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"Ramadan in Germany?"

Posted By: Ibno_Rouchd

"Ramadan in Germany?" - 03/11/02 04:25 PM

Asslamou 3ala Man Itab3a al Houda .

Die erste Fragen, die mir in dieser Zusammenhang aufgefallen sind , lauten :
Insbesondere an Marokkaner-in :
[*]1.Diejenigen, die in Deutschland seit ihre Geburt zusammen mit Ihre Familie oder Verwandte das Monat Ramadan fasten.

[*]2.Diejenigen, die nicht in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, sondern sich nur wegen private Gründe(Arbeit, Ehe, Famillienzussamenhalt, Studium, Asyl..) in Deutschland aufhalten bzw. fasten.

[*]-Wie sieht mit eure Ramadan Erfahrungen in Deutschland aus ? positive Erlebnisse, negative Vorurteilungen ?
[*]-Wird eure Fasten von die anderen(eure Arbeitsgeber, eure Mitarbeiter, eure Kommilitonen(Schule, Ausbildung, Studium), eure Professoren, eure Frauen(falls sie keien Muslim ist), eure Freunden-in... ) toleriert? z.B Gebietzeit, Fastzeit, Esszeit, Vermeidung von provokative und unerwünschte Verhalten wie etwa Einladung zu eine Kaffe oder Essen oder ähnliche Verhalten?

[*]-Wo liegen die große Unterschiede der Ramadan Ambiente zwischen Marokko und Deutschland ?

[*]-Was vermisst ihr am meisten an der marokknische Ramadan? Verwandte, die religiöse Ambiente? Athan von der Moschen ? das positive gemeinsame und angenehme Gefühl die aus der gemeinsame Fasten entseht?

[*]-Wo liegen eure Wünsche im bezug Ramadan-Deutschland?

[*]-Wenn ihr die Möglichkeit habt , zwischen in Marokko oder in Deutschland zu fasten , für welche Land nach eure Meinung würdet ihr am liebsten fasten? und warum

Usw...(ihr könnte gern auch andere Fragestellung hier eingeben \:D )

Ich freue mich auf euere Beiträge

Wa Salam
from
Your Ibno_Rouchd!
Posted By: Yacin

Re: "Ramadan in Germany?" - 04/11/02 12:29 PM

salamu 3alaikum,

ich kann nur berichten, dass man ab und an angesprochen, warum man fastet, wieso ... zweck, ziel usw. als jugendlicher wurde ich mit solchen fragen konfrontiert und fühlte mich als einziger muslim in der klasse sehr in die ecke getrieben. man schaute einen an, als wäre man nicht normal. das gefühl hatte ich. so entschied ich mich, nichts darüber zu sagen. ich äusserte mich meine ganze schullaufbahn lang nicht zu islamischen themen, obwohl ich immer wieder von meiner klassenlehrerin (mit einem iraner verheiratet) darauf angesprochen wurde. ich fastete, aber erzählte meinen deutschen mitschüler nichts davon, um nicht als kleiner aussenseiter, der ganz komische sitten hat, dazustehen. meine freude und gedanken teilte ich nur mit muslimischen freunden.
und heute wissen meine arbeitskollegen, dass ich faste, aber keiner fragt nach dem warum, wie und wieso. die sind alle damit beschäftigt, den aktienkurs unseres unternehmens in die höhe zu treiben. ist mir ganz recht.

was mir an ramadan gefällt:

