art und Weise mich in die Diskussion einzubringen.

Etwas mehr Sachlichkeit wäre nicht schlecht...
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 05/11/13 10:41 PM

Antwort auf:
" ich nicht, er aber auch..."


ja genau, eine Rechtfertigung bzw. Verharmlosung indem darauf verwiesen wird, dass ja die anderen auch nicht besser seien...

Wobei ich ja stark bezweifle, dass in Marokko rassistische Diskriminierung und Angriffe gleich stark verbreitet sind wie in Europa!

LG, Jasmin
Posted By: Bhaloulia

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 06/11/13 01:13 AM

ich kann die Einschätzung, dass es in Marokko ebensolchen oder gar stärkeren Rassismus, als in Deutschland gebe überhaupt nicht teilen!
Meine Kinder sind in Marokko gross geworden und zur Schule gegangen. Sie wurden nie diskriminiert oder gar als Bastarde bezeichnet. Habe meinen Sohn extra noch mal befragt!
Er wird manchmal der Deutsche genannt, aber eher mit Bewunderung oder als eine Art Spitzname.
Im Gegenteil haben meine Kinder und ich sehr häufig eine bevorzugte Behandlung aufgrund unseres 'Anderssein' erfahren. Die meisten Marokkaner sind doch neugierig auf alles Fremde und empfangen uns mit Herzlichkeit und Interesse!
In Deutschland haben meine Kinder es da schon eher schwer, wenn sie als 'Ausländer' eingestuft werden, trotz akzentfreiem Deutsch. Das passiert gelegentlich wegen der fremden Namen oder weil sie untereinander auch mal arabisch sprechen. Wenn sie hingegen in Marokko miteinander deutsch reden ist das nie ein Problem.
Ich denke auch, dass es Rassismus überall gibt, aber hier in Marokko ganz sicher deutlich weniger, als in Deutschland oder anderen europäischen Ländern!
Posted By: Thomas Friedrich

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 06/11/13 06:59 AM

Hallo Jasmin,

ich habe nicht Dich der Beschimpfungen bezichtigt sondern darum gebeten, dass alle die künftig an dieser Diskussion teilnehmen, sachlich bleiben sollten.


@Bhaloulia,

danke für Deine Erfahrungen.
Es freut mich und bestätogt meine persönliche Meinung hier im Lande. Aber, wie gesagt, ich weiss auch von anderem.
Erst gestern bekam ich mit, wie weiße sich abwertend über einen schwarzen Marokkaner aufgrund dessen Hautfarbe äußerten.
Das ist natürlich nicht die Mehrheit aber denoch existend.
Posted By: whatshername61

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 06/11/13 09:27 AM





AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Immanuel Kant
Berlinische Monatsschrift. Dezember-Heft 1784. S. 481-494
Posted By: hansi450

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 06/11/13 01:15 PM

Antwort auf:
Erst gestern bekam ich mit, wie weiße sich abwertend über einen schwarzen Marokkaner aufgrund dessen Hautfarbe äußerten.

Die Hautfarbe innerhalb der marokkanischen Bevölkerung ist gemischt von schwarz bis hellbraun. Wenn da über jemand abwertend geredet wird, berechtigt oder nicht berechtigt, dann spielt die Hautfarbe kaum eine Rolle, und ist eher ein Hinweis zur Person.
Rassismus wie in Europa (wegen der Hautfarbe) habe ich in Marokko noch nicht erlebt.
Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 06/11/13 01:52 PM

"...Hinweis zur Person." Das bringt mich auf was, worüber ich neulich nachgedacht habe. Neulich war ich an einem Samstag als erste an der Moschee zum Unterricht. Ich war zwar total unpünktlich, aber Marokkaner-innen sind da unschlagbar, also war ich die erste grin. Etwas später kam dann eine dazu und meinte, sie hätte ewig vor dem Tor gestanden, wie ich denn reingekommen sei.
- Der Mann von K. hat mich gesehen und mir aufgemacht.
-El morenito? (= der dunkelhäutige)
Meine Gedanken dazu: Ich weiß, dass diese Schwester nichts gegen ihn hat und ihm gegenüber sicher nicht absichtlich rassistisch sein wollte. Im Islam sind alle gleich usw. ...
Aber warum muss sie ihn überhaupt über seine Hautfarbe identifizieren? K. hat nur einen Mann. Der arbeitet als Sicherheitspersonal und hat den Schlüssel und jeder weiß das. Also keine Verwechslungsgefahr mit irgendjemand anderem.
Ich habe kein Problem damit, jemanden über seine Hautfarbe zu identifizieren, wenn es in der Situation nötig ist. Z.B. es gibt zwei Mitarbeiter mit gleichem Namen, die Nachnamen weiß ich nicht, aber der eine ist schwarz und der andere weiß. Wenn ich dann einen von denen sprechen will, kann ich der schwarze oder weiße sagen und sehe dann darin auch keine Spur von Rassismus. Genauso als wenn ich sagen würde der blonde oder der große...
Aber wenn eben keine Verwechslungsgefahr gegeben ist, warum muss man dann auf die Hautfarbe hinweisen? Das ist doch schon unbewusster Rassismus... oder nicht? Wo fängt das an?

Die Bezeichnung "morenito" war dabei übrigens ein Versuch, das so politisch korrekt wie möglich zu tun. Der Mann von K. ist nämlich nicht "morenito" (wie die Mehrheit aller Spanier und Marokkaner) sondern kohlrabenschwarz.
"Morenito" ist jetzt das neue (m.E. blödsinnige) Wort unter spanischsprechenden Marokkanern, um nicht Negro oder Africano zu sagen. Von gebürtigen Spaniern habe ich das bis jetzt noch nicht gehört.
Gäbe es keinen Rassismus, müsste man auch nicht dauernd nach neuen Wörten suchen, wie man Menschen anderer Hautfarbe denn politisch korrekt(er) bezeichnen kann. Dann könnte man genauso Schwarzer wie Blonder oder Rothaariger sein.
Posted By: Kenipub

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 06/11/13 02:05 PM

Das wusste ich nicht, dass nur die Themen über Marokko in diesem Forum diskutiert werden. Es wurde immer in diesem Forum über Marokko und Deutschland geredet. Da wir auf Deutsch diskutieren, ist ganz normal, das wird immer die beiden Kulturen vergleichen.
Die Diskriminierung der Minderheiten in Marokko, das gibt es auch und wenn ich einen Bericht über Diskriminierung an den marokkanischen Schulen hätte, würde ich auch veröffentlichen.
Posted By: hansi450

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 04:01 AM

Es ist oft leichter eine Person per Hautfarbe zu beschreiben, wenn sie sehr hell oder sehr dunkel ist, weil das Merkmal die ganze Gestalt betrifft. Man muss nicht lange nach Einzelheiten suchen, wie beispielsweise eine breite Nase, oder dicke Lippen usw.

In meiner Nachbarschaft (in Marokko) bezeichnen die Leute einen Ladenbesitzer/Marokkaner als „Chinesen“ , weil seine Augen anscheinend eine Ähnlichkeit mit denen der Chinesen haben. Er bekam diesen Spitznamen und niemand denkt dabei an Diskriminierung oder Existenzberechtigung.
Es ist ein Spaß, und der Betroffene ist auch nicht beleidigt.
Ich selbst könnte ihn allerdings auf Grund dieses angeblichen Augenmerkmals nicht identifizieren.
Das kommt wohl auf die Wahrnehmung jedes Einzelnen an.

Von Rassismus wie in Deutschland, mit den Auswüchsen in Solingen, Rostock usw. oder den Pogromen aus der Neonaziszene, habe ich in Marokko noch nichts gesehen oder gehört.
Posted By: Blandina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 12:11 PM


Hallo zusammen,

ehrlichgesagt bin ich ein bisschen schockiert über die Antworten hier.
Sind die 10 NSU Toten schon vergessen? Der Algerier der vor gut 10 Jahren in den Tod gehetzt wurde,die allwöchentlichen Aufmärsche der NPD, all die Anonymen die schon Schläge von den Rechten einkassiert haben?
Und, und, und ...... all das ungenannte Leid das sich hier in D abspielt?
O.k das hat jetzt direkt nichts mit Schulen oder Unis zu tun, aber es dürfte doch wohl logisch sein, dass wenn im Alltag die Diskriminierung auftaucht, sie auch an den Schulen und Unis zu finden ist.
Also meine Tochter ist noch in der Grundschule. Sie selber hat anscheinend noch nichts abbekommen. Leider ist es eher so, dass sie diskriminiert.Sie hat ein deutsch-türkisches Mädchen in der Klasse, welche erst vor einem Jahr nach D gezogen ist, und ein bisschen Schwierigkeiten mit den Artikeln hat. Diese empfindet sie deshalb als komisch und will sie nicht zur Freundin.
Von den Lehrern wird das Mädchen auch nicht unterstützt und extra Förderunterricht gibt es heute nicht mehr.
Zu meiner Schulzeit gab es 2x in der Woche zur 1. Stunde Förderunterricht für schwächere Schüler. 1x Deutsch und 1x Mathe. Musste da selber hin, weil ich beim translaten meines Alemannischs etwas schwach war.
Nun ja, ansonsten hab ich von den fortführenden Schulen gehört, dass es rassistische Diskriminierungen gibt.
In allen sozialen Schichten gibt es inzwischen bekennende Rassisten, gerade unter Jugendlichen.
Was ich aber auch noch als Problem sehe, sind die gestiegenen Kosten für ein Studium. Wer ohne zusätzliche Unterstützung studieren möchte, muss kämpfen. Kann jede freie Minute jobben gehen, und hat somit fast keine Möglichkeit sich mit anderen zu treffen oder feiern zu gehen. Dadurch wird man schon zum Aussenseiter. Und Aussenseiter haben es schwerer.
Interessanten Beitrag gab es Anfang Oktober bei Cosmo TV über den Talentscout Suat Yilmoz der in NRW an Schulen nach Schülern sucht, die Unterstützung brauchen.

