??? "Bain de sable" resp. "psammatothérapie" ???

Anfang Juni bis September wird in Merzouga eine spezielle Therapie gegen zB. rheumaoide Erkrankungen angeboten - das "bain de sable". Da werden Menschen für einige Minuten bis zum Kopf hin in den heissen Wüstensand eingegraben. Die Methode basiert auf uralten Berber-Erfahrungen, ist auch unter den Begriffen arénothérapie oder sablothérapie bekannt und gilt als sehr wirkungsvoll bei verschiedenen Indikationen.

Meine Frage ist: Wird diese Therapiemethode nur in Merzouga angeboten oder auch andernorts? Wenn ja, auch im Dreieck Marrakech - Agadir - Essaouira? Merci und schönen Tag Euch, John

hallo

braucht man um sich im sand eingraben zu lassen, ein spezielles angebot?

gruss
Najib

Ja, in dem Fall braucht es wohl schon ein spezielles Angebot. Die Menschen werden nicht einch nur eingebuddelt, die würden dann wohl eher frieren, weiter unten ist der Sand nicht mal im Sommer sehr heiss. Es werden löcher gegraben, ein Feuer drin angezündet, dann das Feuer rausgeholt, Decken kommen rein und dann wird der Kandidat reingesetzt, mit einer Decke zugedeckt und dann kommt wieder heisser Sand drauf, eine richtige Schwitzkammer. Es sollte wohl auch jemand machen, der weiss, was er tut, es ist recht anstrengend für den Kreislauf. Ich kenne es nur hier aus dem Süden, und da auch nur in den heisseren Monaten. Kann mir nicht vorstellen, dass man das in Marrakesch oder so findet.
Es wirkt aber wirklich toll.

LG
Karla

Vielen Dank, Karla, Deine Erklärungen ermöglichen mir das Vorstellen eines Therapieablaufes. Weitere Fragen: Warum nicht auch anderswo, als ganz im Süden Richtung Sahara? Beschaffenheit des Sandes, andere Gründe? Und: Weisst Du mehr über die "tolle Wirkungsweise" resp. wieviel Tage Therapie am Stück empfehlenswert wären? Merci!

LG John

Hallo John, das ist etwa vergleichbar mit den Moorbädern in Europa. Der Moor-Schlamm wird gegen 47/48°C erhitzt und man sitzt ca. 1/2 Stunde im dickbreiigen Heiltorf oder Fango. Kann sich aber ein bisschen besser bewegen als im ”bds”. Wird bei Rheuma und Arthrose angewandt ... Ich spreche aus Erfahrung

Ja, und es braucht eben richtigen Sand, der eine bestimmte Tiefe hat und keinen lehmigen Boden. Wir machen es direkt in den Dünen, damit wir beim Graben nicht an den Lehm kommen. Der ist zu schwer und zu feucht (wäre zu heiss, dann staut sich die Hitze zu sehr). Ach so, und ein Dach bekommt man drüber, ansonstenist das Rheuma weg, aber das gehirn auch

LG

Karla

Ich könnte mir dabei vorstellen, dass ich da Panik, besser eine Art Platzangst bekommen könnte, wenn ich mich nicht bewegen kann. In der Moorerde geht das grad noch. Man kann sich darin so ein bisschen wie schwerelos bewegen.