 Antwort auf:
Ramadan – Monat der Ergebenheit und der Gnade

Und wie das so ist, vergehen die Tage und die Monate und unser ersehnter Ramadan ist wieder da, alhamdulil-lah! Allah!
Wir danken Dir für diese Deine Gnade,
Du läßt uns diesen Monat immer anders erleben:
Mal im Sommer, wenn es heiß ist mal im Winter, wenn es schneit, auch im Frühling, wenn die Blumen blühen und das Leben neu erwacht, nach dem längen Winterschlaf und auch im Herbst, wo wir uns nicht nur durch fallendes Laub an das Vergängliche erinnern, sondern auch an die Armen und Bedürftigen in dieser Welt, die nicht freiwillig Verzicht üben, sondern weil sie nichts haben.
Allah!
Wir lobpreisen Dich,
Du gibst uns durch Deine Gebote Denkanstöße . Du gebietest uns das Fasten, um uns am eigenen Leibe erfahren zu lassen, was es heißt nichts zu haben, unsere eigene Schwäche zu erkennen, unseren Mitmenschen zu helfen und unser enges E G O zu sprengen.
Allah!
Wir ergeben uns Dir gegenüber. Wir fasten, wie Du es uns geboten hast: bewußt und ausschließlich für Dich beabsichtigt.
Wir fasten nicht, weil Du unseres Fastens bedarfst, nein! Sondern weil wir uns Dir ergeben wollen und weil wir wissen, daß Dein Weg der geradlinige Weg ist.
Ramadan!
Willkommen Monat der Gnade, der Liebe, der Menschlichkeit, des Verzeihens, des Vergebens, des intensiven Gottesdienstes und der Reinigung der Seele und des Körpers.
Ramadan!
In dir fastet nicht nur mein Körper, sondern auch meine Sinne fasten.
In dir lerne ich Beherrschung. Meine Zunge lernt, sich Verwerflichem zu enthalten. Meine Augen und meine Ohren lernen, nur Schönes und Gutes zu sehen und zu hören.
Ich lerne Gefühle zu erkennen. Not zu lindern, zu lieben.
Ich lerne zu verzichten, auf das, was mir lieb ist, um die Kraft zu erlangen, teilen zu können und Rücksicht zu nehmen.
Ramadan!
Du bist ein Monat, in dem Tag für Tag – dreißig Tage lang – die Moscheen weltweit mit hunderten Millionen Muslimen überfüllt werden.
Die einen beten
Die anderen lassen schöne Quranrezitationsmelodien in die Lüfte steigen, die von Hoffnung und Zuversicht gefüllt sind.
Alle gemeinsam blicken mit ihren Seelen und ihrem Verstand zu ihrem Herrn, bitten Ihn um Gnade und sind voller Erwartung, daß der Allerbarmer, Der Allgnädige, Der Allgroßzügigste ihren Bitten entsprechen wird.
Ramadan!
Du bist ein Geschenk unseres Herrn,
Du läßt die Muslime eine Handlung vollbringen, die nur für ihren Schöpfer beabsichtigt wird, ohne Augendienerei oder Angeberei,
eine Handlung, unsichtbar für die Augen und deshalb nur für den Schöpfer und von Ihm unermeßlich belohnt.
ma'3asalama ya akhi

