Hoher Atlas

Hallo Allerseits,

wir möchten im August eine Trekkingtour im Hohen Atlas unternehmen. Da wir Marokkoneulinge (aber keine Trekkingneulinge) sind, ein paar Fragen bzw. die Bitte um Hinweise.

Wir möchten u.a. ca. 7 Tage im Gebirge verbringen. In die nähere Auswahl haben wir die Gebiete um den Toubkal und den MGoun genommen. Das erstere Gebiet ist wohl einfacher erreichbar, das zweite wohl schwieriger. Danach möchten wir noch ins Dades oder Draa-Tal. Ausgangspunkt ist für uns Marakesch.
Nun die Fragen:
- Kann man am Toubkal 7 Tage Trekkingtouren unternehmen, ohne Klettern zu müssen?
- Welchen Aufwand muss ich einplanen, um zum MGoun Massiv zu kommen.
- Gibt es eine generelle Empfehlung für ein Trekkinggebiet?
- Kann ich den Atlas am Toubkal von Norden nach Südost (in Richtung Ouarzazate) überqueren?
- Mit welchen Temperaturen muss ich im Hohen Atlas im August rechnen?

Viele Fragen. Ich freue mich nun auf Eure Hinweise.
Torsten

Hallo Torsten,
ich bin selbst kein Bergfan, habe aber natürlich für meinen reiseführer auch Bergtouren recherchiert. Auf meiner Website
http://kohlbach.org/marokko/trekking.htm
habe ich das zusammengestellt, was ich über die Toubkal Region weiss. Interessant ist auch die region um Agouti, dort findest du die nette Auberge einer Schweizerin, von der aus sich auch schöne Touren machen lassen.
http://kohlbach.org/marokko/Aitbouguemes.htm

Die übrigen Fragen bekommst du sicher von anderen beantwortet. Auf den Webseiten sind aber auch Emails angegeben, so dass du dort noch gezielt nachfragen kannst.

Hallo Torsten,

für den Zentralen Hohen Atlas (Mgoun) schau unter www.marokko-wandern.de


Gruß Georg

Hallo Edith, hallo Georg,

danke für die Links.

Edith, dafür das Du kein Bergfan bist, sind Deine Seiten sehr informativ.

Weiß denn jemand über das Wetter im Hohen Atlas für den August bescheid (insb. Temperaturen Tag und Nacht, Regen-Gewitter)?

Torsten

Torsten,
wir haben im Sommer fast immer nur Sonne, nachts kuehlt es angenehm ab, d.h. im Gebirge warme Decke nicht vergessen, wenn Ihr im Freien/Zelt uebernachtet.
Aktuelle und vergangene Temperaturen, Niederschlaege usw. kannst Du z.B. unter www. wetteronline.de einsehen.

Gewitter sind nicht ausgeschlossen aber auch eher selten und vor allen vorab zu erkennen.

Hallo lue, ergänzung zu thomas' infos:
gewitter sind, wie in allen gebirgen, saugefaehrlich.

und das ist keine subjektive einschaetzung, weil ich mich dem stamme der ostfriesen zugehoerig fuehle, sondern weil es irgendwo in den bergen oberhalb zu heftigsten punktniederschlaegen (da kommt der wasserbauer durch) in einem kleinen begrenzten tal bei gewittern kommen kann, die ebend NICHT vorab zu erkennen sind und die dann zu einer flutwelle in dem tal unterstrom fuehren koennen.
die unangenehme, allerdings weitgehend ungefaehrliche folge, sind ueberflutete furten, dann steht man da halt und darf sich die zeit, bis das wasser wieder sinkt, durch den plausch mit den mitwartenden vertreiben.

die gefaehrlichere folge sind teilweise meterhohe wasserwaende in ansonsten trockenen flusstaelern, die schon so manchem nichtsahnenden camper das leben gekostet haben.
in den bergen und in der wueste sind weit mehr menschen ertrunken als erfroren oder erschwitzt.

ps: fahr nach einem gewitter nie als erster durch eine furt, wenn das wasser noch kniehoch ist, ohne den strassenzustand geprueft zu haben, sie koennte weg sein (die strasse)
ist vor 2 jahren einem lkw in der naehe von boulmane passiert, der war dann bis zum dach des fahrerhauses im geroell eingebuddelt.

