Posted By: isi
Re: Wahrheit und Gerechtigkeit
- 16/01/01 09:32 AM
Salamualaikum Nador und alle Anderen,
kann es sein, daß es bislang an Dir gelegen hat, daß Dir die Religion Deiner Eltern zu "trocken" erklärt wurde. Denn wenn man an etwas Interesse hat, dann kann m. M. keine Erklärung zu trocken sein zumal Dir ja Deine Eltern in gewisser Weise vieles (was die Religion anbelangt) vorgelebt haben werden, oder nicht? Aber trotzdem möchte ich dazu beitragen - vorausgesetzt Du hast echtes Interessse - , Dir den Islam näher zu bringen.
Was ist ISLAM????
* Das Gottesbild
Der Islam verkündet die reinste Form des Monotheismus. Allah ist der eine Gott; Er ist unteilbar und hat niemand neben sich. Er ist unvergleichlich und nichts ist ihm auch nur ähnlich. Nichts geschieht ohne seinen Willen. Er ist der Erste, der Letzte, der Ewige, der Unendliche, der Allmächtige, der Allwissende. Er ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge. Er ist der Gerechte, der Allerbarmer, der Gnädige, der Liebende, der Gütige, der Erhabene, Preiswürdige, der Wahrhaftige. Er ist der Inhaber und Besitzer aller vollkommenen Eigenschaften. Alle diese, und noch andere im Koran erwähnten Eigenschaften Gottes, müssen in ausgewogener Weise betrachtet werden, ohne daß die eine Eigenschaft zugunsten einer anderen vernachlässigt wird, oder zum Nachteil einer anderen überbetont wird; denn Allah allein hat sich mit all diesen Namen benannt.
* Einheit der Religionen
Der Islam betont den einheitlichen Ursprung aller monotheistischen Religionen. Nach seiner Lehre sind dem meschlichen Geist, trotz seiner großen Möglichkeiten, bestimmte Grenzen gesetzt, die er weder mit den exakten, noch mit empirischen Wissenschaften überschreiten kann. So liegt für den Menschen das sichere Wissen um die letzten Wahrheiten jenseits dieser Grenzen, und die einzige Quelle, die dem
Menschen für die Erreichung dieses Wissens offen steht, ist die göttliche Offenbarung, die ihm von Anbeginn der Zeit zur Verfügung stand.
Die Propheten des Einen Gottes erschienen im Verlauf der Geschichte in jedem Land und bei jeder Gemeinschaft und überbrachten den Menschen die Weisungen Gottes. Die Menschheit wurde so auf die endgültige und an die ganze Welt gerichtete Botschaft stufenweise vorbereitet. Diese letzte göttliche Offenbarung, die durch den letzten Propheten Muhammad überbracht wurde, berichtigt und ergäntzt alle inzwischen durch menschliche Schwächen veränderten Botschaften. Allein diese letzte Botschaft ist wissenschaftlich beweisbar, bis auf den heutigen Tag den Menschen unverfälscht zugänglich.
Alle Propheten, von Adam über Abraham, Moses Jesus bis hin zu Muhammad sind die Propheten, an die der Muslim glaubt und die er ohne Unterschied verehrt. Alle göttlichen Offenbarungen, von der Thora über die Psalmen und das Evangelium bis des einen Gottes; nur ist der Koran die letzte dieser Offenbarungen, die unverfälscht geblieben ist, und die all das enthält, was der Mensch zu einem gottgewollten Leben benötigt.
* Einheit der Botschaft
Der Islam lehrt die Einheit der gesamten Menschheit. Er betont, daß Unterscheidungen nach Rassen, Hautfarben, Sprachen usw, niemals den Grund für Übelegenheitensansprüche einer Gruppe gegenüber einer anderen bilden können. Die einzige, wirkliche Unterscheidung zwischen den Menschen ergibt sich auf geistig sittlicher Ebene, nämlich die Unterscheidung nach Rechtschaffenheit und Gottesehrfurcht.
* Allumfassender Lebensweg
Der Islam ist ein allumfassender Lebensweg, der sich auf alle Bereiche des menschlichen Daseins erstreckt und der in grundsätzlicher Übereinstimmung mit der Natur, ihren Gesetzen und ihren Anforderungen steht. Islam ist das in die Praxis umgesetzte Wissen um die Existenz Gottes, die Wahrhaftigkeit seiner Propheten, seiner Bücher, seiner Engel und des Lebens nach dem Tode.
Ein Muslim ist derjenige, der die Gesetze Gottes in allen Lebenssituationen befolgt, und die islamische Gesellschaft ist die nach Wissen um den Willen Gottes strebende Gemeinschaft der jeder Einzelne direkt und ohne Vermittlung eines Priesters mit Gott in Verbindung steht. Und schließlich ist die islamische Gesellschaft die jedem Nichtmuslim größte Tolerenz entgegenbringende Gemeinschaft der Gottgläubigen, denn das Wort Islam hat sowohl die Bedeutung Unterwerfung unter den Willen
Allahs, als auch die Bedeutung Frieden .
* Vollständiges Rechtssystem
Der Islam gibt der Menschheit ein vollständiges Rechtssystem, denn obwohl sich der Islam an das Geistige im Menschen wendet und ihm vor allem ein ethisches Ideal bietet, beachtet er gleichzeitig das Materielle im Leben der Menschen in ausgewogener Weise. Die islamische Gesetzgebung vereint harmonisch geistige und materielle Elemente.