Hier ein Link zur Sendung:
http://www.wdr.de/wissen/wdr_wissen/programmtipps/fernsehen/13/09/30_2245_e.php5

Link direkt zur Talentförderung NRW
http://meinetalentförderung.de/startseite.html


Ansonsten...
Viele Grüsse
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 03:01 PM

Hallo Blandina,

sicherlich hast du damit recht, dass all zu oft und zu schnell extreme rassistische Angriffe in Vergessenheit geraten und oft auch nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Was aber noch weniger Aufmerksamkeit bekommt, ja gar unsichtbar häufig bleibt, ist ein Rassismus, der von den meisten nicht einmal wahrgenommen wird und eben alle möglichen Bereiche durchzieht, von Alltag über Schule bis hin zur Arbeit etc. Das Gefährliche, wenn man "nur" von den extremen rassistischen Auswüchsen spricht, ist, dass all die anderen Formen unsichtbar bleiben. Rassistische Ausgrenzungen und Diskriminierungen geschehen ja auch oft subtil, unbewusst und nicht unbedingt immer böswillig. Das Beispiel, das Merlina gebracht hat, zeigt gut, wo Rassismus schon beginnt. Warum wird die Farbe der Haut explizit benannt, wenn doch jeder weiß, um welchen Mann es sich handelt? Oder warum muss man hinzufügen, dass der unfreundliche Kunde in einem Geschäft ein Türke war, während ja auch von Deutschen nicht das Deutsch-Sein erwähnt wird? Das sind alles ausgrenzende Praktiken, die häufig gar nicht intentional erfolgen. Wichtig ist, eben nicht nur den Blick auf die extremen, offensichtlichen Formen von Rassismus zu lenken, sondern auch auf die, die uns gar nicht so bewusst sind, wozu auch gehört, sich selbst hinsichtlich rassistischer Blindflecken zu hinterfragen.

Du sagst, dass deine Tochter selbst diskriminiert, weil sie mit einem türkischen Mädchen nichts zu tun habe möchte, da diese nicht so gut deutsch spricht und appelierst an einen Förderunterricht, um solche "Defizite", wie die dieses türkischen Mädchens zu beheben. Meiner Meinung nach wäre an der Stelle eher angebracht, zu hinterfragen, warum überhaupt schon Kinder damit beginnen, andere auszugrenzen aufgrund deren Andersartigkeit? Förderunterricht ist m.E. kein Mittel, um Diskriminierung und Ausgrenzung von Kindern mit Migrationshintergrund zu beseitigen. Im Gegenteil, der extra Förderunterricht an und für sich kann schon eine ausgrenzende Praxis darstellen. Diskriminierungen in den Schulen geschehen strukturell und werden nicht nur von Lehrpersonen und Mitschülern direkt ausgeübt sondern sind auch in heimlichen Lehrplänen versteckt. Da werden dann zum Beispiel Kinder mit Migrationshintergrund nicht an weiterführende Schulen vermittelt, obwohl sie super Noten haben, weil es heisst, dass das Deutsch mangelhaft wäre, während ein deutscher Schüler ebenfalls seine Probleme haben kann in dem Fach Deutsch, aber darin kein Hindernis gesehen wird, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Häufig werden Kinder sogar überhaupt in Sonderschulen gesteckt, weil sie Probleme mit der deutschen Sprache haben! Das ist der absolute Wahnsinn: Kinder werden als lernbehindert eingestuft, nur weil sie Probleme mit der deutschen Grammatik und Rechtschreibung haben! Da stellt sich schon die Frage, warum überhaupt das Deutsche solch eine Hegemonialität erhebt!? Wobei ein großer Unterschied besteht, ob eine Brite, Franzose oder Italiener oder eine Türke, Araber oder Bosnier einen ausländischen Akzent hat bzw. gewisse sprachliche Fehler macht: bei den einen wird es eher akzeptiert als bei den anderen. Auch in den Schulen wird das eine eher als Vorteil betrachtet, während das andere als Defizit und als störend betrachtet wird.

Rassistisches Denken ist tief verwurzelt in der europäischen Gesellschaft und durchzieht alle möglichen Lebensbereiche. Extreme rassistische Gewalttaten sind nur die Spitze dieser rassistischen Gesellschaft, der Blick muss aber auch auf alle anderen Formen von rassistischer Diskriminierung und Ausgrenzung gerichtet werden, auch auf diese, die gar nicht so offensichtlich und oft unbeabsichtigt sind. Wenn andauernd "nur" über extreme Auswüchse geredet wird, verschwinden alle anderen Formen dahinter.

LG, Jasmin
Posted By: Thomas Friedrich

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 05:51 PM

@Jasmin,

Antwort auf:
Rassistisches Denken ist tief verwurzelt in der europäischen Gesellschaft....


Nicht nur in der europäischen Gesellschaft!
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 06:23 PM

Antwort auf:
Nicht nur in der europäischen Gesellschaft!


Stimmt - auch in der US-amerikanischen!
Andere Gesellschaften kann man wohl kaum bezüglich Rassismus mit Europa und den USA vergleichen, obwohl auch hier zwischen beiden gewisse Unterschiede (bezüglich Wurzeln und Facetten) bestehen...

Schaut mal wieder nach einem "aber die anderen ja auch.." Argument aus...
Posted By: Blandina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 06:48 PM


Hallo Jasmin,

ich stimme Dir voll zu, dass der "einfache" Rassismus auf gar keinen Fall verharmlost werden darf.
Im Gegenteil, wenn wir dort anfangen etwas zu tun, dann fallen die "Extremtaten" wieder mehr ins Gewicht.
Es war nur, dass so gar nicht über die schlimmen Dinge gesprochen wurde. Es schien so als ginge es nur darum, wer wem was zurück unterschieben konnte.

Ansonsten denke ich, dass Rassismus jedem Mensch irgendwie in die Wiege gelegt wurde. Denke es ist ein alter Überlebenstrieb. Der eigene Clan ist einem näher als die Anderen. Und im Falle eines Konflikts, ist halt der Andere fällig.
Zum ersten Mal hat sich das geändert als der Beruf des "Söldners" erfunden wurde, aber um Krieg ging es ja immer noch.
Seit Flower Power möchte man eigentlich keinen Krieg mehr, lieber Brothers in Arms.
Aber dazu benötigt es neue Regeln. Und die sind noch gar nicht ausgereift, was dann natürlich Ängste schürt und Konfliktpotential in sich birgt.

Bei den Grundschulkindern denke ich hat es noch mit der Entwicklung zu tun. Es ist eine Phase in der die Kinder den Wunsch haben, gleich wie die Anderen zu sein. Und alles was nicht ist wie die Mehrheit, wird erstmal misstrauisch begutachtet.
Da kommen natürlich die Eltern mit ins Spiel, die die Kinder positiv beeinflussen sollten. Habe ich getan, und war dann auch kein Problem mehr. Sie mögen sich, auch wenn sie nicht beste Freundinnen sind.
Aber was macht man mit den Kindern deren Eltern es egal ist, bzw die sich der Situation nicht gewachsen fühlen, aus was für Gründen auch immer?
Und hier spielt der Migrationshintergrund keine Rolle. Es trifft "einheimische" Kinder genauso.
Oft ist schon eine Leistungsschwäche zu erkennen.
Und hier sehe ich den Ursprung des heutigen Rassismus. Diese Kinder fangen an unter Leistungsdruck und Versagensängsten zu leiden, und gruppieren sich.
Deshalb bin ich für einen qualifizierten Förderunterricht.
Natürlich realisiert das der Mainstream der Klasse, aber andererseits hat man da nochmal die Chance, dass die angehenden Gräben wieder aufgefüllt werden.


