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Man wird nicht als Mann geboren

Posted By: Rachida Azercane

Man wird nicht als Mann geboren - 08/03/07 12:31 PM

ARTE, 22.10, Do., 08. März, Dokumentarfilm

Man wird nicht als Mann geboren...

In den Bergen Nordalbaniens gilt die aus dem Mittelalter stammende
Gesetzessammlung "Kanun" bis heute. Sie regelt den Alltag und das
gesellschaftliche Leben der Menschen. Die Dokumentation berichtet über
eine besondere Bestimmung der "Kanun", nachdem eine Frau als Mann leben
darf, wenn sie auf die Ehe verzichtet und ein dauerhaftes
Keuschheitsgelübde ablegt. ARTE zeigt diese Sendung innerhalb eines
Programmschwerpunktes zum Internationalen Frauentag am 8. März.

In den Bergen Nordalbaniens ist das Leben der Menschen noch von der
mittelalterlichen Gesetzessammlung "Kanun" bestimmt. Das mündlich
überlieferte Gewohnheitsrecht aus dem 16. Jahrhundert wurde 1913
schriftlich festgehalten und gilt für Christen und Muslime
gleichermaßen. Das Ehren- und Blutrecht unterwirft das Leben des
Einzelnen von Geburt an strengen Regeln. Der Alltag und die
gesellschaftlichen Beziehungen werden von ihm beherrscht.

Nach dem "Kanun" können Familien, die Vater und Sohn verloren haben und
so ohne Familienoberhaupt dastehen, ein Mädchen als Stellvertreterin
bestimmen. Diesen Status können auch junge Mädchen erlangen, die nicht
heiraten wollen. Voraussetzung ist, dass sie Jungfrauen bleiben und ein
unwiderrufliches Keuschheitsgelübde ablegen.


:p


Einen schönen Frauentag wünscht euch
Posted By: U l l a

Re: Man wird nicht als Mann geboren - 08/03/07 01:18 PM

Aber Rachida \:D , Spaß beiseite:

Erinnnert mich an das Buch des marokkanischen Schriftstellers Tahar ben Jelloun „Sohn ihres Vaters“:

 Antwort auf:
Diese erzählerische Mehrdeutigkeit findet man schon in „Sohn ihres Vaters“ (1985) und der Fortsetzung im Roman „Die Nacht der Unschuld“ (1987), für den Ben Jelloun mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde. „Sohn ihres Vaters“ erzählt die Geschichte von Zahra, die als achte Tochter ihres Vaters in der Rolle des Sohnes A. Sohn Ahmed aufwachsen muss und deren Ausbruch allerdings scheitert, weil – wie der französische Titel „L’enfant de sable“ signalisiert – die Identität der Frau in Marokko wie Sand zerrinnt. Erst nach dem Tod des Vaters in „Nacht der Unschuld“ („La nuit sacrée“) beginnt für Zahra/Ahmed ein Leben als Frau. Auf der Suche nach sich selbst geht sie eine Beziehung mit einem Blinden ein. Erst nachdem sie grausame Bewährungsproben bestanden hat, kommt es zu einem mystischen Wiedersehen mit dem Blinden, der im Süden des Landes wie ein Heiliger verehrt wird.

Liest man „Nacht der Unschuld“ als historische Parabel, erzählt der Text die Geschichte Marokkos: der kolonialen Unterdrückung folgt ein extrem schwieriger Befreiungsprozess. Im Roman findet der Leser Ben Jellouns bevorzugten Themenkreis: die Zwänge der Geschlechterrollen, Androgynität, Identität, Kindheitstraumata und ihre Verarbeitung, Frauenemanzipation, Entdeckung der Sexualität, Kraft der Träume und immer auch die Problematik des Erzählens, der Schrift und der Sprache. An die Stelle der monologischen tritt eine mehrstimmige Erzählweise, die nach dem Vorbild der in den Kreis der Zuhörer tretenden Geschichtenerzähler des Marktplatzes in Marrakesch strukturiert ist.
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