Hallo Thorsten,

Zu Deinen anfangs gestellten Fragen:
- Kann man am Toubkal 7 Tage Trekkingtouren unternehmen, ohne Klettern zu müssen?
Ja klar, der Hohe Atlas ist durchzogen von Wegen auf denen die Nomaden und Viehhierten untwegs sind und die meist leicht zu begehen sind. Eine schöne mehrtätige Runde kann man z.B. vom Oukaimeden bis nach Aroumd (dem Ausgangsort zur Toubkal-Besteigung) unternehmen. Auch die Toubkal-Besteigung ist technisch einfach, vorausgesetzt man verträgt die Höhe und ist auch auf größerem Geröll trittsicher.
- Welchen Aufwand muss ich einplanen, um zum MGoun Massiv zu kommen.
Zu Fuß oder mit dem Auto? Bis nach Tabant führt inzwischen eine Teerstraße.
- Gibt es eine generelle Empfehlung für ein Trekkinggebiet?
Rund um den Toubkal, Ait Bougemmez-Tal, Mgoun. Aber auch die Durchquerung des Djebel Saghro von El Kelaa Mgouna Richtung Nekob ist wunderschön.
- Kann ich den Atlas am Toubkal von Norden nach Südost (in Richtung Ouarzazate) überqueren?
Kenne ich nicht, aber in Begleitung eines erfahrenen Bergführers bestimmt.
- Mit welchen Temperaturen muss ich im Hohen Atlas im August rechnen?
s. die Antworten meiner Vorgänger

Alles Gute!
Astrid

Hallo Torsten,
komme gerade nach 3 Wochen aus Marokko zurück und war ua. 11 Tage östlich des Mgoun unterwegs.

Tabant als Ausgangspunkt für das Mgoun-Gebiet ist ideal. Allerdings müsst ihr einen ganzen Tag für die Anreise anplanen, zumindest wenn ihr mit öffentlichen Verkehrsmittel anreist. Toubkal ist deutlich schneller zu erreichen und da kann man auch eine 7-Tages-Runde drehen.

Der August ist natürlich in Marokko extrem heiss, dafür ist er in den höheren Lagen dann umso erträglicher. Soweit ich informiert bin ist die Gewittergefahr im Juli/august geringer als jetzt.

Am Mgoun gab es Gewitter und oben Neuschee.
Eine Besteigung war aber auch wegen extrem hefigem Wind, der fast eine ganze Woche anhielt nicht möglich.

für euch denkbar wäre eine Wanderung ab Tabant/Agouti entlang des Mgoun-Tals entlang der Mgoun-Schlucht, wenn ihr wirklich noch ins dades- oder Draa-Tal wollt.

Ich dachte auch, ich müsste mir noch ziemlich viel im süden anschauen, aber es war selbst jetzt schon alles viel zu heiss. Marrakesch 35 grad, Tinerghir nicht viel darunter.

Viele Grüße
Andreas

Hallo,

wir möchten im Sommer unter anderem auch eine Tour zum M´Goun machen. Anfangs haben wir Fes/Chefchaouen/Mittelmeer geplant. Danach möchten wir über Azilal Richtung Agouti da wir eine Tour im Ait Bouguemez Tal planen. Wir möchten eine mehrtägige Tour machen, unter anderem mit dem M`Goun. Sind die Busverbindungen in diese Richtung wenn man vom Mittelmeer kommt gut oder sollten wir uns eher auf das Fortkommen mit dem Grand Taxi konzentrieren? Zu unserer Trekkingtour hätte ich noch eine Frage: kennt jemand Lahoucine Oulkadi? Er ist auch im Buch von Erika und Astrid erwähnt und dabei wird auch die Gite d´Etappe seiner Familie empfohlen. Vielleicht kann mir sonst noch jemand Tipps zu dieser Gegend nenen.

Bin für jede Antwort dankbar.

Liebe Grüße
Timon

Hallo Wanderer!

Die wichtigste Frage scheint mir zu sein: Will man organisiert (mit Führer, Koch, Esel usw.) eine solche Trekkingtour machen oder "auf eigene Faust" mit Rucksack, Kocher, Zelt und Karte?

Dazu einige Anmerkungen:

Variante A:
Die Touren am Toubkal und auch am Mgoun sind offensichtlich hochgradig kommerzialisiert und (in der Saison) frequentiert (Beweis: Einfach mal eine Google-Anfrage stellen!). Dies hat Vorteile: Man schaut sich die Agentur- bzw. Führerempfehlungen in den Reiseführern an, fährt hin und fertig ist das "Abenteuer". Und die einheimische Bevölkerung unterstützt man auch noch dabei. Dazu kommen leider alle sattsam bekannten Nachteile von "touristenintensiven" Gegenden und organisiertem Reisen.