Ob ein Muslim in der Moschee betet, auf dem Markt seine Ware verkauft, Staatsgeschäfte leitet, zu Gericht sitzt oder im Kreis seiner Familie ist, immer wird seine Handlungsweise von dem einen, ewigen und immergültigen Gesetz Gottes bestimmt, von dem Gesetz, dessen Hauptgrundlagen in der göttlichen Offenbarung, dem Koran, und in den Überlieferungen vom Propheten Muhammad niedergelegt sind, und welches der muslimischen Gemeinschaft zu jeder Zeit und Epoche einen breiten Spielraum für Interpretationen einräumt.
* Die Familie
Der Islam mißt der Familie innerhalb seines Sozialsystems die weitaus größte Bedeutung bei. Im Verhältnis zwischen Mann und Frau ist die Ehe die einzige legale Form des Zusammenlebens. Jeden intimen außerehelichen Verkehr zwischen den Geschlechtern lehnt der Islam ab.
Mann und Frau vervollkommen sich gegenseitig, um in der Ehe einen gemeinsamen Beitrag zum Aufbau einer gesunden Gesellschaft zu bringen. Um den Aufbau einer gesunden Familie zu gewährleisten, verteilt der Islam die Verantwortungen in der Familie zwischen Mann und Frau.
Während der Mann für den Unterhalt verantwortlich ist, ist die Frau bemüht, ihre Kinder in einer Atmosphäre der Fürsorge und Liebe zu erziehen, und das Haus zu einem Hort der Geborgenheit zu gestalten.
* Die Vernunft
Der Islam betrachtet die Vernunft als ein kennzeichendes Merkmal des Menschen und als eine Gabe Gottes. Sie ist der Grund für die Verantwortlichkeit des Menschen vor Gott und gleichzeitig sein Führer in allen Lebenssituationen. Weil der Islam der Vernunft einen so bedeutenden Platz einräumt, gibt es für mystische Kulte und Dogmen keinen Platz in ihm.
* Islam und Wissenschaft
Der Islam macht das Streben nach Wissen zur Pflicht eines jeden Muslims. Er geht sogar so weit, die wissenschaftliche Arbeit zum Gottesdienst zu erheben. In ständigen Appell fordert der Koran den Menschen dazu auf, die Natur zu erforschen, damit er die Existenz Gottes und Seine Eigenschaften erkennt. Im Koran findet der Muslim die Grundlagen und Richtlinien für ein wissenschaftliches Forschen. Die einzige Einschränkung auf diesem Gebiet bestehet darin, daß die Forschung selbst nie zum Ziel werden darf, sondern immer ein Mittel zur Erreichung menschlichen Fortschritts und zur Vervollkommnung der Moral bleiben muß.
* Ziele des Islam
Der Islam befaßt sich nicht nur mit dem ewigen Leben im Jenseits, sondern er richtet sein Augenmerk in gleichem Maße auch auf das diesseitige Leben. Sittliche Vollkommenheit, sozialer Fortschritt, wirtschaftliche Gerechtigkeit, zwischenmenschliche Liebe und Barmherzigkeit, politische Vernunft und Friede sind Ziele, die der Islam zur Erreichung wahren menschlichen Glücks in diesem Leben zu
verwirklichen sucht.
* Pflichten des Muslims
Der Islam schreibt den Gläubigen das tägliche Gebet vor. Dadurch wird neben der äußeren Reinigung durch Waschung auch die Reinigung der Seele erzielt. Die Vermögensabgabe (Zakat) ist nicht nur ein Faktor des sozialen Systems des Islam, sondern auch gleichzeitig ein Mittel zur seelischen Entlastung, denn sie soll allein aus dem Glauben an Gott gezahlt werden. Das vorgeschriebene Fasten im Monat
Ramadan gibt dem Gläubigen nicht nur ein Mittel zur Erlangung von Selbstbeherrschung. Die Pilgerfahrt nach Mekka schließlich läßt den Gläubigen die wahre Hinwendung an Allah, die Opferbereitschaft und die Brüderschaft der Muslime aus aller Welt spüren. Neben diesen vier Hauptpflichten, die dem Gläubigen vorgeschrieben sind, gibt es im Gesetz Gottes noch viele andere Gebote und Verbote, die dem Menschen den Weg zu einem glücklichen Leben in dieser Welt und
einem gottnahen ewigen Leben im Jenseits weisen. Somit kann jede Arbeit des Menschen zum Gottesdienst werden, nämlich dann, wenn sie gemäß dem Willen Gottes und mit der aufrichtigen Absicht durchgeführt wird.
(Quelle:
http://www.islam.de) Für weiter Infos besuche einfach mal diese Seite.
Ich hoffe Dir und anderen hiermit geholfen zu haben?!?
Salam
Isi
Posted By: Anonymous
Re: Wahrheit und Gerechtigkeit
- 22/01/01 03:56 PM
Bismillahir Rahmanir Rahim
Assalam alaikum rahmatullah wa barakatuh
liebe Freunde, liebe Leute die am Wissen über den Islam interessiert sind
1.2 Die Hinweise dafür, daß der Islam die offenkundige Wahrheit ist und die Gründe dafür, daß es trotzdem Menschen gibt, die diese Tatsache nicht erkennen
Um die Wahrheit des Islam zu erkennen, genügt es, daß man wahrnimmt, daß 1. Allah existiert und 2. daß Muhammad von Allah gesandt wurde.