Was die weiterführenden Schulen angeht, bestimmen heute die Eltern, wo das Kind hingeht. Nicht die Lehrer. Schulempfehlung ist nicht mehr bindend. Glaube seit 2 Jahren. Es ist aber immer mehr ein finanzielles Problem. Darüber bin ich selber schockiert. Die haben sich mit ausserschulischen Aktivitäten (Ausflüge, Theaterbesuche, Schüleraustausch etc) auf ein so hohes Niveau hochgeschraubt, dass man es sich erstmal überlegen muss, ob das eigene Geld ausreicht.
Zumal dann nichts für die familiäre Freizeit oder gar Klamotten übrigbleibt. Hier geht es also um eine allgemein gesellschaftliche Diskriminierung. Ohne Moos nix los.
Doch das verstärkt natürlich den Groll ungerecht behandelt zu werden.
Und das nächste ist, dass es bestimmt Fördermöglichkeiten gibt, die einen unterstützen. Nur die muss man selber ausfindig machen. Allgemeine Informationsblätter gibt es nicht. Wieder eine Hürde die nicht sein müsste.

Insgesamt muss ich sagen, sehe ich die Gründe der Diskriminierung in der Unsicherheit und Unwissenheit der heutigen Gesellschaft. Was vor 20 Jahren noch galt, gibt es heute oft nicht mehr. Wer sich nicht ständig auf dem Laufenden hält geht unter. Und das egal welcher Abstammung er ist. Und hier setzt dann wieder der Überlebensinstinkt ein. Wenn ichs nicht schaff, darfs jener schon gar nicht schaffen.
"Den letzten beissen die Hunde"

Das Einzige was man dagegen tun kann, ist neuen Zusammenhalt schaffen. Natürlich multikulti. Nur es macht keiner für uns.
Wenn wir es selber nicht angehen, tut sich nichts.
Möchte nur mal ein Beispiel aus unserer Gemeinde nennen.
Bei 28 Kindern sind nur 3 von hier. Der Rest ist aus nah und fern zugezogen. Von diesen zugezogenen 25 Elternpaaren sind allerhöchstens 5 öffentlich aktiv. Die anderen 20 wohnen halt hier, aber sieht man fast nicht.
Die Gesellschaft bildet keinen Gegenpol mehr zur "Macht", die dadurch mit uns machen kann was sie will, und vor allem wieder die alten Instinkte fördert.

Jetzt muss ich aber los.... smile

Viele Grüsse
Posted By: Thomas Friedrich

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 07:26 PM

Nein Jasmin,

nicht nur in Europa und US-Amerika.
Warst Du denn noch nie in Südafrika, Kenia oder anderen afrikanischen Ländern wo schwarze Ethnien gegen andere schwarze kämpfen? Versklavung anderer Völker war eine im afrikansichen Kontinet weit verbreitete Praxis, lange bevor der erste Weiße seinen Fuß auf diesen Kontinet setzte.
Ich konnte vor einigen Jahren hautnah in Südäthiopien erleben, als sich Nour und Annok die Köpfe einschlugen.
In Südamerika werden indogene Völker systematisch unterdrückt(auch untereinander, nicht nur von den Nachfahren der Spanier).

Ich halte es für vorurteilsvoll und einseitig zu glauben, dass es Rassinsmus nur in Europa und US-Amerika gibt.
Den gibt es leider weltweit.

Ein asiatisches Beispiel hatten wir vor einigen Monaten hier im Forum erwähnt:

http://www.hrw.org/de/news/2013/04/22/burma-ethnische-saeuberungen-gegen-rohingya-muslime-beenden

http://1.bp.blogspot.com/-o9x0T-ycfsE/UG...145a6526c_L.jpg


Das hat überhaupt nichts damit zu tun "aber die anderen ja auch" sondern ist eine globalere und umfassendere Beschreibung des Problems.

Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 07/11/13 09:15 PM

Hallo,

Thomas,

ich behaupte nicht, dass ausserhalb von Europa und den USA kein Rassismus existiert, sondern, dass europäischer Rassismus in Ursprung, Geschichtlichkeit, Ausmaß, in seiner Genese ganz anderer, spezifischer Art ist und deshalb nicht mit aussereuropäischen und -amerikanischen Rassismusphänomenen vergleichbar ist!



Blandina,

Antwort auf:
Ansonsten denke ich, dass Rassismus jedem Mensch irgendwie in die Wiege gelegt wurde. Denke es ist ein alter Überlebenstrieb. Der eigene Clan ist einem näher als die Anderen. Und im Falle eines Konflikts, ist halt der Andere fällig.


Das glaub ich nicht, dass Rassismus eine Art quasi natürlicher Überlebenstrieb ist, den der Mensch sozusagen nur als primitiven Instinkt zu überwinden hat. Rassismus ist ein historisch und politisch entwickeltes, vermitteltes und weitergegebenes "Wissen". Der europäische Rassismus hat seine Wurzeln in Imperialismus und Kolonialismus.
Das soll nicht heißen, dass Rassismus keine Rolle bei Ressourcen- und Machtverteilungskämpfen spielt, aber die Rassisierten sind dabei nicht ein zufällig schwächerer Gegner, den man sich aufgrund seiner Schwäche aussucht, Rassismus ist keine natürliche Reaktion bei Austragungskonfliktem, sondern wurde historisch, politisch und gesellschaftlich wie auch wissenschaftlich konstruiert und institutionalisiert, um imperialistische und kolonialistische Interessen durchzusetzen. Dazu wurde auch ein rassistisches "Wissen" aufgebaut, das bis heute durch zahlreiche kulturelle und andere Wissensträger weitervermittelt (aber auch immer wieder transformiert) wurde.

Dass der NS damals greifen konnte, war ja auch nicht einfach eine totale Hirnlosigkeit des Volkes, sondern es lagen ja schon wissenschaftlich ausgereifte Rassentheorien und rassistische Ideologien, die im Kolonialismus entwickelt wurden vor, auf die sich die NS-Ideologie überhaupt erst hat stützen können, der NS war eine Fortsetzung der zahlreichen rassistischen Theorien. Nach 1945 wurde Rassismus öffentlich verpöhnt, aber das rassistische "Wissen", das sich über Jahrhunderte hinweg institutionalisiert hatte, kann natürlich nicht innerhalb weniger Jahrzehnte ausgemerzt werden - es besteht immer noch fort als kollektives Gedächtnis und zeigt sich immer wieder in unterschiedlichen Facetten. Rassismus ist jedenfalls kein Instinkt, sondern eine diskursive wie praktische Ideologie, die ein rassistisches gesellschaftliches Gedächtnis und Kollektiv formiert.

Antwort auf:
Und hier sehe ich den Ursprung des heutigen Rassismus. Diese Kinder fangen an unter Leistungsdruck und Versagensängsten zu leiden, und gruppieren sich.
Deshalb bin ich für einen qualifizierten Förderunterricht.


Das ist meiner Meinung nach der verkehrte Lösungsansatz: die falschen bekommen hier den Förderunterricht - dabei ist es die Mehrheit die, die an sich arbeiten muss. Förderunterricht heisst, dass die anderen sich anstrengen und "anpassen" müssen, während die Mehrheitsgesellschaft alles beim Alten belassen kann. Davon abgesehen wird kein Förderunterricht "Gruppierungen" verhindern können. Diese "Gruppierungen" enstehen durch die ausgrenzenden Mechanismen, die die Gesellschaft praktiziert, und nicht weil jemand nicht gut genug die deutsche Sprache beherrscht.


Antwort auf:
Was die weiterführenden Schulen angeht, bestimmen heute die Eltern, wo das Kind hingeht. Nicht die Lehrer. Schulempfehlung ist nicht mehr bindend. Glaube seit 2 Jahren.


Schulempfehlungen sind zwar nichr bindend, dennoch haben Lehrer immer noch mehr oder weniger indirekt Einfluss auf den schulischen Karriereverlauf von Kindern, zudem spielen noch andere Faktoren mit, die die Entscheidung der Eltern mitbeinflussen oder einschränken. Aber es wird ja nicht nur durch Lehrer als Personen, sondern durch das gesamte Schulsystem mit seinem (heimlichen) Lehrplan Selektion betrieben.

Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 12:46 AM

Antwort auf:
Warst Du denn noch nie in Südafrika, Kenia oder anderen afrikanischen Ländern wo schwarze Ethnien gegen andere schwarze kämpfen? Versklavung anderer Völker war eine im afrikansichen Kontinet weit verbreitete Praxis, lange bevor der erste Weiße seinen Fuß auf diesen Kontinet setzte.


Damit willst du doch nicht im Ernst sagen, dass das Rassismusproblem in Südafrika aus einem Konflikt zwischen Schwarzen besteht???

