Mit dem Wohnmobil durchs Riff

Hallo,
ich werde in den Herbstferien mit dem Wohnmobil nach Marokko fahren.Eigentlich wollte ich erstmalig ab Tanger durch das Riffgebirge Richtung Süden fahren.Ich würde es schon so einrichten das ich tagsüber(im hellen)durchs Riff fahre.Also keine Übernachtung vor Fes .Eventuell auch Chefchauen-Al Hoceima und den anderen Tag Al Hoceima-Fes.
Nun warnt der ADAC wie jedesmal vor einer Fahrt durchs Riffgebirge.
Wie sind eure Erfahrungen?

MfG Volker

gewarnt wird imho ja vor Chefchauen-Al Hoceima - die Strecke Tetouan Fes (eigentlich langweilige Hauptstrasse) ist absolut unproblematisch nach meiner Erfahrung, da gibt es höchstens "Handzeichen" - Wir sind bei unserer ersten Tour via Qued Laou Ri Chefchauen (sehr schön), dann weiter nach Oeazzane, auch IMHO ein völlig problemloser Ort (niemeand wollte uns "was" verkaufen, obwohl ich sogar langhaarig bin) - auf der ganzen Strecke nichteinmal Handzeichen. In Chefchauen gibt es natürlich alles, wüsste jetzt aber auch nicht das da mal jemand wirklich unangenehm behelligt wurde.

Fahre vieleicht nöchsten Monat mal Al Hocemia Chefchauen, aber jede Reise ist ja auch wieder individuell und eigen, eine Erfahrung ist ja keine Regel.

Andererseits gibt es ja auch noch viele andere schöne Gegenden in Marokko...

Axo vor Tanger hab ich irgenwie mehr Respekt wie vorm Riff (also würde via Ceuta einreisen), aber dad auch äusserst subjektiv..

Hallo Volker,

ich bin öfters im Rif und halte die ADAC-Warnungen für sehr übertrieben. Evt. sollten "brave unbeholfene Rentner", die sich vor Angst in die Hosen machen, wenn jemand von Haschisch spricht, diese Ratschläge besser befolgen aber Menschen, die halbwegst standhaft sind, sollten deswegen nicht auf eine Fahrt in das landschaftlich sehr schöen Gebirge verzichten.
An manchen Strecken ist es zwar schon nervlich, wenn Einheimische einen mit ihrem Wagen unter Einsatz ihrer Lichthupe verfolgen und nebenherfahren, jedoch kann man sich auch seinen Spaß daraus machen. Eines ist wichtig: Es kommt nicht zu Gewalt! Es sind nur Versuche den Touristen zu überreden, daß er Haschisch kaufen soll. Die Devise ist: Freundlich aber sehr bestimmend ablehnen!
Also: Wenn Ihr halbwegs starke Nerven und Durchsetzungsvermögen habt, dann fahrt hin. Fühlt Ihr Euch aber schon von den Touristenhaien in den Altstädten hilflos verfolgt und ausgesetzt, dann bleibt besser fern.

Hallo erstmal


das Thema Rif sehe ich wie Thomas. Für die Leute dort ist es eine Abwechslung von der Langeweile hinter Touristen heraufahren. Man würde es sich nicht durch Gewalt gegenüber Touristen mit der Gendarmerie verderben.
Wer natürlich keine Nerven hat wählt besser ein andere Route.
Überhaupt keine Probleme gibt es ausserhalb der Saison.
Also es ist eine wunderschöne Strecke und es wäre schade sie wegen dem ADAC zu meiden ( den ich hier übrigens noch nie gesehen habe).

Wenn jemand Tipps über die Chefchaouener Gegend braucht bin ich gerne behilflich

Grüsse Najib

Hallo zusammen,

ich bin die Strecke Hoceima – Fes mehrmals gefahren, die Route de l’unité (Strasse der Einheit) wie sie genannt wird. Die Einheimischen sehen in jedem Wagen mit ausländischem Kennzeichen potentielle Kunden und unternehmen deshalb eine Verfolgung, die für den naiven Touristen mit Angst und Schrecken verbunden ist. Der verwirrte Tourist muss diese Erfahrung immer wieder machen solange er Taounate im Vorderrif noch nicht hinter sich hat. Diese Strasse der Einheit, die durch eine faszinierende Gegend führt, ist meiner Meinung nach nicht wegen dieser harmlosen Verfolgungen riskant, sondern weil sie gefährlich schmal und kurvig ist und bedarf eines hohen Maß an Vorsicht und Fahrkunst. Vielleicht warnt ADAC deshalb davor.