Variante B: Man besorge sich die 1:100000er Atlas-Topokarten (ich weiß übrigens, wo man sie preisgünstig bekommt ;-), ein kleines GPS-Gerät, einen Kompass und ggf. einen Trekkingführer wie "Trekking in the Moroccan Atlas". Dies verspricht eine abenteuerlichere Zeit und möglicherweise eher das "ursprüngliche Marokko", das vermutlich jeder gerne erleben möchte...

Mich würde einmal interessieren, wie es Wanderern ergangen ist, die sich für Variante B entschieden haben...Gibt es da jemanden?

Und nach diesen wenig konkreten Gedanken noch ein ganz konkreter Hinweis für lue (Frage 4): Man kann die "klassische" Toubkal-Runde hinter dem Lac d'Ifni abbrechen und in das "Tal" zwischen Atlas und Sirwa-Massiv hinabsteigen. Von dort erreicht man per Weiterwandern und Mitfahrgelegenheit(in einer wirklich ursprünglichen Gegend!) Agouim/Ourzazate oder Aoulouz/Agadir.

Gruß

@Wuestensohn:
Variante B (allerdings nur mit Karte und Kompass, GPS hab ich keins ;-) ) hab ich Ende September/Anfang Oktober 2006 im Djebel Sahro-Massiv unternommen. War damals alleine mit Rucksack, Zelt, Kocher und Wassersäcken unterwegs. Soetwas kann ich nur empfehlen, war eine fantastische Zeit! Wobei ein einheimischer Führer selbstverständlich bestimmt auch seine Vorzüge hätte, und ein Esel einem auf Dauer doch ziemlich viel zum Schleppen abnehmen würde.

Grüße,
Philipp

Wüstensohn,
ich war jetzt eben unorganisiert unterwegs östlich des Mgoun. Lediglich für die Überquerung 2er Hochplateaus habe ich auf örtliche Hilfe zurückgegriffen: einmal 2 Tage mit Muli, kurz danach dann nochmal einen starken Tag mit "Guide".

Unterwegs traf ich einige organisierte Gruppen. Das ist ein komplett anderes Erlebnis, allerdings auch deutlich "komfortabler".

Als ich mit Muli unterwegs war, habe ich dies schon genossen, dass ich meinen schweren Rucksack nicht selbst tragen musste. Ansonsten war der Kontakt zu den Leuten schon eines der stärksten Erlebnisse der Reise.

Gruß
Andreas

Woher bekommst Du die Karten, Wüstensohn?
Bekomme ich auch welche ;-) ???? Leider kann man Dir kein PM schicken...

Hallo Wüstensohn,

die Karten-Quelle würde mich auch sehr interessieren.
Warum so geheimnisvoll?


Gruß
Georg

www.marokko-wandern.de

hallo georg / carasophie,

die atlas-karten liegen irgendwo im internet auf einem server. und damit es ein wenig geheimnisvoll bleibt, für alle interessenten folgender link:

http://www.horizonsunlimited.com/hubb/sa...ight=maps+atlas

den rest müsst ihr schon selbst hinbekommen...

(und ihr wisst ja: nur anschauen, bloß nicht downloaden oder gar ausdrucken, ist ja sonst total gemein und voll illegal!)

gruß ;-)

Hallo Wüstensohn,

ja, die Karten sehen aus wie die Orginale, immerhin. Soweit vielen Dank! Die Frage, sie vernünftig auszudrucken und sie als Wanderunterlage brauchbar zu machen, muss jeder für sich beantworten. Einiges hat sich in den letzten Jahren ja auch geändert und leider sind noch nicht einmal die aktuellen Straßenkarten präzise.
Ich kann nur sagen: wenn man alleine geht und noch dazu die Flusstäler verlässt, sollte man einwandfreie Karten haben und mit diesen auch umgehen können. Im Einzelfall ist die Orientierung für den Unkundigen immer noch schwierig genug. GPS ist eine Sache; Wasserversorgung und sonstige Gefahren eine andere.

Jedenfalls ist der Zentrale Hohe Atlas ein Super-Wandergebiet.


Vielen Dank und Grüße

Georg Seufert

Das Skript:
www.marokko-wandern.de