Es geht doch auch gar nicht darum, ob andernorts auch Rassismus besteht - das tut er ja, zwischen ganz vielen unterschiedlichen "Ethnien" in der ganzen Welt. Aber der europ. Rassismus ist ein ganz spezifisches Phänomen, das so mit anderen nicht vergleichbar ist! Wenn dann darüber diskutiert wird, welche Bedeutung das für Minderheiten in einer europ. Gesellschaft hat, und ich verweise und beharre in jedem meiner Postings darauf, dass überall Rassismus gibt, dann ist das eine klare Absage, sich mit dem Problem zu beschäftigen. Das Thema wird ungreifbar und beliebig, dann kann ich nur mehr davon reden, dass es Rassismus überhaupt und überall gibt, aber wo und wie, unter welchen je spezifischen Entstehungskontexten, mit welchen Funktionen und Interessen braucht man dann ja auch nicht mehr diskutieren, wenn einem nicht mehr einfällt als der Schluss, dass es überall Rassismus gibt! Wobei ja auch das Unsichtbarhalten,das untern Teppich Kehren, das Verharmlosen und das Normalisieren, immer auch (sei es bewusst oder unbewusst) eine Bestrebung darstellt, bestehende Ungleichheitsverhältnisse aufrechtzuerhalten, schließlich erfüllen diese ja auch gewisse Zwecke für die ausgrenzende Mehrheit, die an der Macht- und Ressourcenungleichheit mit aller Gewalt festhält.
Posted By: hansi450

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 01:43 AM

Antwort auf:
Es war nur, dass so gar nicht über die schlimmen Dinge gesprochen wurde. Es schien so als ginge es nur darum, wer wem was zurück unterschieben konnte.

Noch ein Beispiel:
Direktor: "Na Peter, buchstabier' doch mal "Papa".
Peter: "P A P A."
Direktor: "Gut, bestanden. Susi, buchstabier' mal 'Mama'."
Susi: "M A M A."
Direktor: "Gut, bestanden. Ali, buchstabier' mal 'Ausländerdiskriminierung' ..."
Posted By: Ayoub1973

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 02:28 AM

Original geschrieben von: Thomas Friedrich

Auch Deine Frage warum ich von Missständen in Deutschland auf Missstände in Marokko gekommen bin möchte ich Dir beantworten:

1) Weil dies ein Marokko.- und kein Deutschlandforum ist

2) Weil ich die genannten Dinge in Marokko für stärker verbreitet als in Deutschland halte.


@Thomas
Weil dies ein Marokko Forum ist, bedeutet das noch Lange nicht das hier nur über Marokko gesprochen wird. Es wird hier auch über Ägypten und Alaska geschrieben und wer selst ein Thema zu Honululu hatt, kann das hier auch einbringen.
In diesem Forum schreiben auch Marokkaner die in Deutschland Leben. Bildest du dir etwa ein das die keine Stimme als Marokkaner im Forum haben dürfen und du als Deutscher in Marokko schon? Ich Glaube nicht das die Moderatoren des Forums das auch so sehen. Wenn doch dann bin ich und alle anderen Marokkaner die Blut in sich haben fehl am Platz. Das war zu 1.
Zu 2 Was du für irgendwas hälst interessiert zu diesem Thema kein bisschen. Mach gefälligst ein zu Rassismus in Marokko auf oder Schweig.

Original geschrieben von: Thomas Friedrich

Mir ist öfters zu Ohren gekommen, dass die Kinder von hier lebenden Europäern die mit Marokkanern verheiratet sind, mancherorts von Mitschülern als "Bastarde" beschimpft werden.


Wenn du das Thema dann Eröffnet hast dann Schreib auch zugleich das Wort für Bastarde auf Arabisch rein, oder wird in dem Marokkanischen Ort wo du Wohnst Deutsch gesprochen?
Posted By: Blandina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 02:41 AM


Hallo Jasmin,

ein Vorschlag von mir.
Könnten wir anstatt europäischer Rassismus nicht kolonialer Rassismus sagen?
Dann könnte ich Dir zustimmen, dass der uns noch heute beeinflusst.

Für den europäischen Rassismus möchte ich nur ein Beispiel bringen, das aber überall nachzulesen ist.
Das ist die Judenverfolgung im Mittelalter.
Und auch das ist nicht der Anfang.
Es gibt schon aus der Bronzezeit Hinweise, dass Menschen einer anderen Rasse als Sklaven gehalten wurden, und ziemlich schlecht versorgt und behandelt wurden. Ihre toten Körper sind in die Müllgrube geworfen worden, während die Anderen ein Grab bekamen.

Viele Grüsse
Posted By: Ayoub1973

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 02:51 AM

Ein Marokkanischer Nachbar von mir der eine Tochter im Kindergarten hatte erzählte mir das ein Deutsches Kind Geburtstag hatte und Süßigkeiten mit in den Kindergarten brachte,
das Marokkanische Mädchen wollte natürlich auch wie die anderen Kinder zugreifen,bis ihr das Deutsche Mädchen sagte "Nein erstmal die Deutschen" Da kann man sehen was selbst Kleine Unschuldige von manchen Eltern vermittelt bekommen. Aber es gibt in Deutschland und wie jedem anderen Land auch sehr auch eine Große Anzahl Anständiger Menschen.

Einer sagte mal zu der Frage die ihm gestellt wurde, was das beste Mittel gegen Rassismus sei, folgendes: Die Verschiedenen Völker sollten sich gegenseitig solange Vö..ln bis die Nachkommen alle die Gleiche Farbe besitzen.
Posted By: Blandina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 02:59 AM


Hallo,

super Idee. Dann müssen wir ja nur noch die Zwischenzeit überbrücken, bis Love and Peace regiert.

Viele Grüsse
Posted By: Ayoub1973

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 03:11 AM

Original geschrieben von: 21merlina

Aber wenn eben keine Verwechslungsgefahr gegeben ist, warum muss man dann auf die Hautfarbe hinweisen? Das ist doch schon unbewusster Rassismus... oder nicht? Wo fängt das an?


merlina du kannst so Glaube ich beruhigt sein. Das ist in unserer Kultur ganz normal das sie den Mann von Flana nicht beim Vornamen nennt obwohl sie den Namen kennt.Das sie hier der Schwarze sagte hatt keinen Rassistischen Grund so Glaube ich einzuschätzen. Aber das können wir gerne wenn du oder von mir aus auch gern Thomas einen Passenden Thread aufmacht.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 01:49 PM

Hallo Blandina

Antwort auf:
ein Vorschlag von mir.
Könnten wir anstatt europäischer Rassismus nicht kolonialer Rassismus sagen?
Dann könnte ich Dir zustimmen, dass der uns noch heute beeinflusst.


nein, weil der heutige europäische Rassismus zwar Wurzeln und sein Erbe im Kolonialismus hat, aber kein kolonialer Rassismus ist. Der europäische Rassismus in der Gegenwart ist ein Geflecht von historischen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Erben und wurde immer wieder transformiert.

Antwort auf:
Es gibt schon aus der Bronzezeit Hinweise, dass Menschen einer anderen Rasse als Sklaven gehalten wurden, und ziemlich schlecht versorgt und behandelt wurden.


Dass Menschen-Rassen nur konstruiert sind und nicht tatsächlich existieren, sollte eigentlich heutzutage jeder wissen...

Schöne Grüße,
Jasmin



Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 04:59 PM

Original geschrieben von: Jasmin Hauser

Dass Menschen-Rassen nur konstruiert sind und nicht tatsächlich existieren, weiß hoffentlich heutzutage jeder...

Also ich, ehrlich gesagt, nicht.
Ich denke schon, dass es Menschenrassen gebt. Man sieht doch klar die Unterschiede: Größe, Gesichter, Augen, Hautfarbe... alles mögliche. Was ich nicht denke ist, dass irgendwelche Rassen besser oder schlechter als andere sind.
Posted By: whatshername61

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 09:51 PM


Antwort auf:
Also ich, ehrlich gesagt, nicht.
Ich denke schon, dass es Menschenrassen gebt. Man sieht doch klar die Unterschiede: Größe, Gesichter, Augen, Hautfarbe... alles mögliche.


hi merlina,

jasmin hat recht. es gab mal eine weltweite genanalyse, in der alle gegenden der erde mit einbezogen wurden. das endergebnis war, dass alle menschen der erde näher miteinander verwandt snd, als jedes einzelnes mitglied einer gruppe von berggorillas.
vllt. weiß jemand, woher man einen link über diese studie findet.