Said Hawwa (Allah möge ihm barmherzig sein) schrieb eine dreiteilige Reihe mit dem Namen "Zielgerichtete Untersuchungen über: 1. Allah, 2. Der Gesandte, 3. Der Islam". Im ersten Band, "Allah", legt er eine Beweisführung für die Existenz Allahs anhand von naturwissenschaftlichen Ergebnissen dar. Im zweiten Band, "Der Gesandte", führt er eine Beweisführung dafür an, daß Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) tatsächlich der Gesandte Allahs ist. Dabei betrachtet er u.a. den Charakter Muhammads und seine Aufrichtigkeit, die sowohl von seinen Freunden wie auch seinen Feinden bestätigt wurde. Desweiteren führt er Wunder Muhammads an. Außerdem wird aufgezeigt, daß in den Überlieferungen sowohl der Christen als auch der Juden das Kommen Muhammads angekündigt wurde. Es wird aufgezeigt, daß die Juden in Arabien auf sein Kommen warteten, ihn dann auch erkannten, sich aber weigerten ihm zu folgen, weil er nicht aus ihrem Volk kam. Diese wissenschaftliche Untersuchung über den Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) umfaßt etwa 500 Seiten, wobei am Anfang des Buches folgendes angemerkt ist: "Wir werden in dieser Untersuchung sehen - durch Indizien und Beweisführung - daß Muhammad tatsächlich der Gesandte Allahs ist und daß Muhammad der größte Mensch in jeglicher Beziehung ist..."
Im Vorwort zu dieser dreiteiligen Reihe sagt Said Hawwa: "Der Leser dieser Reihe stellt fest, daß ich mich in den ersten beiden Teilen "Allah" und "Der Gesandte" oft lange mit verdeutlichenden Ausführungen, Erläuterungen und Beweisführungen aufhalte, wobei ich dabei mit Geduld und Ruhe den menschlichen Verstand anspreche. Dabei gehe ich auf jeden möglichen Zweifel und Einwand ein; der dritte Teil "Der Islam" hingegen ist mehr eine Vorstellung als eine Erläuterung. Der Grund dafür ist der folgende: wenn der Mensch erst einmal von der Existenz Allahs überzeugt ist, und davon, daß Muhammad Sein Gesandter ist, dann bleibt ihm nichts anderes mehr übrig, als sich Seiner Religion und Seinem Gesetz unterzuordnen. Es geht hier also nicht darum, daß jeder einzelne Teil des Islam gerechtfertigt werden muß - obwohl diese Rechtfertigung ohne Zweifel vorhanden ist -, sondern es geht beim dritten Teil darum, den Islam kennenzulernen. Denn der logische Menschenverstand sagt: Dem Menschen bleibt nichts anderes übrig, als sich unter Allahs Gesetz unterzuordnen, denn Er ist der Herr und Seine Geschöpfe sind Seine Knechte, und derjenige von beiden ist der Wissendere, der "dem Menschen das gelehrt hat, was dieser nicht wußte"[96:5]...."
In [SaidHawwa1], [SaidHawwa2] und [Azzindani] sind Zeichen in vielen verschiedenen Bereichen ausführlich dargestellt. Zeichen gibt es im Universum, im Quran und in Form von Wundern. Diese Zeichen und Spuren deuten auf mehrere Sachverhalte hin: 1. Daß Allah existiert 2. daß Muhammad ein Gesandter Allahs ist und 3. auf einige Eigenschaften Allahs (z.B. Allmacht, Allwissen, Vollkommenheit, usw.)
1.2.1 Der Weg zur Erkenntnis, daß Gott existiert
Im Quran sagt Allah: "Und Ich habe die Menschen und die Dschinnen nur deswegen erschaffen, damit sie Mir dienen."[51:56]
Daß der Mensch das Geschöpf Gottes ist und daß er Seinen Schöpfer anbeten soll, ist also der Sinn und Zweck der Existenz des Menschen. Ohne dieses Anerkennen Gottes als Schöpfer und Herr ist das Leben folglich sinnlos. Nun stellt sich die Frage, wie der Mensch seinen Schöpfer erkennen kann. Zunächst müssen wir also einen Weg zu dieser Erkenntnis Gottes finden. Dieser Weg ist eine zentrale Frage, denn wenn wir nicht den richtigen Weg finden, kommen wir auch nicht zum erhofften Ziel.
Wie sich diejenigen, die die Existenz Gottes leugnen, den Weg vorstellen, wie man die Existenz Gottes erkennen könnte
Um den richtigen Weg zu finden und klar aufzuzeigen, daß ein falscher Weg nicht zum Ziel führt, wollen wir zunächst betrachten, wie sich diejenigen, die nicht die Existenz Gottes anerkennen, den Weg zur Erkenntnis der Existenz Gottes vorstellen.
Heutzutage findet man oft zwei Gruppen von Nichtmuslimen, welche die Existenz Gottes nicht anerkennen:
Die Atheisten bzw. Materialisten, die klar die Existenz Allahs bestreiten mit dem Argument, daß sie Ihn nicht mit ihren Sinnesorganen erfassen können und
die Agnostiker, die sagen, daß man nicht wissen kann, ob Gott existiert oder nicht und die sich dann auch nicht mehr viele Gedanken in diese Richtung machen.
Wenn man jedoch beide Gruppen fragt, ob sie davon überzeugt sind, daß Radiowellen oder magnetische Felder existieren, sagen natürlich beide "ja" und würden sich über jemanden lustig machen und ihn als ungebildet zurückweisen, der die Existenz von Radiowellen und Magnetismus bestreitet. Jedoch kann man weder elektromagnetische Wellen, noch ein magnetisches Feld sehen oder hören - man erkennt die beiden Phänomene nur an deren Auswirkungen auf bestimmte Körper, wie z.B. Eisen.