Najib das ist ja interresant. Ist zwar schon etwas weg von Chefchauen, aber wir würden gerne die Pisten von Al Hoceima (bzw. Torres de Alcacala) nach El Jebha entlang der Küste fahren (vieleicht gibt es nun auch schon eine Teestrasse?) - kennst Du (oder jemand anders) die Strecke halbwegs aktuell? ist das Problemlos mit einer schweren Enduro? (kein "Crosser") (oder ist mit heftigen Belästigungen zu rechnen?)

Was wäre den landschaftlich empfehlenswerter weiter dann, via Ketama Ri Chefchauen oder Taounate? ODer vieleicht weiter an der Küste bis Bou Ahmed?

Wollen Richtung Moulay Idriss - Khemisset, schon mal gefahren sind wir: Oed Laou Chefchaouen dann Seitenstrecke via Mokrisset Zoumi KArouna (Oezzane)Majra Fes el BAli Fes, hatte uns gut gefallen, nicht mal Handzeichen nur nette winkende Menschen auf den kleinen Strassen - Fes Tetouan auf der Haupstrecke fanden wir eher Verbindungsetappenmässig (also aus Enduristen sicht)-

Oki danke für Tips und Meinungen. Es gibt noch soviele KM is Marokko zu sehen Sehr interresiert wäre ich auch an Erfahrungen zur S304 (Taounate) Tahar Souk, dann Taineste (oder Boured Aknoul) Taza (in der Ecke schon gefahren Aknoul Taza, fanden wir klasse, schöne Landschaften, aber doch wieder ganz anders wie die Strecken weiter im Westen)

danke Holger

Hallo Holger

Die Strasse ist geteert von Al Hoceima bis Tetouan.
Was landschaftlich schöner ist ist eine Geschmacksfrage.
Ich finde beide schön.
Die eine ist halt Meer und Rif, dir andere nur Rif.


Gruss Najib

Hallo,vergeßt bitte den Treadtitel nicht.
Es stehen im Winter doch hunderte von Wohnmobilen
bei Agadir an der Atlantikküste.Aber ihr fahrt warscheinlich im Konvoi auf der Autobahn und bleibt dann drei Monate an der gleichen Stelle stehen.
Die Mobilen mit Wohnmobil sind wohl meist Franzosen.

MfG Volker

Hallo Volker,

in der Tat ist es so, daß viele der Wohnmobilisten nur in Gruppen auftreten. Es sind meist ältere Reisende, die keine Fremdsprache beherschen und u.a. deswegen mehr Sicherheit empfinden, wenn sie in Gruppen auftreten.
Auch meiden sie mit neuen Gebieten oder Situationen konfrontiert zu werden; In Agadir kennen sie sich aus, da kann nichts schief gehen. Bei Beginn des Angriffs der USA auf den Irak wurden u.a. im Bereich von Casablanca und auch ausserhalb von Agadir europäische Wohnmobile mit Steinen beworfen. Auch solche Taten bekräftigen diese Leute sich doch eher nahe der Stadt in gewohnter und vertrauter Umgebung aufzuhalten.
Jüngere Fahrer empfinden in manchen Dingen anders; Sie wollen Land und Leute kennen lernen, fahren und entdecken immer neue Sachen. Eine Reise durch das Riff hinterläßt sicherlich bleibende positive Erinnerungen, vorausgesetzt man gehört nicht jenen Leuten an, die ich eben ansprach.
Vom Riff aus Richtung Süden z.B. über Ouida Richtung Bouarfa/Figuig führt die Straße durch wenig touristisches Gebiet. Man trifft Nomaden in Zelten an. Manche halten die Landschaft an dieser Strecke für eintönig, andere empfinden sie als großartig und faszinierend. Gerade im Bereich Beni Tajjite/Gourrama leben noch sehr viele dieser Nomaden, welche oft für die Stadt.- und Dorfbewohner als "Ausländer" gelten, weil sie andere Sprachen sprechen und Gebräuche haben.