hallo

dolphin,

 Antwort auf:
Warum gibt es in Marokko an den Grenzen nur männliche Griesgrame, können Frauen Einreisende nicht abwickeln?

Warum gibt es in Marokko in den Cafés und Restaurants nur männliche Bedienungen, können Frauen das Wechselgeld nicht abzählen?

Polizeikontrollen an allen strategischen (und nichtstrategischen Kreuzungen), nur Männer.

Und so weiter und so fort... die berufliche Chancengleichheit ist in Marokko nicht gewährleistet.


an den grenzen gibt es frauen. die sitzen in den büros. warum sollten die sich mit den einreisenden rumärgern? es sind nicht alle reisenden so geduldig wie die touristen.

in cafes und restaurants in den grösseren städten gibt es durchaus weibliche bedienungen.

wieso sollten frauen den job an der strasse machen, wenn es genügend männer gibt, die bei wind regen und praller sonne an der strasse stehen?
im innendienst und auf den strassen der städte gibt es durchaus weibliche polizisten.

 Antwort auf:
Und so weiter und so fort... die berufliche Chancengleichheit ist in Marokko nicht gewährleistet.

Zitat Najib: "ich weiss nicht, wie ein marokkanischer islamischer feminismus aussehen sollte"

Ganz einfach, Chancengleichheit bei der Berufsausübung und anders als in der Türkei, wo im Staatsdienst das Kopftuch verboten ist, mit freier Wahl, ob bedeckt oder nicht.


wenn das alless ist, das der marokkanisch-islamische feminismus will, dann ist das leicht zu haben. es bleibt nur die frage, was die männer dann machen, die keine arbeit mehr in cafes, restaurants, zoll, polizei usw finden? bleiben die dann zuhause und bügeln?
das problem ist ja, dass gar nicht genug lohnarbeit für beide geschlechter vorhanden ist.
wenn es hier eine arbeitslosenquote von 8 oder 10% gäbe, dann hätten sicher auch frauen eine chance auf all diese schönen berufe. aber das ist hier ja schon weit überschritten, obwohl sich die meisten frauen gar nicht um einen beruf bewerben.
was soll also verteilt oder mit einer quote erzwungen werden?
für jede frau, die hier mehr arbeiten geht, bleibt ein mann zuhause und das heisst wohl eher im cafe als am waschbrett.
da kann es dann sicher vorkommen, dass der mann nicht nur zuhause, sondern auch im cafe von seiner frau bedient wird.
soll so der marokkanisch-islamische feminismus aussehen? her damit ;\)

 Antwort auf:
Zitat Najib: "meiner meinung nach müssen da erst die ökonomischen vorraussetzungen geschaffen werden"

Vielleicht wird umgekehrt ein Schuh daraus: mit der vollständigen und gleichberechtigten Nutzung der vorhandenen menschlichen Ressourcen verbessern sich die ökonomischen Gegebenheiten.


die resourcen werden gerade mit dem system, das heute herrscht, so gut wie möglich genutzt. sonst gäbe es das system nicht. ändere das system und die resourcen werden anders genutzt. und wenn soviele resourcen da sind, dass die blinde gleichberechtigung beider geschlechter nützlich ist, dann wird es die quote auch geben.
so wie es jetzt hier ist, würde nur das knappe gut einkommen auf mehr köpfe verteilt. wenn man dann noch miteinbezieht, dass es dann sicher auch viele paare gäbe, die beide arbeiten gingen, blieben auf der anderen seite die zurück, bei denen keiner mehr was verdient. der kellner, der der kellnerin weichen musste vielleicht.
der bleibt dann bei seiner frau zuhause bei brot und oliven, während der beamte seiner frau einen job verschafft hat und deshalb mittags essen geht.
ist das wirklich erstrebenswerter, als der jetzige zustand?
gesellschaften, die nicht von einem tyrannen zusammengehalten werden, entwickeln sich von selbst dahin, wie es unter den gegebenen bedingungen am optimalsten läuft, mal mit mehr, mal mit weniger tamtam. mal ist ein anpassung an geänderte bedingungen plötzlich, mal schleichend, aber es ist immer so, das eine gewisse balance besteht. funktioniert das nicht, dann bricht der laden zusammen. das ist vom kleinsten bis zum grössten immer und überall so. gesellschaften funktionieren genau so, wie ein physikalisches system.
da gibt es viel mehr beispiele für meine these, als umgekehrt.
man nehme spanien. waren die spanischen frauen emanzipiert, bevor sie von der eu mit geld zugeschissen wurden? man kann sicher nicht behaupten, dort siegte der feminismus und dann erst kam der selbsterarbeitete aufschwung.
gleiches beispiel ist italien. welche sizillianerin war vor 20 jahren polizistin?
das wurde sie erst als auch die mit geld zugeschissen wurde. da hat man mehr arbeitskräfte gebraucht, als männer vorhanden waren und hat deshalb die frau kurzerhand emanzipiert. da konnte sie dann auch noch arbeiten gehen.

über ein beispiel, in dem der erst feminismus siegte und dann die wirtschaftskraft eines landes anstieg und nicht erst wirtschaft und dann emanzipation würde ich mich freuen. ich habe, wohl wegen meinen bescheidenen geschichtskenntnissen, keins gefunden.

man kann ja ein einfaches gedankenexperiment machen.
man denke sich in deutschland alle sozialleistungen weg und eine arbeitslosenquote von 40%, die hier zweifellos so hoch wäre, wenn man frauen, die arbeiten wollten und auch dürften , wenn sie könnten.
wäre es dann tatsächlich noch erstrebenswert, das eine konsequente frauenquote in allen betätigungsfeldern eingeführt wird.
der mann, der dann anstatt der frau zuhause sitzt, der bügelt ja nur in seltenen fällen. dass er das bad täglich putzt, darf man auch nicht ohne weiteres annehmen. wahrscheinlich wird er sich vergnüglicheren dingen widmen oder mit bier und chips vor der glotze sitzen. das würde das nachmittagsprogramm der privaten grundlegend verändern. wir wären keine männer, wenn uns der gemütliche nachmittag mit freunden nicht von der hausarbeit abhalten würde.
es ist in deutschland ja zum teil schon so. der teil der bevölkerung, für dessen qualifikation nicht genügend arbeit übrig ist, macht es ja vor.
ich persönlich wollte weder hier noch da die frau eines arbeitslosen mannes sein.

es ist und bleibt meine überzeugung, es gibt hier keine chancengleichheit für mann und frau, wenn es nicht auch genügend arbeitsplätze für mann und frau gibt. solange es die nicht gibt, ist das einfach nicht zu machen, das würde beiden geschlechtern nur nachteile bringen. je mehr arbeit zu haben ist, um so mehr kommt das von dir geforderte ganz von selbst.

aber ich kann nicht glauben, dass sich der marokkanisch-islamische feminismus rein auf das berufsleben beschränkt.
das wäre ja eher ein eigenes-auto-feminismus.

mich würde einmal, nachdem wir jetzt die meinungen deutscher männer und frauen ausgiebig dargelegt haben, auch mal die meinungen marokkanischer frauen männer hören.
wie seht ihr das?


gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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