Die Beschränktheit der menschlichen Sinne und auch des menschlichen Verstandes
An dem obigen Beispiel haben wir gesehen, daß einerseits der Mensch nicht alles, was existiert, mit seinen Sinnen aufnehmen kann und zweitens, daß man längst nicht sagen kann, daß etwas nicht existiert, nur weil man es nicht sehen oder mit seinen Sinnen erfassen kann. Ebenso kommt man manchmal zu Fehlschlüssen, wenn man etwas mit seinen Sinnesorganen wahrnimmt, ohne den Verstand einzusetzen: Betrachtet man einen Stab, der senkrecht ins Wasser eingetaucht ist, so hat man den Eindruck, daß er an der Stelle, wo die Wasseroberfläche ist, gebrochen ist. In Wirklichkeit täuscht einen hier das Auge, und der Verstand sagt, daß dies ein physikalisch-optischer Effekt ist und daß der Stab in Wirklichkeit nicht gebrochen ist.
Es gibt einen schönen Witz, der sich in einer sechsten Klasse ereignet haben soll: Der Lehrer fragte die Schüler: "Seht ihr mich?", worauf sie antworteten: "Ja", worauf er sagte: "Also existiere ich." Er fuhr fort: "Seht ihr die Tafel?", worauf sie sagten: "Ja", worauf er sagte: "Also existiert die Tafel". Er fuhr weiter fort: "Seht ihr den Tisch?", worauf sie antworteten: "Ja", worauf er sagte: "Also existiert der Tisch". Dann fragte er: "Seht ihr Gott?", worauf sie antworteten: "Nein", worauf er sagte: "Also existiert Gott nicht!" Da stand ein intelligenter Schüler auf und sagte: "Seht ihr den Verstand des Lehrers?", worauf sie sagten: "Nein", worauf er sagte: "Also existiert der Verstand des Lehrers nicht!"
So viel zur Fähigkeit der menschlichen Sinne. Nun zum menschlichen Verstand: Der menschliche Verstand kann nur Dinge erfassen, die räumlich und zeitlich endlich sind. Beim Umgang mit Unendlichkeit arbeitet der Verstand nicht mehr richtig und verwickelt sich in Widersprüche. Ein kleines Beispiel führt uns dies vor Augen:
Nehmen wir an, wir gehen von Punkt M aus und zeichnen von dort aus zwei gerade Linien, die einen gewissen Winkel zueinander haben, der kleiner als 90 Grad ist, und die beide ihren Anfangspunkt in M haben, aber auf der anderen Seite jeweils ins Unendliche gehen. In der Mathematik bezeichnet man solche Linien als Halbgeraden. Desweiteren zeichnen wir parallele Verbindungen zwischen den beiden Linien ein mit den Endpunkten a1 und b1, a2 und b2, usw. An den beiden Enden der Halbgeraden, die die im Unendlichen liegenden Endpunkte darstellen sollen, zeichnen wir jeweils einen Punkt und kennzeichnen ihn mit einer liegenden 8. Diese liegende 8 ist das mathematische Zeichen für Unendlich.
Um unseren Verstand auf seine Funktion beim Umgang mit Unendlichkeit zu testen, werfen wir folgende Frage auf: Ist die Querverbindung zwischen den beiden liegenden Achten endlich oder unendlich? Sollte man darauf antworten, daß sie endlich ist, so kann man darauf erwidern: "Diese Querverbindung ist eine Verbindung zwischen zwei Unendlichkeiten. Wie soll also die Verbindung zwischen zwei Unendlichkeiten endlich sein?!" Sollte man hingegen antworten, daß die Querverbindung unendlich ist, so kann man darauf erwidern: "Die Verbindung liegt doch aber zwischen zwei Punkten, wie soll die Verbindung also unendlich sein?" Unser Verstand sagt also, daß diese Querverbindung gleichzeitig endlich und unendlich ist, was aber ein klarer Widerspruch ist.
An diesem Beispiel sehen wir, daß sogar der menschliche Verstand, d.h. das Auffassungsvermögen des Menschen nur in beschränkten Gebieten funktionstüchtig ist - nämlich in der zeitlich und räumlich endlichen materiellen Welt.
Nachdem wir gesehen haben, daß erstens die menschlichen Sinne nicht alles, was existiert, erfassen können, und zweitens, der menschliche Verstand nur Dinge erfassen kann, die sowohl in der räumlichen und zeitlichen Dimension beschränkt sind, ist es nun leicht erkennbar, wo der Fehler bei den Atheisten liegt, die Gott leugnen, weil sie Ihn nicht sehen bzw. mit ihren Sinnen erfassen können: Allah der Herr der Welten und der Schöpfer aller Dinge, der Materie, Raum und Zeit erschaffen hat, unterliegt selbst nicht den Gesetzen von Raum und Zeit. Für Ihn selbst gilt weder Raum noch Zeit. Wenn man also den Schöpfer von Raum und Zeit noch nicht einmal mit dem Verstand erfassen kann, wie soll man denn dann erwarten, das man Ihn etwa sehen kann?!
Ebenso ist die Einstellung der Agnostiker absurd, die sich nicht weiter mit Gott befassen, weil sie sagen, daß man so etwas wie die Wahrheit der Existenz Gottes und die Wahrheit der Religion sowieso nicht herausfinden kann. Die Agnostiker akzeptieren aber nur ihren Verstand als Mittel der Erkenntnis. Wie wir gesehen haben, funktioniert der Verstand aber nicht mehr in Bereichen, die jenseits von räumlich und zeitlich endlicher Materie liegen.