yacin
Posted By: finiqiya

Re: "Ramadan in Germany?" - 04/11/02 05:08 PM

Der Ramadan in Deutschland ist sicherlich nicht zu vergleichen mit dem Ramadan in einem islamischen Land. Zunächst liegt es einfach daran, daß wir in weiten Teilen Deutschland nicht auf die gleiche Art im öffentlichen Leben an den Fastenmonat erinnert werden. Hier fehlt das optische Bild des besonderen Monats. Die Straßen sind zu bestimmten Zeiten überfüllt, tagsüber werden Besorgungen für das Essen gemacht, während des Iftar/Fastenbrechens sind sie wie leergefegt, am Abend sind sie wiederum überfüllt, weil Muslime vermehrt in die Moschee gehen, um das Tarawih-Gebet in der Gemeinschaft zu verrichten, oder aber einfach, um durch die Souks zu ziehen, spazieren zu gehen etc. Diese Festtagsstimmung hält bis in die frühen Morgenstunden an. Akustisch ist der Ramadan allgegenwärtig, man hört nicht nur die alltäglichen Gebetsrufe des Muezzins, sondern auch Signale (Kanonenschüsse, Trommeln etc.), die das Fastenbrechen bzw. das Einstellen des Essens ankündigen, ebenso hört man vermehrt Koranrezitationen über Lautsprecher. Zudem sind die Arbeitszeiten, die Geschäfts-/Öffnungszeiten und der Alltag auf den Ablauf eines Fastentages abgestimmt. Diese Gesamtwahrnehmung erlebt man in einem islamischen Land. In Deutschland bemühen sich Muslime sehr um die Schaffung einer besonderen Atmosphäre im Ramadan, und dies zeigt sich in den Moscheen, in islamischen Vereinen (auch an der Uni) wo oft oder täglich ein gemeinsamer Iftar stattfindet. Das zeigt sich auch in dem exklusiven Warenangebot arabischer, türkischer und anderer internationaler Lebensmittelgeschäfte. Leider muß man hier immer genau auf den „Gebets-/Ramadankalender“ schauen, um zu wissen, wann Sonnenuntergang und wann Sonnenaufgang ist, abgesehen von den Gebetzeiten, da es ja keine akustische Erinnerung daran gibt. Das Tarawih-Gebet kann man auch in D. in einer Moschee verrichten. Darüber hinaus ist es besonders in den Großstädten üblich, daß die arabischen und türkischen „Männercafés“ länger geöffnet sind als zu anderen Zeiten.
Ich persönlich habe mit ca. 7/8 Jahren mit dem Fasten angefangen und freue mich seit meiner Kindheit auf den Ramadan. Obwohl ich bis auf einen alle Fastenmonate in Deutschland erlebt habe, habe ich die besondere Atmosphäre wahrgenommen. Die Veränderung des Alltags hat überwiegend in meiner Familie und meinem Verwandten- und Bekanntenkreis stattgefunden, so daß dies ausgereicht hat, um die besondere, nahezu andächtige, beruhigende und verbindende Zeit zu genießen. Mir fällt auf, daß es keine künstliche oder erzwungene Stimmung ist, sondern, daß sie sich schon vor dem Ramadan einstellt und man folglich mehr in sich kehrt, die religiösen Pflichten wie das Gebet, die man üblicherweise routiniert verrichtet, bewußter und ruhiger ausübt. Es ist eine Empfindung während des Ramadans, die m.E. von innen kommt und nicht von außen erfolgt.
Da ich viele muslimische Freunde habe, die ohne Familien in D. leben, weiß ich auch, daß der Ramadan nicht für alle Muslime in D. so positiv oder als etwas Besonderes erlebt wird wie es bei mir der Fall ist. Für diese Leute gibt es aber fast immer die Möglichkeit, sich anderen Muslimen anzuschließen, in Moscheen, Vereinen, Freundschaftskreisen. Die Gastfreundlichkeit ist im Ramadan besonders lobenswert, weshalb gerade Leute, die hier ohne Familie leben, besonders Studenten, aufgerufen werden, zum Iftar in die Moscheen zu gehen, oder aber von hier ansässigen Familien zum gemeinsamen Essen eingeladen werden.
In Marokko habe ich noch keinen Ramadan erlebt, was ich unbedingt nachholen möchte, ich habe aber einen Ramadan in Syrien verbracht, und dort war es unvergleichlich schön, selbst für mich, die in D. genügend soziale Kontakte zu Muslimen hat und insofern auch hier einen schönen Ramadan erlebt. In einem muslimischen Land den Ramadan zu verbringen ist etwas Besonderes, weil dort überall der Ramadan „sichtbar und hörbar“ ist.
Yacin, ich verstehe Deine Erfahrung als fastendes Kind oder Jugendlicher in der Schule, wenn Du der Einzige warst. Ich war als fastendes Kind so stolz auf mich, daß ich es auch erzählt habe. Insbesondere gegenüber den um meine Konzentrationsfähigkeit besorgten Lehrern habe ich stolz bewiesen, daß ich fasten konnte und mich in meinen Leistungen keinesfalls negativ verändere. Einige pädagogisch kompetente Lehrer haben dies hingegen schließlich auch als positives Beispiel für Disziplin aufgezeigt und mich darin bestärkt. Durch mein frühes Fasten habe ich bisher nie Beeinträchtigungen in meinem (deutschen) Alltag (weder in der Schule, noch auf der Uni, bei Prüfungen, noch bei der Arbeit) erfahren.
Es gibt natürlich auch Erscheinungen während des Ramadans, die man kritisch diskutieren muß, ich denke dabei an das Programmangebot vieler arabischer/türkischer u.a. Fernsehsender, an die Verschwendung von Essen, an die Vernachlässigung bedürftiger Menschen, an merkwürdige Verhaltensweisen (tagsüber fasten und abends Alkohol trinken; fasten, aber nicht beten etc.) Diese Dinge können wir gerne bei Interesse aufgreifen.

