Hallo,

ich verstehe nichts von Landwirtschaft und nehme dir, Th. Friedrich auch ab, dass du - neben deinen persönlichen Interessen - mit deinen Projekten Gutes erreichen willst. Du magst eine Menge Erfahrung haben, Erfahrungen in der Landwirtschaft, Erfahrungen in Marokko und anderen Ländern der Welt. Dennoch ist es ein Trugschluss aus deinen persönlichen Erfahrungen generalisierende Äusserungen wie deine Obige abzuleiten. Du bist kein Wirtschaftshistoriker, noch hast du diese Phase von der du sprichst tatsächlich miterlebt. Du urteilst aus dem hohlen Bauch, aus dem, was du gerade erlebst.
Aber so einfach wie die Dinge auf den ersten Blick aussehen mögen, sind sie meistens nicht, zumindest nicht wenn es sich um historische Prozesse handelt.
Kolonialherren weg - Wirtschaft verfällt - weil die Einheimischen zu dumm, zu gierig, zu faul sind oder was? Was wolltest du uns sagen? Was ist das "Mentalitätsproblem"?
Dass du auf Menschen triffst, die sich die Kolonialzeit zurücksehnen, untermauert gar nichts, weil es a) natürlich Einheimische gab, die Teil des kolonialen Systems waren und davon profitiert haben und weil du b) das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen kannst, du also niemals wissen kannst, was gewesen wäre, wenn es den K. nicht gegeben hätte.
Im Posting von R. ging es um Globalisierung und Wirtschaftspolitik. Du hast die Brücke zu Kolonialismus, Straßen und Schulen und Mentalitätsproblem geschlagen. Jetzt beklagst du dich, wir würden dir Rassismus unterstellen und unsachlich sein (weil wir nicht über deine enormen Erfahrungen verfügen). Viel gefährlicher ist es aber, wenn jemand über deine Erfahrungen verfügt und dann unsachliche (oder sagen wir mal bestenfalls unüberlegte) Argumente anführt. Gefährlich deshalb, weil dir so viele Leute hier Glauben schenken.
Gruß