hallo

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Die nicht, nur weil sie Frauen sind,dazu verdammt werden wollen "dumm" gehalten zu werden.Die die Schule früh verlassen müssen,weil sie doch eh heiraten und Kinder bekommen werden.Wozu also Zeit verschwenden mit lernen?


das ist ein klischee. die meisten mädchen werden nicht dumm "gehalten", was ja asoziiert, dass man, auch wenn die möglichkeit bestände, die mädchen nicht in die schule schicken würde.
dem ist nicht so. das hat in 99% der fälle wirtschaftliche gründe.
man kann es sich nicht leisten alle kinder die ganze schulische laufbahn durchlaufen zu lassen. deshalb konzentriert man sich auf die jungs, da diese später einmal die eltern unterhalten müssen.
das fällt auf, wenn man famillien, die eine altersversorgung haben (beamte, angestellte) und solche, die das nicht haben (bauern, einfache arbeiter oder kleinunternehmer) miteinander vergleicht. es gibt kaum einen beamten, der seine töchter nicht in die schule schickt.
auch wenn man z.b. hier in chaouen bei schulschluss am gymnasium vorbeifährt, sieht man mindestens genausoviele mädchen wie jungs, die die strasse verstopfen. da ist kein signifikanter unterschied.
wenn mädchen nicht zur schule geschickt werden, dann nicht um sie dumm zu halten,sondern aus wirtschaftlichen gründen. das hat auch nichts mit marokko oder islam zu tun. das gleiche sieht man überall in der welt, wo keine entwickelte industriegesellschaft herrscht. kindergeld und infrastruktur sind die wesentlichen faktoren, die das bildungsniveau der mädchen bestimmen, nicht religion, patriarchat oder feminismus.

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Haben diese Frauen denn überhaupt eine Wahl gehabt?Mussten sie sich nicht in das fügen,was ihr Vater für sie bestimmt hat?


zumindest hier ist es oft so, dass der vater nur das ausführt, was er von seiner frau gesagt bekommt.
es ist in den meisten fällen nicht der vater, sondern die mutter, die bestimmt. nur der vater darf das dann seiner tochter verklickern um den schein zu wahren.

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Auch unsere Großmütter sind Zweckehen eingegangen und sicher sind auch viele von denen Glücklich geworden durch die Familie,die dadurch entstanden ist.


ich würde mal behaupten, dass die glücklichenquote am ende eines lebens die gleiche ist, ganz gleich, ob liebesheirat oder zweckehe. sie hängt nämlich nicht davon ab, wie verliebt man am anfang des kennenlernens ineinander ist, sondern davon, ob man sich auch nach jahren des zusammenlebens respekt entgegen bringt.
eine liebesheirat ist keine versicherung dagegen, dass die frau ( und viel zu selten thematisiert: auch der mann) nach jahren des zusammenlebens prügel bezieht, genauso wie eine zweckehe in eine wilde prügelei ausarten muss. es ist doch vielmehr so, wie es schon der volksmund sagt: gelegenheit macht liebe. und wo ist die gelegenheit grösser, als in einer arrangierten ehe.
wie lassen sich die szenen, die sich am totenbett oder im krankenhaus abspielen sonst erklären. die frauen müssten doch eigentlich froh sein, wenn der ihnen zugewiesene tyrann endlich das zeitliche segnet. sehr viele sind das aber nicht, sondern sind bis zur hysterie traurig.

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Weißt du wieviele Frauen unglücklich sind mit der Wahl ihres Vaters?Wieviele Frauen geschlagen werden?Wieviele Kinder leiden,weil es zwischen ihren Eltern keine Liebe gibt?Wieviele Frauen verzweifeln,weil sie in einer ausweglosen Situation sind,aus der es für sie kein entkommen gibt?


wenn man diese argumentation auf die spitze treiben würde, dann gäbe es in deutschland keine unglücklichen frauen.
wenn ich aber ab und zu mal in d bin, dann kommen mir die frauen in d im grossen und ganzen nicht glücklicher vor als die in ma.
im gegenteil, vielen geht es schlechter, da sie mit ihren kindern auf sich allein gestellt sind. auch mit patchworkfamillien habe ich die erfahrung gemacht, dass es da rivalitäten gibt, die in einer famillie aus einem guss so nicht vorhanden sind.


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Diese oder eine ähnliche Geschichte gibt es überall auf der Welt,wo das Leben von Männern bestimmt wird.


das ist falsch. es sind nicht die männer, die bestimmen, sondern die wirtschaftlichen zwänge oder freiheiten. je weniger man sich sorgen um das tägliche auskommen machen muss, desto mehr persönliche freiheiten kann sich der oder die einzelnen nehmen.
es ist ja nicht so, dass die marokkanischen väter nicht auch das beste für ihre töchter wollten. die lieben ihre töchter genauso wie ihre söhne.

 Antwort auf:
Natürlich gibt es keine Garantie für Glück.Weder wenn das Glück bestimmt wird noch wenn man wählen kann.Aber wenn man wählen kann,weiß man wenigstens das es die eigene Entscheidung war.


und, ist dann das auge weniger blau, falls das glück nicht von dauer ist?
ist man in dem alter, in dem die liebe am stärksten zuschlägt, überhaupt schon erfahren genug um eine entscheidung für's leben zu treffen?

ich persönlich, weiss nicht auf welcher seite ich in dieser diskussion stehe. ich will niemanden das glück einer liebesheirat vorenthalten, sehe aber auch die gründe, die hier im marokkanischen umfeld für eine arrangierte ehe sprechen.
es ist vielleicht ein fehler dieses thema nur aus den deutschen erfahrungen heraus zu betrachten. kindergeld, eine gute infrastruktur und eine ausreichende rente ändern die bedingungen in einem nicht unerheblichen masse.

gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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