Als Abschlußbemerkung können wir also festhalten, daß sowohl die Atheisten als auch die Agnostiker einen Weg eingeschlagen haben, der prinzipiell nicht zum Ziel führen kann! Der tiefe innere Beweggrund für eine solche Haltung, die erwartet, daß der Mensch alle Wahrheiten mit seinen Sinnen erfassen können muß, ist wohl eine Art Hochmut.
"Und es sagen diejenigen, die keine Begegnung mit Uns erhoffen: 'Warum werden nicht auf Uns die Engel herabgesandt, oder wir sehen unseren Herrn?' Sie wähnten sich schon groß hinsichtlich ihrer selbst und sie sind anmaßend auf große Weise."[25:21]
Der Weg zur Erkenntnis Allahs: durch Seine Zeichen
Wir haben gesehen, daß wir Allah nicht direkt mit unseren Sinnen wahrnehmen können. Nun stellt sich die Frage, wie wir denn dann die Existenz Allahs wahrnehmen können. Die Antwort lautet: durch die Spuren, die der Allmächtige in Seiner Schöpfung hinterläßt. Anstatt Spuren könnten wir auch Zeichen sagen.
"Und wieviele Zeichen sind in den Himmeln und auf der Erde, an denen sie vorbeigehen, ohne sie zu beachten!"[12:105]
"Und sehen denn die Kafirun nicht, daß die Himmel und Erde beide etwas Zusammenhängendes waren, dann haben Wir sie auseinadergetrennt. Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige. Wollen sie denn nicht Mu’minun werden?!"[21:30]
Es sollte kurz erläutert werden, warum in einer Abhandlung, die überhaupt erst die Existenz Allahs beweisen soll, Quranverse angeführt werden; warum werden hier Verse angeführt, wovon der Muslim weiß, daß sie von Allah geoffenbart wurden, obwohl manch einer, der den Text liest, möglicherweise noch nicht von der Existenz Allahs überzeugt ist - geschweige denn davon, daß der Quran Gottes Wort ist? Die Antwort lautet: Der Quran ist ein Buch, welches die Menschen auf den richtigen Weg führt. Es ist nicht nur ein Buch, welches Gebote und Verbote enthält, sondern auch dem Menschen aufzeigt, wie man die Wahrheit des Islam erkennen kann. Es führt die Menschen aus der Dunkelheit ins Licht. Es ist die Argumentationsführung Allahs.
"Und eines Seiner Zeichen ist es, daß Er euch aus Erdreich geschaffen hat, alsdann seid ihr Menschen geworden, die sich vermehren."[30:20]
"Und eines von Seinen Zeichen ist es, daß Er euch von euch selber Gattinen geschaffen hat, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat Liebe und Barmherzigkeit zwischen euch gemacht. Hierin sind wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken."[30:21]
Viele Menschen glauben, daß die Entstehung der Sonne, der Erde und dann der niedrigen Aminosäuren, dann der Pflanzen, der Tiere und schließlich des Menschen, der die Fähigkeit zu Gefühlen wie Liebe und Barmherzigkeit hat, eine Kette von Zufällen ist. Sie glauben, daß Atome entstanden sind, die miteinander verschiedene Verbindungen eingingen, bis schließlich der Mensch entstand. Doch woher kam das allererste Atom? Und noch eine Frage stellt sich: Warum soll in der Natur etwas Hochkomplexes und Vollkommenes zufällig enstanden sein, während in der Technik ein denkender, planender Mensch in keinster Weise ähnliches hervorbringen kann. Heutzutage sitzen sehr viele Wissenschaftler mit ihrer großen Intelligenz daran, Systeme zu entwickeln, die autonom arbeiten. Ein Fall ist z.B. die Entwicklung von Industrierobotern, die mit Hilfe von Sensoren Werkstücke erkennen sollen und dann mit Hilfe eines vorprogrammierten Steueralgorithmus diese Werkstücke transportieren sollen. Die Ergebnisse sind im Vergleich zu dem, was eine kleine Fliege kann, absolut lächerlich: Man muß bei einem Roboter mit Videokamera nur einmal die Lichtverhältnisse etwas verändern, und schon erkennt er das Werkstück, das er aufgreifen soll, gar nicht mehr. Dies, obwohl viele Wissenschaftler jahrelang daran gesessen haben, bis die Industrie zu solch einem Ergebnis kam.
"Und reisen sie denn nicht herum auf der Erde und sehen, wie das endgültige Ende derjenigen vor ihnen war? Sie waren stärker als sie an Kraft, und sie haben die Erde mehr durchpflügt und sie mehr bebaut, als sie sie bebaut haben, und es sind zu ihnen ihre Gesandten gekommen mit den klaren Beweisen, und nicht Allah wollte ihnen Unrecht antun, sondern sie taten sich selbst Unrecht. Böse war dann das Ende derer, die Böses begingen, weil sie die Zeichen Allahs verwarfen und über sie zu spotten pflegten. "[30:9-10]
Hier werden diejenigen, die sich gegen den Islam sträuben, aufgefordert, ihren Horizont zu erweitern, indem sie die Geschichte und das Entstehen und Vergehen von Hochkulturen betrachten. Sie sollen sie beobachten, um wahrzunehmen, daß das, was aus den Verhaltensweisen von Menschen resultiert, immer und überall das gleiche ist. Allah hat das Gesetz der Schwerkraft festgelegt, so daß ein Gegenstand, den man in der Hand hält und dann losläßt, auf die Erde fällt.
