Ja so verschieden sind halt die Ansichten der Menschen, weil jeder nur mit "seinen" Sinnen wahrnimmt, was so in Marokko oder egal sonstwo auf unserem schönen Erdball - oder wer weiß wo noch - geschieht. Jeder muß ja recht haben, darum leben wir ja heute in einer "Demokratie", oder nicht?
Ich von mir aus kann nur nach über 36 Jahren Marokkoerfahrung - 20-jähriger islamischer Zugehörigkeit mit Brief und "Siegel" unter Hassan II. sowie langjähriger marokk. Ehefrau (mit allem Drum und Dran!!!)in Temara bei Rabat sagen - dass sich das Leben in M. stark verändert hat. Besonders bei den Berbern (die ich übrigens sehr schätze, egal vom RIF bis über den ATLAS bis zum SOUSS) ist diese Veränderung besonder zu bemerken. Haben die meisten doch bis zur Einführung von TV (fäisa) noch wie im Mittelalter gelebt und plötzlich wurden sie in eine Traumwelt versetzt, die eine enorme Landflucht zur Folge hatte und die Frauen, Mädchen und Kinder hatten lange Zeit das Nachsehen. Viele der Glücksritter haben Ihr Leben gelassen und das passiert heute noch mehr als jeh und eh, um Ihr Traumziel zu erreichen, mit allen Mitteln wollen sie auch in das "so wunderbare Leben der giauris" eintauchen und dort mitmischen. Sie haben Haus, Hof und Grund verlassen und meist Spekulanten haben alles für einen Spottpreis erstanden und heute sieht man, was von den vormals über 60% Berbereigentum des Landes übriggeblieben ist! Aber ich konnte das auch nicht verhindern und bin heute noch jedes Jahr daran, die Leute aufzuklären, dass sie mal ordentlich anpacken müssen, um zuhause etwas zu erreichen und nicht immer nur auf Allahs Segen und Gutmütigkeit warten dürfen.
Na ja, jetzt will ich eigentlich zum Thema kommen: Natürlich gehen heute wieder viele, die's geschafft haben, wieder zurück in ihre Heimat, da sie dort mir ihrem Wissen und dem Ersparten herrlich leben können, haben sich in der Zwischenzeit ihre Häuser und Villen gebaut, Werkstätten, Firmen und sonst was gegründet und leben "wie Gott in Frankreich". So ist das halt, nicht nur in den armen Drittländern kommt das so vor, das kann man auch in verschiedenen neuen EU-Ländern und sonstwo beobachten. Es ist ja nicht die Welt oder die "Zeiten" die sich verändert haben, es sind die Menschen, aber das soll jeder selbst mit seiner demokratischen Denkweise beurteilen, dazu will ich keinen Kommentar mehr abgeben.
Und wenn ich sehen, dass die armen "BONJOUR-KINDER" z.B. glücklich über ein Bonbon oder einen Stilo und vielleicht ein paar alte Klamotten der "Giauris" sind, dann macht es mich ein wenig traurig. Warum? Weil sie kaum jemals etwas bekommen von ihren Leuten, auch wenn diese im Überfluß leben, dicke Mercls, BMW's und 4-weehl-cars driven und das Elend rundherum nicht wahrnehmen wollen.
So, jetzt reichts aber für heute, gute Nacht, Reiner Mmd., noch im schönen Wien!


Ich liebe die Freiheit und Gerechtigkeit!