Guten Morgen,

 Antwort auf:
wenn ich dich richtig verstehe, entstand Feminismus (ich habe mein Verständnis über den Begriff eingangs in diesem thread definiert und zwar allgemein als auch marokkanisch/islamisch) quasi als "natürliche" Folge von Mord, Totschlag und Krieg, also aus überspitzten Machismus heraus. Die für mich überraschende Pointe eines solchen Gedankens: Die Männer haben den Feminismus hervorgebracht.


Wenn man so will, ja. \:\)

Die Emanzipation vom Partiarchat war das Produkt des Krieges. Je häufiger und je länger die Kriege wurden, desto mehr oblag es der daheimgebliebenen Frau, den Staat zu führen, und kamen die Männer dann zurück, war es nicht immer leicht, die Frau in die häusliche Isolation "zurückzutreiben". Das war schon in einem von Männern beherrschten Hellas so.

Ein Beispiel der frühesten Formen der Emanzipation im alten Griechenland zeigt das Gewerbe der Wirtshausbesitzerin; für eine Frau der herrschenden Klasse undenkbar , da die Schankwirtin als eine Art Kupplerin galt. Und dies nicht ohne Grund: Die meisten Kellnerinen waren Sklaven oder Fremde und mussten mit den Gästen zu Bett gehen, wenn sie hoffen wollten, ein Minimum an Unabhängigkeit zu gewinnen.

Der Versuch geistiger Emanzipation war dagegen ohne ökonomischer Basis von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Tapfere Frauen haben trotzdem immer wieder jahrhundertelang den Versuch unternommen. In "Ilias" ist die Antwort auf die Frage nach der Funktion der Frau (von der sehr intelligenten Theano am Ende ihres Lebens) mit nachfolgendem Zitat gegeben: "Dass die den Webstuhl besorge und im Bett sich fleissig betätige".

Man möge mir meinen kleinen Exkurs nachsehen.....,
ernsthafte Emanzipationsbewegungen gibt es seit der Antike und nicht erst in der "Neuzeit".