Der "Zeit"-Reporter Michael Schwelien befaßte sich bereits im Mai in dem Artikel "Die Sehnsucht der Muslime nach Andalusien" u. a. auch mit dem Problem in Ceuta. Laut seinen Angaben hat die EU für die Errichtung des Doppelzaunes 60 Mio Euro investiert, um sich die Afrikaner vom Leibe zu halten (so sagte er wortwörtlich).

 Antwort auf:
Der Ansturm der Flüchtlinge begann 1999
meint der Journalist Schwelien - begründet hat er diese Aussage nicht und ich glaube es auch nicht.

Die desolate Situation in den Flüchtlingslagern, auf die seitens des Roten Kreuzes und internationalen Flüchtlingsorganisationen häufig hingewiesen wurde, geriet bis zu Schily's Vorschlag nur sehr vereinzelt in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit.
1995 haben frustrierte afrikanische Immigranten Steine auf vorbeifahrende Autos geworfen , worauf die Situation in gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und legalen/illegalen Migranten eskalierte.

Angeblich wurden im Jahr 2001 50.000 illegale Einwanderer in Ceuta und Melilla aufgegriffen. Manchen gelingt es, in der Stadt unterzutauchen und z. B. durch Heirat mit einer Muslimin mit spanischer Nationalität oder einer so genannten "Statistikkarte" ein Bleiberecht zu erhalten.

Gemessen an dem Zustrom der illegalen Einwanderer pro Jahr in die Bundesrepublik, stellen die Afrikaner eine Minorität dar. Nach Schily's Worten könnte man meinen, ganze afrikanische Völkerstämme würden sich an Ceuta's Mauern versammeln - für mich reine Stimmungsmache.

Mittlerweile liegen Zahlen vor, wonach die Hauptgruppe der Illegalen Russen und Asiaten sind.
Aber darüber wird in der Öffentlichkeit nicht gesprochen.

NB: Michael Schwelien scheint ein sehr vielseitiger Journalist zu sein, stammt doch Fischer's Biographie aus seiner Feder. Aber das nur nebenbei....