Nach über 12 Stunden Medinabesichtigung macht sich unser Magen mit einem lauten Knurren bemerkbar. Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen landen wir schließlich auf der Dachterasse einer Pizzeria im Zentrum der Medina. In dieser europäischen Oase (was für ein Widerspruch \:\) )finden wir nicht nur sehr leckeres Essen (Mozarella-Tomaten-Salat, Pizza a la Carte und sehr guten marokkanischen Wein) sondern vor allem auch endlich ein Bißchen Ruhe für uns selbst. Obwohl das Essen für 2 Personen mit 30 Euro zu Buche schlägt, bereuen wir keinen Cent, denn Ruhe und Privatsphäre scheint mit das teuerste Gut in Marokko zu sein. Denn egal wo wir uns zuvor niedergelassen haben, es ist praktisch unmöglich nicht mit einem der (netten!) Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Obwohl wir während des ganzen Urlaubs gerade von dieser Kontaktfreudigkeit der Marokkaner profitieren (die besten Ausflugtips, die schönsten und interessantesten Plätze haben wir nur Dank der Einheimischen gefunden) sind wir nun froh unsere Eindrücke selbst reflektieren zu können. Interessant aber auch hier wieder der Gegensatz zwischen Arabischer und Europäischer Welt: der Besitzer und vermutlich gleichzeitig auch Koch des Restaurants ist allem Anschein nach Franzose. Er kümmert sich um die Bestellung, seine marokkanische Frau bedient und räumt die Tische ab. Beide sind ausgesprochen freundlich und die Frau lächelt den ganzen Abend, obwohl sie keine Wort französich zu sprechen scheint oder es nicht will. Das Restaurant ist äußerst gemütlich, lediglich die niedrigen Tische und die ungemütlichen alu McDonaldstühle trüben ein wenig die Heimeligkeit. Zum Schluß kaufen wir noch eine weitere Flasche des marokkanischen Weins für unsere Weinsammlung zu Hause, den wir sogar 2 Euro günstiger als auf der Karte bekommen. Leicht beschwipst aber zufrieden machen wir uns auf den Heimweg entlang der Stadtmauer. Als wir ein Bißchen allzu neugierig in einen Schuppen in der Stadtmauer lunsen werden wir sofort hinein gebeten und bekommen zum Schluß des Abends noch gezeigt, wie in Marokko Teppiche gewebt werden. Die beiden jugen Marokkaner sind wieder äußerst zuvorkommend und lassen es sich nicht nehmen auf alle Tourifragen ausgiebig Auskunft zu geben. Unter anderem erfahren wir, daß man für einen Sofaüberzug ca. 6 Stunden weben muss.


Hang Loose and take care!