Dies ist ein Gesetz, welches an jedem Ort der Erde und sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart gültig ist. Genauso ein Gesetz Allahs ist es, daß eine Kultur, die moralisch verderbt ist, früher oder später ihrem Untergang entgegengeht. Um dies nachzuvollziehen, brauchen wir uns nur die Geschichte etwas genauer ansehen und dann darüber nachdenken.
"Er hat die Himmel geschaffen ohne Säulen, die ihr seht. Und Er hat in die Erde festverankerte Berge gegeben, daß sie nicht mit euch wankt, und Er hat dort von allem Getier verbreitet. Und Wir haben vom Himmel Wasser herabgesandt, und Wir haben dort von jeglicher edlen Gattung wachsen lassen. Dies ist die Schöpfung Allahs, also zeigt mir, was andere außer Ihm geschaffen haben."[31:10-11]
Wer hat das Gesetz der Schwerkraft aufgestellt und sorgt dafür, daß es überall im Universum gilt? Wer sorgt dafür, daß ein elektrisch positiver Körper und ein elektrisch negativer Körper sich gegenseitig anziehen? Und: Wer hat das Universum, in dem diese Gesetze gelten, aus dem Nichts hervorgebracht? Daß das Universum einen Anfang hatte, darauf weist die Naturwissenschaft in mehreren Bereichen hin. Hier soll nur einer dieser Bereiche aufgeführt werden - ein Gesetz aus der Thermodynamik: gibt es einen warmen und einen kalten Körper, so gleicht sich der Temperaturunterschied zwischen beiden mit der Zeit aus. Ohne äußere Einwirkung ist dieser Prozeß nicht umkehrbar, d.h. ohne äußere Einwirkung kann die Temperaturdifferenz zweier Körper nicht größer werden. Wäre das Universum unendlich, d.h. ohne Anfang, dann gäbe es im Universum keine Temperaturunterschiede!
1.2.2 Der Weg zur Erkenntnis, daß Muhammad wirklich ein Gesandter Gottes, des Allwissenden und Allmächtigen, gewesen sein muß
[SaidHawwa2] ist, wie bereits oben erwähnt, eine umfassende Beweisführung dafür, daß Muhammad ein Gesandter Gottes war. In deutscher Sprache ist mit [Rassoul1998] eine etwas kleinere Abhandlung vorhanden, welche einige der Wunder des Propheten Muhammads (Allahs Segen und Heil auf ihm) behandelt.
Zu den Zeichen Allahs, die aufzeigen, daß Muhammad wirklich ein Gesandter Gottes war, gehört die Kategorie der "wissenschaftlichen Wunder" in Quran und Sunna. Dies bedeutet, daß im Quran und in Aussprüchen des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) hochkomplexe naturwissenschaftliche Sachverhalte genau beschrieben werden, die zu der Zeit, als Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) lebte, unmöglich bekannt sein konnten. In [Azzindani] unterhält sich Scheich Abdulmajid Azzindani mit bekannten Naturwissenschaftlern verschiedener Fachgebiete. Es wird jeweils ein Vergleich angestellt zwischen dem, was vor etwa 1400 Jahren dem Propheten Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) geoffenbart wurde und dem, was die modernen Naturwissenschaften mit großem wissenschaftlichem und technischem Aufwand in jüngster Zeit entdeckt haben. Es wird gezeigt, daß sich die Aussagen des Quran und der Aussprüche des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) mit den naturwissenschafltichen Erkenntnissen decken. Die Wissenschaftler bestätigen, daß Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) nicht zu diesen Erkenntnissen auf wissenschaftlichem Weg gelangt sein kann. Einer von ihnen, der Anatomist Prof. Tagata Tagasone, zieht die Konsequenzen daraus und wird Muslim.
1.2.3 Die Gründe dafür, daß viele Menschen nicht die Wahrheit des Islam erkennen, obwohl sie ausführlich über den Islam informiert worden sind
In den obigen Abschnitten haben wir gesehen, daß man auf wissenschaftlichem Wege mithilfe von Nachdenken dazu kommen kann, die Wahrheit des Islam zu erkennen, nämlich daß 1. Gott existiert und 2. daß Muhammad von Gott gesandt wurde. Trotzdem kommt es aber immer wieder vor, daß viele Nichtmuslime nicht Muslime werden, nachdem sie mit diesen deutlichen Beweisen für die Wahrheit des Islam konfrontiert wurden. In diesem Abschnitt wollen wir nun der Frage nachgehen, warum dies so ist. Der Quran selbst führt uns dabei einige Gründe dafür an, warum einige Menschen nicht die entsprechenden Schlußfolgerungen aus deutlichen Zeichen und Wundern ziehen:
"..und haben sie nicht Herzen, um zu begreifen, oder Ohren, um zu hören? Denn es sind ja nicht die Augen, die blind sind, sondern blind sind die Herzen in der Brust."[22:46]
"Wahrlich, bei den Kafirun ist es gleich, ob du sie warnst oder nicht: sie werden nicht Mu’minun werden. Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör; und über ihren Augen liegt ein Schleier. Und ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil werden."[2:5-7]
"...In ihren Herzen ist Krankheit..."[2:10]
Um die Beziehung zwischen dem, was man mit seinen Sinnen aufnimmt und den Schlußfolgerungen, die man daraus zieht, besser zu verstehen, wird im folgenden betrachtet, was genauer der Begriff "Herz" (arab. qalb) im quranischen Sinne bedeutet. In den oben aufgeführten Versen wird dieser Begriff benutzt.
