Schönen guten Tag,

mein Name ist Ilyass, ich bin Deutscher Konvertit, und habe vor einigen Jahren nach einer langjährigen Beziehung meine marokkanische Freundin geheiratet. Unsere Ehe hält übrigens nach 6 Jahren und insgesamt 12 Jahren Beziehung immer noch an, so daß wir wohl zu den 30 glücklichen Prozent gehören.

Zum Thema: Goldkind's Fragen sind völlig berechtigt, denn in der Tat ist es nicht leicht, alle notwendigen Unterlagen schnell und unkompliziert zu beschaffen. Ich will Euch mit Details nicht langweilen, aber schließlich hatten meine Frau und ich es nach vielen Terminen im hiesigen Standesamt so satt, daß wir uns kurzerhand dazu entschlossen hatten, in Dänemark zu heiraten.

Das Procedere war folgendermaßen (zumindest war das 2001 so, wie es heute gehandhabt wird, weiß ich nicht, also erkundigen): Wir konnten ohne Anmeldung nach Dänemark reisen, um uns im dortigen Standesamt am Montagmorgen anzumelden und (wenn ich mich recht erinnere) eine Gebühr von etwa 150 Euro zu zahlen. Das dänische Gesetz wollte es damals so, daß man sich als Heiratswilliger dann 4 Tage in der Gemeinde, in der man heiraten will, dauerhaft aufzuhalten hat. Also haben wir uns dort in einem kleinen schönen Hotel eingemietet. Freitagmorgen war dann der Hochzeitstermin, und alles war gut. Neben 150 Euro war noch der gültige Pass mitzubringen, und außerdem von der Heimatgemeinde in Deutschland eine Ledigkeitsbescheinigung die besagt, daß man in dieser deutschen Heimatgemeinde nicht vorher schon eine Ehe geschlossen hat. Das war's!

Man erhält dann eine mehrsprachige Heiratsurkunde, die in Deutschland ohne Probleme anerkannt wird. Mit dem so erreichten deutschen Stammbuch sind wir dann in Düsseldorf im Konsulat vorstellig geworden, und da wir ein wenig Beziehungen spielen lassen konnten, war die vollständige Anerkennung auch nach marokkanischem Recht innerhalb weniger Stunden erledigt. Sonst hätte es wohl eher eine Woche gedauert.

Ihr seht also, daß es einigermaßen einfach gehen kann. Wir haben diesen Schritt als Notwehr gesehen, denn die Auflagen der deutschen Standesbehörden waren für uns unerträglich. Zudem war da auch viel Stümperei im Spiel, so daß wir damals einfach die Notbremse gezogen haben und einen schönen Kurzurlaub in Dänemark mit unserer Hochzeit verbunden haben.

Ich empfehle die Gemeinde Tonder zur Heirat. Dort spricht jeder Deutsch, und es liegt direkt hinter der Grenze. Außerdem ist Tonder und Umgebung eine Reise wert.

Bei Fragen einfach mailen.

Viele Grüße, viel Glück, und viel Licht und Liebe auf Eurem Weg,
Ilyass


Ach komm...