Zum guten Schluß wünsche ich allen Muslimen einen gesegneten und frohen Ramadan. Möge Gott unsere Gebete erhören, unser Fasten annehmen, uns unsere Fehler vergeben, unser Bemühen belohnen, und den Ungerechtigkeit und Hunger leidenden Menschen beistehen.
Ramadan Mubarak!
Posted By: Shakir

Re: "Ramadan in Germany?" - 05/11/02 10:12 PM

salam alle zusammen,

yacin, dein zitat ist einfach super! mir lief zwischendruch der schauer über den rücken! ich kann mich vollkommen mit diesem zitat indentifzieren! Toll! einfach toll!

@ibno_rochd

ich werde mein leben lang mit fragen zum islam konfrontiert! warum isst du kein schweinfleisch, warum trinkst du kein alkohol, warum fastet ihr..., warum werden die frauen unterdrückt.., warum dürfen männer mehrere frauen heiraten...! Ich hatte nie das Gefühl, dass interesse dahinter steckte! Es war einfach nur das Bestätigen von Vorurteilen, was sie wollten! Dich in die ecke drängen! Aber genau das hat mir geholfen im Islam sicherer zu werden! Auf Fragen die passenden Antworten zu finden! Während mir meine muslimischen Kollegen immer wieder geraten haben, es dabei zu lassen (weil es oft nichts gebracht hat und ich umsonst kräfte gelassen habe), habe ich mit Leidenschaft versucht den Islam zu erklären! so habe ich andere wenigstens zum nachdenken gebracht! wenn man den punkt erreicht hat, wo man angefangen hätte zu streiten, blockte ich ab! indem augenblick, wo man nicht mehr vorankommt! je mehr ich über den islam rede, desto stärker werde ich! desto besser fühle ich mich! denn ich liebe den islam über alles! und was ist schöner, als über das zu reden was man am meisten lieb hat!!

Jetzt bezogen auf den Ramadan wollen alle wissen: Zweck? Schwierigkeitsgrad? Gesundheit? und am Ende kommt der berühmte Satz: "nö, das könnte ich nicht, und alles ergibt keinen sinn, morgens fasten, abends den bauch vollschlagen!."
Dabei sollte ein Muslim auch ausserhalb des Ramadan nie soviel essen, bis er satt wird!

yacin spricht dieses aussenseiterproblem an! es gibt keinen, der mal nicht geflunkert hat! habe ich sicherlich auch gemacht! "war die frau mit dem kopftuch deine mutter?" eine frage, die ich hasste! schrecklich, wenn man nicht mal zu seiner eignen mutter steht, nur um nicht uncool zu sein! allah sei dank reift man mit der zeit! und je mehr man sich in den islam verliebt, desto mehr verteidigt man seine symbole, seine botschaften! Ja! Ihr Muslime, erzieht euere Kinder selbstbewusst, sie sollen sich nicht für ihre Mutter mit Kopftuch schämen!

zurück zum Ramadan! :-))
der billigste und total unlustigte witz wird jedes jahr erzählt:

versteck dich zum essen doch im keller! dort seht dich gott nicht!
HA HA HA KANN ICH DA NUR SAGEN!!!

Wer zuletzt lacht, lacht am besten!

waleikum salam
Posted By: Ibno_Rouchd

Re: "Ramadan in Germany?" - 09/11/02 10:53 PM

Assalmou 3laykoum [Yacin San , wird ich noch einmal mehr zeit um eure Idee zussamenfassen, und weiterleiten vielen Danke noch einmal , hat es vor kurzen eine deutsche Sudie gezeigt ("Alarmierende Studie: 71 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass Muslime in Deutschland nicht nach ihrem Glauben leben sollten" ) bestätigt. Genau diese Studie unter ander habe ich dafür einen neuen Thread aufgemacht:
zum Thema " Muslims in Deutschland : Rotalarm "!!
unter : " Muslims in Deutschland : Rotalarm !!"

Also herzliche Danke an dir und alle andern !

Ramandan Moubark an euch alle [Yacin San , Finiqiya , Shakir ]!

Wa Salam
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