Das Herz im quranischen Zusammenhang
Said Hawwa sagt in [SaidHawwa3]:
"Am Anfang der Sure Al-Baqara (Sure 2) wird über die Kafirun gesagt: "Versiegelt hat Allah ihre Herzen". Über die Heuchler wird gesagt: "...In ihren Herzen ist Krankheit...". Im Quran und in den Aussprüchen des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) kommt das Wort "Herz" sehr oft vor. Oft wird jedoch dieses Wort falsch verstanden. Zusammenfassend wollen wir hier festhalten: Es gibt einmal ein materiell faßbares Herz, welches sowohl der Mensch als auch viele andere Geschöpfe haben. Damit ist das Herz gemeint, welches als Pumpe für den Blutkreislauf dient. Dieses materiell faßbare Herz ist jedoch auch der Ort eines anderen Herzens, nämlich von Gefühlen wie Liebe, Haß, Boshaftigkeit, Großmut, Angst und innerer Friede. Diese Gefühle selbst sind für jeden Menschen ebenfalls faßbar, da jeder Mensch einen Teil dieser Gefühle bei sich verspürt. Dieses zweite Herz ist der Ort, mit dem man den Iman schmeckt und es ist ebenfalls der Ort, an dem der Kufr bzw. die Heuchelei stattfindet. Es gibt nun viele Gefühle, die manche Menschen sehr wohl verspüren, wobei andere Menschen diese Gefühle nicht verspüren. Die Mu’minun beispielsweise spüren viele Wertgefühle, welche die Kafirun nicht verspüren, weil bei den letzteren der entsprechende Teil dieses zweiten Herzens tot ist. Dieses zweite Herz ist jedoch nicht identisch mit dem ersten Herz. Dies sieht man daran, daß bei Menschen, bei denen eine Herztransplantation vorgenommen wurde - die also ein anderes von der ersten Art bekommen haben -, sich nicht auch die Wertgefühle geändert haben....Dieses zweite Herz kann erkranken, gesunden, blind und taub werden. Daher sehen wir, wie in diesem Anfangsabschnitt der Sure 2 von den Kafirun gesagt wird: "Versiegelt hat Allah ihre Herzen" und über die Heuchler wird gesagt: "...In ihren Herzen ist Krankheit...". Etwas weiter beschreibt Allah die Heuchler mit "Taub, stumm, blind..."[2:18].
...
Mudschahid hat gesagt: "Die Sünden haben sich im Herzen festgesetzt und begannen, das Herz von allen Seiten zu überdecken, bis sich die Teilüberdeckungen schließlich treffen. Dieses Zusammentreffen der Teilüberdeckungen nennt man die "Versiegelung"."
...
In einem gesunden Hadith, den Hudhaifa überliefert hat, berichtet der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm): "Die Verführungen dringen eine nach der anderen auf die Herzen wie die Fasern eines Strohteppichs, den man Schicht für Schicht herstellt. Jedes Herz, das einer dieser Verführungen nachgibt, bekommt einen schwarzen Fleck. Dagegen bekommt das Herz, das sie zurückweist, einen weißen Fleck. So wird schließlich ein Herz zu eines der beiden folgenden: Entweder ein weißes Herz, welchem keine Verführung mehr schaden kann, solange Erde und die Himmel bestehen, oder aber ein sehr schwarzes Herz, welches nicht mehr das Gute gebietet und nicht mehr das Schlechte verwehrt."
...
Ibn Dscharir hat gesagt: "Der Gesandte Allahs berichtete, daß, wenn Sünden in großer Folge auf die Herzen kommen, dadurch die Herzen verschlossen werden. Und wenn die Sünden einmal das Herz verschlossen haben, kommt das Siegel von Seiten Allahs, so daß es für sie keinen Weg zum Iman und keine Errettung vor dem Kufr gibt. Im Vers "Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör..."[2:6] ist dieses Siegel gemeint...Und so kommt auch der Iman nicht in ein Herz, welches Allah als "von Ihm versiegelt" bezeichnet, bevor nicht die Versiegelung aufgehoben wird."
Wenn man dies weiß, und den Versteil "...und als sie abwichen, ließ Allah ihre Herzen abweichen..."[61:5] und ähnliche Quranverse versteht, dann wird einem klar, daß Allah ihre Herzen versiegelt hat und ihnen nicht die Rechtleitung gibt, als angemessene Strafe dafür, daß sie absichtlich der Lüge nachgehen und das Recht und die Wahrheit beiseite lassen.
..."
Soweit, was Said Hawwa zu diesem Thema sagt.
Umgekehrt gilt natürlich auch, daß der Mensch durch charakterliche Reinigung immer sehender bezüglich der Wahrheit wird:
"Allah ist der Schutzfreund der Mu’minun. Er bringt sie heraus aus tiefer Finsternis zum Licht..."[2:257].
Dieser Weg des rechtschaffenen Muslim vom Zweifel zum felsenfesten Iman ist eindrücklich in Abu Hamid al-Ghazalis autobiographischem Werk [Ghazali] beschrieben.
Einige Quranverse in diesem Zusammenhang und deren Erläuterungen
Im Quran steht:
"Nein, jedoch das, was sie zu tun pflegten, hat auf ihre Herzen Schmutz gelegt."[83:14] Siehe hierzu den Kommentar zu diesem Vers in [Bavaria].