Antwort auf:
Größe, Gesichter, Augen, Hautfarbe...

wie kommst du auf die "klaren" unterschiede. heißt das, dass einer meiner töchter, die mir ähnelt, meine rasse ist und die andere nicht?

wie ist das deiner meinung nach mit diesen zwillingen?. jede eine andere rasse? da gibts noch mehr von


Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 10:59 PM

Diese Zwillinge sind ja nicht "reinrassig". Wären die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern usw. alle der gleichen Hautfarbe, könnten sie keine verschiedenfarbige Zwillinge bekommen.
Vergleich mal deine Töchter, auch wenn sie sich nicht untereinander ähneln, mit japanischen Geschwistern, die sich auch nicht untereinander ähneln. Da würdest du trotzdem auf den ersten Blick einen klaren Unterschied zwischen den Rassen feststellen.
Das schließt ja nicht aus, dass wir alle mehr oder weniger verwandt sind.
Und wenn es von allen Arten Rassen gibt, warum sollte es dann von der Art Mensch keine geben? Ich glaube, dass das Entstehen der Rassen zum Teil (sicher spielen auch andere Faktoren mit) eine Anpassung an den Lebensraum ist. Mit heller Hautfarbe hat man doch die A-Karte gezogen, wenn man wo lebt, wo einem ständig die Sonne auf die Haut knallt. Und die hellen Augen erst, da ist man ohne Sonnenbrille aufgeschmissen. In Irland, wo es ständig regnet, hat man mit roten Raaren, blasser Haut und hellen Augen überhaupt kein Problem.
Man könnte diese unterschiedlichen Menschentypen auch statt Rassen irgendwie anders nennen, aber das ist ja nur eine Frage der Bezeichnung.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 08/11/13 11:40 PM

Hallo,

auf Wikipedia wird relativ ausführlich beschrieben, warum man die Menschheit nicht in Rassen einteilen kann:

Rassentheorie

Kritik und Überwindung
Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 12:27 AM

Danke smile Interessant...
Dann ist der Begriff "Rasse" also obsolet. Dann meinetwegen "etnische Gruppen" oder wie auch immer. Aber bei dem Begriff denke ich eher an gemeinsames Brauchtum, Kultur, Sprache. Aber nicht an völlig unterschiedliches Aussehen. Irgendwie habe ich beim Lesen des Wikipedia-Artikels den Eindruck, man wolle den Begriff "Rasse" krampfhaft loswerden wegen des Missbrauchs durch die Nazis. Das ist natürlich mehr als vertändlich. Leider verschwindet der Rassismus dadurch aber nicht. Dem ist es egal, ob es nun "Rasse", "etnische Gruppe" oder sonstwie heißt oder ob das rassistisch missbrauchte Wort "Neger" in "Schwarzer" umgetextet wird, was dann auch wieder rassistisch missbraucht wird, um dann in "Farbiger" umgetextet zu werden, usw. Darf man "Farbiger" noch sagen, oder wie heißt es jetzt?
Wenn jedem klar wäre, dass Hautfarbe nichts mit Intelligenz zu tun hat, wäre es überhaupt nicht beleidigend "Neger" zu sagen. Das wäre dann schlicht und einfach ein Merkmal so wie "rothaarig" oder "sommersprossig".
Ich habe mal einen Artikel gelesen, ob man alte Kinderbuch-Klassiker umschreiben soll, wenn da so Begriffe wie eben "Neger" drinstehen. Da ging es dann irgendwie auch um den Brief eines Kindes, was empört schrieb (wenn ich mich richtig erinnere) "Mein Vater ist kein Neger!".
Warum ist "Neger" beleidigend? Doh nur, weil irgendwelche Vollidioten glauben, Weiße seien intelligenter/besser/wertvoller als Schwarze. Und diese Denke ist das, was man ändern muss. Alle paar Jahre eine neue, politisch korrekte Bezeichnung für Hautfarben zu suchen, bringt nichts. Oder vielleicht doch? ...muss ich nochmal drüber nachdenken.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 01:03 AM

Natürlich verschwindet dadurch nicht Rassismus, allerdings haben wir es heutzutage (in der Regel) nicht mehr mit einem biologistischen, sondern einem kulturalistischen bzw. differentialistischen (Neo-)Rassismus zu tun, in dem nicht mehr mittels der Kategorie Natur sondern der der Kultur "Rassen" konstruiert werden. Aus diesem Grund verwende ich auch zB statt Begriffe wie Islamophobie oder Islamfeindlichkeit die Bezeichnung antimuslimischer Rassismus. Natürlich sind Muslime keine Rasse, aber Rassen gibt es ohnehin nicht, sondern im heutigen Rassismus werden Menschengruppen wie Rassen konstruiert, im Falle von Muslimen, als eine kulturell-religiös homogene Gruppe, die mittels einer Hierarchisierung der angeblich differenten und miteinander unvereinbaren Kulturen und den damit verbundenen bzw unterstellten Lebensweisen ausgegrenzt und diskriminiert werden.

Antwort auf:
Wenn jedem klar wäre, dass Hautfarbe nichts mit Intelligenz zu tun hat, wäre es überhaupt nicht beleidigend "Neger" zu sagen. Das wäre dann schlicht und einfach ein Merkmal so wie "rothaarig" oder "sommersprossig".


Dass "Neger" niemals wertfrei sein kann hat ja schon allein etwas mit dem Ursprung des Begriffs zu tun, der erstmals im Sklavenhandel eingeführt wurde. Wie negativ konnotiert und abwertend gebraucht der Begriff heute noch wird, zeigen zB solche Redewendungen "wie ich bin ja nicht dein Neger". Ich glaube "Schwarze" ist mittlerweile recht legitim, wird auch von Schwarzen (schwarz bewusst groß geschrieben) Rassismuskritikern verwendet. Dass es überhaupt eine Debatte über die korrekte Bezeichnung gibt, hängt ja mit der Rassismusgeschichte zusammen - die Bezeichnung "Weiß" wird ja hingegen kaum kritisch betrachtet, obwohl es mittlerweile auch kritische Weißseins-Forschung gibt, in der es allerdings darum geht, das Unsichtbare (nämlich von wo aus und zu welchen Zwecken Rassismus ausgeübt wird) sichtbar zu machen und dabei unter Weiß-Sein als auch unter Schwarz-Sein mehr verstanden wird als eine "Hautfarbe"..

Posted By: Blandina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 02:07 AM


Hallo zusammen,

Es gibt Hunderassen, und trotzdem sind alles Hunde
Es gibt Pfererassen, und trotzdem sind alles Pferde
also ich gebe zu, ich habe keinen Bedarf an einer "Rasse" Diskussion.
Sehe das Thema Rassentheorie eher im Zusammenhang mit dem Lehrfach Rassenlehre an den Universitäten, welches übrigens in der Schweiz bis vor wenigen Jahren belegt werden konnte.
Also bevor ich mich da ausschweifend mit dem Thema befasse, gibt es in meinem Leben noch andere Dinge zu tun.
Überlasse es Euch, ob Ihr Euch daran anstosst oder nicht.

Interessanter fand ich da den Beitrag von Whatshername61 über die Verwandtschaft der Menschen.
Die Genforschung hat da schon einiges zutage gebracht.
Dieses Thema wäre es wert, dass man einen eigenen Thread aufmacht.

Viele Grüsse
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 02:17 AM

Hallo Blandina,

ich bin der Meinung, dass das absolut kein Thema nur für Universitäten ist, sondern uns alle etwas angeht! Nach all dem was in Europa, sowie der deutschen und österreichischen Geschichte im Speziellen, passiert ist und angesichts eines weitverbreiteten Rassismus, kann man nicht mehr einfach so unbekümmert von Rassen der Menschheit reden! Ich weiß schon, dass es immer noch einige gibt, für die es normal erscheint und viele sicherlich keine böse Absicht beim Gebrauch des Begriffes haben, aber für Veränderungen muss etwas angesprochen werden können und ich bin nun mal der Meinung, dass man das Wort Rasse in Bezug auf Menschen nicht gebrauchen kann und darf!


Schöne Grüße,
Jasmin
Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 09:23 AM

Original geschrieben von: Jasmin Hauser


Antwort auf:
Wenn jedem klar wäre, dass Hautfarbe nichts mit Intelligenz zu tun hat, wäre es überhaupt nicht beleidigend "Neger" zu sagen. Das wäre dann schlicht und einfach ein Merkmal so wie "rothaarig" oder "sommersprossig".


Dass "Neger" niemals wertfrei sein kann hat ja schon allein etwas mit dem Ursprung des Begriffs zu tun, der erstmals im Sklavenhandel eingeführt wurde. Wie negativ konnotiert und abwertend gebraucht der Begriff heute noch wird, zeigen zB solche Redewendungen "wie ich bin ja nicht dein Neger".

