Guten Morgen Najib (bei euch ist es ja seit heute 2 Stunden früher),
So, ich habe meine Frau über die Drogenproblematik konsultiert, die ja als Kinderärztin näher an diesem Sujet ist, als ein doofer Bergmann. Zusammengefasst:
- Alkohol kann, Hasch et al. (darunter auch Tabak) sind Drogen.
- Statistik: der regelmäßige, geringe Alkoholkonsum (die berühmten 2 Viertel Rouge pro Tag) führen in den seltensten Fällen zu physischen/psychischen Dauer/Folgeschäden. Der regelmäßige Konsum von Hasch, Kif (2 joints, Blubber, Sebsis) führt in den meisten Fällen zu physischen, vor allem psychischen Dauer/Folgeschäden.
- Alkoholkonsum ist meist ein geschlossener Wirkungskreis. Der Wechsel von Bier auf Schnaps ist ein quantitatives/geschmackliches Problem.
- Haschkonsum ist in über 70% (für DE) der Einstieg in andere, härtere Drogen (Koks, Heroin, Chemie), mit erheblichen Folgeschäden.
- Bei Alkoholsüchtigen sind Gehirnschäden erst im Endstadium zu bemerken, bei Haschsüchtigen sehr viel früher und erheblicher. Die gesellschaftlichen Gesamtkosten läge damit sehr viel höher (Versicherungen!).
Ihre Folgerung: die narkotischen Drogen müssen verboten bleiben, bei Alkohol müssen wesentlich strengere Regelungen hinsichtlich Verkauf an Heranwachsende getroffen werden (Komasaufen bei Jugendlichen). Alkoholkonsum und Haschkonsum sind eben nicht gleich (aus medizinischer, und damit aus volksgesundheitlicher Sicht), deswegen zieht das Gleichbehandlungsprinzip nicht. Es sei denn, Du schaffst die sozialen Sicherungssysteme ab: Alkohol/Drogenabhängige müssten gesonderte Krankenversicherungen abschließen (ohne Arbeitgeberanteil), dito für Arbeitslosigkeit, Renten etc. Da käme aber Freude auf.
Eine Bekämpfung der Drogensucht ist ein anderes Kapitel. Grenzen dichtmachen? Lachanfall: stell Dir dies einmal im Fall Marokkos vor, als einer der Hauptproduzenten von Cannabisprodukten. Die EU macht die Grenzen dicht, kein Marokkaner kommt mehr in die EU (spezielle Kontrollsysteme wären diskriminierend und zu teuer), die hier Lebenden kämen nach ihrem Urlaub in MA nicht mehr zurück (da würden sich aber die Xenophoben hier gewaltig freuen).
Über die EU Agrarpolitik: no comment, sie ist Scheisse, bedank Dich bei Franzosen und Spaniern. Die Gefahr jedoch, dass hiesige Bauern Cannabis unter dem Mais anbauen (als Ersatz für die Subventionen), halte ich für sehr gering. Die hätten andere Lösungen.

Vielleicht sollte man einmal Fragen der sexuellen Orientierung, der Privatsphäre, der Religion von den fiskalischen trennen. Beides hat nämlich nichts miteinander zu tun. Auch in De werden Steuern hinterzogen, und das nicht nur von Superreichen und Heuschrecken, sondern praktisch von Jedermann. Auch hier gibt es eine Schattenwirtschaft, die der Fiskus sehr wohl kennt, aber aus Kosten/Personalgründen laufen lässt. Nur, was hat das ganze mit der kleinen Schwuchtel, der geldfordernden Nutte, dem unverheirateten Liebespaar zu tun? Nee Najib, "dezent" ist eine Frage des Geschmacks, und nicht der willkürlichen Auslegung von Gesetzeshütern, die das nur machen können, weil die Gesetze danach sind. Du gehörst wahrscheinlich zu den Privilegierten in MA, dem die "pirates" nichts anhaben können, und wenn, ich weiß, wie so etwas in MA geregelt wird.
Ich bin weit davon entfernt, ein Weltverbesserer, Missionar, Linker oder "goodie" zu sein. Nur sollte man in MA den Verstand nicht ausschalten. Die Zukunft dieses Landes ist genausowenig vorausschaubar, wie die anderer Länder. Das nur zu Deinem Schlusssatz.