"Abwenden aber will Ich von Meinen Zeichen diejenigen, die sich im Lande hochmütig gegen alles Recht gebärden; und wenn sie auch alle Zeichen sehen, so wollen sie nicht Mu’minun werden; und wenn sie den Weg der Rechtschaffenheit sehen, so wollen sie ihn nicht als Weg annehmen; sehen sie aber den Weg des Irrtums, so nehmen sie ihn als Weg an. Dies (ist so), weil sie Unsere Zeichen für Lügen erklärten und sie nicht achteten."[7:146] Ibn Kathir sagt in [Ibn Kathir] zu diesem Vers: " "Abwenden aber will Ich von Meinen Zeichen diejenigen, die sich im Lande hochmütig gegen alles Recht gebärden" bedeutet: "Die Herzen derjenigen, die zu stolz sind, Mir zu dienen, und die gegen alles Recht hochmütig (arab. kibr) gegenüber anderen Menschen sind, lasse Ich nicht die Argumente und die Zeichen verstehen, die auf Meine Allgewaltigkeit und auf die Wahrheit des Islam und Meiner Gesetze hinweisen." D.h. so wie sie gegen alles Recht hochmütig sind, so erniedrigt Allah sie, indem er sie unwissend macht: "Und Wir werden ihre Herzen und ihre Augen verwirren, weil sie ja auch das erste Mal nicht Mu’minun wurden."[6:110]. An einer anderen Stelle des Quran steht: "...und als sie abwichen, ließ Allah ihre Herzen abweichen..."[61:5]...Der nächste Versteil "...und wenn sie auch alle Zeichen sehen, so wollen sie nicht Mu’minun werden..." ist wie "Wahrlich, diejenigen, gegen die das Wort deines Herrn ergangen ist, werden nicht Mu’minun werden - auch wenn zu ihnen irgendein Zeichen käme, bis sie die schmerzliche Strafe sehen.[10:96-97]..."
"O ihr Mu’minun, hört auf Allah und den Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, das euch Leben verleiht, und wisset, daß Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und daß ihr vor Ihm versammelt werdet."[8:24]. Zum Versteil "...und wisset, daß Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt..." sagt Ibn Kathir in [Ibn Kathir]: "...Ahmad berichtete, daß Umm Salama berichtete: "Der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) sprach oft folgendes Bittgebet: "O Allah, der du die Herzen wendest, festige mein Herz so, daß es bei Deinem Din bleibt". Da fragte ich: "O Gesandter Allahs, können denn die Herzen gewendet werden?", worauf er sagte: "Ja! Das Herz eines jeden Menschen, den Allah geschaffen hat, hält Allah zwischen zweien Seiner Finger. Wenn Er will, führt Er das Herz auf den richtigen Weg und wenn Er will, läßt Er es abweichen. Drum bitten wir Allah, unseren Herrn, daß Er unsere Herzen nicht von Ihm sich abkehren lassen möge, nachdem Er uns rechtgeleitet hat. Und wir bitten Ihn, daß Er uns Barmherzigkeit von Ihm schenken möge; denn Er ist ja wahrlich der unablässig Gebende." "...."
Warum können aber trotzdem Menschen, die Kufr begangen haben, später Mu’minun werden?
Said Hawwa sagt in [SaidHawwa3]: "Man kann beobachten, daß viele Menschen, welche zunächst Kufr begehen, später in den Islam eintreten...In der Erläuterung zu den Versen [2:6-7], welche von den Kafirun sprechen, wurde jedoch gesagt, daß es bei diesen Menschen egal ist, ob man sie warnt oder nicht, da sie sowieso nicht Mu’minun sein werden. Wie lassen sich nun diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren? Ein bzw. mehrere Qurankommentatoren sagen diesbezüglich: "Mit "den Kafirun" sind solche Menschen gemeint, von denen Allah weiß, daß sie nicht Mu’minun sein werden. Und so ist es folglich egal, ob man sie warnt oder nicht."...Wir werden im vorliegenden Qurankommentar noch sehen, daß diese beiden Verse [2:6-7] durch andere Suren des Quran ausführlicher erläutert werden. Anhand des Studiums dieser Sure wiederum werden wir sehen, daß der vollständige Kufr dann vorhanden ist, wenn die fitra, d.h. die natürliche Veranlagung des Menschen, im Herzen völlig ausgelöscht wurde. Dies wiederum hat eine bestimmte Beschaffenheit und hat sowohl Anzeichen als auch Auswirkungen. Wenn die bestimmte Beschaffenheit, die Anzeichen und die Folgen alle auf einmal auftreten, so ist bei diesem Menschen kein Rest der fitra mehr vorhanden. Bei diesem Menschen ist es dann so, daß eine Warnung nichts mehr nützt. Da jedoch nur Allah weiß, ob sich ein Mensch in diesem Zustand befindet, haben wir die Aufgabe, die Menschen zu warnen...Bei denjenigen von den Nichtmuslimen jedoch, bei denen noch ein Rest der fitra vorhanden ist, besteht immer noch eine Hoffnung, daß sie rechtgeleitet werden mit der Erlaubnis Allahs: "Kann wohl einer, der tot war und dem Wir Leben gaben und für den Wir ein Licht machten, um damit unter den Menschen zu wandeln,..."[6:122].
Der Mensch kommt nur durch sein eigenes Verhalten auf eine Stufe des Kufr, bei der es keine Hoffnung gibt, daß er noch Mu’min wird...Unsere Interpretation der Verse [2:6-7] soll nicht der Interpretation derjenigen widersprechen, die sagen, daß hier diejenigen gemeint sind, von denen Allah weiß, daß sie nicht Mu’minun sein werden. Unsere Interpretation zeigt lediglich zusätzlich auf, warum manche Nichtmuslime später Muslime werden und andere wiederum nicht..."