wie die us-evangelikaner das sehen:

http://www.welt.de/data/2006/02/14/845432.html
 Antwort auf:

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Denn in der Republikanischen Partei gibt es viel Sympathie für die dänischen Zeichner und andere Europäer, die für westlich-christliche Werte einstehen. Und nicht nur das. Im evangelikalen Milieu existieren Endzeit- und Endkampfvorstellungen einer Konfrontation mit dem Islam. Armageddon sei nahe, das Buch der Prophezeiungen werde bald Realität, sagen ihre Anhänger. Sie haben in der Bibel und in den Action-Romanen des Predigers Tim LaHaye gelesen, daß der Antichrist den Westen herausfordern werde. Für sie war der 11. September ein Déjà-vu-Erlebnis. Osama Bin Laden und Mahmud Ahmadi-Nedschad sind wie aus solchen Romanen entsprungen. Für die Evangelikalen braucht es keinen weiteren Beweis. Europa wird aus Angst oder Schwäche dem Antichrist folgen, die Unruhen in Frankreich, die Politik Chiracs und Schröders haben es angedeutet. Armageddon wird um Israel ausgefochten: Ahmadi-Nedschad ist der Verkünder. Die Bibel hat recht.


Spotte niemand darüber! Diese Kreise haben Einfluß. Bush muß mit ihnen rechnen. Der Sieg der Hamas ist für das Weiße Haus deshalb ein innenpolitischer Tiefschlag. Die USA als unwillentliche Wegbereiter des Antichristen? In Bushs Partei hat eine Debatte darüber begonnen. Man sieht dort mit Freude, daß es in Europa noch Freunde der christlichen Werte gibt. Bush will diese Freundschaft aus Gründen der Stabilisierung junger islamischer Demokratien nicht zu sehr betonen. Denn scheitern die Demokratien und nährte ein Kulturkampf Osamas Extremismus, bliebe das in den USA nicht folgenlos. Die evangelikale Welt trifft dort auf eine militärische Denkschule, die den 11. September als Menetekel begreift und glaubt, man müsse mit islamischen Gegnern ganz anders umspringen, als Bush es tue. Auf Zehenspitzen um Moscheen und Kindergärten schleichen - so besiege man den Fundamentalismus nicht. Die islamische Welt müsse die volle Macht Amerikas schmecken, damit maßvolle Moslems gegen Extremisten aufständen. Nur die Angst, zusammen mit den Extremisten unterzugehen, führe zu Zivilcourage. Diese beiden Weltbilder können leicht eine explosive Verbindung eingehen. Auch das ist dem Weißen Haus nicht verborgen geblieben. Wenn solches Denken um sich greift, kommt es leicht zu sich gegenseitig aufschaukelnder Rhetorik. Bushs Beharren auf einer diplomatischen Lösung des Iran-Konflikts hat auch hier seine Ursache.

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