Ich denke, der Begriff kommt aus dem Lateinischen. Da heißt schwarz niger. Soweit ich weiß (hatte Französisch) nicht abwertend und nicht nur auf Hautfarbe bezogen.
Mein Zweifel ist halt, ob man Tatsachen ändert, indem man Begriffe ändert, oder ob diese Umbenennung alle paar Jahre nur ein Weglaufen ist und an der Realität nichts ändert. Irgendwann gehen uns die politisch korrekten Worte aus und das Problem besteht immer noch. Wir haben ja keine 50 verschiedenen Worte für schwarz, so wie die Eskimos für Schnee. Erfinden wir dann demnächst welche? Ach ja, Eskimo darf man glaube ich auch nicht mehr sagen. Die heißen jetzt Inuit, oder? Und die Zigeuner sind Roma oder Sinti. Ändert das was an der Tatsache, dass sie wie Dreck behandelt werden? Hier in Spanien (siehe die haarsträubenden, Brechreiz erregenden Leserkommentare zu Meldungen im Internet über dieses blonde Mädchen da neulich in Griechenland)ist "romani" mittlerweile schon genauso negativ konnotiert wie "gitano".
A propos Spanien, da fällt mir noch was ein: Diese "Reform" von "Neger" zu "Schwarzer" funktioniert sowieso nicht in allen Sprachen. Auf Spanisch gibt es nur "negro" für schwarz. Egal ob es jetzt ein Mensch (frei oder versklavt), ein Hund oder ein Auto ist. Und den Spruch "Ich bin nicht dein Neger" (no soy tu negro) gibt es hier auch.
Das einzige, was sprachlich machbar ist, ist den "negro" in "persona de color" umzuwandeln. Und das ist m.E. Blödsinn, weil "nichtfarbige" Menschen nicht existieren.
Posted By: Chadidscha

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 10:20 AM

Hier in Portugal gibt es zwei Wörter für schwarz:

1. preto - hauptsächlich angewendet
2. negro - wie Merlina sagt aus dem Lateinischen stammend

also kann man sagen: o carro é preto das Auto ist schwarz
oder, gleichwertig: o carro é negro

ersteres wird allerdings in der Umgangssprache häufiger angewandt, leider auch für Menschen dunkler Hautfarbe.

Interessanterweise ist nämlich hier bei uns jedoch der Begriff "negro" (als Adjektiv, nicht als Nomen) weniger rassistisch und deshalb vorzuziehen, wenn es denn sein muss.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 01:35 PM

Ich glaub nicht, dass man Spanisch unbedingt mit Deutsch Vergleichen kann, trotz des gleichen Ursprungs (Neger, negro) hat es ja unterschiedliche Bedeutungen.
Mir persönlich reicht es, dass Menschen nicht als Neger bezeichnet werden wollen und dies als Beleidigung auffassen, um diesen Begriff nicht zu verwenden! Oder würde man zu einem Schwarzen direkt ins Gesicht "Neger" oder "Nigger" sagen? Höchtswahrscheinlich nicht - und warum muss ich ihn dann hinter seinem Rücken so nennen?

Klar verschwindet Rassismus nicht dadurch, dass man jetzt Menschen nicht mehr Neger nennt, aber Sprache schafft auch Realitäten. Manchmal muss man eben auch die Sprache ändern. Früher sagte man ja auch "das Weib", möchtet ihr heute gern noch als Weiber bezeichnet werden?
Posted By: whatshername61

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 02:32 PM


Original geschrieben von: merlina
"reinrassig"


Die DNA ist bei allen Menschen zu 99.9 Prozent identisch. Die restlichen 0.1% sind die Ursache für individuelle Unterschiede (z.B. Augenfarbe, bestimmte Erkrankungsrisiken oder Abweichungen mit keiner ersichtlichen Funktion).
Quelle

Die Hautfarbe wird durch einen dunklen Farbstoff, das Melanin, hervorgerufen. Melanin wird in den Pigmentzellen der Oberhaut hergestellt. Von hier aus gelangt der Farbstoff in die benachbarten Hautzellen und wird dort in Bläschen konzentriert eingelagert. Je mehr dieser Bläschen pro Fläche vorhanden sind, umso dunkler ist die Haut.
Melanin schützt die Haut vor UV-Strahlung. Man kann die unterschiedliche Intensität der Hautfarbe nur erklären, wenn mehrere Gene für sie verantwortlich sind. Man geht heute davon aus, dass wahrscheinlich vier Gene mit jeweils einem Allelpaar für die Hautfarbe verantwortlich sind. Diese Gene befinden sich auf verschiedenen Chromosomen.
Jedes Allel verursacht eine bestimmte Melaninbildung, wobei sich diese zu einer Gesamtfarbe summiert. Man nennt diese Art der Vererbung, bei der ein Merkmal durch die Aktivität mehrerer Gene bestimmt ist, Polygenie. Je mehr Allelpaare ein Merkmal bestimmen, umso feiner ist die Abstufung. So entstehen fließende Übergänge. Allerdings ist das Zusammenwirken
der verschiedenen Allele noch nicht ganz geklärt. Neben der Hautfarbe werden zum Beispiel auch die Haarfarbe und die Körpergröße und manche Krankheiten polygen vererbt.
Zwar ist die Hautfarbe erblich festgelegt, doch kann die Produktion von Melanin bei vielen helleren Hauttypen durch UV-Strahlung innerhalb genetisch festgelegter Grenzen zusätzlich angeregt werden. Hierbei handelt es sich um eine Modifikation. Die dadurch erhaltene Bräunung verblasst wieder, wenn die Haut längere Zeit keiner UV-Strahlung ausgesetzt ist.

Quelle

Was bitte lässt hier „Rassen“ erklären? Die Unterschiede sind so minimal, die rassistisches denken nur und ausschließlich auf kulturelle und ethnische Unterschiede, sowie kolonialistische und neokolonialistische Denk- und Verhaltensweisen zurück geführt werden können.
Ganz einfach: Teile und herrsche. Wir streiten uns, während die Drahtzieher ihre Geschäfte ohne Störung durchziehen können.
Wir haben Augen und können nicht sehen!

moderne genetik widerlegt rassentheorie

PS: Die in meinem letzten Beitrag genannte Studie auf Adam und Eva zurückzuführen, gibt es eine Theorie, dass die Menschheit vor hunderttausenden von Jahren durch ein Evolutionsnadelöhr mit circa 10 000 Individuen gegangen ist (atheistische Adam-und-Eva-Theorie). Somit wären wir alle miteinander verwandt.


Hier noch ein paar links für Interessierte

kindern erklären

gene und cromosomen







Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 03:35 PM

Ich benutze das Wort Neger ja auch nicht, eben weil es eine Beleidigung ist. Schlimm nur, DASS es überhaupt so ist. Klar, mit "Weib" passiert das gleiche. Unsere Sprache zeugt von unserem üblen Charakter, könnte man fast meinen. Und anstatt unseren Charakter zu verbessern, ändern wir die Sprache.
Natürlich stimmt es auch umgekehrt, dass man durch Sprache z.T. Realitäten schafft.
Ob 0,1% Unterschied in der DNS dazu reicht, um von Rassen zu sprechen oder ob man diesen Unterschied dann anders nennt bzw. gar nicht benennt, ist nur eine Definitionsfrage. Eigentlich wäre das gar nicht relevant, wenn es halt nicht so viele Deppen gäbe, die meinen, sie wären besser als andere.
Posted By: whatshername61

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 07:46 PM


Posted By: Ayoub1973

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 09/11/13 10:00 PM

Original geschrieben von: 21merlina

Ich denke schon, dass es Menschenrassen gebt. Man sieht doch klar die Unterschiede: Größe, Gesichter, Augen, Hautfarbe... alles mögliche. Was ich nicht denke ist, dass irgendwelche Rassen besser oder schlechter als andere sind.


Ich seh das genauso wie merlina.
Äusserlich sehen wie Völker Verschieden aus.Das hatt Gott so gemacht und gewollt, wegen des Unterschiedlichen Klimas in der Welt. Der Afrikaner hatt Locken und eine Dunklere Haut bekommen, damit er die Sonne besser vertragen kann. Die meisten Europär wenn sie 3Stunden in der Prallen Sonne sitzen würden dann sehen die meisten dann wie Gerupfte Hühner aus, oder wie der Marokkaner sagt "wie Hühner die mit Strom Gebraten wurden. Der Europär wiederum passt sich damit Natürlich auch besser den Klimatischen Bedingungen seiner Region an.Ich weiss nicht ob man das dann als Rasse bezeichnen kann. Obwohl wir alle Verschiedene Merkmale bekommen haben, Vor Gott sind wir alle Gleich. Und das Schöne daran ist, das es die Mischung ausmacht. Oder habt ihr schonmal Hässliche Mischlinge gesehen?
Posted By: fassaoui

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 03:48 PM

Das Eingangsposting handelt um Diskriminierung. Ein Abschweifen der Diskussion in Richtung "Rassismus" ist imho ungeeignet, denn Rassismus ist nur eine Variante von Diskriminierung, die man relativ selten antrifft u. fast als historisch abgehakt werden kann. Peinlich wird es wenn dann versucht wird "Rassismus" zu entkräften in dem behauptet wird es gäbe keine menschliche "Rassen" (sowieso ein doofer Begriff für Menschen).

Es ist auch sehr schwierig objektiv zw. echte Diskriminierung, bzw. gefühlter Diskriminierung zu unterscheiden. So steht ja auch im Eingangsartikel: "Problematisch sei, dass eine Diskriminierung oft schwer nachzuweisen ist."

Minderheiten werden es fast überall mehr oder weniger schwieriger haben. Dass dieses Phänomen hier in Dtld aber besonders ausgeprägt sei, kann ich nicht glauben. Lediglich die massiven Medienkampagnen in den letzten Jahren gegen Muslime/Islam/Migranten dürften insgesamt einen negativen Akzent gesetzt haben.

Leider kann ich im Link des Eigangsposting den Artikel nicht finden, so dass man nicht mal genau prüfen kann was überhaupt gemeint ist.

Mehr oder weniger ein Thread für die Katz....
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 04:18 PM

Hallo fassoui


Antwort auf:
Peinlich wird es wenn dann versucht wird "Rassismus" zu entkräften in dem behauptet wird es gäbe keine menschliche "Rassen"


dass es keine Rassen gibt ist eine Tatsache und keine Entkräftigung von Rassismus. Allerdings hat die Einsicht, dass es keine Rassen gibt nicht zu einem Verschwinden von Rassismus sondern zu einem Rassismus ohne "Rassen", auch Neo- oder Kulturrassismus genannt, geführt.

Antwort auf:
Das Eingangsposting handelt um Diskriminierung. Ein Abschweifen der Diskussion in Richtung "Rassismus" ist imho ungeeignet, denn Rassismus ist nur eine Variante von Diskriminierung, die man relativ selten antrifft u. fast als historisch abgehakt werden kann.


Diese Sichtweise ist nur vertretbar, wenn man unter Rassismus nur extremistische rassistische Formen versteht. Dass ein Kulturrassismus weit verbreitet ist, ist beispielsweise schon daran erkennbar, dass eine "Unvereinbarkeit der Kulturen" oder gar ein "Kampf der Kulturen" propagiert wird oder dass Sarrazin nicht nur heftige Proteste hervorgerufen hat, sondern auch auf breite Zustimmung gestossen ist. Wer Rassismus als abgeschlossenes Kapitel betrachtet verkennt die Realität und verharmlost die gegenwärtig existierenden Formen von Rassismus.
Die Rede war im Eingangsposting zwar von unterschiedlichen Formen der Diskriminierung, aber wenn es um Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund geht, dann geht es auch immer um rassistische Diskriminierung und ist somit ganz und gar nicht irrelevant!
Posted By: whatshername61

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 05:21 PM


erschreckend für mich ist, dass diese art rassismus (für die die es leichter ist, vorurteile) auf beiden seiten vorhanden sind. diese lässt uns als inkompatibel gegenüberstehen, obwohl die wirklich gegensätzlichen seiten nicht zwischen den einfachen menschen sondern zwischen bourgeoisie und proletariart bestehen.
und so haben die ersteren die hände frei für ihr spiel, während wir uns für sie zerfleischen (lassen).



Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 08:07 PM

Hallo Katrin,

Häufig wird ja auch von "Deutschenfeindlichkeit" oder Rassismus gegen Deutsche gesprochen, aber ich denke nicht, dass man den "anderen" Rassismus vorwerfen kann - mit Rassismus gehen auch ungleiche Machtverhältnisse einher, das heisst die "Mehrheit" besitzt die Definitionsmacht um die anderen überhaupt als "die Anderen" zu definieren und auszugrenzen. Zudem glaube ich, dass, wenn so etwas wie eine Feindlichkeit gegen die "deutsche Mehrheit" existiert, das eine Reaktion auf all die Ausgrenzungspraktiken der "Mehrheitsgesellschaft" ist!
Allerdings geht es durchaus auch um Verteilungskonflikte - mittels der Ausgrenzung von "den Anderen" wird bestimmt, wer zugehörig ist und wer nicht, wer welche gesellschaftliche Position besitzt, wem welche Rechte zugestanden werden etc.. Das merkt man etwa daran, dass immer wieder behauptet wird, dass sogenannte "Ausländer" "uns" Arbeitsplätze, Wohnungen etc wegnehmen, das Sozialsystem ausnutzen usw usf... Verstärkt wird das sicherlich auch durch das kapitalistische System, das die ungleiche Verteilung zwischen den Klassen (nämlich viel in den Händen der Kapitalisten und wenig in den Händen der breiten Masse, die für den Kapitalismus schuftet) als unveränderlich erscheint und Unmut dann in der Masse sich dadurch bemerkbar macht, dass man gegen "Andere" sein Hab und Gut verteidigt und lieber einen "Kampf der Kulturen" als einen "Klassenkampf" austrägt, weil das der (an)greifbarere Feind ist. Trotzdem denke ich, dass Rassismus nicht nur mit dem heutigen Kapitalismus erklärbar ist, das rassistische "Erbe" kommt halt einfach auch in Macht- und Ressourcenverteilungskonflikten zur Anwendung.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 08:59 PM

Hallo,

Antwort auf:
Es ist auch sehr schwierig objektiv zw. echte Diskriminierung, bzw. gefühlter Diskriminierung zu unterscheiden.


Strukturelle Diskriminierung an Schulen kann ja auch nachgewiesen werden:



Diskriminierung an deutschen Schulen


In Berlin macht die Hälfte der Schüler_innen ohne „Migrationshintergrund“ Abitur. Von den Schüler_innen aus Familien mit nichtdeutscher Herkunftssprache (ndh) macht weniger als ein Drittel Abitur.

Im Dezember 2012 berichtete die Berliner Regierung den Mitgliedern des Landtags, dass doppelt so viele Kinder mit „Migrationshintergrund“ vom Gymnasium an die nächst untere Stufe, die Sekundarschule, verwiesen (also herabgestuft) wurden wie Kinder ohne „Migrationshintergrund“.

2010 stellte ein Bericht des Bundesbildungsministeriums fest, dass doppelt so viele Kinder mit „Migrationshintergrund“ eine Hauptschule besuchten wie Kinder ohne „Migrationshintergrund“ – selbst, wenn sie aus derselben sozio-ökonomischen Klasse kommen.

Gleichzeitig gingen die Sekundarschulen in Berlin 2012 von dem früheren dreigeteilten Modell – bei dem alle Schüler_innen im Alter von zehn Jahren entweder auf das Gymnasium, die Realschule oder die Hauptschule gehen – zu einem zweigeteilten Modell über (Gymnasium und Integrierte Sekundarschule) und führten ein Platzierungssystem ein, mit dem einige Hindernisse zum Eintritt in die weiterführenden Gymnasien entfernt werden sollten. Doch viele Schulleitungen und Eltern schwören weiterhin auf Praktiken, die effektiv dazu führen, dass die Mehrheit der Schüler_innen mit „Migrationshintergrund“ sich mit einer zweitklassigen Bildung zufriedengeben müssen.

Haben Schulrektoren getrennte Eliteklassen mit ausschließlich gebürtigen deutschen Kindern eingeführt, um gebürtige deutsche Eltern anzulocken, mit besonders guten Bedingungen, besseren Lehrerinnen und Lehrern und zusätzlichen Lernprojekten.

Wurden ohne eine objektive und vernünftige Rechtfertigung eigene Klassen anhand der Wahl der Eltern zum Religionsunterricht oder einer zweiten unterrichteten Fremdsprache eingerichtet.

Müssen in Berlin Schulen bei Bedarf eine angemessene sprachliche Unterstützung für Kinder mit „Migrationshintergrund“ anbieten. Aber die Sprache wird oft gegen sie als Grund verwendet, um Kinder mit „Migrationshintergrund“aus den allgemeinen Klassen fernzuhalten, oder als Vorwand, um diese Kinder von den Kindern ohne „Migrationshintergrund“ zu trennen.

Nur 6,1 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland haben einen „Migrationshintergrund“, während fast 20 Prozent der Schüler_innen in Deutschland und fast 25 Prozent der Schüler_innen in Berlin einen „Migrationshintergrund“ haben.


Quelle: http://www.opensocietyfoundations.org/node/51067
Posted By: Koschla

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 09:37 PM

Das ist schade.

Aber hat es nicht eher mit den Noten als mit dem Migrationshintergrund zu tun?
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 09:59 PM


Antwort auf:
Aber hat es nicht eher mit den Noten als mit dem Migrationshintergrund zu tun?


Nein hat es nicht, sondern die "Noten" sind Folge von struktureller wie auch interaktioneller Diskriminierung im deutschen Schulsystem!


Antwort auf:
Das ist schade.


Das ist nicht schade, sondern es ist schlimm, das sind gesellschaftliche Zustände zum Schämen!
Posted By: fassaoui

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 10:38 PM

Original geschrieben von: Jasmin Hauser

Antwort auf:
Aber hat es nicht eher mit den Noten als mit dem Migrationshintergrund zu tun?
Nein hat es nicht, sondern die "Noten" sind Folge von struktureller wie auch interaktioneller Diskriminierung im deutschen Schulsystem!
Das ist einfach nur eine mutige Behauptung, mehr nicht . Der von Dir gepostete Artikel ("strukturelle Diskriminierung in Schulen") ist alles andere als überzeugend. Aus dem kleineren Anteil an höheren Abschlüssen lässt sich logisch keine Diskriminierung ableiten. Bei Deinen Argumentationen scheinen Vorurteile und "Ideologien" eine große Rolle zu spielen ("kapitalistisches System", "Klassenkampf" etc.) was irgendwie gut zu den fehlenden bzw. nicht überzeugenden Argumenten passt.

[Zusatzbemerkung: nur weil Diskriminierung nicht nachgewiesen ist, bedeutet nicht automatisch dass sie nicht existiert...]
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 10/11/13 10:56 PM

Dazu gibt es etliche Studien, Diskriminierung im Bildungssystem IST eine nachgewiesene, real existierende Tatsache! Das hat ganz und gar nichts mit irgendeiner Ideologie zu tun, sondern ist ein Aufzeigen von gesellschaftlichen Zuständen. Und DA wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, ist auch diese Tatsache relevant, wenn auch nicht als Erklärung hinreichend. Ein Problem ist halt meistens nicht durch einen Faktor allein erklärbar, sondern ist komplex. Immer wieder aber bemerkenswert ist, wie sehr man sich wehrt, wenn man bestimmte Missstände aufzeigen möchte, anstatt sich selbst als Gesellschaft kritisch zu hinterfragen. Laut einigen existiert in Deutschland halt einfach so gut wie kein Rassismus und schon gar keine Diskriminierung und überhaupt viel weniger als anderswo..
Posted By: _Sandra_

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 12/11/13 01:31 PM

Original geschrieben von: Jasmin Hauser
Hallo Katrin,

Häufig wird ja auch von "Deutschenfeindlichkeit" oder Rassismus gegen Deutsche gesprochen, aber ich denke nicht, dass man den "anderen" Rassismus vorwerfen kann - mit Rassismus gehen auch ungleiche Machtverhältnisse einher, das heisst die "Mehrheit" besitzt die Definitionsmacht um die anderen überhaupt als "die Anderen" zu definieren und auszugrenzen. Zudem glaube ich, dass, wenn so etwas wie eine Feindlichkeit gegen die "deutsche Mehrheit" existiert, das eine Reaktion auf all die Ausgrenzungspraktiken der "Mehrheitsgesellschaft" ist!




Zum Thema Deutschfeindlichkeit in Deutschland möchte ich euch einmal einen Artikel posten, der im Spiegel gepostet wurde.



Familienministerin: Schröder warnt vor Deutschenfeindlichkeit

Angriffe, Beleidigung, Mobbing: Bundesfamilienministerin Kristina Schröder klagt über Diskriminierung der deutschen Bevölkerung im eigenen Land. Auch Grünen-Chef Cem Özdemir verlangt, solche Verhaltensweisen zu unterbinden.


Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat vor der Diskriminierung von Deutschen im eigenen Land gewarnt. "Es gibt in unseren Schulhöfen und es gibt in unseren U-Bahnen und S-Bahnen ein Problem mit Deutschenfeindlichkeit", sagte die CDU-Politikerin am Sonntag in der ARD. "Da werden deutsche Kinder und Jugendliche dafür angegriffen, weil sie Deutsche sind." Sie würden etwa als "deutsche Kartoffel" oder "deutsche S c h l a m p e " beschimpft. "Auch das ist eine Form von Rassismus", sagte Schröder.

Zuvor hatte die Ministerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit müssten mit aller Härte bekämpft werden. Aber auch Deutschenfeindlichkeit sei Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. "Denn hier wird jemand diskriminiert, weil er eine bestimmten Ethnie angehört."

Auch sie sei schon Opfer von Deutschenfeindlichkeit geworden. So habe sie sich als Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion schon vor ihrer Zeit als Ministerin zum Thema Islamismus geäußert. Dabei sei sie mehrmals als "deutsche S c h l a m p e " beschimpft worden, so Schröder. Auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Grünen-Chef Cem Özdemir forderten ein konsequentes Einschreiten gegen solche Verhaltensweisen.

Hintergrund sind Klagen von Pädagogen, dass Schüler aus Zuwandererfamilien immer wieder deutsche Kinder ausgrenzten und beschimpften. Aufsehen erregte insbesondere ein Beitrag für das Mitgliedermagazin des Berliner Landesverbands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), in dem die Pädagogen Andrea Posor und Christian Meyer vom Ausschuss für multikulturelle Angelegenheiten der Gewerkschaft die Lage beschreiben.

"Klipp und klar Kante zeigen"

"Viele deutsche Schülerinnen und Schüler empfinden sich als eine abgelehnte, provozierte, diskriminierte Minderheit, meist ohne nicht-deutsche Freunde." Weiter heißt es in dem Artikel, auch Richter und Polizisten berichteten über eine deutlich zunehmende Deutschenfeindlichkeit vor allem unter türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen.

Körting hält die erneut aufgeflammte Debatte für dringend nötig. Die Neigung, Minderheiten zu zeigen, wer der Herr im Hause ist, müsse sofort unterbunden werden. Das dürfe "nicht weichgespült" passieren. "Ich muss bei dem Thema klipp und klar Kante zeigen", betonte der Senator. Die Schulen dürften ein solches Verhalten nicht wegreden. Notfalls müssten alle Beteiligten an einen Tisch.

Özdemir betonte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Deutschenfeindlichkeit auf Schulhöfen sei genauso wenig akzeptabel wie jede andere Form von Diskriminierung. Der Grünen-Chef verlangte Schritte gegen solche Verhaltensweisen. Sie hätten jedoch neben kulturellen vor allem soziale Gründe. Wer dies ignoriere, "ist auf mindestens einem Auge blind". Zugleich sprach er sich für Ganztagskindergärten und -schulen aus.

Der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Ludwig Spaenle (CSU), mahnte im "Focus" die Migranten-Verbände, sich deutlicher zu positionieren. Vor der KMK-Sitzung in der kommenden Woche in Berlin sagte der bayerische Kultusminister: "Wenn Kinder - egal welcher Nationalität oder Herkunft - gemobbt werden, muss dem mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden." Die Verbände hätten sich vor Jahren gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz schriftlich dazu verpflichtet, "die Integration im schulischen Bereich voranzutreiben".

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...t-a-722342.html

In Berlin muss es bei diesem Thema sehr schlimm sein.
Aber nicht nur in Berlin ist es so, sondern auch überall da, wo soziale Ghettos sind, und Deutsche in der Minderheit leben.

Dabei muss ich sagen, dass "deutsche Kartoffel" zwar eine starke Beleidigung ist, würde es aber nicht als deutschfeindlich bezeichnen.

Deutschfeindlich wird es jedoch, wenn deutsche Kinder beschimpft werden mit "Nazi", "Nazischwein" oder "Nazisau" oder Ähnlichem.
Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 12/11/13 03:54 PM

Auch der Geduldigste wehrt sich halt irgendwann mal. Wenn "der Türke" sich jahrzehntelang Kameltreiber, Kümmeltürke, Ziegen******, Kanake und ähnliches anhören muss, antwortet er halt irgendwann mit Schweinefresser usw.. Was mich wundert ist, dass das erst jetzt passiert und nicht schon vor vielen Jahren.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 13/11/13 12:24 AM

Sehe ich auch so, Merlina. Wenn eine Feindlichkeit gegen Deutsche vorliegt, dann kommt das nicht von ungefähr und ist eine Gegenreaktion auf verbreitete feindliche und rassistische Haltungen und Stimmen. Dass man nun ein Symptom (und ausgerechnet dieses) einer gesellschaftlichen Krankheit bekämpfen versucht, anstatt die Ursache selbst, scheint fast schon wie ein schlechter Witz.

Das macht auch kein grüner Herr Özdemir besser, der behauptet dass "Deutschenfeindlichkeit" "neben kulturellen vor allem soziale Gründe" habe. Da würde ich echt gern wissen, in welcher Weise hier die "Kultur" der "Anderen" maßgeblichen Einfluss auf die Enstehung von "Deutschenfeindlichkeit" haben soll!
Posted By: 21merlina

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 13/11/13 07:39 AM

http://nudw.de/2013/11/st-martin-angeblich-umbenannt/
Posted By: hansi450

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 13/11/13 11:41 AM

Antwort auf:
Das macht auch kein grüner Herr Özdemir besser, der behauptet dass "Deutschenfeindlichkeit" "neben kulturellen vor allem soziale Gründe" habe. Da würde ich echt gern wissen, in welcher Weise hier die "Kultur" der "Anderen" maßgeblichen Einfluss auf die Enstehung von "Deutschenfeindlichkeit" haben soll!
Na ja, gerade die unterschiedlichen Kulturen sind ja oft der Grund für Anfeindungen.
Feindseligkeiten gibt es ja schon zwischen den verschiedenen Volksgruppen/Kulturkreisen nur unter den Deutschen.
Posted By: JasminH

Re: Diskriminierung an den deutschen Schulen - 28/12/13 02:37 AM

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